Da werden wir nie einer Meinung sein - für mich wird das Bild des Hundehalters durch sein gesamtes Verhalten geprägt - ich glaube auch nicht daran dass die Leine das Kriterium ist - da geh ich mit Tamino konform. Es kommt darauf an wie man von seiner Umwelt wahrgenommen wird.
Ich hab in letzter Zeit viele Gespräche geführt weils mich selbst interessiert hat - die Leute wollen nicht dass der Hund in ihre "Nähe" kommt. Die Leute fürchten sich vor einem Hund der an der Leine aufsteigt, der ein für sie aggressives Verhalten zeigt. Das sind die Unbehagenauslöser.
Ein unkontrollierbar irgendwo hinlaufender Hund ist ein NOGO, ein im Stadtverkehr nicht angeleinter Hund ist fahrlässig weils auch für den Hund gefährlich ist (wenn nicht gerade jenseits von Mitternacht und alleine auf weiter Flur). Hunde am Land die überhaupt alleine Gassi gehen ... das sind die NOGO's und das wird auch jeder HH verstehen können.
Das bessere Bild in der Öffentlichkeit entsteht durch freundliches Auftreten und Kommunikation des Einzelnen. Und es entsteht dadurch dass man Vermehrer bekämpft, dass man Ausbildungen fordert die zumutbar sind und einfach zeigen dass sich HH mit Hund beschäftigt. Indem man den Hundehaufen konsequent wegräumt... das sind die Dinge die auch Nicht-HH davon überzeugen können dass Hund was Tolles sind.
Wenn ich mit meinem kurz angeleinten Hund mit Maulkorb wie Hannibal Lector auf der Strasse geh und schau dass mir ja niemand zu nahe kommt - dann tue ich der Optik nix Gutes. Ziel muss es sein dass jeder HH seinen Hund so erzieht dass er als angenehmes Mitglied der Gemeinschaft wahrgenommen wird.
quote]
Wir haben seit mehr als einem halben Jahr zu fünft Daten speziell in den Praterauen gesammelt.
Nicht ein einziges mal haben sich Menschen über leinenlose, maulkorblose sichtlich friedliche Hunde, egal welcher Größe beschwert. Einer davon ein Dogo, einer davon ein Pitmädl.
Korrekt ist, dass nicht alle Hundetypen die gleiche Begeisterung auslösen. Interessant ist, dass alle Hundetypen, mit welchen die HH ein paar Gehorsamübungen (leinen und maulkorblos) inmitten von Menschen, Zustimmung gefunden haben.
Im letzten halben Jahr haben wir 42 mal erlebt, dass Menschen sich aber sehr wohl, über Hunde an der Leine aufregen, Angst haben, die knurren, bellen, ziehen und drohen. Völlig egal war dabei, ob diese Hunde andere Hunde3 angedroht haben, oder Menschen. Was verständlich ist, ein fletschender in der Leine hängender Hund erzeugt Angst, egal wen er meint.
In diesem halben Jahr wurde 11 mal die Polzei verständigt, wegen drohender Hunde. Von diesen 11 HH, haben sinnigerweise alle, statt Einsicht zu zeigen, als allererstes rumgetönt, dass die anderen (bestens erzogenen friedlichen Hunde, im Sitz neben ihren HH, ohne+ohne auch beim Eintreffen der Polizei) zu strafen seien, da die eigenen (immer noch zerrenden und knurrenden) Hunde ja an der Leine seien. In allen Fällen hat die Polzei mit mildem Lächeln gesagt: Hängen Sie ihn halt an. In allen Fällen haben sich unisono alle Umstehenden FÜR die friedlichen Hunde ohne Leine ausgesprochen der Exekutive gegenüber und ihren Ärger, ihre Ängste über aggressive Hunde an der Leine mitgeteilt.
Jeder HH kann mal stolpern, jedem HH kann mal die Leine durchrutschen, davor haben die Menschen Angst. Nicht vor Hunden, die gut erzogen ihrer Wege stiefeln.!