Sage ich doch! Und 5.000 "Kynologen" ergeben 6.000 Meinungen.
Es fehlt schlichtweg an ausreichenden wissenschaftlichen Grundlagen. Da bin ich dann halt dafür, daß man auf Nummer Sicher geht und Rassen, die besonders auffällig sind, nicht mehr weiterzüchtet. Es gibt doch genug gute Hunderassen mit einem breiten Spektrum an Eigenschaften, sodaß man ohne Probleme auf einige Rassen verzichten kann.
S.g. Herr Amon,
so aus dem Zusammenhang gerissen, möchte ich mein Post eigentlich nicht für Ihre Argumentation „missbrauchen“ lassen.
Ich kann aber Ihre Sorgen bzw. die Furcht vieler Menschen vor bestimmten Haltern und bestimmten Hunden durchaus nachvollziehen.
Niemand wird abstreiten, dass es schwer gestörte Hundehalter gibt, die ihren Hund dazu missbrauchen, Anderen Angst zu machen.
Ich denke dennoch, dass Rasselisten das Problem lediglich verlagern. Und zwar innerhalb kürzester Zeit. Da sie ja nicht verhindern können, dass diese „Psychopathen“, wie Sie sie genannt haben, sich dann einer anderen Rasse zuwenden und eben diese (züchterisch oder durch Haltung/Abrichtung) für ihre Zwecke missbrauchen.
Die logische Konsequenz wäre demnach, mittelfristig alle Rasse zu verbieten, die größer als ein Dackel sind.
Abgesehen von der praktischen Unmöglichkeit dieses Vorhabens, scheinen Sie mir persönlich in Ihrer Argumentation einen viell. typ. österreichischen Weg zu gehen: es gibt einen Anlass, wir machen schnell ein Gesetz, und über die eigentlichen Ursachen muss man sich dadurch den Kopf nicht mehr zerbrechen, das eigentliche Problem wird unter den Tisch gekehrt.
Hunde und Menschen leben seit Zigtausenden Jahren zusammen. Unfälle hat es immer gegeben und wird es immer geben. Die Lebensumgebung von Menschen und Hunden hat sich in den vergangenen 100 Jahren allerdings so dramatisch schnell verändert, wie zuvor nicht in Hunderten von Jahren. Bestimmte Hunderassen zu verbieten, wird unsere Probleme mMn weder ändern noch lösen.
Aber darüber nachzudenken, wie dieses Zusammenleben (zum Nutzen von Mensch und Tier) vor allem in städtischen Räumen neu oder besser zu regeln ist, könnte ein zielführender Ansatz sein. Dies wird allerdings auch nur möglich sein, wenn beide „Seiten“ – Hundehalter und Nicht-Hundehalter – bereit sind, eine Diskussion offen und ohne Scheuklappen zu führen.
Was ich zugegebenermaßen hier im Moment allerdings auf keiner Seite wirklich feststellen kann.
mfG