Dominanz das schreckliche Wort?

Dominanz und Souveränität müssen nicht Hand in Hand gehen, es ist nur meistens so, dass im Bespl beim Hund, ein dominanter Hund meistens souverän sein muss...

Es gibt dann aber auch noch die sogenannte "gemachte Dominanz"...und das wird dann meistens zum Problem, ein Hund versucht sich eine Rolle anzumaßen, die ihm nicht zusteht.

Ein Hund, der aus Unsicherheit heraus dominant erscheint ist mit seiner Rolle als der Stärkere, der sein Rudel schützen muss, in Wirklichkeit überfordert und kann durchaus aggressiv sein (der vierbeinige Tyrann). Seine Aggressivität ist ein Zeichen seiner Schwäche. Im Hunderudel würde er nicht ernst genommen.
Das Dominanzverhalten dieser unsicheren Hunde sollte man vielleicht eher als "Kontrollkomplex" bezeichnen. Diese überforderten Hunde versuchen, ihre Unsicherheit zu kompensieren, indem sie Dinge oder Situationen, die ihnen wichtig erscheinen, unter ihre Kontrolle bringen, was ihnen Sicherheit vermittelt. Für sie ist jeder Tag ein Kampf.
Ein selbstsicherer Hund muss nicht dominant (dominieren) sein und ein dominanter (dominierender) Hund ist manchmal alles andere als selbstsicher.


Ich glaube einfach wir können mit den meisten Begriffen nicht umgehen oder sie definieren, das wird wohl das Problem sein...


Aber ich schreib gerade eine Arbeit über Rangordnung und Dominanz und es ist nicht immer ganz so einfach da den Überblick zu behalten..


Da wären noch einige Begriffe zu definieren wie z.B Autorität und Autoritär usw.

;):)- richtig
 
Hmmm... ich weiß nicht...

, aber ich habe grade ein Definitionsproblem mit Dominanz und Souveränität, weil das für mich - glaube ich - nicht ganz dasselbe ist.

:confused:

:confused:;) ich auch. Souverän kann ein Hund in allen Lebenslagen sein, sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen, nicht nervös werden, nicht gestresst sein etc, "dominant" nur einem anderen gegenüber. Außerdem denke ich, dass das Wort "Dominanz" in der Verhaltenbiologie früher, als es auch für Hund+Mensch entlehnt wurde, schon ein wenig anderes verwendet wurde, als die reine Ableitung zeigt.
 
Siehst - ich würd das wiederum komplett anders sehen - meine Gedanken zu deinem Satz:

Für mich ist das von dir beschriebene auch kein dominanter Hund sondern ein sogenannter "Alpha". Auch das Wort "Alphamännchen" ist in der Hundewelt verpönt. Dabei kann niemand ein Alpha sein, der nicht von der Masse akzeptiert wird. Wenn aber jemand (ist übrigens bei uns Menschen in einer Gruppe auch so..) den Alphaplatz übernehmen will, die Masse ihn nicht akzeptiert und er sich dennoch durchsetzen will, wird er in gewissen Situationen dominant.

Ist schwer zu erklären aber eigentlich leicht zu verstehen.
Ein Alpha kann nie ein Alpha sein, wenn er nicht von allen akzeptiert wird.
(Sprich - ein souveräner, ausgeglichener, etc... Hund, dem die anderen gerne folgen, wäre für mich ein Alpha - aber kein dominanter...)

Bei uns hat sich aber leider eingebürgert, dass Alpha mit autoritär, machtstrebend oder dominant gleichgesetzt wird.

Dominanz ist für mich immer noch, wenn jemand seinem Gegenüber etwas aufzwingen will!

Dominanz ist- seinem gegenüber nichts aufzwingen müssen - ich überzeuge durch mein verhalten, körpersprache, mentale überlegenheit, coolness..:)
 
Naja aber für mich sind das eben zwei unterschiedliche Begriffe, die in so einer Diskussion erwähnt werden müssen. Für mich zumindest - und für viele Verhaltensforscher auch :p

Da hast du natürlich vollkommen Recht, ich hab nur das Wort "Stärkere" verwendet, weil ich weiß, welche Diskussion allein durch den Begriff "Alpha" entstehen kann...;)
 
Das Wort Dominanz kommt vom lateinischen dominari = überlegen sein. Eine dominante Verhaltensweise ist gleichbedeutend mit Bestimmen und Führen im Sinne von Lenken. Also keine schlechte Eigenschaft des Hundes, sondern ein Zeichen seiner starken Persönlichkeit. Dominant ist der, der die Initiative ergreift und agiert. Derjenige, der reagiert ist der Unterlegene, Subdominante. Dominanz hat Aggression nicht nötig. Geistige Stärke ist wichtiger als körperliche.


Ranghohe Tiere haben meist einen größeren Handlungsspielraum und einen bevorzugten Vortritt zu Ressourcen wie beispielsweise zu Nahrung, Schlaf- und Ruheplätzen oder zu Paarungspartnern. Dominante Tiere haben aber nicht nur Vorrechte, sondern auch spezifische Pflichten. In vielen Fällen müssen sie die Gruppe gegen Angriffe schützen oder Auseinandersetzungen zwischen Untergeordneten schlichten bzw. für den Zusammenhalt der Gruppe sorgen. Das verlangt von ihnen soziale Kompetenz, die weit mehr bedeutet als reine Machtausübung des Stärkeren. Die unterschiedlichen Rangpositionen werden die meiste Zeit kampflos respektiert, was für Ruhe und Frieden in der Gruppe sorgt. Eine klare Rangfolge ist friedenssichernd und überlebenswichtig für alle sozialen Tiere.

Zu einer Rangordnung gehören immer mindest 2 Tiere, es gibt also einen "dominanten Hund" nur in Folge wenn es dazu einen Hund gibt, der sich "dominieren" lässt oder sich unterwirft.

So würd ich das ganze rein sachlich agumentieren.

Danke :)
 
Also ich habe ja vorhin das Wort "gemachte Dominanz" verwendet und erklären versucht, natürlich muss es als Gegenbegriff, dann auch sowas wie "echte Dominanz" geben... ein Begriff zu erklären ist oft einfacher wenn es auch eine Erklärung zum Gegenbegriff gibt...

Unter "echte Dominanz" verstehe ich etwas sehr Positives.
Das ist nämlich die Dominanz, die sich auf Souveränität gründet und ist
vergleichbar mit kompetenter Autorität. Ein souveräner Hund ist seiner Aufgabe gewachsen. Er strahlt Selbstsicherheit aus und schafft alleine durch seine Anwesenheit Ordnung, Sicherheit und Ruhe. Ein souveräner Hund ist gelassen, er ruht in sich selbst. Er besitzt eine Autorität, die es nicht nötig hat, auf Aggressivität zurückzugreifen. Aber er weiß auch: "Wenn Not am Mann ist, dann werde ich mich schon durchsetzen." Er muss deshalb auch nicht auf alles und jedes und sofort reagieren. Er hat Zeit, kann andere auflaufen lassen (das wird ihm dann als Sturheit ausgelegt).
Aber wenn seine Autorität in Frage gestellt wird, kann er sich durchaus auch mal in angemessener Weise der Aggressivität bedienen. Diese Aggression wird kontrolliert sein, was bedeutet, dass der dominante Hund genau die notwendige Korrektur anwenden wird, damit der Untergeordnete seine Privilegien respektiert. Im Hunderudel könnte er der "Alpha" sein.


 
Naja, aber genau diese Hunde, die aus Unsicherheit aggressiv reagieren sind ja (wie du eh auch schreibst) nicht dominant.

Meine Frage ist, inwiefern ihr Dominanz und Souveränität unterscheidet, wo da quasi die "Trennlinie" ist, weil ich persönlich das Verhalten, das Andi beschrieb eben nicht als dominant sondern als souverän bezeichnet hätte und für mich diese beiden Begriffe eben nicht dasselbe sind, Smoky aber wiederum schrieb, sie würde nicht unterscheiden. ;)

edit: Hat sich mit Rustys letztem Posting überschnitten...
 
Naja, aber genau diese Hunde, die aus Unsicherheit aggressiv reagieren sind ja (wie du eh auch schreibst) nicht dominant.

Meine Frage ist, inwiefern ihr Dominanz und Souveränität unterscheidet, wo da quasi die "Trennlinie" ist, weil ich persönlich das Verhalten, das Andi beschrieb eben nicht als dominant sondern als souverän bezeichnet hätte und für mich diese beiden Begriffe eben nicht dasselbe sind, Smoky aber wiederum schrieb, sie würde nicht unterscheiden. ;)

edit: Hat sich mit Rustys letztem Posting überschnitten...

Probiers mal mit meiner Erklärung, vielleicht hilft die dir? Ich kann nämlich dominant auch nicht mit souverän gleich setzen.
Aber da scheiterts wahrscheinlich an der Begriffsdefinierung.
 
Naja, aber genau diese Hunde, die aus Unsicherheit aggressiv reagieren sind ja (wie du eh auch schreibst) nicht dominant.

Meine Frage ist, inwiefern ihr Dominanz und Souveränität unterscheidet, wo da quasi die "Trennlinie" ist, weil ich persönlich das Verhalten, das Andi beschrieb eben nicht als dominant sondern als souverän bezeichnet hätte und für mich diese beiden Begriffe eben nicht dasselbe sind, Smoky aber wiederum schrieb, sie würde nicht unterscheiden. ;)

edit: Hat sich mit Rustys letztem Posting überschnitten...

..hm, mal aus dem nähkästchens meines eigenen kleinen rudels :)

Hat nen grund warum ich dominat und nicht souverän genommen hab.
Meine "eigene" kleine ist als unterwürfig zu bezeichnen , aber sehr selbssicher , man könnte fast schon souverän sagen.
Hat sich jedoch (nach 2 wochen spielen) problemlos der sehr unsicheren, änstlichen Hundin meiner Lebensgefährtin untergeordnet.
Lässt sich also von ihr dominieren, jedoch sind jetzt nach gut 6 monaten viele anzeichen zu sehen das die "dominatere" hündin meiner Lebensgefährtin sich stark an meine "souveränere" kleine richted.
Sich verhaltensweisen abguckt und sicherheit aus ihr zieht, aber halt immer noch sie "dominiert".

Ist allso kein wiederspruch für mich einen unterwürfigen hund als souverän zu bezeichnen.

grüsse
andi
 
Man kann Souveränität auch nicht mit Dominanz gleichsetzen, sondern ein "dominanter" Hund, einer der der Stärkere ist, einer der ein "Alpha" ist, muss sowas wie Souveränität vorweisen, eine kompetente Autorität sein, das hat etwas mit seiner Austrahlung zu tun, ein solches Tier wird von den anderen widerspruchslos als "Alpha" anerkannt.

 
Google mal das Wort Dominanz :). Genau das ist es nämlich nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dominanz_(Psychologie)






Biologie [Bearbeiten]
Dominanz-Hierarchien sind bei vielen Tieren einschließlich der Primaten und auch beim Menschen zu finden. Individuum A schränkt die Rechte und Freiheiten von Individuum B ein und gesteht sich selber diese Rechte und Freiheiten zu, was von B akzeptiert wird. Dominanz ist immer beziehungsspezifisch und ist zeit- und situationsabhängig.
richtig- ich stehe auf dem trainingsgelände und sage den HB, was sie zu tun haben - auf dem platz von shonka oder giacomo sähe dies anders aus;)

Psychologie [Bearbeiten]
In der Psychologie spricht man von Dominanzverhalten, wenn ein Individuum das Verhalten von einem oder mehreren anderen Individuen beherrschen bzw. kontrollieren möchte.
Dominanzverhalten- ist dominieren, nur so tun als ob - in wahrheit sch... ich mich an und bin ständig auf abwehr
BDSM [Bearbeiten]
Im Bereich des BDSM bedeutet Dominanz, dass jemand durch die Anwendung bestimmter physischer oder psychischer Methoden die Kontrolle über andere Menschen oder eine Situation erlangen kann oder es tatsächlich tut. In diesem Kontext ist das Gegenstück zum dominanten der devote Part.

:D:rolleyes:;):)huch- ich glaub, ich war zu lang mit freud beisammen;):D
 

BDSM [Bearbeiten]
Im Bereich des BDSM bedeutet Dominanz, dass jemand durch die Anwendung bestimmter physischer oder psychischer Methoden die Kontrolle über andere Menschen oder eine Situation erlangen kann oder es tatsächlich tut. In diesem Kontext ist das Gegenstück zum dominanten der devote Part.

..gehört nicht wirklich dazu - BDSM = Bondage und SM , also eher nix für unsere wuffis :D

grüsse
andi
 
Hmmm... ja, ein ein bissl und das eine Posting von Rusty fand ich auch ganz schön. Wobei das auch wieder neue Definitionsfragen aufwirft:

* Ist Alpha gleich Rudelführer?

* Wenn Alpha nur in Beziehung mit mehreren Individuen, die die höhere Position dieses einen akzeptieren gebunden ist (seh ich übrigens auch so und fand ich sehr schön ausgedrückt), braucht Alpha eine Gruppe, eine Meute oder ein Rudel?

* Wenn sich - wie in Andis Beispiel - 2 solche Rüden bei einem Spaziergang treffen, gibt es ja keine Gruppe - ergo ist dieses Beispiel für mich wiederum nicht mit dem Begriff Alpha verbunden...

* Kommt da dann nicht auch der Begriff "statusbewußt" ins Spiel, denn worum kämpfen diese beiden Rüden, wenn ja gar keine Gruppe/Meute/Rudel da ist, dass dieser ersten Position bedürfte

* Gibt es ja auch die Alphahündin im Rudel - inwiefern trifft das Ganze auch auf Hündinnen zu, die in Zusammenhang mit Kommentkämpfen ja eigentlich nicht erwähnt werden...

:D :D :D
 
Man kann Souveränität auch nicht mit Dominanz gleichsetzen, sondern ein "dominanter" Hund, einer der der Stärkere ist, einer der ein "Alpha" ist, muss sowas wie Souveränität vorweisen, eine kompetente Autorität sein, das hat etwas mit seiner Austrahlung zu tun, ein solches Tier wird von den anderen widerspruchslos als "Alpha" anerkannt.


körperlich stärker sein, heißt nicht unbedingt dominant zu sein- dazu gehört .......hab i eh schon alles geschrieben, natürlich auch souveränität..... - nicht zu vergessen, die sehr vielfältigen lebenslagen;)
 
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