@sweetsun
zu 1.) ich glaub die situation die sancho beschrieben hat war die, dass ihr hund nicht gleich platz gemacht hat als sie das erste mal am hundeplatz bzw in dieser gruppe trainiert hat.
falls ja dann würde ich mich persönlich fragen warum der hund das in dieser situation nicht "gekonnt" hat. Vielleicht ist diese neue Situation zu viel für ihn gewesen? (viele fremde menschen plus hunde, neue trainingssituation etc.), Vielleicht war das Kommando einfach noch nicht gefestigt genug? usw.
Ja, so ähnlich dachte ichs mir auch.
@Shonka: Danke, das sind gute Alternativen. So ähnlich oder genau so hab ich auch vieles bei meinem Hund aufgebaut bzw. Schritte "zurück" gemacht. Die Erklärung von dir fand ich gut, das zeigt jetzt schön welche Möglichkeiten es noch gibt finde ich.
bei 2.) da wurde in deiner geschichte ja eh das problem gelöst. der hund konnte nicht ruhig liegen bleiben auf diesem platz. konnte ich in jüngeren jahren auch nciht wenn direkt vor mir lustige sachen passieren.
und
ultner schrieb:
Diese ganze Kommandiererei ist sowas unseliges. Ich frag mich oft, wie das gegangen ist, wies dieses ganze Muß für totale UO noch nicht gab ... Ging alles ohne "sitz, platz, Fuß" und die haben wunderbar gefolgt.
Wenn man davon ausgeht, dass man dem Hund Dinge wie Fuß, Komm, Platz usw. beibringt um in dem Moment, in dem ich ihn
wirklich brauche, im Gehorsam (und wenn das was ist, wo Instinkt mitspielt kann mans nicht anders als Gehorsam nennen, weil um mir eine Freude zu machen folgt der Hund da sicherlich nicht) zu haben,
muss man meines Erachtens in kleinen, ruhigen Situationen anfangen. Was bietet sich da eher an als es Zuhause zu üben und zwar in jeder Lebenslage, wo man jederzeit soviel oder wenig Ablenkung hat wie man es regulieren kann bzw. wie es sich zB bei Besuch ergibt?
Wenn der einjährige oder von mir aus 8monatige Hund eine Katze hetzt oder irgendwo einen Hasen hoch macht weil man grade in einer Übungssituation war (sowas kann mir zb hier bei mir im Garten passieren... obwohl eingezäunt ist und ich keine Kaninchen halte) fragt der mich auch nicht ob er
dazu nun alt genug ist. Er folgt seinem Instinkt. In späterer Folge wird man dem entgegenwirken müssen - besonders bei Hunden die nunmal zu derartigem wirklich veranlagt sind. Den Grundstein muss man aber schon früher legen sonst kann ich bei einem 3jährigen mich panieren gehen wenn ich dann ganz plötzlich Gehorsam erwarte weil ich ihn
brauche.
Vonwegen früher, da war das alles so einfach. Jo, sicher. Hier bei uns auch. Heute hast aber massig Nachbarn die kein Verständnis dafür haben wenn ihre Haus(!)katze (früher hat kein Hahn nach Nachbars 25 Katzen gekräht... auch das ist heute anders) über ihren eigenen Zaun gehetzt wird.
Der Zeitgeist - und nicht nur der der Hundehalter - hat sich verändert. Heute gibts auch viele nette Leute die Gift auslegen weil sie Hunde nicht mögen oder sie sich in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft durch diese und deren Halter gestört fühlen. Das gabs so hier am Land vor 30 Jahren auch noch nicht, da war halt Nachbars Hund Hund und die Katze Katze und Hähne durften krähen wann und wo sie lustig dazu waren...
Das Argument ist also für mich ein Totschlagargument. Ich erziehe - und ich denke das sehen viele so, besonders wahrscheinlich Leute mit Hund in der Stadt - meinen Hund um ihn in eine menschliche, vielmals
Tieren gegenüber intolerante Gemeinschaft ("also das geht echt nicht, ich hab heute meine schönen Klamotten an"-> Hund hat nur freundlich geschnüffelt und Hand abgeschleckt oder wäre gar bei einem Besucher hochgesprungen zB die Foren sind voll von solchen Vorfällen!) integrieren zu können und ihm so viele Freiheiten wie möglich bieten zu können.
Aber Freiheit kanns in meinen Augen nur geben wenn der Hund bei Bedarf gehorsam sein kann. Und das muss man üben und lange beibringen/trainieren. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun ala "Komandiererei - der Hund steht ständig im Komando". Wenn ich weiss, mein Hund hat verinnerlicht was Sitz heisst, er kann es immer und überall und dann gibt es zB beim Bankomat so ne (dem Hund so erscheinende) nette Frau (die garkeinen Kontakt will!) mit nem langen Rock, die mal abzusudeln wäre ja supertoll -> ich sag Sitz und erwarte ein Sitz, die Person könnte auch Angst vor Hunden haben und Panik kriegen wenn 30kg Hund auf sie zujubeln und sich anbiedern möchten, einfach keinen Kontakt mit einem fremden Tier wollen oder oder oder... darum Gehorsam. Aus keinem anderen Grund.
Aber ich bin der Meinung, dass man Gehorsam auch (für mich gäbs zumindest keinen anderen Weg) mit "den neuen Methoden" vermitteln kann.
Und darum interessiert es mich so wie man dabei konsequent ist und das auch so durchsetzt, dass der Hund das auch als solches sieht dh das konsequent sein erkennt und weiss, dass er jetzt keine andere Wahl hat. Denn nur aus diesem Grund ist man konsequent, ansonsten könnte man sich das ja auch schenken?
Klar, bei jungen Hunden die erst wirklich erlernen was Sitz usw. heisst, oder von mir aus nein, da geht man das anders an aber wenn man weiss der Hund kann es und weiss es und tut es nur einfach nicht weil... was auch immer er sich grade denken mag...? Und dass Konsequenz in der Erziehung einfach notwendig ist, darin sind wir uns ja alle einig, oder nicht?
2. Ein Hund kann lernen, das haben meine Hunde schon vor 30 Jahren gelernt, daß man einfach dabei ist, ohne daß man ein Kommando bekommt. Du mußt dem Hund ja sagen, wann dieses "platz" vorbei ist. Oder willst du ihn u.U. stundenlang da liegen lassen?
War bei uns nie anders - bis wir unseren jetzigen Hund bekamen und sie noch nix davon gehört hatte, dass man dabei sein kann ohne Regeln auferlegt zu bekommen
Ich mag es wenn mein Hund mit dabei ist. Das ist sogar mein grosses Ziel und ich würde sie nie weg sperren.
Aber: in meinem Fall ist sie mit 12 Monaten derart aufgeweckt, dass sie niemals zur Ruhe kommen würde wenn ich sie machen lassen würde wie sie gerne möchte. Sie würde stundenlang den Besuch wirklich quälen, anspringen, absudeln, zerkratzen (Pföteln usw.), dran rumnagen - solange der geneigt ist und ihr mit Säuselstimmchen erklärt, dass das jetzt aber mal genug ist.
Da ich meinen Hund erziehe, und nur ich, und ich es nicht super finde wenn Wildfremde meinen Hund plötzlich am Nackenfell packen weils ihnen zu viel wird (solche Leute gibts und hatte ich hier auch im Haus, allerdings nur 1x
und ich konnte nicht damit rechnen, dass die Person so reagiert bzw. aus heiterem Himmel zu sowas greift) -> Konsequenz (ganz konsequent!) daraus ist: sie darf Besuch begrüssen muss dann aber abliegen und sich beruhigen. Ohne Ruhe geht bei ihr nichts, wirklich garnichts. Kann sie nicht runter kommen erbricht sie, wenn ich nicht die Notbremse ziehe weil sie sich in eine derartige Aufregung hochschraubt. Also gibts dafür das Platz auf ihrer Decke, die sich im selben Raum befindet.
Und nein, sie müsste nicht
stundenlang liegen bleiben (
) - sie hat durchaus wenn sie runter gekommen ist, die Wahl, darf auch raus und tun und lassen was sie will. Aber zuerst muss sie dazu runter kommen ansonsten würde sie von vorne anfangen mit ihrem Theater.
Für Tips, die Alternativen bieten in denen sie nicht gefährdet ist von Fremden oder Besuch wie auch immer Gemaßregelt zu werden (oft mit den wildesten Methoden) bin ich jederzeit gerne offen. Ich hab da schon so arge Sachen erlebt, dass meinen Hund ausser mir und engster Verwandter sicherlich niemand mehr anfasst.