Conny30
Super Knochen
Bei Tierschutzinstitutionen muss man folgendes bedenken ...
Die Problematik ist u. a., daß zuviele Tierarten auf einem Fleck gehalten werden. Die Katzen können gar nichts anfangen mit dem Gebelle der Hunde, die Kaninchen und Meerschweinchen schon gar nicht. Für die Pflege/tierärtzliche Versorgung/Beschäftigung bedarf es einfach unterschiedlicher Personen (unter anbetracht derer Interessen - nur was man gerne macht, macht man gut), Kompetenzen (welches Antibioitkum sollte jetzt der Degu wieder nicht bekommen?) und auch die Anforderungen an das Areal sind von Tierart/tw. sogar von Rasse verschieden.....
Einige Tiere verbringen aber einen großen Teil ihres Lebens im Tierheim.
Katzen, die nicht angegriffen werden wollen - bzw. gibt es wohl derer viele: also sagen wir: Katzen, die nicht angegriffen werden wollen und dies auch kundtun, indem sie kratzen und beißen, sind nicht der "Verkaufsschlager".
Eine Ballung von Tieren auf einem Raum ist - besonders für Hunde - immer mit Streß verbunden. Warum nicht auf kleine "Kompetenzzentren" aufteilen? Ein Jagdhund ist anders zu behandeln als ein Herdenschutzer oder ein Schoßhündchen. Jeder hat seine eigene Sparte - und: jeder macht das am besten, was er gerne macht.
Das sind nur ein paar Ideen aus dem Alltag des Tierschutzes (nicht von mir sondern von jemand der ein Tierheim leitet) und ich sehe keinen von diesen Gedanken (laut Präsentation siehe Video) im Tierquartier verwirklicht ....
Link Präsentation
http://www.youtube.com/watch?v=QfYxtoSp95Q&feature=player_embedded
Ja, das stimmt schon. Nur wäre die adäquate Unterbringung von Tieren die kaum oder nicht vermittelbar sind, wieder ein eigenes Thema. Hier wären Gnadenhöfe mit einem entsprechenden Platzangebot, einem Leben - nicht in Zwingern sondern in "familienähnlichen" Strukturen - mit entsprechend geschultem und motiviertem Personal sicher die bessere Lösung. Nur das kann letztendlich auch das WTH nicht bieten - auch dort hören Katzen das Bellen der Hunde, auch dort bedeutet das Leben der Tiere erhöhten Streß. Tierheime wie das WTH oder dann eben das neu zu errichtende Tierschutzkompetenzzentrum sind im Prinzip als "vorübergehende Herberge" für Tiere zu sehen und das Ziel sollte sein, die Tiere möglichst bald wieder an geeignete Menschen zu vermitteln. Daß hier das "neue" TIerheim nicht mehr bieten wird als das WTH ist nicht der Punkt, der mir Sorgen bereitet.
Sorge macht mir da wirklich eher etwas anderes: Bereits der von Dir gepostete Link zur Präsentation zeigt sehr genau, was man dort haben will. Es soll "attraktiv" aussehen; Besucher sollen sich dort wohl fühlen, auch Tiere streicheln können und dadurch motiviert werden sich auch miteinzubringen. Gegen den Wunsch, auch Besucher zur Mitarbeit, Übernahme von Patenschaften etc. zu motivieren spricht rein gar nichts - ganz im Gegenteil, ich glaube in dieser Hinsicht könnte so manche bestehende Tierschutzorganisation noch einiges lernen. Nur sollte man versuchen das zu erreichen, indem man den Menschen Verständnis für die Tiere vermittelt, auf Menschen zugeht, sich mit ihnen auseinandersetzt und ihnen die Bedürfnisse der TIere näherbringt. Und ganz sicher nicht, indem man ihnen eine "Wohlfühl-Streichelzoo-Atmosphäre" bietet, denn die hat mit der Realität eines Tierheimes rein gar nichts zu tun. Diese angestrebte Atmosphäre "verträgt" sich nicht mit Tieren die alt und krank sind, vor Menschen Angst haben oder Besucher am liebsten "schon durch's Gitter fressen möchten". Und da stellt sich eben die Frage ob die Verantwortlichen so "blauäugig" sind oder wie das dann eben "laufen" soll.
Liebe Grüße, Conny