Es ist Mitternacht. Der Hund zittert, die zwei Vögel sind hysterisch.
Ich muss jetzt unbedingt loswerden, dass ich die werten Mitmenschen zu 95% als hoffnungslos primitive Neanderthaler ansehe. Inkludierend meine Herkunftsfamilie.
Nicht genug, dass man auf der Straße knallt, nein, man muss es auch noch in den Wiener Innenhöfen tun, wohin sich die Wildtiere flüchten. Knallbunte Feuerkugeln aus einer "Batterie" sind bei uns grad hochgegangen.
Um 3 Uhr gehe ich dann raus und lasse den braven Merlin frei suchen.
Bin gespannt, wie viele Vögel es dieses Jahr sind. Letztes Jahr fanden wir immerhin eine Meise und eine Taube noch lebend und auch noch zu retten. Schädeltraumen vom panischen Fliegen gegen Hauswände. In der Früh waren sie wieder ok und ich konnte sie freilassen.
Andere, die ich nicht rechtzeitig einsammle, ins Warme schaffe und verarzte, finde ich dann in den nächsten Tagen erfroren. Etliche habe ich auch schon getötet, weil Flügelbrüche nun mal nicht mehr werden und Wildvögel nicht im Käfig leben können.
Der tragischste Fall war der, wo ein Amselmännchen in der Früh bewegungslos neben dem Körper des toten Weibchens hockte.
Prosit Neujahr!
Wenn wer so gern knallen und schießen hört, warum meldet er sich dann nicht freiwillig zur humanitären Hilfe im Tschad oder in Israel?