Sorry Leute, aber ich würde mich wirklich freuen, wenn man schlechte Ideen nicht 1000-fach nachsingt, sondern eigene (vielleicht bessere) Vorschläge entwickelt.
Der Vorschlag "Test" ist nicht zielführend, das kann man auch sehr gut am Beispiel Deutschland sehen, wo solche Tests kein Plus an Sicherheit gebracht haben.
Ein Test kann immer nur eine Momentaufnahme sein, in der ein Hund und sein Hundeführer einer Prüfungssituation ausgesetzt werden, die keinen Blick auf das reale Leben erlaubt.
Ein guter, braver Hund kann dabei durchrasseln weil sein Hundehalter nervös ist, gleichzeitig kann der größte Verbrecher mit der miesesten Töle die beste Prüfung ablegen, weil er gezielt für den Test trainiert obwohl er dem Hund sonst nur Blödsinn lern.
1. WER soll getestet werden - der Hunde, der Hundehalter, seine ganze Familie, alle Besucher?
2. WELCHEN Test soll man machen?
3. WAS soll dieser Test bringen?
Nehmen wir einmal den vielzitierten Wr. Hundeführerschein:
zu 1: "Geprüft" (dass ich nicht lache!!) wird ein Hund mit einem Menschen.
Aus meiner eigenen Erfahrung (ja, ich gehöre seit wenigen Tagen auch zu den "geprüften" Hundehaltern mit Hundeführerschein) kann ich sagen, dass es vollkommen egal gewesen wäre, welchen Hund ich vorgeführt hätte und welchen Namen ich angegeben hätte.
Weder bei der Anmeldung noch beim entgegennehmen des Hundeführerscheins wurde meine Identität oder die meines Hundes überprüft.
Ich hätte also mit dem bravsten Hund der Welt antreten können und trotzdem einen Hundeführerschein bekommen, in dem als Hundeführer Maxi Kanonenboy aus Knasthausen und als "geprüfter" Hund der dreckigste Beissköter aller Zeiten eingetragen ist.
zu 2: der Test ist ein Scherz.
Für den schriftlichen Teil, einen wahrhaft lächerlichen "multiple choice-Test" mit jeweils nur einer richtigen Antwort bei drei Möglichkeiten, habe ich 2 Tage vor der Prüfung EIN MAL den online-Test durchgelesen -> Prüfungserfolg: 100%
Es war keine Schulung oder auch nur ein kurzes Gespräch mit einem Sachkundigen nötig um die Fragen zu beantworten...soviel zum Thema, die Menschen sollten dadurch mehr über ihren Hund lernen.
Die Praxis war nicht weniger einfach.
Ich bin mit einem beidseitig tauben Hund angetreten, der noch NIE einen Maulkorb gesehen hat und mit seinen 8 Monaten weder einen Hundeplatz kennt, noch zu Hause ausgebildet wurde.
Nach einer wirklich SEHR kleinen Runde an der Leine (bei der ich Futter und Spielzeug für die "Führigkeit" verwenden durfte), legte ich dem Hund einen Maulkorb an - die nächste (noch etwas kleinere Runde) war ein lustiges Herumgehopse, weil der Hund nur den Beisskorb loswerden wollte.
Anschliessend eine Kontrolle aller vier Pfoten - ok, das war dem Hund bekannt, somit war der erste Teil der Praxisprüfung bestanden.
Der Prüfer hat nichtmal die Taubheit des Hundes bemerkt!
Zum zweiten Teil wurde eine kleine Gruppe von an diesem Tag geprüfen Hunden auf die Wiese geschickt und eine Frau mit (simulierten) Kinderwagen ging durch die Reihen, wobei den Hundeführern ALLES erlaubt war um ihre Hunde abzulenken....muss ich es extra erwähnen? - BESTANDEN!
Selbst wenn man die Identität von Hundehalter und Hund überprüft hätte - beim nächsten Freigang hätte sogar Maxi Kanonenboy seinen miesen Beisser durch diese Prüfung gebracht!
zu 3: sinnvolle Maßnahmen sollten sein: die ohnehin ausgesprochen geringe Gefahr von Hunden für ihre Umwelt noch weiter senken UND den Menschen das Gefühl der Sicherheit geben.
Mit diesem Test wird den ungeübten HUNDEHALTERN vermittelt, sie haben ihren Hund unter Kontrolle...ein ausgesprochen gefährlicher Zustand UND den Menschen in der Umgebung dieser Hunde wird eine Scheinsicherheit vorgegaukelt (zumindest bis zum bösen erwachen).
Wie gesagt, ich sehe seit Wochen immer die selben Forderungen und verstehe nicht, dass sich niemand über andere Ansatzpunkte Gedanken macht.
Ich habe einen Vorschlag für GANZ andere Maßnahmen zusammengeschrieben und an Wr. Landespolitiker geschickt, deren Reaktion verhalten positiv ist...man wird sehen.
Bevor hier die Aufforderung kommt, dass ich meine Vorschläge hier poste - NEIN, das machen ich NICHT.
Sinn der Sache ist, dass möglichst viele Menschen (oder kleine Gruppen) sich selbst etwas überlegen ohne schon vorher eine Schablone in die Finger zu bekommen...sonst wird es wieder nur ein abschreiben oder umschreiben.
Je mehr unterschiedliche Vorschläge kommen umso eher ist etwas sinnvolles dabei, das man auch umsetzen kann!
Beste Grüße
Markus