TierquarTier Wien

Ich stehe dem TQT mittlerweile auf Grund der zahlreichen Informationen durchaus kritisch gegenüber, aber was ich noch nicht verstanden hab: was wollen "wir"? Soll es nicht gebaut werden, soll das Geld lieber in den WTV fließen, soll es "so" nicht gebaut werden? Soll es erst gebaut werden, wenn der WTV auf neuem Grundstck saniert ist? Dass es kein Disneyland werden soll, ist wohl jedem klar, aber was soll es werden?

Es soll gebaut werden - Wien verträgt ein zweites Tierschutzhaus - braucht es sogar - ABER - was wir wirklich brauchen ist ein Tierquartier das nicht zu einem teuren PR Gag wird, ein Tierquartier und ein WTH das miteinander kooperieren können und zusätzlich kleinere Gnadenhöfe und Kompetenzzentren die in diese Kooperation einsteigen - sprich wir brauchen ein ordentliches Tierschutzkonzept - und da müssen wir alle an einem Strang ziehen - streiten können wir später wieder ;-)

Ich will als Steuerzahler keine Sima-Plattform finanzieren - ich will Experten und Menschen mit Herz im Tierschutz die zusammen arbeiten können und ein Konzept umsetzen dass die Probleme wirklich löst. Ich will nicht dass aufgrund von Unfähigkeit Österreich irgendwann zu den Ländern gehört die auch einschläfern weil sie es finanziell anders nicht schaffen ...
 
Ich stehe dem TQT mittlerweile auf Grund der zahlreichen Informationen durchaus kritisch gegenüber, aber was ich noch nicht verstanden hab: was wollen "wir"? ....

Ich finde schon, es soll gebaut werden, Wien kann ohne weiteres ein 2. Tierheim vertragen, aber es soll alles so konzipiert und geplant werden, dass es keine Konkurrenz, sondern ein ergänzendes Miteinander wird.
Und natürlich muss es dafür auch eine absolut gerechte Aufteilung von Förderungen, Rechten und Pflichten geben.
 
Es soll gebaut werden - Wien verträgt ein zweites Tierschutzhaus - braucht es sogar - ABER - was wir wirklich brauchen ist ein Tierquartier das nicht zu einem teuren PR Gag wird, ein Tierquartier und ein WTH das miteinander kooperieren können und zusätzlich kleinere Gnadenhöfe und Kompetenzzentren die in diese Kooperation einsteigen - sprich wir brauchen ein ordentliches Tierschutzkonzept - und da müssen wir alle an einem Strang ziehen - streiten können wir später wieder ;-)

Ich will als Steuerzahler keine Sima-Plattform finanzieren - ich will Experten und Menschen mit Herz im Tierschutz die zusammen arbeiten können und ein Konzept umsetzen dass die Probleme wirklich löst. Ich will nicht dass aufgrund von Unfähigkeit Österreich irgendwann zu den Ländern gehört die auch einschläfern weil sie es finanziell anders nicht schaffen ...

genial !
das sollte jetzt eigentlich der text für eine petition sein !
 
es ist sicher so wie wirs auch von anderen bereichen kennen, wenn ein 2. th da ist werden "noch mehr" hunde/tiere dort landen (ich vergleichs so in etwa mit dem straßenbau, je mehr man ausbaut und neubaut, desto mehr verkehr entsteht:()

vorrangig (in kurzversion) würde ich versuchen (habe ich aber eh schon mal wo geschrieben), dass das vermehrertum, der i-net verkauf, der unkontrollierte import von auslandshunden usw. geregelt, kontrolliert, verhindert, usw. wird, ein herkunftsnachweis bei anmeldung des hundes, usw.....man sollte auf alle fälle auch die ursachen "bekämpfen"/regeln und nicht nur die auswirkungen, so wird man nie hinterherkommen, auch wenn mir bewusst ist, dass dies sicher mehr arbeitsaufwand bedeutet.....ist mM (im endeffekt nichts anderes, was auch schon damals "gefordert" wurde, zum thema rasseliste)

ergänzung: dh heißt nicht, dass ich komplett GEGEN ein neues th bin!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fände es z.B. auch gut, wenn Hunde, die aus dem Tierschutz genommen werden (von mir aus nur Hunde aus dem Wr. TSH bzw. dann dem Tierquartier) von der Hundesteuer befreit wären.


Was mir noch die ganze Zeit im Kopf rumgeistert .... wäre der Neubau des Wr. TSH nicht auch eine Möglichkeit, die "Exoten" (Krokodil & Co.) auszulagern, z.B. in Zoos unterzubringen? Wäre das nicht eine enorme Erleichterung für das Wr. TSH, das sich dann zukünftig nur mehr um Haustiere kümmern kann??
 
na sicher wären bestimmte "trennungen" ideal, wäre aber kostenintensiver.
die perfekte lösung wären ja sowieso diese gnadenhöfe (nach vorbild österr. tierschutzverein), aber wer finanziert die ?
 
Von vermitteln ist in diesem Satz nie die Rede. In England werden Tiere nach einer Frist von X Wochen eingeschläfert. (Weiß allerdings nicht ob es dort nicht auch no kill shelters gibt)

Ok stimmt, da steht immerhin "Verweildauer", dann sind meine Ängste ja leider berechtigt :(

Was ich will/wie ich es mir vorstellen würde: Vorrangig dem WTV helfen, nicht nur was das Grundstück angeht sondern auch den Neubau. Gleichzeitig könnte man Mittel für ein 2tes Tierheim "beiseite legen" - das auch so in den Medien bringen. Von mir aus mit unterschiedlichen Spendenkonten, damit auch Leute spenden, die eins der Projekte nicht unterstützen möchten. Von der Stadt Wien würde ich mir tatsächliche Experten wünschen und nicht solche, die erst bewiesen haben, dass sie 1. keine Ahnung haben und ihnen 2tens auch noch Hunde + Menschen herzlich egal sind.

Meiner Meinung nach brauchen wir kein 2tes Tierheim solange der WTV kämpft.

Auch wenn das kindisch, blöd oder oder wwi ist aber ich kann nichts unterstützen wo SIMA oben drauf steht :o
 
Sorry, muß aus gegebenen Anlaß ein posting von weiter oben nochmals zitieren:

Weil es seit Jahren Studien gibt. Unter dem Deckmantel, wie lange die Aufenthaltszeit in einem TH sein soll, etc. Das ist keine Unterstellung sondern in Tagungen, Zeitungen etc. diskutiert worden.

Und diese Studien beinhalten definitiv die Euthanasie! Ob Aufenhaltszeit oder Verweildauer, es läuft auf dasselbe raus.

Link zu facebook mit dem Inhalt, den Snuffi eingestellt hat, kann ich leider nicht her kopieren....
 
Im Spannungsfeld zwischen Lebensschutz und Ökonomie:

Tierschutzrechtliche und ethische Aspekte der Euthanasie in Tierheimen

R. Binder

1. Allgemeines: Der Mensch-Heimtier-Beziehung kommt in unserer Gesellschaft eine wichtige und vielschichtige Bedeutung zu. Mit der steigenden Anzahl der in österreichischen Haushalten lebenden Heimtiere nimmt aber auch die Zahl jener Tiere zu, die vorübergehend oder auch für einen längeren Zeitraum in einem Tierheim beherbergt werden müssen. Räumliche, personelle und finanzielle Ressourcen in Tierheimen sind knapp und eine lange Verweildauer einzelner Tiere stellt einen weiteren limitierenden Faktor für die Aufnahmekapazität dar. Da die öffentliche Hand Tierheime (mit-)finanziert, drängen auch Politik und Verwaltung auf eine Senkung der Kosten und erheben in diesem Zusammenhang immer wieder die Forderung nach der routinemäßigen Tötung von Tieren, die nach einem bestimmten Zeitraum nicht vermittelt werden können. Tierheimbetreiber sind daher immer wieder mit der Frage konfrontiert, unter welchen Voraussetzungen es zulässig ist, Tierheiminsassen zu euthanasieren. Im
Folgenden soll diese Frage aus ethischer und tierschutzrechtlicher Perspektive beleuchtet werden.


2. Begriffsbestimmungen: Tierheim, Tierasyl, Gnadenhof: Der Gesetzgeber definiert „Tierheim“ als „eine nicht auf Gewinn gerichtete Einrichtung […], die die Verwahrung herrenloser oder fremder Tiere anbietet“ (§ 4 Z 9 TSchG 1), wobei keine Aussage über die Verwahrungsdauer getroffen wird. Während Tierheime nach allgemeiner Vorstellung die Aufgabe haben, die Insassen an neue Halter zu vermitteln, besteht die Tätigkeit von Tierasylen und Gnadenhöfen in erster Linie darin, die aufgenommenen Tiere bis zu
ihrem natürlichen Lebensende zu betreuen. Der Gesetzgeber stellt Tierasyle und Gnadenhöfe den Tierheimen gleich. Es ist daher durchaus möglich, dass Tierasyle und Gnadenhöfe Tiere an neue Halter vergeben; andererseits ist es aber auch keineswegs ausgeschlossen, dass Tierheime einzelne Tiere lebenslang beherbergen, sofern dies dem Wohl dieser Tiere dient.

Aus der Sicht der Öffentlichkeit sind Tierheime Anlaufstellen für den Tierschutz, die einen entsprechend hohen Tierschutzstandard aufweisen sollten. Da das TSchG nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch das Leben der Tiere als geschütztes Rechtsgut anerkennt, betrifft dieser Anspruch nicht nur die Unterbringung und Betreuung der Tiere, sondern erstreckt sich darüber hinaus auch auf die Erhaltung des Lebens der Heiminsassen. Eine verantwortungsvolle und grundsätzlich restriktive Handhabung der Euthanasie ist daher nicht nur aus ethischer, sondern auch aus tierschutzrechtlicher Sicht geboten. 1 Bundesgesetz über den Schutz der Tiere (Tierschutzgesetz – TSchG), BGBl. I Nr. 118/2004 idF BGBl. I Nr. 80/2010 (www.vetmeduni.ac.at).

3. Behandlungspflicht und Tötungsverbot: Die allgemeinen Bestimmungen des TSchG über die Verpflichtung zur tierärztlichen Behandlung (§ 15 TSchG) und das Tötungsverbot (§ 6 Abs. 1 TSchG) gelten auch für Tiere, die in Tierheimen untergebracht sind. Als Tierhalter ist das Tierheim verpflichtet, erkrankte oder verletzte Tiere erforderlichenfalls durch einen Tierarzt behandeln zu lassen (vgl. § 30 Abs. 1 TSchG). Gemäß § 6 Abs. 1 TSchG ist es verboten, ein Tier ohne „vernünftigen Grund“ zu töten. Während die Schlachtung von Nutztieren tierschutzrechtlich ausdrücklich zulässig ist,
darf ein Heimtier nur getötet werden, wenn im konkreten Einzelfall das Vorliegen eines „vernünftigen Grundes“ unter Berücksichtigung der besonderen Umstände geprüft und bejaht wurde (Binder, 2010).

Dabei sind die Interessen des Tierschutzes, d.h. das Tierwohl, gegen allfällige berechtigte Interessen an der Tötung des Tieres abzuwägen.
Die Euthanasie ist daher dann als zulässig anzusehen, wenn die Interessen an der Tötung des Tieres schwerer wiegen als die Interessen des Tieres bzw. des Tierschutzes am Lebenserhalt. Dies ist grundsätzlich nur dann anzunehmen, wenn ein Tier, z.B. auf Grund einer Erkrankung oder einer Verhaltensstörung, erheblichen Leiden ausgesetzt ist, die nach fachkundigem Urteil mit zumutbarem Aufwand nicht gelindert werden
können. Analog zur schadenersatzrechtlichen Regelung des § 1332a ABGB kann davon ausgegangen werden, dass Behandlungskosten dem Tierhalter insoweit zumutbar sind, als ein „verständiger und mit den Werten des TSchG verbundener Tierhalter in der Lage des Betroffenen“ bereit wäre, die Aufwendungen zu tätigen (Binder, 2011).

4. Kriterien der Güterabwägung: Bei der Gewichtung der Interessen an der Tötung von Tierheimtieren kann ökonomischen Überlegungen schon deshalb keine vorrangige Bedeutung zuerkannt werden, weil die einseitige Berücksichtigung des Kostenkalküls die „ethische Konzeption des TSchG aus den Angeln heben“ (Hirt et al, 2007) und zu einer mangelhaften Güterabwägung führen würde. Auch der Umstand, dass ein Tierheim von einer Gebietskörperschaft (z.B. Land, Gemeinde) betrieben wird, kann
nicht dazu führen, dass die Handhabung der Euthanasie aus Kostengründen liberalisiert wird. Wie bei privaten Tierhaltern werden ökonomische Überlegungen bei der Beurteilung der Zumutbarkeit von Behandlungskosten berücksichtigt, wobei auch die Zumutbarkeitsgrenze im Hinblick auf Tierheiminsassen grundsätzlich nicht niedriger angesetzt werden darf als bei Privattieren. Dies gilt schon deshalb, weil das Vertrauen, das die Bevölkerung Tierheimen entgegenbringt, hoch ist, und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine private oder um eine öffentliche Einrichtung handelt.

Darüber hinaus wird auch gesetzlich vermutet, dass Tierheime „Gewähr für eine […] [dem TSchG] entsprechende Haltung“ bieten (vgl. § 12 Abs. 2 TSchG). Von einem aus der Sicht des Gesetzgebers besonders geeigneten Halter kann aber im Hinblick auf die Beachtung der Grundsätze des Tierschutzes nicht weniger gefordert werden als von jedem beliebigen
privaten Tierhalter.

Bei der Gewichtung der Interessen des Tierschutzes ist nicht auf die subjektive Wertehaltung einzelner Personen abzustellen; die Beurteilung hat vielmehr den Umstand zu berücksichtigen, dass der Gesetzgeber den Schutz der Tiere als bedeutsames öffentliches und damit gesamtgesellschaftliches Interesse anerkennt. – Schließlich gebietet es auch die Standesethik der Tierärzte, Tierheimtieren grundsätzlich
dieselbe medizinische Versorgung und Sorgfalt angedeihen zu lassen wie privat gehaltenen Tieren (Busch, 2010). 3

5. Fallgruppen: Zur Beurteilung der Frage ob bzw. unter welchen
Voraussetzungen die Euthanasie in Tierheimen zulässig ist, sind daher grundsätzlich jene Kriterien heranzuziehen, die auch für private Halter gelten: dies soll an drei Fallgruppen dargelegt werden soll:


5.1. Schwer vermittelbare Tiere: Die turnusmäßige Tötung (weitgehend) gesunder Tiere, die sich bereits einen bestimmten Zeitraum im Tierheim aufgehalten haben, kann keinesfalls als gerechtfertigt gelten, da eine solche generalisierende Vorgangsweise sowohl den Anforderungen an eine Einzelfallbeurteilung als auch dem Grundsatz des Individualtierschutzes widerspricht. Daran vermag auch der Hinweis auf die Knappheit der (finanziellen) Ressourcen von Tierheimen nichts zu ändern: Da die Volkswirtschaft aus der Tierhaltung (Handel mit Tieren und Zubehör, Tiernahrungsmittelindustrie, zugehöriger Dienstleistungssektor) beträchtliche Umsätze erzielt und auch der ideelle Nutzen der Mensch-Heimtier-Beziehung stetig an Bedeutung gewinnt, ist die öffentliche
Hand verpflichtet, für jene Tiere Sorge zu tragen, für die (in absehbarer Zeit) kein geeigneter neuer Halter gefunden werden kann.

5.2. Kranke bzw. verletzte Tierheiminsassen dürfen – bzw. müssen aus
Tierschutzgründen! – euthanasiert werden, wenn sie erheblich leiden und nicht oder nicht mit zumutbarem Aufwand behandelt werden können (s.o., Abschnitt 3.). Im Gegensatz dazu stellen Behinderungen, welche die Lebensqualität der Tiere nicht wesentlich beeinträchtigen (z.B. Taubheit oder Ataxien), grundsätzlich keinen Rechtfertigungsgrund für die Vornahme einer Euthanasie dar. Auch die Tötung klinisch gesunder, aber FeL-, FIV- oder Corona-positiver Katzen kann nicht als gerechtfertigt gelten, da diese Tiere bei entsprechender Beratung problemlos vermittelt werden können und bei geeigneten Haltungsbedingungen in der Regel eine normale
Lebenserwartung haben.

5.3. „Listenhunde“: Auch für die Euthanasie von potentiell gefährlichen Hunden in Tierheimen gelten dieselben Grundsätze wie für private Halter: Eine fachkundige Abklärung der Umstände des Einzelfalls (Beißvorfälle, mögliche organische Ursachen etc.) ist hier von besonderer Bedeutung. Sind Beißvorfälle die Folge menschlichen Fehlverhaltens, so ist ein „vernünftiger Grund“ für die Tötung zu verneinen, da davon ausgegangen werden kann, dass eine entsprechende Schulung der Hunde und des künftigen Halters eine wirksame Gefahrenprophylaxe darstellt (Schalomon, Ainoedhofer,
Singer et al., 2006). Beim Vorliegen organischer Ursachen (z.B. Schmerzgeschehen, Gehirntumor) und bei psychischen Erkrankungen (Verhaltensstörungen wie Angstbeißen oder Hyperaggression), ist – wie im Fall der medizinischen Indikation – die Tötung des Hundes dann nicht gerechtfertigt, wenn eine Erfolg versprechende Behandlung (z.B.
Verhaltenstherapie, Operation) mit zumutbarem Aufwand möglich ist.

5.4. Leiden durch institutionelle Haltungsbedingungen: Zeigt ein Tier trotz
rechtskonformer Unterbringung und fachkundiger Betreuung Anzeichen erheblicher Leiden, die offensichtlich auf die tierheimtypischen Haltungsbedingungen zurückzuführen sind, so kann dies die Euthanasie des betroffenen Tieres rechtfertigen, sofern in begründeter Weise davon ausgegangen werden kann, dass das Tier mittelfristig kaum erfolgreich vermittelt werden kann und auch eine vorübergehende Unterbringung im Haushalt eines Paten nicht möglich ist. 4

6. Fazit: Um den Ansprüchen eines wissensbasierten Tierschutzes gerecht zu werden, sollten Tierheime den Status von Tierschutzkompetenzzentren anstreben. Dies setzt voraus, dass alle Arbeitsabläufe in Tierheimen und insbesondere auch die Handhabung der Euthanasie professionalisiert werden. Die routinemäßige Tötung (weitgehend) gesunder, aber bereits seit längerer Zeit im Tierheim lebender Tiere ist weder mit dem Anspruch auf Professionalität zu vereinbaren, noch entspricht sie den Grundsätzen des
TSchG.

Die Bejahung eines „vernünftigen Grundes“ für die Tötung eines Tierheimtieres setzt eine sorgfältige Prüfung des Einzelfalls durch ein Team bzw. durch eine Ethikkommission voraus, wobei das Wohl des Tieres im Vordergrund stehen sollte. Procedere, Zusammensetzung des Teams, Dokumentation und Beurteilungskriterien sollten durch eine standardisierte Arbeitsanweisung (Standing Operating Procedure, SOP) festgelegt werden.

Da die Heimtierhaltung einen nicht unbeträchtlichen Beitrag zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung leistet und die Gesellschaft der Mensch-(Heim-)Tier-Beziehung immer größere ideelle Bedeutung beimisst, nehmen Tierheime eine wichtige kommunale Aufgabe wahr. Tierheime sind daher aus öffentlichen Mitteln so zu finanzieren, dass sie ihre Tätigkeit kompetent und im Einklang mit den einschlägigen tierschutzrechtlichen
Vorschriften erfüllen können.

Literatur:
Binder, R. (2010): Der vernünftige Grund für die Tötung von Tieren. In: Beiträge zu aktuellen
Fragen des Tierschutzrechts. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft. S. 98-116.
Binder, R. (2011): Euthanasie: Der verantwortungsvolle Umgang mit einem heiklen Thema. In:
vet journal 01/11, S. 12-14.
Busch, B. (2010): Der Tierheim-Leitfaden. Management und artgemäße Haltung. Stuttgart:
Schattauer.
Hirt, A, Maisack, C. und Moritz, J. (2007): Tierschutzgesetz. Kommentar. 2. Aufl. München:
Verlag Franz Vahlen, S. 17f., Rz 22.
Schalomon, J. Ainoedhofer, H., Singer, G., Petnehazy, T. Mayr, J., Kiss, K. Höllwarth, M.E.
(2006): Analysis of Dog Bites in Children Who Are Younger Than 17 Years. Pediatrics
2006 (117), S. 376-380.

DDr. Regina Binder
Tierschutz- & Veterinärrecht /
Veterinärmedizinische Universität Wien
Veterinärplatz 1
A-1210 Wien
regina.binder@vetmeduni.ac.at

Dr. med. vet. Dr. habil. Bodo Busch
Fachtierarzt für Tierschutz
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

Euthanasie als ultima ratio

Das Wort Euthanasie ist von dem griechischen Wort thanatos für Tod und eu für gut oder leicht abgeleitet. Es kennzeichnet eine besondere Form des Tötens, die auch als Einschläfern bezeichnet wird und ohne körperliche Gewalt vonstatten gehen sollte. Die Euthanasie von Menschen wird aus ethischen Gründen abgelehnt. Anders ist die Position des Menschen zum Töten von Tieren. Der Mensch hat sich für diese das Recht zur Entscheidung über Leben und Tod genommen. Der Wille zum Leben ist jedoch bei Tieren wie beim Menschen ausgebildet, nur ist ihnen die Endlichkeit des Lebens nicht bewusst. Die Vorstellung einer angst- und schmerzfreien Tötung dient
vielfach zur Beruhigung des menschlichen Gewissens.

Eine Sonderstellung in den Mensch-Tier-Beziehungen nehmen die in engem Kontakt mit den Menschen lebenden Haustiere ein, wie Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Pferde. Auch diese werden unter Umständen vor ihrem natürlichen Tod getötet. Es wird in dem Zusammenhang nicht von Tötung gesprochen, sondern von Euthanasie, welche durch die Injektion eines tödlichen Medikaments weitgehend gewalt- und schmerzfrei geschieht, häufig in Anwesenheit und im Kontakt mit einer vertrauten Person.

Doch die Entscheidung dazu trifft der Mensch, er führt dazu unterschiedliche
Gründe an:

- Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nach einer 0rdnungsbehördlichen Anordnung

- Weiterleben nur unter nicht behebbaren erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden nach dem Urteil des behandelnden Tierarztes

Die Dezimierung freilebender Populationen von Katzen und Hunden durch Euthanasien ist abzulehnen.

Einschränkungen gelten auch für Tierheime, die als öffentliche Einrichtungen und Zentren des Tierschutzes alles tun sollten, um nicht in den Verdacht von leichtfertigen oder unbegründeten Euthanasien zu kommen.

Folgende Anforderungen sind zu erfüllen:

- gründliche tierärztliche Untersuchung nach guter veterinärmedizinischer Praxis (incl. Laboruntersuchungen, Ultraschall und Röntgen),

- Hinzuziehung von tierärztlichen Spezialisten, insbesondere bei Verhaltensstörungen,

- exakte Dokumentation aller Untersuchungsbefunde,

- Entscheidung durch eine Ethikkommission (Amtstierarzt, behandelnder Tierarzt, Vertreter des Tierheims), nur in begründeten Ausnahmefällen durch eine Einzelperson.

An konkreten Beispielen aus der Praxis werden aufgetretene Probleme dargestellt.
 
5.4. Leiden durch institutionelle Haltungsbedingungen: Zeigt ein Tier trotz
rechtskonformer Unterbringung und fachkundiger Betreuung Anzeichen erheblicher Leiden, die offensichtlich auf die tierheimtypischen Haltungsbedingungen zurückzuführen sind, so kann dies die Euthanasie des betroffenen Tieres rechtfertigen
, sofern in begründeter Weise davon ausgegangen werden kann, dass das Tier mittelfristig kaum erfolgreich vermittelt werden kann und auch eine vorübergehende Unterbringung im Haushalt eines Paten nicht möglich ist. 4

!!!!!!!!!

Wer kennt eine günstige Bezugsquelle für Kotztüten, Größenordnung: Sammelbestellung = Paletten-Abnahme?


Weil im Tierschutzkompetenzzentrum ist ja alles in einer Hand:
Zitat:
Entscheidung durch eine Ethikkommission (Amtstierarzt, behandelnder Tierarzt, Vertreter des Tierheims), nur in begründeten Ausnahmefällen durch eine Einzelperson.

Amtstierarzt: eh klar
behandelnder Tierarzt: Angestellter des TKZ, möglicherweise ehem ATA
Vertreter des Tierheims: eh klar

ergänzend kann man dann noch den "Anwalt der Tiere" = Tierschutzombudsmann hinzuziehen..... Dann geht sicher nichts mehr "schief"!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit diesen Studien wird natürlich eine Basis für Euthanasie geschaffen. Es wird im Zusammenhang mit Tierschutz immer wieder diese Diskussion geführt. Ich denke, reden kann man prinzipiell über alles - aber Handlungen wo es um Leben und Tod eines anvertrauten Lebewesens geht sollten sehr gut durchdacht werden.

Man kann diese Studien dazu verwenden um Eischläferungen zu rechtfertigen.

Herr Havranek hat in der Präsentation des Tierquartier (siehe Video) sehr klar gesagt dass er vorhat, im Gegensatz zum WZH, das Tierquartier "wirtschaftlich" zu führen. Das bedeutet alte oder schwer vermittelbare Tiere entweder abzuschieben oder einzuschläfern. Alles was über 2 Monate drinnensitzt ist nicht "wirtschaftlich". Daher bin ich auch der Ansicht dass ein Tierschutzbetrieb nicht "wirtschaftliche" geführt werden kann.

Das bedeutet ja nicht dass es ein Fass ohne Boden ist wo Spendengelder unkontrolliert versickern. Das bedeutet nur dass man Leben nicht kalkulieren kann. Es kann passieren dass ein Hund Pech hat und 1 Jahr sitzt, es kann passieren dass ein Hund sehr viel Training braucht, das ist ein Kostenfaktor.

Das was wir vom Tierquartier fordern ist nicht mehr als dass man darauf Rücksicht nimmt und den wirtschaftlichen Faktor in den Hintergrund stellt - bei den Tieren. Personal kann man kalkulieren, Aufwendungen für das Gebäude sind auch absehbare Kosten. Nur Tiere sind keine "kalkulierbare Kosten" das weiß jeder Hundebesitzer.

Wenn man die Kosten bei den Tieren kalkulieren will - muss man jene Tiere loswerden die nicht in die Kalkulation passen.
 
Ich fände es z.B. auch gut, wenn Hunde, die aus dem Tierschutz genommen werden (von mir aus nur Hunde aus dem Wr. TSH bzw. dann dem Tierquartier) von der Hundesteuer befreit wären.


Was mir noch die ganze Zeit im Kopf rumgeistert .... wäre der Neubau des Wr. TSH nicht auch eine Möglichkeit, die "Exoten" (Krokodil & Co.) auszulagern, z.B. in Zoos unterzubringen? Wäre das nicht eine enorme Erleichterung für das Wr. TSH, das sich dann zukünftig nur mehr um Haustiere kümmern kann??

Die Exoten sind damals im TSH gelandet, weil kein Zoo sie aufnehmen wollte, sie wären eingeschläfert worden. :o Allerdings hat der WTV keine Exoten mehr (abgesehen von den 2 Affen), die sind mittlererweile verstorben. Es gibt also nur noch Papageien etc als Exoten und dann halt auch noch diverse Wildtiere (die aber eh wieder ausgewildert werden, sofern möglich). Dann noch ein paar Gnadenbrotpferde, Ziegen usw.
 
Es gibt no kill shelters - ich recherchiere gerade die englischen Tierschutzhäuser - bin noch nicht fertig damit - aber es gibt private Institutionen die das ablehnen ...

Ja, private gibt es. Aber in staatlichen wird - soweit ich es weiß - überall eingeschläfert. In Irland ist es besonders schlimm zB.
 
Ich weiß den aktuellen Stand nicht, glaub aber, daß es noch viele Wildtiere abgesehen von den zwei Schimpansen zu versorgen gibt: Kleinaffen, Nasenbären, Tauben etc.

Tiger, Leopard, Jaguar, Krokodil sind nicht mehr. Stimmt.

Papageien: Vertrag mit der ARGE Papageienschutz/Tierschutzombudsmann STV.
 
Wenn das WTH nicht einschläfert kann es nicht "wirtschaftlich" arbeiten - jedenfalls nicht im Sinne wie Herr Havranek das vermutlich meint. Für das WTH ist es notwendig ein neues Haus zu bauen und einen Leistungsvertrag abzuschließen der wenigstens einen Teil der Kosten berücksichtigt. Am schönsten wäre es natürlich wenn diese Kooperationen einfach locker laufen würden und alle (Stadt Wien, Tierschutzverein, Private) Hand in Hand arbeiten könnten. Das kann man fordern.
 
Der ÖTV (Österreichische Tierschutz Verein) hat sich pro Rasseliste ausgesprochen und dafür auch sehr viel Kritik bekommen. Der WTV (Wiener Tierschutzverein) war immer gegen eine Rasseliste und hat daher Probleme mit der Politik bekommen ....
 
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