oh Gott... ich nehm Vivien jetzt mal die Worte vorweg, weil man sie schön in Miriam Cordts Buch nachlesen kann: Na dann hätte man doch zumindest ein Kindergitter installieren können - so ist der Hund dabei aber von den anderen getrennt und man kann Konflikte im Vorhinein vermeiden
Ich kenne einen Hund, der nach einiger Zeit hinter diesem Kindergitter lebend, letztendlich auf die Hündin, mit der er zusammengeführt werden hätte sollen (und mit der er im Zusammenführungsprozess draußen im Garten auch gut konnte) losgegangen ist, vor lauter Frust, dass er immer hinter dem blöden Kindergitter sitzt. Dann musste er selbstverständlich weg. Wie schön HutschiGutschi doch in die Hose gehen kann, wenn man Hunde nur in Theorie aber nicht in Praxis kennt
Ich selbst hab das Kindergitter bis jetzt einmal verwendet und das aus dem simplen Grund, dass diese Pflegehündin auch Welpen mitgebracht hat und alles auf einmal tatsächlich zuviel verlangt gewesen wäre. Mich hats fast zerrissen, wenn ich allein im Haus war, weil ich nicht wusste, in welchem Zimmer ich mich aufhalten soll - sie hat mir so unendlich Leid getan, da alleine drin. In dem Fall hatten wir aber noch Glück, weil sich Aisha irrsinnig schnell soweit gefangen hatte, dass ich sie sehr früh schon in meine Gruppe integrieren konnte und es nicht lange gedauert hat, bis sie da auch einfach mal rausdurfte. Die Freude, die sie hatte, als sie endlich dabei sein durfte, kann man glaub ich gar nicht beschreiben. Die Welpen waren quasi schon fast unwichtig, eine Zeit lang musste ich mit ihr rein gehen, damit sie sich auch tatsächlich um sie kümmert, sonst wär sie lieber draußen geblieben. Natürlich hätte man die wenigen aber doch vorgekommenen Situationen, wo Madame "ich war jetzt 4 Jahre Einzelkind und kann nicht teilen" glaubte verschiedenste Ressourchen (v.a. mich und Futter) verteidigen zu müssen vermeiden können, durch das Kindergitter. Auch die von mir kommenden, lt. Vivien ja schon fast tierquälerischen, Plärrer, die auf solche Aktionen zwangsläufig folgten, hätte man dem armen Tierchen nicht antun müssen. Auch den schrecklichen Stress für alle Beteiligten nicht. Dafür wär sie halt weggesperrt gewesen - selbstverständlich eh mit Sichtkontakt weil Kindergitter. Macht ja einem sozialen Lebewesen nix aus
Und wenn jetzt noch kommt, "wenn man da dann die Betreuung nicht gewährleisten kann, dann hätte man den Hund einfach nicht aufnehmen dürften", werd ich endgültig grantig... Die Verteidungsaktionen haben sich so nebenbei in Windeseile gelegt und wir haben seit Ewigkeiten keine Probleme mehr - soviel zum "man muss immer noch eins draufsetzen" - manchmal ist es auch nach kurzer Zeit einfach gar nicht mehr notwendig
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So und jetzt nochmal in aller Kürze, was ich von solchen Ansichten halte. Einem Hund ein gutes Leben zu verwehren, ihn lieber mal eine Runde ins Tierheim oder auch nur hinter ein Kindergitter zu verfrachten und das dann Management zu nennen, weil man selbst nicht bereit ist Konflikte, die im Zusammenleben von mehreren Individuen schlicht und einfach zwangsläufig auftreten, anzunehmen und so tun, als wär es das einzig Wahre und selbstverständlich auch noch das Beste für den Hund, ist in meinen Augen schlicht eine Frechheit und tierschutzrelevant! Sagt mal wisst ihr eigentlich, was man einem Hund antut, wenn man ihn kurz mal dort und drüben - selbstverständlich alleine - zwischenparkt, nur weil man selbst noch ein bissl herumscheißen will? Das ist echt traurig und tut echt schon weh!