Ich glaub dass man da nicht Äpfel mit Birnen vermischen sollte - ein Problem ist Tierschutz, das andere Problem sind Vermehrer und Hopperlas.
Auslandstierschutz hat schon seine Berechtigung - aber genauso wie Entwicklungshilfe muss er vor Ort passieren. Stellt Euch vor wir holen jetzt Kinder aus extrem armen Ländern nach Österreich - es würde in einem Chaos und Deseaster enden - nur auf die Idee kommt man beim Menschen kaum (kaum deswegen - weil Adoptionen gibt es ja). Beim Hund ist es mittlerweile völlig normal dass wir von vielen Ländern Hunde nach Österreich karren und dann zwischen D, CH und Österreich hin und her schieben. Damit haben wir uns Probleme geschaffen - wird wohl keiner bestreiten. Eine gewisse Anzahl an Auslandshunden braucht und verkraftet Österreich - aber nicht diese Unmenge...
Das Hauptproblem mit dem Hereinkarren ist aber dass wir dadurch vor Ort nix verändern - das Problem bleibt bestehen - intensiviert sich manchmal noch weil dort dann findige Kerlchen auf die Idee kommen für den Tierschutzbedarf nachzuzüchten.
Auslandstierschutz ist einer der schwierigsten weil man vor Ort mit vielen Problemen konfrontiert wird - Sprachbarriere, völlig andere Einstellung Tieren gegenüber, teilweise seltsame Behörden usw... Trotzdem ist es der einzige Weg der funktionieren kann und einige Orgas beweisen ja dass es geht.
Animal Hope Nitra unter Anna L. ist für mich zB ein Beispiel wie man es nicht tun soll. Dort wurden Kastras verweigert weil angeblich die hygienischen Bedingungen nicht vorhanden, dafür wurden Hunde mit gefälschten Impfpässen in Autos gepackt und schwubbs ab nach Österreich. Nachdem die Hunde immer mehr und die Pflegestellen immer weniger wurden - wurden halt mehr Hunde auf eine Pflegestelle geparkt. Das führt zwangsweise zu Problemen.
Manche Orgas - wir habens ja in zwei Threads - wie Dogo Rescue hantieren mit Listenhunden aus ganz Europa herum und wenns stimmt was User Morro in einem Thread schreibt wird auch fröhlich gehandelt. Gerade bei einem Listenhund muss man höllisch aufpassen - denn wenn er dort wo er hin vermittelt doch nicht bleiben kann - dann sitzt er eine Ewigkeit im Tierschutz oder er wird getötet wie das die Schweizer mittlerweile handhaben. Das kann nicht das Ziel von Tierschutz sein ...
Vermehrer und Hopperlas haben wir auch genug und eine neue Variante scheint zu sein statt Welpen importieren wir trächtige Hündinnen - ich beziehe mich da gar nicht auf "Welpen in Not", sondern auf eine Meldung die eine Sandra L. in Gänserndorf betrifft - wo in einem Haus Hunde im eigenen Dreck stehen und wo auf verschiedenen FB Seiten Welpis vermittelt werden die angeblich alle aus der Tötung stammen ....
Was die Schutzgebühr anlangt - einige wollen 180€, andere wollen bis zu 450€ - klar wenn sie rechtmäßig angewendet wird deckt sie maximal die laufenden Kosten - aber wenn man die Hunde nur reinkarrt und sich sämtliches Rundherum durch andere Spenden finanzieren läßt wird die Schutzgebühr zu einem Einkommen. Kommt immer drauf an wie man es macht. Ordentliche Orgas werden meist noch etwas zuschießen müssen um ihren Tierschutz zu betreiben, nicht ordentliche Orgas können daran ganz gut verdienen.
Ich bin der Meinung ein Hund soll ruhig was kosten - auch aus dem Tierschutz mindestens 500€ aufwärts - aber dann soll das Geld auch zweckgebunden eingesetzt werden - dann profitieren wirklich die Hunde davon. Sonst läuftgs wie mit der Hundesteuer
In einem anderen Thread wurde widersprochen dass Auslandstierschutz und Rasselisten was miteinander zu tun haben. Dazu sei gesagt - die Mama der Hunde die damals die Ziegen aufgefressen haben stammt aus dem Auslandstierschutz und ihre Kinderchen wurden in Österreich vermehrt dann wurde Mama rausgeworfen - sie ist auf einem guten Platz, ihre Kinder sitzen im Tierheim weil beschlagnahmt. Viele Listenhunde die später in Österreich auffällig geworden sind kommen entweder aus dem Auslandstierschutz oder von Vermehrern.
Liegt an zwei Dingen: einerseits sind sie billig anderseits schert sich keiner wie gut der Platz ist (Vergabekriterien) - und dann wundert sich noch jemand darüber dass wir Probleme haben? Ich möchte nur daran erinnern dass die Listenhunde die nun in der CH eingschläfert werden - genau diese Herkunft haben - Auslandstierschutz oder Vermehrer ....
Also ja - für mich hat Auslandstierschutz auch mit Rasselisten zu tun - er ist einer der Verursacher davon - auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen.
Mein Fazit: Auslandtierschutz vor Ort ist absolut unterstützenswert - Orgas die reinschleppen gehören genau kontrolliert und im Bedarfsfall angezeigt wenn nicht alles nach dem Gesetz abläuft. Es ist nicht sinnvoll wenn wir uns Pavo, Staube, Mittelmeererkrankungen wieder einschleppen. Es ist nicht sinnvoll wenn Hunde die eigentlich ganz bgesondere Betreuung, oft auch Resozialisierung brauchen in unpassende Hände kommen weil die Orga auf zuvielen Hunden sitzt und froh ist überhaupt einen Hund loszuwerden.
Gefährlich wirds auch dann wenn Orgas versprechen dass sie die Hunde resozialisieren. Gibt einen netten Fall in OÖ der Dogo Rescue betrifft und bekannt sein sollte - ging ja durch die Foren. Jungfamilie mit Kleinkind übernimmt von DR einen Staffmix - angeblich bereits resozialisierter Familienhund - kann wohl nicht so gewesen sein - angeblich Wohnung devastiert, Familie Fürchtet sich, Hund sitzt im Käfig weil sich schließlich alle dort fürchten. Wird erst nachdem die Familie wüst beschimpft, bedroht und durch Anzeigen unter Druck gesetzt wurde bis sie schließlich selbst einen Rechtsanwalt einschalten zurückgenommen. Das ist Vorkontrolle, Resozialisierung, gute Vergabe ???? Übrigens falls Dogorescue nun Verleumdung schreit - der Betroffene ist bereit seine Sicht zu schildern und durch das Einschalten des Rechtsanwaltes ist die Sache ganz brauchbar dokumentiert ....
Klar kann man jetzt sagen - die Jungfamilie ist schuld - die hätten halt mit dem Hund arbeiten müssen - tja und jetzt nehmen wir uns alle mal selbst an der Nase und fragen uns ob wir soooo einfach einen Staffmix resozialisieren können der die Wohnung umgestaltet und schnappt ....