Wenn ich das hier so lese - viell. kommt es auch nur mir so vor - dann werden von manchen Vergabestelle (egal ob Tierheim, Pflegestellen usw.) die Interessenten als Bittsteller gesehen. So kann es aber auch nicht sein
, denn als Interessent muß ich für die richtigen Rahmenbedingungen für ein Tier sorgen und voll die Verantwortung übernehmen, aber darum betteln ist mit Sicherheit nicht notwendig
.
Ich weiß zwar nicht, ob ich mich da jetzt angesprochen fühlen soll, aber ich spring auf den Zug mal auf.
1) Nein Interessenten müssen sicher nicht betteln, um einen Hund zu bekommen.
2) Vielleicht ist es schwer sich vorzustellen, wie solche Anrufe teilweise ablaufen, wenn man es noch nie erlebt hat, aber man muss sich einfach auch mit relativ vielen "lustigen" Leuten herumschlagen. Eine willkürliche Auswahl (alles selbst erlebt)...
- Wo die 15jährige Tochter jetzt ein Pit will und natürlich selbst anruft um einem mitzuteilen, dass die Mama eh einverstanden ist solange sie brav rausgeht (kommt öfter mal vor - Alter der Jugendlichen variiert natürlich)
- Wo man zum 5 Monate alten Junghund, den man eh schon aus dritter Hand hat, weil der schon so brav ist nun unbedingt einen Zweithund zum spielen braucht. (kommt ebenfalls mit variierendem Alter des Hundes relativ oft vor)
- Wo der Freund vor 2 Wochen abgehauen ist und man alleinerziehend mit 2 Kindern unter 3 Jahren ist, die bei der Tagesmutter sind während man selbst jetzt ne neue Ausbildung beginnt und man deshalb noch ganz dringend einen Hund braucht.
- Wo der Kurzhaarhund draußen im Garten schlafen muss, man aber fairerweise einräumt, dass er bei wirklich kaltem Wetter schon ab und zu in den Heizraum dürfte (auch nicht nur einmal gehört).
- Wo man am Telefon innerhalb kürzester Zeit erfährt, dass sie bei der Hundesuche nun schon aus diesem TH einen Hund hatten und ihn leider wieder zrück geben mussten und von dort auch und jetzt probieren sie's von einer Pflegestelle, weil die TH-Hunde sind ja alle nix. Idealerweise mit der anschließenden Frage: na wie wäre das denn dann, wenn es nicht klappt - kann ich euch den dann eh wieder bringen? Und wie ist das dann mim Geld? (die Dreistigkeit der letzten beiden Fragen hab ich zum Glück bisher nur einmal gehört, Erzählungen über wieder abgegebene Hunde schon öfter. Von den Begründungen her konnte ich es bisher nur einmal verstehen...)
Also nochmal: Nein, Interessenten sollen nicht um einen Hund betteln gehn müssen und ich bin wirklich nur in gaaanz ganz seltenen Fällen unfreundlich. Wenn man sich mir vernünftig vorstellt, die Vorstellungen Hunden gegenüber vernünftig ist (man sich also keinen Roboterhund, der schon fertig erzogen ist, alles kann und nie Arbeit machen wird erwartet, weil immerhin war das Foto so süß), man auf "Wie würde der Hund denn bei Ihnen leben?" nicht patzig: "Gut, was sonst!" antwortet und die eigenen Vorstellungen auch zum zu vermittelnden Hund passen, läuft das alles normal ab. Ich beiße üblicherweise nicht
Nur... Genausowenig bin ich oder jegliches TH ein Kaufhaus, wo man sich mal was Hübsches aussucht und einem dann noch alle auf die Schulter klopfen müssen, weil man hat sich ja um ein armes Tierchen angenommen. Regeln im TH bezüglich Gassi Gehern werden meist nicht willkürlich eingeführt, sondern haben einen Sinn und Zweck. Wenn von TH bezahlte Trainer sich darum kümmern, dass die Gassi Geher - Hund Teams auch zusammenpassen, damit das auch wirklich funktioniert (= Trainerstunde), dann ist das keine Leutequälerei oder Machtdemonstration, sondern da hat sich wer was dabei überlegt.
3) Und ja - ich treffe die letztendliche Entscheidung, ob ich einem Interessenten den Hund überlasse (natürlich vorausgesetzt, dass der Interessent auch mit von der Partie ist) und das ist mein gutes Recht, denn ich habe den Hund die Zeit davor aufgenommen, durchgefüttert, ausgelastet und an Macken gearbeitet und wenn die Entscheidung falsch ist bin ich diejenige, die ihn wieder aufnehmen wird, ihn neu aufbauen muss und alle Macken - die er sehr wahrscheinlich dazubekommen hat durch das Herumgeschiebe - wieder ausbügeln darf. Es ist meine Verantwortung über ein Leben! In diesem Sinne weigere ich mich solche Entscheidungen leichtfertig zu treffen oder gar Fremden zu überlassen (mit dem kooperierenden Verein spreche ich mich natürlich gerne ab). Dass sich da das ein oder andere Ego, das das nicht verstehen will, auf den Schlips getreten fühlt, nehme ich gerne in Kauf.
4) Mein Lieblingssatz ist hier noch gar nicht gefallen (zumindest nicht wortwörtlich): "Ich dachte, sie wollen den loswerden!" ... Standardantwort: Nein, ich will ihn gut vermitteln, das ist ein Unterschied...