2012
Fiktion=Realität
Letzte Berichte aus den Reservationen für Mensch und Natur.
Heute wurden die letzten Unbelehrbaren aus dem europäischen Städten in die verbliebenen "Naturreservate" verbracht.
Die autonomen Regierungen der "Naturreservate" beklagen eine Überbevölkerung gewisser Gebiete und eine Leere in den großen Städten.
Die Redaktion des "Stadtlebens" haben sich auf eine Spurensuche gemacht.
Ausgestattet mit Schutzanzügen,Elektroschockern und einer kleinen Kohorte machte sich die Redaktion auf den beschwerlichen Fußmarsch.
Schon nach der ersten Brücke weite grüne Flächen mit roten Blumen und krankheitsbringenden Insekten,die über diese Flächen flatterten.
Lautes Lachen von Kindern war zu hören und dann mußten die Zeitungsleute das erschreckende Bild von fröhlich lachenden Kindern und ihren Hunden sehen.
Die Kinder und auch einige Erwachsene erschraken zwar, als sie die eingemummten Städter sahen,aber sie begrüßten die KontrollGruppe mit gebührendem Respekt.
Die Städter sahen angewidert,wie die ungeschützen "Naturmenschen" ihr Hände auf die Hunde legten und diese streichelten.
Noch schlimmer,einige sassen mit roten Wangen,strahlenden Augen und freundlichem Lächeln´auf dem freien Boden!
Ein Kind hatte einen Schmetterling auf der Hand und ein anderes baute aus dem Erdreich eine Burg,während rundum Vögel und Vieh in beschaulicher Ruhe herumflogen und frassen.
Die Städter fotografierten dieses menschenunwürdige Handeln und ekelten sich vor den natürlichen Bedingungen rundum.
Auffällig waren auch die schlanken Körper der Naturmenschen.
Sie bewegten sich locker und leicht,während die Städter unter ihren Schutzanzügen schon zu schwitzen begannen.
Als die erste Ortschaft erreicht wurde waren die Städter erschöpft und hätten gerne etwas zu trinken gehabt,aber es war verboten den Helm abzusetzen und auch nur irgendetwas aus der Natur ungereinigt und ungefiltert zu sich zu nehmen.
Ein Städter hätte beinahe einen Herezinfarkt bekommen,als ihn ein großes grauen Tier wedelnd die Hand abschnupperte.
Gott sei Dank konnte die Kohorte dieses Tier vertreiben.
Später erfuhren sie,es war ein sogenannter "Irish wolf" des Vorstandes dieser kleinen Gemeinde.
Anhand eines Lexikons in Notebookformat konnten die Städter die 4 Beiner klassifizieren.
Schafe,Ziegen,Hühner,Enten,Hunde,Katzen,Bienen,Sch metterlinge,Schweine und Pferde drängten sich fast auf den grünen Wiesenflächen.
Ausserdem wurden Pflanzen in Plastiktüten gepackt um später im Labor untersucht zu werden.
Etwas abseits des Hauptplatzes fanden die Städter eine Glaskuppel,die man durch eine Luftschleuse betreten konnten und die für die Städter errichtet wurden um sie von der schädlichen Aussenwelt zu schützen.Hier konnten sie ihr Anzüge ausziehen und Helme absetzen um gefilterte Luft zu atmen und gefiltertes Wasser zu trinken.
Sie setzen sich auf "Aussichtssitze" und waren über die wilden Zustände draussen entsetzt.
ES hatte leicht zu regnen begonnen und dennoch liefen Kinder lachend mit einer Horde von Hunden an der Kuppel vorbei und winkten freundlich den Fremden zu.
Erwachsene gaben sich die Hand und übergaben sich Lebensmittel ohne Plastikfolien und scheinbar gerade aus der Erde geholt.Eine Frau biss in ein rotes rundes Ding und der Saft war an ihren Lippen zu sehen.
Unhygiene soweit das Auge reichte.
Die Fremden schüttelten angewidert die Köpfe.
Und dann sahen sie wieder den großen "Irish Wolf".
Der stand am Rande der Wiese gegenüber der Kuppel und blickte fragend,mit einem melancholischem Blick in die Ferne.
Große graue Autos fuhren vor und automatisch öffneten sich die hinterern Laderampen und Käfige mit Hunden wurde ausgeladen.Aber nicht nur Hunde.Es waren auch Katzen und Geflügel in den Käfigen.
ja,die Auswirkungen der Vogelgrippe und Schweinepest,BSE und der Gefährlichkeit von Hunde-und Katzenkot sowie Beissvorkommnisse von Hunden und Katzen war der Grund für diese Ausquartierung.Nicht nur das,war es in den letzten Monaten auch zu Übergriffen von Vögeln in den Stadtgebieten gekommen,die sich die Reste von Bäckerein aus den "Sondermüll"Kontainern holten und auch die Arbeiter angriffen,die die Kontainer zur Entleerung bringen sollten.
Eine großangelegte Giftköderaktion hatte diese letzten Dreckschleudern der Lüfte endlich beseitigt.
Die ersten großen Städte meldeten endlich komplette Tierlosigkeit in den Metropolen.
An den Grenzen der Städte konnte man endlich mit den schon lange geplanten Glaskuppeln beginnen,die die Gifte der Luft und zu Boden mit enormen Energieaufwand in Kraftwerken filterte.
Jeder Grashalm war entfernt um jede Art von Insekten abzutöten.
Einige unbelehrbaren Menschen waren den Tieren in den Aussenbereich gefolgt und die Städter konnten es nicht glauben,dass die noch nicht krank waren und fröhlich ihren Geschäften nachgingen.
Marktstände gab es wo Gemüse und Obst ungeschützt angeboten wurden.
Ach waren sie froh,dass sie sich nicht mehr mit diesem Zeug vergiften mußten und ihr Nahrung in zigfach gereinigten Behältern und genmanipuliert Umweltschadensfrei zu Kaufen bekamen.
Auf der anderen Seite der Glaskuppel sahen die Bewohner blasse,grauhäutige Wesen,die sie anstierten und ein "Bauer" schlug sich lachend auf den Oberschenkel.
Als er die Schnautze seine Freundes spürte,strich er wohlwollend lächelnd über den Kopf des wunderschönen Tieres.
Es war Abend geworden und auf dem Hauptplatz kamen die Leute in fröhlich bunten Gewändern zusammen,setzten sich auf Bänke und in Gastgärten um den Sonnenuntergang zu geniessen.
Sie tranken im Freien und assen im Freien.Kinder liefen frei herum und mittendrin jede Menge dieser Flohköter,die den Städtern körperliches Unbehagen bereiteten.
Soviele Frewiwillige zogen dieses Leben der Sterilität und Sauberkeit der Städte vor.
Es war unvorstellbar.
Die Städter zogen wieder ihre Anzüge an.Packten ihre Kamaras ein um den Freunden Zuhause diese unwirkliche Welt zeigen zu können.
Sie setzten ihren Helm auf und verliessen durch die Luftschleuse wieder die Aussichtskuppel.
Die Leute denen sie begegneten lächelten sie an und ein kleines Kind hatte einen Strauss dieser roten Blumen in der Hand.Ein sogenannter Marienkäfer surrte rund um die Hand des Kindes,dass einen Finger ausstreckte und das Insekt landete darauf.
Die Städter gingen raschen Schrittes in Richtung ihrer Sicherheitsgrenze und verliessen das "Naturreservat".
Sie atmeten auf,als die in ihrer grauen Welt angekommen waren.Hier war die Luft wie gewohnt von Autoabgasen geschwängert und ein Nebel der Fabriken hatte den Himmel bedeckt.
Sie legten ihre Schutzanzüge in den Umkleideräumen ab,setzen ihre Atemmasken auf,wo sie gereinigten 100% sauberen Sauerstoff einatmen konnten und fuhren mit ihren Autos nach Hause.
Dort mußten sie wieder durch eine Luftschleuse,denn nur danach konnten sie in ihren Häusern und Wohnungen die Atemmasken abnehmen und die gefilterte Luft atmen.
Gleichzeitig sass der Oberbürger der "Naturwelt" mit seinem grauen,großen Freund am Waldrand und sah in der Ferne die grauen Wolken über den Himmel ziehen.
"Tja,Alter.......hoffentlich haben sie bald ihre Kuppel,dann kommt dieser Abgasdreck nicht mehr hierher"
Er streichelte seinem Hund über den großen Kopf,umfasste seinen Hals und lehnte sich an den warmen Körper seines vierbeinigen Freundes.
Mitleid fühlte er,als er an die Besucher dachte,die diese Nähe nicht mehr erleben konnten.Die in ihrer eigenen Welt lebten,nachdem sie die Natur stückenweise aus den Städten entfernten.
Ein Schwarm Kraniche erhob sich in imposanter Leichtigkeit und der Oberbürger atmete tief durch:"Willkommen,in der schönen neuen Welt