Den Betroffenen, (Kind, Oma, Eltern) steht jedes Recht der Welt zu, im Ergebnis dieses furchtbaren, traumatischen Erlebnisses ihr Unverständnis über Therapie für den Hund zu äußern und gegebenfalls das Töten des Tieres zu fordern
ALLEN ANDEREN steht es meiner Meinung nach NICHT zu, denn konsequenterweise, wenn schon ein Tier auf diese Weise für seine Taten verantwortlich gemacht wird, müßte die Todesstrafe für den vernunftbegabten Menschen die gängige Strafart sein, inclusive dem Handabhacken bei Diebstahl, dem Brandmarken, dem Augenausstechen. Das ist die Rückkehr zu mittelalterlicher Rache. Wem das gefällt - kein Kommentar...
Ich bin erstaunt, daß nur Hunden tierische Aktionen übelgenommen werden, als hätte ihr moralisches Gewissen versagt. Als wären sie Menschen, die sich bewußt den Regeln der Gesellschaft widersetzen. Ich kenne Todesfälle und schwerste Unfälle durch landwirtschaftliche Nutztiere, Rinder, Pferde, Schweine, Schafe. In keinem Fall setzte eine Diskussion ein, ob das betreffende Tier "es hätte besser wissen müssen". Ganz selbstverständlich ist, daß von Tieren eine Tiergefahr ausgeht, und der Halter in voller Verantwortung steht, daß sich diese potentielle Tiergefahr nicht verwirklicht.
In meinen Augen ist diese Fixierung auf eine angebliche Schuldfähigkeit des Hundes, die mit dem Tod gesühnt werden muß, die Kehrseite der Vermenschlichung. Wenn der Hund schon den Stellenwert eines Menschen eingeräumt bekommt, dann hat er bitteschön auch die Moralvorstellungen des Menschen zu befolgen.
Das ist krank.
Die Tötung eines in solcher Form auffällig gewordenen Hundes kann nur aus dem Pragmatismus erfolgen, eine sichere Haltung nicht gewährleisten zu können oder zu wollen. Eine Therapie kann nur aus dem Pragmatismus erfolgen, eine sichere Haltung gewährleisten zu können oder zu wollen. Ein "Todesurteil" für ein TIER auszusprechen, ist Mittelalter und Barbarei.