Zwang in der Hundeausbildung

:D also, um das Philosphieren mal kurz zu unterbrechen, obwohl alles zum Thema passt, muss ich da kurz auf ein (2) postings zurückkommen.

Zitat:
Zitat von angel
@ milano: das problem ist ja auch, dass die leute zwar eigentlich spüren, dass es nicht das richtige sein kann, aber es noch nicht belegen können, weil ja der viiiiiiel erfahrenere :rolleyes: trainer, seine methode natürlich vehement vertritt und eben auch seine (vermeintliche) erfahrung dabei ins spiel bringt. der trainer ist ja quasi vertrauensperson.
und viele denken dann, dass man da einfach "durch" muss.

war ja bei mir anno dazumals auch nicht anders. vor 18 jahren. :eek:


womit wir wieder beim hausverstand (bauchgefühl) wären :eek:
mir krampfts wirklich oft den magen zusammen, wenn ich manche hunde und ihre besitzer hier in der nachbarschaft beobachte:
kleiner hund "spielt" mit größerem hund, wird dabei ständig überrollt, zeigt sämtliche anzeichen von angst, flüchtet zu frauchen ... und auf meinen hinweis, dass es dem hund zu viel wird, wird mir geantwortet, "nein, das macht dem spaß!"
mir persönlich krampfts ja schon den magen zusammen, wenn ich einen hund mit halsband an einer flexi sehe (vielleicht bin ich da aber auch nur überempfindlich) ... schlimmer noch flexi am halti!!

die leute denken einfach nimmer nach! eine schnelle lösung für ihre probleme muss her. ganz egal, obs für den hund angenehm ist oder nicht.
__________________

Sowohl das von angel kann ich nachvollziehen, als auch das von Gregos.
Nur, ich hatte den Zwang der Huschu net vor 18 Jahren kennenlernen "dürfen", sondern vor etwa 6. Und sicher, dies gibts leider nach wie vor.
Die HBs waren allesamt extrem nervös, unbeherrscht, laut brüllend, unfähig auf ihren Hund einzugehen. Sie wolltens gut für den Trainer machen! Geflogen ist zwar kein Hund (zumindest nicht während meiner Anwesenheit), aber Leinenruck, rumreissen, gewaltsam niederdrücken, ja schon fast draufliegen, war usus. Ich als Neuling war geschockt, mein Bauch sagte, hau ab, das ist sicher nicht das Richtige, mein Ego sagte, nein, bleib da, gib dir keine Blöße als einzige Frau, mit nem Winzling gegenüber den anderen, wart ab, bis der Trainer bei dir ist, schleßlich sagte er ja, bei uns wird ein anderer, sanfter Ton angeschlagen. Wie schon mehrmals beschrieben, er brauchte gar keinen Ton, es genügte, dass er sich näherte und schon machte meine Hündin alles, was sie gesehen hatte! Mein armer Hund musste für mein Ego bitter bezahlen, sie wurde kurzfristig zum Schisser. Und ich kannte mich nicht wieder! Geh ich doch sonst immer nach meinem Bauchgefühl und würde, passiert so ein Umgang auf offener Straße, nie stumm zusehen.
Nun, es war mir eine lebenslange Lehre! Es blieb beim 1xigen Besuch und zum Glück hab ichs wieder hingekriegt, dass sie zu mir, zu anderen Menschen und Hunden wieder Vertrauen fassen konnte.
Ich dachte auch, mensch, ich als Neuling, keine Ahnung von irgendwas, lass halt mal dein Bauchgefühl außer acht, sieh zu, wart ab.
Dass man einmal reinfallen kann, dafür hab ich logischerweise Verständnis. Dass man aber so ein Training mehrmals durchziehen kann, allerdings nicht. Man sieht schon nach dem ersten mal, wie Hundchen sich fühlt. Spätestens dann sollte man auch entsprechend drauf reagieren.

Ja, auch ich glaube, dass das Hauptproblem ist, dass die Menschen ihr Ziel (wurscht, um was es geht!), so schnell wie möglich erreichen wollen, dabei praktisch alles übersehen (wollen).
lg Heidi
 
Das habe ich zwar hier nirgends gelesen:confused: - trotzdem: Wieso meinst Du, dass es ein Zeichen von mehr Ambitionen (damit meinst Du wohl so etwas wie Ehrgeiz) ist, wenn man auch mal "einwirkt"? Wieso muss der Hund die "Ambitionen" des Besitzers ausbaden :D:D da kommt mir schon wieder das grinsen, welch negativen (und gespikt mit vorurteilen) beigeschmack deine formulierung enthält. das ist deine sichtweise dazu. mein hund muss es nicht ausbaden, der bekommt nicht mal mit dass wir "mit mehr ambitionen" trainieren, weils ihm genau so viel spaß macht als würden wir uns "ambitionslos" am platz tummeln, wobei sie sich im "grundkurs" zu tode gelangweilt hat.. der eine hund will eben mehr gefordert werden der andere ist schneller zufriedengestellt. und genau das ist der punkt: die kleine runde damen der "gewaltfreien" ausbildung hier (das, ich wiederhole es gerne ein zweites und auch ein drittes mal für euch, wie ich denke jeder der seinen hund schätzt und liebt) will nicht einsehen und verstehen, dass man ein training im bsp. vpg bereich auch so gestalten kann, dass der hund absolut freudig dabei ist und keinerlei gewalt angewendet werden muss. und was wird damit bezweckt? Es verzögert höchstens den Lernprozess - es sei denn, man will dem Hund in erster Linie beibringen, was er nicht tun soll. Das ist aber eigentlich ein mühsamer und unangenehmer Umweg zum Erfolg. tut mir leid aber anscheinend kennst dich nicht wirklich aus, sorry... ok ein beispiel: wenn ich nun mit meiner das "sitz aus der bewegung" übe: ich gehe ein paar schritte, bleibe stehen: setzt sie sich langsam kommt ein leises (ich spreche allgemein sehr leise mit ihr bei der ausbildung) aber bestimmtes NEIN - ohne jeglicher einwirkung, ich gehe weiter mit ihr (mit lockerer leine) und bleibe erneut stehen, diesmal setzt sie sich schnell: ich bestätige sie sofort mit der beißwurst! was glaubst wie schnell die heraußn hat worums geht. und genau so übe ich alles in kleinste einheiten zerlegt - wo ist da die einwirkung oder der "verzögerte lernprozess"??

@Milano: befass Dich doch bitte ein bisschen mit Lerntheorie bevor Du solche Dinge von Dir gibst:
eine provokante aussage ohne wirklichem inhalt. die theorie alleine hilft nicht immer weiter, umsetzen sollte mans auch können ;)
 
Man sieht schon nach dem ersten mal, wie Hundchen sich fühlt. Spätestens dann sollte man auch entsprechend drauf reagieren.

Hi!

Ich hab festgestellt, dass Leute nicht sehen wie Hundchen sich fühlt. Es gibt total viele Menschen - ich verstehe zwar nicht wieso, aber es ist offenbar wirklich so - ihren Hund weder verstehen noch lesen können. Und lesen garnicht im Sinne von Calming Signals sondern das ganz "normale" Ott-Normal-Verbraucher Gebaren bei Angst oder Stress usw. Viel zu viele haben, hier am Land bei uns zumindest kann ich oft echt nur den Kopf schütteln, noch immer Vorstellungen vom Hund von anno dazumal:

-Wenn du zu dem nicht endlich mal wirklich hart bist wird aus dem nie was.
-So wie du dich durchzusetzen versuchst wird das nichts, du musst der eine ganz klare Ansage machen.
usw.

Darunter verstehen die Leute aber wirklich, dass man Würger & Co anwendet.

Kürzlich hab ich mit jemandem über das Kommen auf Ruf bei herannahmenden Spaziergängern usw. seines Labradors gerdet. Sagt der mir, dass bei ihm das garnicht geht, also der Hund nicht kommt und auch nicht gehorcht wenn in unserem Jargon die Ablenkung so hoch ist. Und der springt halt immer die Leute an wenn er die Gelegenheit hat, auch mal Läufer verbellt, bissl jagd wenns möglich ist und die nicht stehen bleiben usw.
Und ich hab dann gefragt was er nun dagegen macht. Da meinte er, der Hund würde nun halt bei solchen Sachen ein Stromhalsband tragen :eek::eek:
Dachte ich fragst halt ob es was bringt... hat er gemeint nein, der weiss genau wann ers um hat, hat ers nicht um macht ers trotzdem :eek::eek:

Er wollte mir dann noch bildlich vorführen wie ich meinem Hund auf die Zehen steigen müsste während sie an ihm hoch springt... ("Die lernen das nur so..., wirkt Wunder, wirst sehen"):eek:

Womit wir jetzt wieder beim Thema wären:
Wie setzt ihr Komandos durch und seid konsequent während ihr "die neue Methoden" anwendet? :)


Ja, auch ich glaube, dass das Hauptproblem ist, dass die Menschen ihr Ziel (wurscht, um was es geht!), so schnell wie möglich erreichen wollen, dabei praktisch alles übersehen (wollen).
lg Heidi

Die übersehen nichts, die wollen in meinen Augen einfach nicht anders. Denn hier bei mir wirst du belächelt wenn du zwar konsequent bist das aber ohne körperliche Einwirkung versuchst. Nichtmal erklären der Sachlage oder des Gedankens dabei bringt etwas. Die Leute sehen sowas als verweichlichen an. Ich verstehe zwar nicht warum sie das so sehen aber ich hab mir diesbezüglich schon wirklich "interessanteste" Standpunkte anhören müssen. Natürlich sind nicht alle so sonst wären wir ja nicht hier... aber eine breite Masse... hm.
 
Und die Notwendigkeit, ich denke das sehen hier ja wohl alle so?, stellt der Mensch fest bzw. entscheidet und nicht der Hund...

du hast heut zeit, oder? :D

ich habe zB einen ganz anderen ansatz als du in deinem fiktiven szenario.

einerseits gebe ich dir absolut recht. die notwendigkeit legt der mensch fest.

nur: ich für meinen teil würde es zB niemals als notwendigkeit sehen, dass mein einjähriger junghund lange in einer für ihn sehr aufregenden situation platz liegt. das ist geeignet mir die übung, die ich sehr langsam ausbaue zu schädigen und dieses risiko wäre ich nicht bereit einzugehen.

will ich mich (also wirklich jetzt von mir als person gesprochen) jetzt aber unbedingt "durchsetzen", weil ich mir sturerweise einbilde nun mein bisheriges ausbildungskonzept über den haufen zu schmeißen (was ich wohl kaum tun würde), würde ich dem nicht wollenden hund ins platz helfen - also einfach an den anfang der ausbildung zurückgehen, flache hand zum boden, mit runterknien shonka hats eh schon beschrieben - und diese übung nach erfolg sofort wieder auflösen. anschließend würde ich mit mir selbst hadern, dass mir dieser kapitale fehler unterlaufen ist.

ein platz unter ablenkung wird von mir langsam und sorgfältig dann aufgebaut, wenn das platz ohne ablenkung bereits sitzt. und erst danach übe ich platz wenn besuch kommt. und dann suche ich mir den besuch aus und übe das gezielt.

sollte ich besuch empfangen der sich vor hunden fürchtet (die kinder meiner freundin anfangs zB), verlange ich persönlich kein platz sondern - bonsai wird das jetzt nicht gerne lesen - gebe hund mit einem extra leckeren kaustangerl, das vielleicht sogar der besuch verteilt, solange in seine gewohnte, geliebte box (JA ich mag boxen und steh dazu :cool:) oder alternativ dazu in einen anderen ruhigen raum. den besuch nicht zu empfangen ist für mich keine alternative.

das ist der weg den ich ganz persönlich für mich gehe.

vielleicht noch um der frage zuvor zu kommen warum ich einen 1jährigen junghund für zu jung halte, um ihm diese übung zuverlässig abzuverlangen: weil ich die absolut besten erfahrungen damit gemacht habe, wenn ich meinen arbeitshunden zeit gegeben habe sich zu entwickeln und nicht noch zusätzlichen stress in die zeit brachte, wo er vor lauter hormonen eh kaum mit sich selber zurechtkommt. das führt nur zu unnötigen konflikten, die das vertrauen schädigen können und original nix bringen.

wenn er also mit einem jahr schon so zuverlässig liegen sollte und ich es mit der von mir bevorzugten "politik der kleinen schritte" aufgebaut hätte, hätte ich genau in dieser zeit auch noch verstärkt trainieren müssen. das passt mir im wahrsten sinn des wortes nicht ins konzept.

im ersten lebensjahr mache ich hauptsächlich bindung bindung bindung und beginne vorsichtig und langsam (!) mit der UO, das wars aber auch schon. dafür kommen meine hunde, die ich von welpe an habe, aber auch zuverlässig und gehen ohne leine ist auch kein thema, ebensowenig jagen. wohlgemerkt: bei den hunden, die ich von welpe an habe. es ist was ganz anderes, reden wir von dem bereits erwachsen kommendem hund. da gibt es oft defizite aufzuarbeiten. aber einen welpen - den kann man wunderbar in die richtigen bahnen leiten.

was ich übrigens von kleinauf mache ist nasenarbeit.

edit: hoffe das passt jetzt noch irgendwie zum thread, hearst was schreibts denn alle so viel um die uhrzeit!


lg von einer schlaflosen
 
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du hast heut zeit, oder? :D

Urlaub :D
Und ich mag Diskussionen - vorallem wenns um Themen geht die mir schon länger Gedanken machen :)


nur: ich für meinen teil würde es zB niemals als notwendigkeit sehen, dass mein einjähriger junghund lange in einer für ihn sehr aufregenden situation platz liegt. das ist geeignet mir die übung, die ich sehr langsam ausbaue zu schädigen und dieses risiko wäre ich nicht bereit einzugehen.

Den Ansatz verstehe ich. Wahrscheinlich hast du damit sogar sehr recht.

Allerdings ists bei uns zB so, dass ihr Schlafplatz dort ist wo sie hätte abliegen sollen. Ich besitze keine Box da ich dafür keinen geeigneten Ort hätte um sie aufzustellen bzw. ich sie auch für mein Auto nicht verwenden könnte da mein Auto dazu zu klein wäre wenn sie die passende Größe für meinen Hund hätte. Ich finde das mit der Box auch nicht unbedingt schlecht.
Allerdings kommts für mich im Endeffekt aufs selbe hinaus ob ich sie in dem Fall in ihre Box gelegt hätte oder, wie ichs gelöst habe, vor die Küchentür gesetzt habe. Auszeit in dem Sinne hat sie dadurch und war "aus dem Geschehen raus". Ähnliches passiert ja bei der Box (geschlossene Türe?). Danach durfte sie ja zurück kommen.

also einfach an den anfang der ausbildung zurückgehen, flache hand zum boden, mit runterknien shonka hats eh schon beschrieben - und diese übung nach erfolg sofort wieder auflösen. anschließend würde ich mit mir selbst hadern, dass mir dieser kapitale fehler unterlaufen ist.

Bei mir war der Anfang des Platz ein Leckerchen unter der flachen Hand am Boden. Mein Hund würd mir was pfeifen nachdem sie mittlerweile Platz viel, oft und gerne macht, wenn dann am Ende unter der Hand nix wäre. Die würde postwendend wieder aufstehen. Und das würde mir das Platz über eine längere Zeitspanne versauen - aus meiner pers. Sicht. Wäre was darunter dann würde ich sie in dem Sinne locken weil sie ja mittlerweile Adleraugen hat und ich wohl kaum was vor ihr unter der Hand verstecken könnte ohen, dass sie es merkt ;)

Da sie dabei sein darf und soll wenn jemand hier ist, und auch ich nicht mit dem Gedanken kompatibel bin, dass ich Besuch einfach nicht empfange weil's Hundi halt nicht so beliebt ist, war der Gedanke naheliegend, dass sie sich halt auf ihre Decke zurück zieht. Da gibts übrigens am Anfang immer was zu kauen (mittlerweile nach meinem hier geschilderten, gescheiterten Beispiel - auch ich lern dazu *ggg*) - meistens schläft sie danach sowieso oder es hat bei ihr das Kauen länger angehalten und dann ist der Kurzbesuch zB eh vorbei. Oder das Essen... Aber gibt auch Zeiten wo sie eben einfach liegen muss weils net anders geht...
Da für sie das mit viel Aufregung verbunden ist - sie ist sehr sensitiv und sensibel und ich musste erst mal erkennen, dass sie wirklich Auszeiten braucht - musste ich das eben mit einem Komando belegen ansonsten würde sie sich viel zu sehr (für sie nicht gut, erbricht, haart usw. obwohl die Leute nett zu ihr sind...) hineinsteigern.


ein platz unter ablenkung wird von mir langsam und sorgfältig dann aufgebaut, wenn das platz ohne ablenkung bereits sitzt. und erst danach übe ich platz wenn besuch kommt. und dann suche ich mir den besuch aus und übe das gezielt.

Ja, das hab ich auch so gemacht. Platz nur ganz ganz kurz und in ruhiger Atmosphäre daheim usw. Wie man es eben macht...
Die Besuchersache kam ja erst relativ spät dazu. Zu dem Zeitpunkt konnte sie aber schon länger abliegen.

Es kann sein, das möcht ich garnicht bestreiten, dass einiges für 1 Jahr zu früh war/ist. Aber andererseits kann sie nichts, oder sagen wir muss sie nichts machen, was ich nicht aus zwingenden Situationen heraus benötige. Manche Besucher sind relativ unverständig zB, da kams auch drauf an, dass ich meinen Hund vor Übergriffen die nach Nackenfellzerren usw. aussehen schütze da sie mit körperlicher Einwirkung, egal wie, überhaupt nicht umgehen kann und in echte Angst verfällt.
Weil ich aber der Meinung bin, dass mein Hund hier wohnt und nicht die anderen Leute, und er somit das Recht dazu hat bei seiner Familie zu sein wenn alle bei Tisch sitzen musste also eine Lösung her.


das ist der weg den ich ganz persönlich für mich gehe.

Kann ich gut nachvollziehen.

Aber wie forderst du Gehorsam ein, wie bist du konsequent, während du "nach den neuen Methoden arbeitest"? Gehen wir davon aus, dass es kein Junghund mehr ist und der Hund trotzdem "verweigert" obwohl du eben entschieden hast es ist notwendig?

Edit: Nasenspiele machen wir auch, und auch schon relativ lange. Bindungsspiele verstehen sich denk ich eh von selbst, hab mir da viel dazu angelesen zu Anfang.
 
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(vorweg: selbstverständlich ist unter der flachen hand ein leckerlie :D hätte ich dazu schreiben sollen)

nenn mir ein konkretes beispiel, bitte. weil mein anton zB verweigert mir nichts. der ist so feuer und flamme für sein frauchen und hundearbeit, WEIL ich eben so aufgebaut habe.

das einzige woran ich mich jetzt wirklich erinnern kann, war eine "diskussion" ums platz am hundeplatz, als wir auf die prüfung hintrainierten und ich schneller als gewohnt vorgehen musste, weil ich mich erst spät entschlossen hatte doch anzutreten. da ist er mir aufgestanden (wie gesagt eigentlich meine schuld da zuwenig zeit). daraufhin habe ich ihn freundlich mitgenommen, nochmal hingelegt. ein paar minuten später wieder das selbe, daraufhin habe ich ihn WEITER weggelegt. alles freundlich, sicherlich schon nachdrücklicher in der stimme ("falsch!" ;) aber nicht laut, nicht scharf, nur nachdrücklich. normalerweise muss man bei ihm ja nur ein kleines platz trällern. das war noch ein weiteres mal nötig und seither liegt er aber sowas von brav...

wie gesagt normalerweise wäre ich einfach einen schritt in der ausbildung zurückgegangen. konnte ich aber nicht wegen des prüfungstermines, deswegen musste ich so korregieren. aber normalerweise wäre das einfach ein zeichen dessen gewesen, dass ich zu schnell vorgegangen bin (das wars ja auch).

eine hundeschul-kollegin sagte sogar "wahnsinn, ich hätte mir nie gedacht, dass der pfitschi-pfeil-hund so brav liegen kann". da lacht das herz natürlich und man ist recht stolz auf seinen vierbeiner. :):)

wie gesagt, da wars leicht. den hund hatte ich von anfang an.



konsequent übersetze ich übrigens einfach mit hartnäckigkeit, mit nichts anderem. wenn wie schon geschrieben hund zb nicht aufs sofa darf, darf er auch dann nicht aufs sofa, wenns für mich bequemer wäre das jetzt nicht einzuhalten (und für ihn natürlich :D).
 
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Beispiele... hm... deine Hunde hören sie ja nach Perfektionisten an, da wirds schwer :);)

Wie wärs mit:

- Verbellen einer Katze/der Nachbarskinder/Fußgänger am Zaun (Katze/Kind/Fußgänger logischerweise auf der anderen Seite) obwohl mans verboten hatte und das auch konditioniert wurde usw.

oder (ganz banal *g*)

- Aus einer Begegnung/Spiel abrufen wollen und es tut sich nix

- Einer Fährte folgen, sich "festsaugen" und ausser Sicht verschwinden (? schon klar, dass man rechtzeitig ruft, aber was wenn man kurz unachtsam war?)

Ich hätt noch viele Beispiele - aber ich glaub die reichen mal :D Absichtlich hab ich nur "einfache" Dinge gewählt...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das tatsächlich so wäre, dass nie irgendetwas passiert obwohl man sorgfältig langsam aufgebaut/ausgebaut hat usw. Der Hund bleibt ja trotzdem ein Tier... Gehorsam hin oder her, er ist keine Maschine. Irgendwie muss man ja sozusagen "ahnden" - auch wenns immer seltener wird.

Edit: Frage: Wenn du wie beschrieben erziehst und nichts forderst (wie das lange liegen wenn der Hund erst 1 Jahr ist) bevor der Hund so weit ist - wie machst du das dann wenn ein Junghund mit einem Jahr es plötzlich ganz toll findet auffliegende Fasane oder wer weiss welches aufgeschreckte Wild zu jagen (beliebig im Wald, Feld, Radwege...)? Denn demnach wäre ja auch ein zuverlässiges Kommen/Abrufen ganz zu schweigen ein Down (schon klar, dass DAS Königsdisziplien ist...und nein ich verlang das ganz sicher nicht von meinem Junghund *g*) mit 1 Jahr zu früh? Jagen ist aber selbstbelohnend und verfestigt sich schneller als einem lieb ist... ?
 
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Müssen deine Hunde was machen, wenn du es willst, oder nicht?

Meine Hunde müssen nichts sinnloses machen und einen Hund daheim auf einen bestimmte Platz zu zwingen, nur weil Besuch kommt und der Hund aber eh total brav ist und nicht bettelt, ist für mich sinnlos.

Es ist ganz einfach: meine Hunde müssen recht wenig machen, was ich will, aber das was sie machen müssen, zb. draußen zu folgen, das machen sie wunderbar und das macht auch für mich Sinn, denn das ermöglicht ihnen die Freiheit ohne Leine laufen zu können.

Der Rest unseres Zusammenlebens gestaltet sich sehr locker und komischerweise funktioniert es trotzdem. Es gibt daheim keine starr aufgestellten Regeln und trotzdem sind meine Hunde daheim absolut brav und haben weder jemals irgendwas zerstört, noch jemanden belästigt, noch sonst irgendwelche Psychosen entwickelt. Und sie sind auch keine unerzogenen Anarchisten, sondern sehr angenehme, liebe und brave Begleiter.
 
Da muss ich auch lachen: Ich denk seit ein paar Tagen dauernd drüber nach, welche Regeln es eigentlich bei uns gibt und wie ich die durchsetze...aber ich komm irgendwie nicht drauf :confused::D Da es keine Verbote gibt, gibts auch nix durchzusetzen, aber meine Hunde (und auch deren Vorgänger) benehmen sich daheim einfach vorzüglich und wenn ich heimkomm, sag ich immer:"Na? Wo sind denn meine erfreulichen Geschöpfe??" - und das mein ich auch so! Ich wüsste echt nix, was sie nicht dürften und trotzdem versuchten, es zu tun...
 
bei uns gibts auch nur wenige regeln und ich muss auch zu geben, dass mein hund keine lange zeit im platz liegen bleiben kann. braucht er auch nicht. und ich hab auch noch nie eine situation erlebt wo ich das von ihm abverlangen musste.

ich persönlich finds viel wichtiger ein zusammenleben zu schaffen wo wir glücklich miteinander sein können. und das funktioniert nicht über "ich gebe kommando und du funktionierst" sondern über gegenseitigen respekt. zu respekt gehört aber nicht nur, dass ich meinen hund lieb habe sonden auch, dass ich lerne zu sehen wenn mein hund zb einfach mal kein sitz oder platz machen kann, weils an irgendetwas hapert (stress, situationsabhängig) oder er gerade einfach keinen bock drauf hat.

ich hab einfach lieber einen selbstbewussten hund, der auch gerne mal etwas hinterfragen darf.
 
und wieder reiten wir auf einer bestimmten Situation herum:cool:

Bonsai hat geantwortet, der Hund muss machen was sie will....fertig...
ich habe ja nicht nachgefragt, was er machen soll,
Shonka...muss der Hund bei dir machen was du willst..oder kann er immer machen was er will ?
Und vor allem, wenn er etwas nicht will, lässt du es dann sein? Oder setzt du durch, was er machen soll...

Zwang fängt da an, wo man ein Lebewesen an etwas hindert, was es gerne machen möchte...egal welche Situation es ist...
 
das hat bonsai doch eh schon gut beschrieben oder?

Es ist ganz einfach: meine Hunde müssen recht wenig machen, was ich will, aber das was sie machen müssen, zb. draußen zu folgen, das machen sie wunderbar und das macht auch für mich Sinn, denn das ermöglicht ihnen die Freiheit ohne Leine laufen zu können.
 
und wieder reiten wir auf einer bestimmten Situation herum:cool:

Bonsai hat geantwortet, der Hund muss machen was sie will....fertig...
ich habe ja nicht nachgefragt, was er machen soll,
Shonka...muss der Hund bei dir machen was du willst..oder kann er immer machen was er will ?
Und vor allem, wenn er etwas nicht will, lässt du es dann sein? Oder setzt du durch, was er machen soll...

Zwang fängt da an, wo man ein Lebewesen an etwas hindert, was es gerne machen möchte...egal welche Situation es ist...

Hm, ich glaub, da beisst sich die Katze in den Schwanz: Klar müssen meine Hunde mir vertrauen, z.B. neben einer Straße würd ich sie nie frei laufen lassen, da sind sie an der Leine. Sie dürfen nicht mit anderen Hunden raufen, sie müssen kommen, wenn ich sie rufe und sie müssen allein daheim bleiben. Sie sollen nicht ins Haus pinkeln und sie sollen mein Essen in Ruh lassen, wenn ich kurz rausgehe. Sie sollen Besuch mögen und sie sollen im Bett schlafen und nicht spielen. Sie sollen nur auf Kommando jagen und in der Hundeschule die Übungen mitmachen, die ich für gut halte - aber all das tun sie ohnehin, ich weiß also nicht, wie ichs durchsetze. Ahja, zwei Beispiele hab ich doch: Der Lou ist ja an läufigen Damen naturgemäß interessiert und auch sehr an deren Lackerln. Kommt aber ein Hund, den ich nicht kenne des Weges, ruf ich den Lou zu mir. Möchte er noch fertigschnüffeln, muss er trotzdem herkommen und da stampf ich im Zweifelsfall schonmal auf, oder mach ein paar Schritte auf ihn zu und ruf ihn in bestimmterem Ton "he Lou - zu miiir". Oder wenn plötzlich eine Katze vor uns über den Weg läuft, da werd ich sehr laut "Quendy, Lou ZU MIIR!!". Nachdem ich sehr selten lauter werde, musste ich das noch nie "durchsetzen". Klettert der Lou auf den Couchtisch, schieb ich ihn runter, wortlos und schmus ihn nieder....Legt einer der Hunde beim Agilitytraining Frühstarts hin, lauf ich einfach nicht weiter, sondern geh wieder zurück zum Start und versuchs nochmal aus geringerer Distanz und dann gibts Lob und weiterhupfen.

Das wars bei uns mit dem "müssen".

LG
Ulli
 
Da muss ich auch lachen: Ich denk seit ein paar Tagen dauernd drüber nach, welche Regeln es eigentlich bei uns gibt und wie ich die durchsetze...aber ich komm irgendwie nicht drauf :confused::D Da es keine Verbote gibt, gibts auch nix durchzusetzen, aber meine Hunde (und auch deren Vorgänger) benehmen sich daheim einfach vorzüglich und wenn ich heimkomm, sag ich immer:"Na? Wo sind denn meine erfreulichen Geschöpfe??" - und das mein ich auch so! Ich wüsste echt nix, was sie nicht dürften und trotzdem versuchten, es zu tun...

Erwischt - da denk ich grad drüber nach..........keine Ahnung wie das funktioniert hat - Herr Hund bettelt nicht, zerstört nichts, läßt auf die Frage"Ist das deins?!?" alles aus, läuft an der lockeren Leine, schmust Besuch nicht zu Tode (nur auf Aufforderung) und ich hab keine Ahnung wie ich da gemacht hab. Hat sich so ergeben im Alltag, aber bestimmt nicht mit Zwang.
Ein perfektes Fuß oder Platz macht er nicht - hat sich am Hundeplatz auch schon mal geweigert, weils nass war - aber dafür läuft/lief er am Kinderwagen ohne unter die Räder zu kommen, kann seine lange Leine selbst entwurscheln, weiß wo rechts und links ist
Alltagstauglich halt.........:)
 
eben, dann müssen sie also auch,

Dem einen ist es wichtig, das der Hund eine zeitlang ruhig am Platz bleibt, dem anderen ist es wichtig, das der Hund die Katze nicht jagd...für den Hund macht es keinen Unterschied, ob er nicht den Kopf am Tisch haben darf, oder ob er nicht die Katze jagen darf, also warum dann so eine Aufregung :confused:
nur weil jemand seinen Hund auf den Platz legen wollte...ich kann das nicht nachvollziehen..

Ein Hundhalteranfänger liest dann, mah um Himmels Willen, nur ja nichts verlangen, was der Hund nicht will und genauso sieht dann die Erziehung aus..
Hund macht was er will, Hundehalter macht die Augen zu..."wie bei den 3 Affen"
nix hören, nix sehen, nix sagen.....

Hört doch endlich mal auf, immer ein Drama aus Sachen zu machen, die kein Drama sind..echt...:(

Diese emotionale Schiene verunsichert Leute wirklich, die sich dann überhaupt nicht mehr getrauen einzugreifen, wenn was schief läuft..

Tipps geben, wie man was lösen kann..ja super
erklären, warum was nicht so gut ist, wenn man es macht, auch super....

Wenn ich lese, bei mir braucht Besuch gar nicht zu kommen...wenn er sich vom Hund gestört fühlt usw. usw...
Ja ist ja recht, bei anderen ist es aber eben anders, die wollen das der Besuch nicht gestört wird, vom Hund....
oder für die "Kinderfreunde" hier herinnen, von den Kindern...
 
hmm.. kann das sein, dass du schlechte erfahrungen mit leuten gemacht hast die in ihrem hund eher ein stofftier sehen als ein lebendiges wesen? :eek:
 
und wieder reiten wir auf einer bestimmten Situation herum:cool:

Bonsai hat geantwortet, der Hund muss machen was sie will....fertig...
ich habe ja nicht nachgefragt, was er machen soll,
Shonka...muss der Hund bei dir machen was du willst..oder kann er immer machen was er will ?
Und vor allem, wenn er etwas nicht will, lässt du es dann sein? Oder setzt du durch, was er machen soll...

Zwang fängt da an, wo man ein Lebewesen an etwas hindert, was es gerne machen möchte...egal welche Situation es ist...

Ich habs nur überflogen muss ich gestehen aber das Posting ist mir ins Auge gestochen ....

Ich glaub jeder von uns hat einen anderen Zugang zu dem Begriff "Zwang" - eben auch emotional ... und das bestimmt den Umgang damit. Bevor wir da nicht ein allgemeines Verständnis haben werden wir uns in der Diskussion nie verstehen.

Von Sweetsun kommen Beispiele wo ich halt herauslese dass sie in der Erziehung einen Schritt zurückgehen muss und manche Dinge die noch nicht sitzen eben nochmal aufbauen muss - keine Hexerei - erfordert nur Geduld (und ich finde es macht auch Spaß)

Ich hab auch wieder gelesen - dass die Gute Alte Zeit besser war ... das glaub ich zwar nicht aber es zeigt einfach wie auch in einem anderen Thread, dass man mit dem Jetzt nicht ganz zurechtkommt. Ich glorifiziere manchmal auch die Vergangenheit - aber wenn ich mich dann bei der Nase nehme dann sehe ich dass eigentlich das Jetzt mindestens genausogut ist.

Ich verstehe auch Ulli gut wie sie ihre Hunde erzieht (glaube ich wenigstens) ... und da wo sie mir sehr sympatisch ist ... wenige Befehle ... nur jene die wirklich Sinn machen. Das tue ich mit meinen Hunden auch und wir leben glücklich damit. Regeln des Alltags entstehen sowieso von selbst ... sie ergeben sich aus den gemeinsamen Bedürfnissen und der Umwelt auf die man Rücksicht nehmen muss.

Nur hier gehts mM auch darum aufzuzeigen warum Starkzwang wie er in manchen Hundeschulen angewandt wird einfach nicht notwendig ist. Die meisten User die hier bisher gepostet haben erziehen ihre Hunde sowieso sehr gut - jeder mit seinem Weg - solange das Ergebnis passt - super. Nur geht es mM in diesem Thread auch darum zu sagen was ist kontraproduktiv an Starkzwang, wieso ist er unnötig, aber auch warum wird er noch immer angewandt ....

Schön wär ... dass, wenn hier jemand mitliest der für sich gerade die Entscheidung treffen muss welchen Weg er in der Hundeerziehung geht - auch aufgrund des hier geschriebenen sagt - he ich brauch keinen Starkzwang und ja ich verstehe was Zwang in der Hundeerziehung ist - dann wärs ein guter Thread.

Ich mag das Posting von Sweetsun ... aber eigentlich gehts da um den Aufbau von einem Platz ... und v.a. um die Unterscheidung zwischen Platz und Bleib ....

Deswegen gefällt mir ja die Frage von Andrea so gut - weil sie zum eigentlichen Problem wieder zurückführt - was ist Zwang und wo fängt er an ... was davon ist nötig usw......
 
hmm.. kann das sein, dass du schlechte erfahrungen mit leuten gemacht hast die in ihrem hund eher ein stofftier sehen als ein lebendiges wesen? :eek:

ich habe mehr erlebt, als mir lieb ist :( und ich sehe mehr, als mir lieb ist :(
noch dazu Hunde die dann im TH landen, weil keiner mehr zurecht kommt, weil zuerst gar nicht erzogen wird, dann hilflos der Hund abgeschoben wird :(

und gerade das Internet sollte wirklich mit bedacht gefüttert werden...
und mir steigen die Grausbirnen auf, wenn jemand schon ein Drama draus macht, dass ein Hund auf dem Platz liegen hätte sollen...um Himmels Willen...
da wird ja bald so getan, als ob er mit einen Ziegelstein am Hals, beim Fenster raus gehängt worden wäre..

Es fehlt mir die Objektivität, es fehlt mir die Souveränität und es fehlt mir das vorauschauende Denken, bei Leuten, hier herinnen.
 
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