Was ist "Wattebausch"?

:D:D Herr Bär klingt so herzig!

Ich hab auch für beide Hunde BG, aber zum arbeiten ist mir das HB lieber...wenn ich nur eine kurze Runde geh, dann hat zumindest Amani das Geschirr drauf.

LG
Gute Freunde dürfen übr. Herbert sagen :D

Wenn morgens mich gute 60 kg über die Strasse ziehen wollen, ich noch im Halbschlaf bin ist mir halt das HB lieber :) und auch sicherer, denn auch dann fahren hier schon Autos.
 
Gute Freunde dürfen übr. Herbert sagen :D

Wenn morgens mich gute 60 kg über die Strasse ziehen wollen, ich noch im Halbschlaf bin ist mir halt das HB lieber :) und auch sicherer, denn auch dann fahren hier schon Autos.

Herbert :D...das is auch süss!

Die Kette haben beide drauf, wenn nur ich mit ihnen gehe...ist für mich auch sicherer und ich halte sie m.M. nach besser...ausserdem ist Amani noch zu schlecht erzogen :p...die hüpft oft wie eine kleine Ziege...bei der Kette weniger. Und wenn beide mal anreissen...dann schleifen mich knappe 90kg nach...

LG
 
Ich denke, dass der Unterschied darin liegt, dass manche - zu denen auch ich gehöre - nicht ewig an einem Problem mit Wattebauschmethoden-Methoden;-) rumdoktern wollen, wenn es anders auch geht.

Und mit anders meine ich jetzt natürlich nicht Tak, Würgen, Reißen, Dreschen oder weiß der Teufel was...

Ich bin ganz auf Kurenais Linie...

Ja, ich meine das so: Grundsätzlich - so glaube ich zumindest - sind sich ja ohnehin alle einig. Man will einen eingermaßen gut erzogenen - oder zumindest alltagstauglichen - Hund; Man will, daß es dem Hund, aber auch einem selbst und der Umwelt mit dem Hund, gut geht. Und man ist sich ja auch noch dahingehend einig, daß man das möglichst durch Bestätigung des erwünschten Verhaltens erreichen will. Auch bin ich überzeugt davon, daß die "Verfechter" unterschiedlicher Erziehungsmethoden alle ihre Hunde von Herzen gerne haben und "das Beste" wollen. Das meine ich, wenn ich sage, die Standpunkte liegen ja nicht sooo weit auseinander.
Unterschiedlich werden die Ansichten ja erst bei der Frage, wie man nun vorgehen sollte, wenn bei einem Hund, dieses Bestätigen des erwünschten Verhaltens alleine, auch nach längerem Training nicht ausreicht, um gewisse Probleme in den Griff zu bekommen.
Und hier meine ich, daß Sebulba recht hat, wenn sie sagt, daß die Art und Weise, wie der einzelne HH oder Trainer diese Frage nun beantwortet, ganz wesentlich von seiner Einstellung zu Hunden generell - von der Frage, wie er das Lebewesen Hund "sieht" , aber auch davon, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse er für wichtig hält, abhängt. Daß hier also eigentlich die entscheidenden Fragen, die zu diskutieren wären, die "Weltanschauung" oder "Philosophie", sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse die hinter den Trainingsmethoden stehen -sind, und weniger die Methoden selbst. (So habe ich Sebulba's Post zumindest verstanden)

Liebe Grüße, Conny

,
 
Da muss ich dir widersprechen: Sie tun es nicht wirklich mit anderen "Methoden", um die Methoden geht's also nicht. (Auch wenn sie das selbst nicht immer wahrhaben wollen.) Sie tun es aber mit einer anderen Motivation und mit einer anderen Grundeinstellung zu Hunden. Und darüber müsste man meiner Meinung nach diskutieren.
Genau das ist eigentlich der Punkt, der mich interessieren würde. Wenn ich hier bei so mancher - teilweise äußerst heftig geführten Diskussion - mitlese, habe ich nämlich immer den Eindruck, daß die Standpunkte eigentlich lange nicht so weit auseinanderliegen, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Ich glaube schon, dass die Standpunkte ziemlich weit auseinander liegen. "Standpunkte" oder "Einstellungen" lassen sich natürlich nicht in ein paar kurzen Worten zusammenfassen. Lass es mich also absichtlich überspitzt und vereinfacht als Ausgangspunkt für eine Diskussion formulieren:

Auf der einen Seite gibt es den Standpunkt, dass Hunde nichts auf die Reihe bekommen, wenn ihnen nicht ein Mensch sagt, was sie zu tun haben. Die Ziele der Erziehung gehen also in Richtung "absoluter Gehorsam", Mensch sagt, Hund hat auszuführen.

Auf der anderen Seite gibt es den Standpunkt, dass Hunde denkende und fühlende Lebewesen sind, die ein Recht auf Mitsprache haben. Die Ziele der Erziehung gehen also in Richtung den Hund verstehen, auf ihn Rücksicht nehmen, Gehorsam nicht "durchzusetzen", sondern nur zu verlangen, wenn der Hund dazu in der Lage ist.

Das Problem, das beide Seiten haben, ist, dass Menschen Menschen sind und Hunde Hunde. Hunde kommunizieren zwar aus ihrer Sicht sehr klar und unmittelbar mit uns, wir Menschen haben aber ein Problem, wenn wir nicht reden und erklären können. Also nehmen wir den kleinsten gemeinsamen Nenner und der lautet: Konditionierung. Die eine Seite reduziert den Hund dabei knallhart auf diese ominöse Black-box, wo man auf der einen Seite einen Reiz reinsteckt und auf der anderen Seite eine klar definierte Reaktion 'rauskommt. Die andere Seite denkt darüber nach, was in der Black-Box passiert, versteht's nicht und erwartet letzlich das selbe Ergebnis: Reiz 'rein - Reaktion 'raus. Deshalb unterscheiden sich die Methoden letztlich gar nicht so sehr, wohl aber die Grundeinstellung.

War ich jetzt zu beiden Seiten halbwegs gerecht garstig? Das wäre nämlich durchaus meine Absicht gewesen.

Mir persönlich liegt die "Wattebausch"-Seite besser, entspricht eher meiner Lebenseinstellung und auch meinen momentanen Hunden. Vor allem glaube ich aber, dass auch Menschen eine andere, gemeinsame Ebene der Kommunikation mit Hunden haben: die der Emotionen nämlich. Ist also nicht verwunderlich, dass bei jeder Diskussion über Hundeerziehung die Wogen schnell hochgehen.

So, genug philosophiert.


Genau das ist es ja, was das Leben für mich UND für den Hund so angenehm macht, weil ich ihn frei laufen lassen kann, ich eine Leine so gut wie nie brauche, ich ihn ohne Probleme überall mit hinnehmen kann etc pp, WEIL er eben gehorcht, wenn ich etwas sage.

Da können andere es ruhig abfällig meinen. Wenn ich ein Tier möchte, das so gut wie alles eigenständig entscheidet, dann nehme ich mir eine Katze.


Das Leben kann auch mit einem nicht gehorsamen Hund sehr angenehm sein. Statt am Gehorsam zu arbeiten kann ich auch daran arbeiten, geeignete Spazierwege zu finden und Lebensumstände zu arrangieren, mit denen der ungehorsame Hund zurecht kommt. Und ja, es gibt Hunde, die sind Katzen. Kannst nicht immer vorher wissen...

also ich würds toll finden, wenn mein siroko so souverän wäre, daß er eigenständige entscheidungen treffen würde, aber solche, welche konflikte vermeiden !
die entscheidungen (welche er rassebedingt) selber trifft, sind leider noch
zu wenig nach meinem geschmack.
obwohl, ab und zu kann er es schon.:D

Das wär schön, dann hätte man den typischen selbsterziehenden Hund..nur so ganz ohne Herausforderung? Das kann doch auch nix;-)


Einen Hund dazu erziehen, dass er eigenständig angemessene Entscheidungen trifft, wiürde ich jetzt nicht als anspruchslos bezeichnen … im Gegenteil.

ioch durfte 3x im Leben die Erfahrung machen, wie wunderbar es ist, wenn ein Hund "mal auf Gehorsam pfeift" und seinem Instinkt Raum gibt...eigenständig handelt.....


Das interessiert mich jetzt: Was ist herausgekommen?

Es gehört gerade für mich auch gravierend zum Wattebausch-Werfen, dass es einen Haufen Leute, auch hier herinnen gibt, die Leinen-pöbelnde Hunde und mit diesen ihre massiven Probleme haben, aber diese saudumme Unart an ihren Hunden trotzdem nicht abstellen können, - weil sogar nicht wirklich WOLLEN!


Du weißt aber schon, dass Leinenpöbeln keine saudumme Unart ist, sondern ganz normales Hundeverhalten? Kein Hund, der halbwegs sauber im Hirn ist, würde freiwillig hocherhobenen Hauptes (weil an der Leine) frontal (weil an der Leine) ohne langsamer zu werden (weil an der Leine) und ohne Austausch grundlegender Höflichkeiten (weil an der Leine) auf engstem Raum (weil an der Leine) an einem anderen Hund vorbeigehen. Wenn man Wattebausch-Werfen so definiert, dass man bei der Erziehung Rücksicht auf das Sozialverhalten von Hunden nimmt, dann bin ich trotz meiner Vorbehalte und Streitereien mit Hardcore-Wattebauschlern doch lieber ein Wattebauschler.
 
@ c - a, ich hab nur dein erstes posting gelesen, ganz bewusst, den rest nicht.;)
natürlich kann ich nur von mir sprechen bzw. davon, was ich bisher mitbekommen hab, was man als wattebauschwerfer benennt.
und das ist für mich: jemand, der sehr wohl grenzen setzen kann und will, dafür aber ausschlie0lich "gutis" verwendet. seien es wörter oder leckerlis. und es auch dann anwendet, wenn konsequentere methoden evtl. besser wären.
weshalb ich mich selber als "wattebauschwerfer" bezeichne, allerdings mit steichen gefüllt. :D
d.h. für mich: ich arbeite gerne mit positiver bestärkung, die hauptsächlich aus stimme und gesten besteht, selten mit leckerlies. aber wenns net funzt und ich bin der meinung, dass wär aber wichtig, lebenswichtig, dann kann ich auch grob werden. mit worten, ignoratieren, anfassen, wegschieben. und wenn sie, wie oft, wenn sie ihre freunde trifft und mich hinterherschleifen mag, gibts kurze leine und ein beinhartes hinter mir gehen. leine hinter menem rücken, ganz konsequent, bis ich der meinung bin, jetzt darf sie flitzen. z.b. deren es einige gäbe...
 
Das Leben kann auch mit einem nicht gehorsamen Hund sehr angenehm sein. Statt am Gehorsam zu arbeiten kann ich auch daran arbeiten, geeignete Spazierwege zu finden und Lebensumstände zu arrangieren, mit denen der ungehorsame Hund zurecht kommt. Und ja, es gibt Hunde, die sind Katzen. Kannst nicht immer vorher wissen...

Aber natürlich...ich bekämpfe das Symptom, aber nicht die Ursache, indem ich nur mehr in menschenleeren Gegenden mit dem Hund spazierengehe und da an der kurzen Leine, denn es könnte ja irgendwo ein Haserl aufstehen. Wäre sicher ein erfülltes Hundeleben..und genau so stelle ich mir ein angenehmes Leben mit Hund vor. Sorry, aber meine Selbstaufgabe FÜR einen Hund reicht nicht so weit. Da arbeite ich lieber am Gehorsam, als den Hund machen zu lassen, wie er lustig ist, anstatt alles zu meiden, was in dem armen Hundsi den Volldeppen zum Vorschein lassen kommen könnte.
Und nein, ein Hund ist ein Hund und eine Katze ist eine Katze.



Zitat von puppimaus
also ich würds toll finden, wenn mein siroko so souverän wäre, daß er eigenständige entscheidungen treffen würde, aber solche, welche konflikte vermeiden !
die entscheidungen (welche er rassebedingt) selber trifft, sind leider noch
zu wenig nach meinem geschmack.
obwohl, ab und zu kann er es schon.:D


Zitat von akemi
Das wär schön, dann hätte man den typischen selbsterziehenden Hund..nur so ganz ohne Herausforderung? Das kann doch auch nix;-)

Einen Hund dazu erziehen, dass er eigenständig angemessene Entscheidungen trifft, wiürde ich jetzt nicht als anspruchslos bezeichnen … im Gegenteil.

Da ging es nicht um Erziehung sondern quasi um einen Hund, der das selber macht, ohne dass man was tun muss dazu. Reine Fiktion...also absolut anspruchslos...



Du weißt aber schon, dass Leinenpöbeln keine saudumme Unart ist, sondern ganz normales Hundeverhalten? Kein Hund, der halbwegs sauber im Hirn ist, würde freiwillig hocherhobenen Hauptes (weil an der Leine) frontal (weil an der Leine) ohne langsamer zu werden (weil an der Leine) und ohne Austausch grundlegender Höflichkeiten (weil an der Leine) auf engstem Raum (weil an der Leine) an einem anderen Hund vorbeigehen. Wenn man Wattebausch-Werfen so definiert, dass man bei der Erziehung Rücksicht auf das Sozialverhalten von Hunden nimmt, dann bin ich trotz meiner Vorbehalte und Streitereien mit Hardcore-Wattebauschlern doch lieber ein Wattebauschler.

Für mich ist und bleibt es eine saudumme Unart und nur ein Zeichen dafür, dass der Hundehalter nicht fähig dazu ist, dem Hund eine anständige Leinenführigkeit und Fußgehen beizubringen, wurscht, ob er jetzt Schulter/Knie pickt oder einen halben Meter vorne ist, nur im Fuß hat er einfach nicht an irgendwelchen anderen Hunden zu schnuppern noch sonst irgendwas. Da ist mir auch das Sozialverhalten der Hunde wurscht, denn die kurze Zeit muss er einfach, damit beide (Hund und ich) gefahrlos am anderen Flocki vorbeikommen. Was der Hund in dem Fall freiwillig machen würde, ist mir auch hugo, weil es in solchen Situationen nur zählt, was ich sage und nicht was der Hund gerne möchte.

Ich finde, die Ausreden für schlechte Erziehung werden immer kreativer....
 
Einen Hund dazu erziehen, dass er eigenständig angemessene Entscheidungen trifft, wiürde ich jetzt nicht als anspruchslos bezeichnen … im Gegenteil.


Das interessiert mich jetzt: Was ist herausgekommen?


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1.

November-imWald gestürzter alter Herr, bewußtlos---Hund sauste los, kam auf Ruf nicht zurück, kam nach einiger Zeit angewetzt, sprang mir rauf bedrängte mich = irgendwas stimmt nicht und führte mich hin Fazit: Polizei, Rettung, der Herr hat überlebt....

2.

Noch lebendes Reh mit abgetrenntem Bein auf gleiche Art angezeigt, Jäger kam relativ schnell und erschoss es

3.

Noch lebender Hase mit aufgerissenem Bauch, fern der Zivilisation, ich konnt ihn wenigstens erlösen

ach ja und 4.

nur zerissene Jacke, zerrissener Schal und kaputtes Knie, Hund sprang - (sowie die 3 anderen) aus dem Platz auf -und verteidigte mich gegen den Angriff eines Artgenossen.
 
Ohne den gesamten Beitrag verfolgt zu haben, mein Statement dazu:

Für mich ist und bleibt es eine saudumme Unart und nur ein Zeichen dafür, dass der Hundehalter nicht fähig dazu ist, dem Hund eine anständige Leinenführigkeit und Fußgehen beizubringen, wurscht, ob er jetzt Schulter/Knie pickt oder einen halben Meter vorne ist, nur im Fuß hat er einfach nicht an irgendwelchen anderen Hunden zu schnuppern noch sonst irgendwas.

Meine junge Dobermannhündin ist ein Großmaul... mal pöbelt sie, mal will sie zum Spiel auffordern, mal dies mal jenes... wenn ich während einer Hundebegegnung geistig abwesend bin.... Sie hat aber gelernt, unabhängig von Hundeplatz, Druck etc.... was das Kommando "Fuss" für sie bedeutet. Nämlich, dass sie bei mir Schulter bei Knie läuft, mich anschauend, wartend was als nächstes kommt...konzentriert. Da kann vorbeigehen wer will... Auf diese Art und Weise dienten wir schon als Trainingspartner für richtige Leinenkrieger....ohne irgendeine Reaktion meines Hundes.

Einen Hund selbst Entscheidungen treffen lassen ist schön und gut, sicherlich auch manchmal die passende Variante und aufgrund der Rahmenbedingungen auch hin und wieder möglich. Dauerhaft sollte der Hund aber dennoch wissen wo die Grenze zwischen Eingenmächtigkeit und Vertrauen in den Hundeführer und seinen Anweisungen sind und diese dann auch befolgen.

Meine Hunde laufen grundsätzlich mit HB.... BG ist für sie eine Arbeitskleidung für´s Fährten. Dennoch haben sie auch hiermit kein Problem, da sie wissen, dass ich mich weder am HB noch am BG irgendwohin ziehen lasse... Ergo gibt es auch kein "reinspringen" ins HB.

Vielleicht bin auch ich ein Wattebauschler...zumindest habe ich meinen jungen Hund sehr sanft und nach Lind aufgebaut. Nichts desto trotz kam mein Jungspund auch mal ins "muss ich das wirklich" Alter... und JAAAAA sie musste wirklich... nur mit Balli und Gutsi währe ich in dieser Zeit aber keinen Schritt weitergekommen, sie hätte bestenfalls gelernt, dass meine Hausregeln, meine Alltagsregeln, alles bisher geleistete maximal dehnbar und auf ihre "momentanen Bedürfnisse" anpassbar ist. Fazit: Wir haben diese Phase vorerst überstanden und sie hat gelernt, Freiheit und Selbständigkeit kann sie leben, wenn sie sich in entsprechenden Situationen mir und meinen Bedürfnissen anpasst. Totale Anarachie gibt es nicht... für Wildhunde nicht, für sie nicht und auch für keinen anderen Hund, der nebenbei noch ein erfülltes hundegerechtes Leben führen will...
Bin ich jetzt ein Wattebauschler...oder bin ich keiner... mir ist´s wurscht solang ich weiß, dass ich mir das Vertrauen und den Respekt meines Hundes auf faire Art und Weise verdient hab.
 
Mir gefällt das, was Sebula geschrieben hat, sehr gut.
Es geht um die Philosophie, das Denken dahinter.
Versuche ich die Ängste usw. meines Hundes zu verstehen? Und handle danach?

Das heißt in keinster Weise, dass ich KEINE Grenzen setze!

Aber...Beispiel.....Aaron hat Angst vor Hunden, die von hinten kommen. Unlängst bei der streunenden Jagdhündin im Wald erlebt, die bellend hinter uns her lief. Da war er nicht weiter zu bekommen, ich musste ihn weiterziehen. Hab ich nicht gern gemacht, war aber nicht anders möglich.
Nur - da wär ein Donnerwetter, weshalb der Hund nicht weitergehen wollte, sich ständig umdrehte, absolut verkehrt gewesen. Warum soll ich meinen Hund, der zwar nicht folgt, der aber sichtlich Angst hat, dass ihn der andere Hund von hinten angreift, jetzt zum Gehorsam zwingen?
Ich würd eher sagen, dass ich daran arbeiten muss, dass der Hund derart Vertrauen zu mir fasst, dass er selbst in jenen Situationen, wo die Gefahr von hinten kommt, mit mir mitgeht. (darum trainieren wir ja mit unserer Trainerin)
Was hätte Gehorsamseinforderung für Auswirkung? Der Hund würde zwar mitgehen (weil er Unangenehmes vermeiden möchte), in einer Situation, die eh schon blöd genug für ihn ist (von hinten kommender, "angreifender" Hund...).

Findet ihr das für richtig?
 
Ohne den gesamten Beitrag verfolgt zu haben, mein Statement dazu:


Freiheit und Selbständigkeit kann sie leben, wenn sie sich in entsprechenden Situationen mir und meinen Bedürfnissen anpasst. Totale Anarachie gibt es nicht... für Wildhunde nicht, für sie nicht und auch für keinen anderen Hund, der nebenbei noch ein erfülltes hundegerechtes Leben führen will...

Bin ich jetzt ein Wattebauschler...oder bin ich keiner... mir ist´s wurscht solang ich weiß, dass ich mir das Vertrauen und den Respekt meines Hundes auf faire Art und Weise verdient hab.

:) Find ich echt gut.:)

Gut erzogen, Gehorsam bedeutet für mich gegenseitiges Vertrauen und

daraus resultiert Freiheit für den Hund, Freiheit aber auch für mich

und sehr wohl da und dort die Möglichkeit für meinen Hund, eigenständig

Entscheidungen zu treffen

weil ich ihm vertraue, weil ich mich auf ihn verlassen kann, weil er mich noch nie enttäuscht hat....und ich hoffe, ich ihn auch nicht
 
Gut erzogen, Gehorsam bedeutet für mich gegenseitiges Vertrauen und

daraus resultiert Freiheit für den Hund, Freiheit aber auch für mich

und sehr wohl da und dort die Möglichkeit für meinen Hund, eigenständig

Entscheidungen zu treffen

weil ich ihm vertraue, weil ich mich auf ihn verlassen kann, weil er mich noch nie enttäuscht hat....und ich hoffe, ich ihn auch nicht

Eben, das ist der springende Punkt!
Ein unerzogener Hund wird nie die Freiheit leben können, die dem Individuum Hund zusteht. Ein Hund muss, wie ein Kind seine Grenzen austesten und darüber lernen und Erfahrungen sammeln... als HH oder als Eltern bin ich dafür verantwortlich, dass dies in einem geschützten, sicheren Rahmen passiert. Kann ich das, ist das schn der erste riochtige Schritt zum - für den Hund - würdigen HH.
 
Gut erzogen, Gehorsam bedeutet für mich gegenseitiges Vertrauen

Ja. Aber gegenseitiges Vertrauen bedeutet auch, dass nie Blödes passierte, dass sich der Hund vom Hundehalter im Stich gelassen fühlte.
Der Hund muss sich in jeder Lage absolut sicher sein, dass ihn sein Herrl oder Frauli IMMER schützt, dass ihm nie was passiert.
Das kann aber doch nicht über den Gehorsam passieren, oder?
 
Was hätte Gehorsamseinforderung für Auswirkung? Der Hund würde zwar mitgehen (weil er Unangenehmes vermeiden möchte), in einer Situation, die eh schon blöd genug für ihn ist (von hinten kommender, "angreifender" Hund...).

Sofern der Gehorsam von Grund auf positiv aufgebaut und belegt ist kann er sich aus eben dieser blöden Situation entziehen.
Wenn aber Gehorsam für euch bedeutet:
Der Hund würde zwar mitgehen (weil er Unangenehmes vermeiden möchte)
frage ich mich, wie euer Gehorsam aufgebaut wurde... als MUSS? Als "wenn du nicht folgst, dann..." dann wirkt sich die Sache natürlich kontraproduktiv aus.
 
Tja blöd... ich liebe meine Hunde über alles, habe tiefsten Respekt vor ihnen und achte sie als selbstständig denkende Lebewesen mit Gefühlen und eigenem Willen. Auf Roboter oder Marionetten steh ich weniger. Ich versuche, sie mit positiver Motivation zu erziehen und auszubilden; möchte, dass sie verstehen, was ich von ihnen will und gerne mit mir zusammen arbeiten. Wir haben Rergeln und Grenzen, deren Einhaltung ich ebenfalls möglichst positiv durchzusetzen versuche. Dennoch gibt es Situationen, wo ich korrigierend einwirken muss - beim Rüden reicht im Normalfall ein etwas strengerer Tonfall, bei der Hündin eben nicht immer, beim vorigen Hund hat sogar ein einfacher Blick gelangt. Da ich meinen Hunden zugestehe, ihren ganz individuellen Charakter zu haben, gibt es auch durchaus Unterschiede im Umgang mit ihnen. Ob und wie ich einwirke, hängt ebenfalls von der Situation ab, ich versuche aber, dabei möglichst fair zu sein. (Weils mir im anderen Thread "vorgeworfen" wurde: abwehren eines unhöflichen, lästigen Tut-Nix - erlaubt; Artgenossen einfach so niederbügeln - verboten.)

So what? Ist meine Grundeinstellung zum Lebewesen Hund jetzt "Animal-Learn-Wattebausch-Heidideidi-Hutschigutschi-Achtung-habend" oder bin ich doch eher "wennst-deppat-bist-poschts-weil-Hund-hat-zu-folgen-böser-Hundesportler"? :rolleyes:
 
Ich glaube es gibt kein Hundeleben, in dem nicht mal was "passiert" ist... die Frage ist, was ich als HH daraus mache...wie ich reagiere.

Natürlich kann man das über Gehorsam...eben sofern positivST aufgebaut und für den Hund auch so wahrgenommen. Über den Gehorsam fordere ich Konzentration seitens des Hundes auf mich ein. Das wird er sehr gerne tun, wenn er weiß, dass es hier bei mir (sei es durch Fuß, ablegen, absitzen sonstige Übungen die der Hund gern und freudig macht) supertoll ist. Ist seine Konzentration erst einmal bei mir, kann sie nicht mehr bei dem doofen Hund "da hinten" sein. Aber wie gesagt, funtioniert das in der Form nur, wenn man einen an und für sich freudigen, motivierten Hund hat.
 
Tja blöd... ich liebe meine Hunde über alles, habe tiefsten Respekt vor ihnen und achte sie als selbstständig denkende Lebewesen mit Gefühlen und eigenem Willen. Auf Roboter oder Marionetten steh ich weniger. Ich versuche, sie mit positiver Motivation zu erziehen und auszubilden; möchte, dass sie verstehen, was ich von ihnen will und gerne mit mir zusammen arbeiten. Wir haben Rergeln und Grenzen, deren Einhaltung ich ebenfalls möglichst positiv durchzusetzen versuche. Dennoch gibt es Situationen, wo ich korrigierend einwirken muss - beim Rüden reicht im Normalfall ein etwas strengerer Tonfall, bei der Hündin eben nicht immer, beim vorigen Hund hat sogar ein einfacher Blick gelangt. Da ich meinen Hunden zugestehe, ihren ganz individuellen Charakter zu haben, gibt es auch durchaus Unterschiede im Umgang mit ihnen. Ob und wie ich einwirke, hängt ebenfalls von der Situation ab, ich versuche aber, dabei möglichst fair zu sein. (Weils mir im anderen Thread "vorgeworfen" wurde: abwehren eines unhöflichen, lästigen Tut-Nix - erlaubt; Artgenossen einfach so niederbügeln - verboten.)

So what? Ist meine Grundeinstellung zum Lebewesen Hund jetzt "Animal-Learn-Wattebausch-Heidideidi-Hutschigutschi-Achtung-habend" oder bin ich doch eher "wennst-deppat-bist-poschts-weil-Hund-hat-zu-folgen-böser-Hundesportler"? :rolleyes:


Danke!!!:D
 
Tja blöd... ich liebe meine Hunde über alles, habe tiefsten Respekt vor ihnen und achte sie als selbstständig denkende Lebewesen mit Gefühlen und eigenem Willen. Auf Roboter oder Marionetten steh ich weniger. Ich versuche, sie mit positiver Motivation zu erziehen und auszubilden; möchte, dass sie verstehen, was ich von ihnen will und gerne mit mir zusammen arbeiten. Wir haben Rergeln und Grenzen, deren Einhaltung ich ebenfalls möglichst positiv durchzusetzen versuche. Dennoch gibt es Situationen, wo ich korrigierend einwirken muss - beim Rüden reicht im Normalfall ein etwas strengerer Tonfall, bei der Hündin eben nicht immer, beim vorigen Hund hat sogar ein einfacher Blick gelangt. Da ich meinen Hunden zugestehe, ihren ganz individuellen Charakter zu haben, gibt es auch durchaus Unterschiede im Umgang mit ihnen. Ob und wie ich einwirke, hängt ebenfalls von der Situation ab, ich versuche aber, dabei möglichst fair zu sein. (Weils mir im anderen Thread "vorgeworfen" wurde: abwehren eines unhöflichen, lästigen Tut-Nix - erlaubt; Artgenossen einfach so niederbügeln - verboten.)

So what? Ist meine Grundeinstellung zum Lebewesen Hund jetzt "Animal-Learn-Wattebausch-Heidideidi-Hutschigutschi-Achtung-habend" oder bin ich doch eher "wennst-deppat-bist-poschts-weil-Hund-hat-zu-folgen-böser-Hundesportler"? :rolleyes:

Meiner bescheidenen Meinung nach machst du es genau richtig :D Ich mach es ähnlich und für uns passt das.
Ausserdem kenne ich die TWH...und wer sie nicht kennt, kann so einen Hund auch nicht beurteilen...die sind eben in jeder Hinsicht was Besonderes ;)

LG
 
Da waren jetzt einige Postings dabei, denen ich mich weitgehend anschließen kann, aber noch keins, das auch 100%ig auf uns (meine Hunde und mich) passt. Und so wirds wohl jedem gehen, weil es wohl wirklich ganz, ganz individuelle Dinge sind, um dies da geht.

Ich hab ja vier Hunde, die in unterschiedlichen Situationen ganz unterschiedlich reagieren und ich reagier je Hund wieder anders. Und alle gemeinsam reagieren auch anders, als wenn sie mit mir allein, oder zu zweit unterwegs sind. Und nochmal anders sind sie bei meinem Freund, weil der wieder seinerseits Situationen anders bewertet als ich.

Meine Quendy ist ein Terrier wie er im Buche steht. Höchst sensibel, höchst intelligent, sehr schnell in ihren Reaktionen und nicht gut kompatibel mit bestimmten fremden Hunden. Dafür aber ist sie so folgsam, dass ich mich eigentlich bei Hundebegegnungen gar nicht um sie kümmern müsste, weil ein leises Wort reicht, um sie bei mir zu behalten.

Der Lou ist ebenfalls ein sehr typischer Vertreter seiner Rasse, der weit weniger sensibel, viel ausgeglichener und schwer zu beeindrucken ist. Dafür ist der weit weniger folgsam als die Quendy und muss daher bei Hundebegegnungen immer erstmal an die Leine.

Die Shanta ist sehr sicher und resolut in ihren Ansichten bezüglich anderer Hunde und bei ihr muss man nur aufpassen, dass ihr kein Jungspund frech kommt, weil sie dann sehr schnell und sehr heftig zurechtweist. Bezüglich Folgsamkeit kann ich gar keine wirklichen Aussagen treffen, weil sie immer kommt, wenn man sie ruft und mehr an "Gehorsam" noch nie nötig war.

Der Bertie kann mit jedem Hund, ist aber schnell sehr aufgeregt und muss dann bellen. Der kommt nur an die Leine, wenn auch der andere Hund an der Leine ist. Dafür ist sein Folgsamkeitslevel dem der Quendy schon sehr ähnlich.

Die Quendy würd heftige Töne meinerseits bei Hundebegegnungen abscheulich und als Vertrauensbruch empfinden. Der Lou hingegen wurde von mir schon ziemlich angeschnauzt, beutelt sich dann ab und versuchts vielleicht hinterher nochmal. Er ist ein Hund, dem könnte man eine Schepperdose vor die Beine knallen und er würd vielleicht kurz erschrecken und sein Verhalten unterbrechen, dann aber ungerührt damit fortfahren, wenn nicht sofort etwas sehr deutliches von mir nachfolgen würde. Ihm hab ich zu diesem Zweck schon mal ein Leinenknäuel vor die Beine geknallt und ihn dann sehr bestimmt zu mir gerufen. Der Bert würd sich bei so einer Aktion so schrecken, dass er beim nächsten Hund noch viel heftiger keifen würde.

Für meine Hunde und mich passt daher keins der angesprochenen Dinge. Am besten für uns hat sich einfach gefühlsmäßige Einschätzung der Lage erwiesen und im Zweifelsfall kommen alle an die Leine und wir weichen aus.
Ich kann mit dem Lou an der Leine an allen Hunden vorbeigehen, wenn nur der Bertie mit ist. Ist auch die Quendy mit dabei, muss ich mich auf sie konzentrieren, damit der Lou ruhig bleibt, denn sie ist für ihn der wichtigere Auslöser als jeder andere Hund. Nachdem er zwischen ihr und anderen Hunden auf jeden Fall splittet, muss ich schneller sein als er und das Ganze ruhig lösen. Würd ich (für ihn passend) "strenger" werden, bleibt die Quendy stehen und möcht sich am liebsten in Luft auflösen.

Wir hatten keine einzige ungute Hundebegegnung seit langer, langer Zeit und trotzdem ist das sehr mühsam zu erklären.

Und ganz abgesehen davon, erschüttern mich all die Eigenheiten meiner Hunde gar nicht. Ich pass eigentlich mehr auf Grund von Rücksichtnahme anderen Leuten gegenüber so penibel auf, nicht weil ich das Verhalten meiner Hunde unmöglich finden würde. Im Gegenteil ich versteh sehr gut, warum sie dieses und jenes machen und ich seh das auch immer in unserem harmonischen Zusammenleben bestätigt.
 
Uli, du wirfst das Leinenkäul Richtung Hund...ich bin entsetzt :D
Den genau das würde ich von einem ""Wattebauchwerfer"" niemals erwarten...

sorry..ist nicht bös gemeint, aber genau darum geht es nämlich....im Internet schreiben und im realen Leben tun, sind 2 so unterschiedliche Paar Schuhe..nur derjenige, der liest und sich noch nicht auskennt, wird in die falsche Richtung gelenkt..
 
Tja blöd... ich liebe meine Hunde über alles, habe tiefsten Respekt vor ihnen und achte sie als selbstständig denkende Lebewesen mit Gefühlen und eigenem Willen. Auf Roboter oder Marionetten steh ich weniger. Ich versuche, sie mit positiver Motivation zu erziehen und auszubilden; möchte, dass sie verstehen, was ich von ihnen will und gerne mit mir zusammen arbeiten. Wir haben Rergeln und Grenzen, deren Einhaltung ich ebenfalls möglichst positiv durchzusetzen versuche. Dennoch gibt es Situationen, wo ich korrigierend einwirken muss - beim Rüden reicht im Normalfall ein etwas strengerer Tonfall, bei der Hündin eben nicht immer, beim vorigen Hund hat sogar ein einfacher Blick gelangt. Da ich meinen Hunden zugestehe, ihren ganz individuellen Charakter zu haben, gibt es auch durchaus Unterschiede im Umgang mit ihnen. Ob und wie ich einwirke, hängt ebenfalls von der Situation ab, ich versuche aber, dabei möglichst fair zu sein. (Weils mir im anderen Thread "vorgeworfen" wurde: abwehren eines unhöflichen, lästigen Tut-Nix - erlaubt; Artgenossen einfach so niederbügeln - verboten.)

So what? Ist meine Grundeinstellung zum Lebewesen Hund jetzt "Animal-Learn-Wattebausch-Heidideidi-Hutschigutschi-Achtung-habend" oder bin ich doch eher "wennst-deppat-bist-poschts-weil-Hund-hat-zu-folgen-böser-Hundesportler"? :rolleyes:

:D:)

Für mich: keines von beiden !

Schlicht eine denkende HH, die abschätzt, einschätzt, beobachtet, daraus Konsequenzen zieht

und individuell auf den jeweiligen Hund eingeht.....
 
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