Also ich kann jetzt unmöglich alle diese Postings komplett lesen, obwohl ich es seeeehr interessant finde, die Zeit hab ich einfach - leider - nicht. Deshalb lese ich immer nur quer.
Aber auch für den Fall, daß ich mich wiederhole, möchte ich schon noch mal drauf aufmerksam machen, daß es einen Riesenunterschied gibt, ob ich meinen Hund, zwinge etwas zu tun, was u.U. anders möglich wäre,
-z.B. Gehorsamsübungen kann ich alle ohne Ausnahme zwanglos und mit positiver Motivation aufbauen,
- ihn zu etwas zwinge, was er niemals freiwillig tun würde, da sehe ich z.B., was im Schutzdienst passiert: erst trainier ich Beisshemmung an und da trainier ich sie wieder ab
- ihn zu einer sinnlosen Sache zwinge, die ich so im Leben eigentlich nicht brauche.
Dazu gehört für mich auch, wenn ich immer mit der Katastrophe im Nacken lebe: für den Fall, daß der Supergau passiert, muß mein Hund...... So zu leben finde ich ganz schön stressig für Mensch und Hund.
Daß Zwang positiv sein kann, möchte ich einfach mal bezweifeln.
Alltagsregeln sind etwas ganz anders, Regeln, die das Leben für uns einfach machen und die der Hund eben lernen muß und auch lernen möchte. Wir reden hier von einem sozialen Lebewesen, das darauf ausgerichtet ist, nach Regeln in einer Gemeinschaft zu leben, mit und ohne Menschen. Hunde, die wild ohne Menschen leben, werden z.B. nie gezwungen irgendwo zu bleiben, wo sie sich nicht wohl fühlen. Sie können jederzeit gehen. Also ist dieser ewige Hinweis "in der Natur gibt es auch Zwänge" so nicht ganz richtig. Finde ich jedenfalls. Manchmal habe ich so den Eindruck, nicht nur hier sondern allgemein, daß viele Leute meinen, ich müßte einen Hund erst dazu zwingen, nach sozialen Regeln zu leben. Das ist ein Riesenirrtum, die wollen das so. Und wenn sie das nicht könnten, hätten wir keine Hunde.
Zwang wende ich dann an, wenn ich nicht in der Lage bin, dem Hund etwas hundgerecht zu erklären, mir aber unbedingt einbilde, daß er das tun muß, egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Ich laß mal das ewige Beispiel "abliegen", und nehm dafür lieber das permanente "bei-Fuß-Gehen". Wenn ein Hund an lockerer Leine geht, reicht das, dazu muß er nicht in exakt vorgeschriebener Position neben mir herschleichen. Womit erreiche ich aber ein exaktes, permantentes Bei-Fuß-Gehen? Z.B. durch Arbeiten mit dem Leinenruck, also mit körperlicher Gewalt. Oder durch dieses Dauergeklickere, das manche haben, was ich als Psychoterror empfinde.