Es gibt bei Amokläufen nie ein "einfaches Motiv" wie zB Jobverlust. Das schlimmste ist halt, dass der Täter auch selbst immer das Opfer ist.
Ein Beispiel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_an_der_Virginia_Tech
Bei Cho Seung-hui ging das über Jahre hinweg. Jahrelang wurde er gemobbt und ihm zugesetzt, dazu kam halt noch das er unter elektiven Multismus (ähnlich dem Authismus) litt. Das kann verdammt große seelische Schäden anrichten. Hinzu kommt halt, daß diese Erniedrigungen vor den Eltern sehr oft verheimlicht werden, weil sich das Opfer schämt dafür.
Ich hab mich mit dem Fall lange beschäftigt damals und hab mehr als einmal geheult wie ein Schloßhund, wie ich gelesen habe was er alles durchmachen mußte. Und immer und immer wieder hab ich mich gefragt, warum der nicht ein paar Leute getroffen hat, die sich bemüht hätten um ihn. Bei einem Amoklauf zählt für mich der Täter immer zu der Opferzahl dazu.
Ich hab auch mit einem Psychotherapeuten darüber gesprochen (der mit Schwerstverbrechern usw zu tun hat, also wirklich weiß über was er spricht). Es kann im Prinzip jeden auch von uns passieren, dass er mal so austickt. Meistens gehen aber solche Amokläufe mit einer psychotischen Störung einher (sonst würds noch viel mehr geben davon). Und es zieht sich immer über Jahre hinweg, meistens ist's dann ein Anlass, der das Faß zum überlaufen bringt. Der Seelenschmerz wird so unendlich groß, daß der Täter sich dann selbst auch richtet. Ihr müßt euch das so vorstellen, dass sich all die angestaute Wut, Schmerz usw. hier entlädt.
Es hat schon einen Grund warum gerade die Selbstmordrate bei Teenagern so hoch ist... bei manchen richtet sich die Agression dann leider auch nach außen...
Hab das nur schreiben müssen weil "ganz einfach so mutwillig hingemetzelt". Nein. Da steckt sicherlich auch mehr dahinter.