„Züchterin“ (37) hielt 28 Huskys im Haus
ST. PÖLTEN, PUCHENSTUBEN / Hunde waren auf engstem Raum untergebracht und hatten tagelang weder Wasser noch Futter bekommen.
VON GEORG SCHRÖDER
UND CHRISTIAN EPLINGER
Ihr Blick ist herzig, ihr Verhalten kinder- und menschenfreundlich, ihr Drang nach Auslauf riesengroß - Huskys, in unserer Gegend vor allem als Schlittenhunde bekannt. In einem kleinen alten Haus in Puchenstuben wurde es drei von ihnen dann aber doch zu eng. Sie suchten das Weite und liefen in den Wald. Eine Jägerin entdeckte sie und nahm sich der drei Streuner an.
Als diese die drei Huskys der Besitzerin zurückbringen wollte, machte sie ein schreckliche Entdeckung. „Ich hab meinen Augen nicht getraut. Es war kein Mensch zu Hause, aber das Haus und die Garage waren übervoll mit Huskys. Sie sind zum Teil in ihrem eigenen Mist und Urin gelegen und dürften schon ein oder zwei Tage kein Wasser oder Futter bekommen haben“, schilderte die Jägerin gegenüber der NÖN. Sie verständigte daraufhin die Polizei und den Amtstierarzt.
Dieser erstattete Anzeige. Insgesamt 28 Huskys hielt die 35-jährige Frau in dem kleinen Haus. 24 Hunde wurden ihr vorerst weggenommen und ins Tierheim nach St. Pölten gebracht. Von hier aus wurden die Tiere bis auf sieben auf die Tierheime Krems, Baden, Klosterneuburg, Ternitz und Wr. Neustadt aufgeteilt. Die Besitzerin hofft, sie aber sobald wie möglich wieder zurückzubekommen.
Sie war erst vor kurzem von Ober-Grafendorf mit ihren Hunden nach Puchenstuben übersiedelt und hatte im Sulzbichl das bis dahin leerstehende Haus angemietet. „Ich will hier meine Huskyzucht aufbauen, muss aber erst die entsprechenden Zwinger und Auslaufmöglichkeit schaffen. Daher waren die Hunde im Haus untergebracht“, schilderte die Hundezüchterin gegenüber der NÖN. Dass sie sich nicht um die Tiere gekümmert habe, verneint sie entschieden.
Behörde und Gemeinde bemühen sich um eine Lösung des Problems. Allerdings ganz so einfach ist das nicht, meint St. Pöltens Tierheim-Chefin Manuela Krainz: „Es ist fraglich, ob ein Mensch alleine 28 Huskys betreuen kann. Man weiß ja, dass gerade Huskys viel Auslauf und Bewegung brauchen.“
„Falsch verstandene Tierliebe“ umschreibe den Fall am besten, meint Krainz. Die Hundebesitzerin habe die Situation weder räumlich noch finanziell einschätzen können: „Mein Appell: Wenn einem etwas auffällt, sofort Tierheime und Behörden verständigen.“