sind schutzhunde auch sozialisierte hunde im alltag ?

bei meinem bewirkts auch das Gegenteil!
Weil er halt sein Ersatzobjekt (denn mehr sind Ball und Beißwurst ja nicht) eben geiler findet, als den Hasen. Dann jagt er halt dem Ball nach, weil das mehr Erfolg verspricht. Jagdverhalten ist auch das. Und wennst mal kein Balli mithast, lernt er möglicherweise auch den Hasen geil zu finden (und diese Wortahl ändere ich jetzt bewußt nicht ;) :D ).

LG, Andy
 
ich bin immer wieder erstaunt, wie viel man von den richtigen leuten hier lernen kann:)


.................. und ich bin erstaunt darüber, WIEVIEL Schaden so manche Lehren anrichten können. :rolleyes:

Wenn die Hunde nun nicht mal mehr Ball spielen dürfen, ohne als potenzielle Hasenkiller oder Stressjunkies abgestempelt zu werden, sollten wir doch alle Hunde einschläfern lassen, und Aktien vom "elektronischen Hund" kaufen.

Sorry - aber das musste sein. War aber meine letzte Wortmeldung in diesem Thema :cool:
 
Achtung an alle erfolgreichen HSportler!! oder sagen wir nur HSportler:D
Werft eure Bälle weg sonst könnte euer Hund ein Jäger:eek: mit erhöhtem Stressfaktor werden:p
Ich respektiere die Ansicht von A.Mayer aber werde sie 1000% nicht teilen;)
 
Was ich mir noch nicht vorstellen kann, daß Fährtenarbeit wirklich den Streß reduziert. Nasenarbeit ist für den Hund sehr anstrengend, nicht nur für den Kopf, auch für den Körper. Der Hund muß gesund sein und über gute Kondition verfügen. Und im Grunde genommen ist es ja auch ein "Verfolgen" der Beute, nur eben nicht durch Rennen sondern durch Schnüffeln.

Was bei der Fährtenarbeit so alles im Körper passiert:

Während bei normalem Atmen die Geschwindigkeit des Luftstroms in den Nasenwegen 3-4 km/h beträgt, erhöht sie sich beim Schnüffeln um das Zehnfache. Da beim Fährten eine gehemmte Atmung erfolgt, ist diese Arbeit für die Hunde sehr belastend. Der Laktatgehalt des Blutes steigt wie bei einem rasanten Sprint, und die Körpertemperatur erhöht sich bei einer längeren Fährte um 1-2 Grad Celsius. Auch der Herzschlag ist erhöht. Erst nach 1 1/2 Stunden werden die Normalwerte wieder erreicht. Deshalb soll man unmittelbar nach der Fährtenarbeit dem Hund keine weitere anstrengende Tätigkeit mehr abverlangen.


Suchspiele kann ich mir schon als entspannend vorstellen, aber Fährten ist harte "Arbeit" ;) - die oft unterschätzt wird.

lg
Karin
 
Zuletzt bearbeitet:
Für meinen Hund wäre Ballspielen nix, da sie schon sehr triebig ist, und ein nicht so stabiles Nervenkostüm hat.
Ich glaube, für manche Hunde ist das Ballspielen schon was, und für manche nicht.
Nur muss man es halt wissen, ob das Ballspielen seinem Hund gut tut.;)
 
Diese Unterscheidung trifft man heutzutage weniger, denn die körperlichen Auswirkungen von Eustreß und Distreß sind nahezu die gleichen. Positiv ist Streß nur, wenn er dem Überleben dient. Wir Menschen und unsere Hunde (v.a. Sporthunde im städtischen Bereich) haben alle weit mehr Streß, als dies von Natur aus vorgesehen ist. Allergien, Krankheiten, Überreaktionen und psychische Probleme sind die Folgen davon.
LG, Andy

Eigentlich bedeutet jeder Reiz Stress - und wenn man dann nicht mehr zwischen Eustress und Disstress unterscheidet müsst man seinen Hund in eine leere, geräuschlose, geruchslose am besten dunkle Kammer sperren, weil sonst hätte er den phösen Stress - zumindest biologisch gesehen...
 
Was ich mir noch nicht vorstellen kann, daß Fährtenarbeit wirklich den Streß reduziert. Nasenarbeit ist für den Hund sehr anstrengend, nicht nur für den Kopf, auch für den Körper. Der Hund muß gesund sein und über gute Kondition verfügen. Und im Grunde genommen ist es ja auch ein "Verfolgen" der Beute, nur eben nicht durch Rennen sondern durch Schnüffeln.

Was bei der Fährtenarbeit so alles im Körper passiert:

Während bei normalem Atmen die Geschwindigkeit des Luftstroms in den Nasenwegen 3-4 km/h beträgt, erhöht sie sich beim Schnüffeln um das Zehnfache. Da beim Fährten eine gehemmte Atmung erfolgt, ist diese Arbeit für die Hunde sehr belastend. Der Laktatgehalt des Blutes steigt wie bei einem rasanten Sprint, und die Körpertemperatur erhöht sich bei einer längeren Fährte um 1-2 Grad Celsius. Auch der Herzschlag ist erhöht. Erst nach 1 1/2 Stunden werden die Normalwerte wieder erreicht. Deshalb soll man unmittelbar nach der Fährtenarbeit dem Hund keine weitere anstrengende Tätigkeit mehr abverlangen.


Suchspiele kann ich mir schon als entspannend vorstellen, aber Fährten ist harte "Arbeit" ;) - die oft unterschätzt wird.

lg
Karin


Karin, da hast du sicher nicht unrecht! Wenn man bedenkt, dass z.B. Rettungshunde (Trümmersuchhunde) maximal 20 Minuten eingesetzt werden können, weil sie bei der intensiven "Fährten"-Nasenschuche nach Überlebenden dann körperlich und "geistig" erschöpft sind und eine Ruhepause brauchen, kann ich mir auch vorstellen, dass Fährtensuche als "Spiel" genauso anstrengend für einen Hund ist. Er kann ja schließlich nicht unterscheiden, dass die eine Arbeit (leider) toternst, die andere aber nur "Spiel und Spass" sein soll.
Allerdings nehme ich an, dass so ein Fährtentraining den Hund in eine körperliche Ruhestellung zwingt und dadurch der Stress, was die körperliche Anstrengung betrifft, etwas verringert wird. Als "Flummi" oder "Flippi" wird er wohl keine ordentliche Fährtensuche zusammen bringen. :D
 
.................. und ich bin erstaunt darüber, WIEVIEL Schaden so manche Lehren anrichten können. :rolleyes:

Wenn die Hunde nun nicht mal mehr Ball spielen dürfen, ohne als potenzielle Hasenkiller oder Stressjunkies abgestempelt zu werden, sollten wir doch alle Hunde einschläfern lassen, und Aktien vom "elektronischen Hund" kaufen.

Sorry - aber das musste sein. War aber meine letzte Wortmeldung in diesem Thema :cool:

es ist ja fast erschreckend (:D Spass!), dass ich wieder mal mit dir einer Meinung bin, Georg.
Ich glaube, dass in so Vielem, was früher für Hund und Mensch "ganz normal" war, in der heutigen Zeit zu viel Theorie, zu viel "Fachwissen", zu viele "es könnte dem Hund ja schaden" hinein interpretiert wird. Also, ich kenne keinen Hund, der nicht gern mit Ball spielt. Wenn man als Hundebesitzer dieses Spiel nicht überbewertet und nur mehr Ball mit seinem Hund spielt, habe ich auch keine Bedenken, solch ein Spiel mit einem potentiellen Jagdhund (wie meine eine ist) zu machen. Für Lisa ist der Ball Nebensache. Wir spielen damit, aber er ist nicht ihre Welt.
 
.................. und ich bin erstaunt darüber, WIEVIEL Schaden so manche Lehren anrichten können.
Ich richte gerne solchen "Schaden" an, wenn mir die Besitzer von hyperaktiven, durchgeknallten, gestreßten (such Dir das Wort aus, welches Dir am meisten zusagt) Hunden ganz erstaunt berichten, daß die Reduzierung des Ballspielens/Stöckchenwerfens bzw. das komplette Weglassen davon, sehr rasch einen merkbaren Erfolg bringt. Erst vor ein paar Tagen hat mir eine Kundin mit durchgeknalltem Terrier nach Absetzen des Ballspielen erstaunt berichtet, daß der Hund plötzlich viel mehr (und entspannter) schläft. Und das nach bereits einer Woche. Welcher Schaden also?

Oder meinst Du den Schaden, den die Ballspielerfraktion ihren Hunden antut, indem sie diese unaufgewärmt auf allen möglichen harten, grobkörnigen oder auch rutschigen Bodenbelägen einem Beuteobjekt hinterjagen läßt, um den Hund nach einer halben Stunde wieder ins Auto, in eine Box oder auch in die Wohnung zu sperren? :rolleyes:
Wenn die Hunde nun nicht mal mehr Ball spielen dürfen, ohne als potenzielle Hasenkiller oder Stressjunkies abgestempelt zu werden, sollten wir doch alle Hunde einschläfern lassen, und Aktien vom "elektronischen Hund" kaufen.
Leute, die ihre Hunde nur in Boxen oder im Zwinger halten, um diese dann nur für den Sport zu verwenden und maximal kurze Gassirunden (Sozialkontakte mit anderen Hunden sind meist ja unerwünscht) gehen lassen, sollten sich dies vielleicht überlegen. Einschläfern würde ich solche Hunde jedoch nicht, den auch sie sind resozialisierbar und freuen sich sicher über einen guten Platz, an dem sie "artgercht" gehalten werden. :rolleyes:

Meinen Hunden wird seit Jahren kein Ball o.ä. mehr zum Spiel geworfen - sie vermissen nichts. Thora bekam ihn gelegentlich als Bestätigung beim Training - bis ich erkannte, daß auch sie mit einem Leckerli ausreichend bestätigt werden kann. Gelegentlich darf sie alternativ ein bißchen an der Leine zerren. Arkon kennt bis heute kein Ballspiel und er vermißt ebenfalls nichts. Ich gehe mit meinen Hunden auch keine 3 Stunden Gassi - trotzdem sind sie ruhig und entspannt. Beide Hunde befinden sich aber nahezu den ganzen Tag bei mir, laufen 99% frei, sind gehorsam (na ja, der Kleine braucht noch ein bißl, bis es wirklich sitzt) und höchst sozial mit anderen Hunden und (Achtung, jetzt kommts) sie dürfen tatsächlich regelmäßig mit anderen Hunden spielen. Sogar meine 11-jährige Hümdin spielt gelegentlich immer noch mit den jungen Wilden mit. :eek:

Komischerweise brauche ich beim Training mit Arkon (heute ist er 10 Monate alt) keinen Ball und trotzdem entwickelt der einen Speed und Arbeitseifer, daß ich nur staunen kann. Mein Hund ist eben nicht auf einen Ball fixiert, sondern auf sein Tun. Frage an den Fachmann: habe ich was falsch gemacht? Muß ich meinen armen gequälten Hund, dem ich die Quintessenz eines Hundelebens (nämlich das Ballspielen) vorenthalte, nun einschläfern lassen? :rolleyes:

Achtung an alle erfolgreichen HSportler!! oder sagen wir nur HSportler. Werft eure Bälle weg sonst könnte euer Hund ein Jäger mit erhöhtem Stressfaktor werden. Ich respektiere die Ansicht von A.Mayer aber werde sie 1000% nicht teilen
Weißt Du, mit wem Du sprichst? :cool: :rolleyes:

Als ich vor Jahren das Ballspielen mit Thora eingestellt habe, hat dies rein gar nichts an ihrer sportlichen Leistung geändert. Über meine Erfolge auch nach dieser Zeit (etwa die letzten 7-8 Jahre, Thora wird im Juni 11) kannst Du an vielen anderen Stellen nachlesen.

Was ich mir noch nicht vorstellen kann, daß Fährtenarbeit wirklich den Streß reduziert. Nasenarbeit ist für den Hund sehr anstrengend, nicht nur für den Kopf, auch für den Körper. Der Hund muß gesund sein und über gute Kondition verfügen. Und im Grunde genommen ist es ja auch ein "Verfolgen" der Beute, nur eben nicht durch Rennen sondern durch Schnüffeln.

Was bei der Fährtenarbeit so alles im Körper passiert:

Während bei normalem Atmen die Geschwindigkeit des Luftstroms in den Nasenwegen 3-4 km/h beträgt, erhöht sie sich beim Schnüffeln um das Zehnfache. Da beim Fährten eine gehemmte Atmung erfolgt, ist diese Arbeit für die Hunde sehr belastend. Der Laktatgehalt des Blutes steigt wie bei einem rasanten Sprint, und die Körpertemperatur erhöht sich bei einer längeren Fährte um 1-2 Grad Celsius. Auch der Herzschlag ist erhöht. Erst nach 1 1/2 Stunden werden die Normalwerte wieder erreicht. Deshalb soll man unmittelbar nach der Fährtenarbeit dem Hund keine weitere anstrengende Tätigkeit mehr abverlangen.


Suchspiele kann ich mir schon als entspannend vorstellen, aber Fährten ist harte "Arbeit" ;) - die oft unterschätzt wird.
Karin: es ist einfach eine andere Art der Arbeit, bei der auch die Konzentration und das Gehirn des Hundes stark gefordert werden. Beim Agility oder beim Ballspielen gibt es den Auslösereiz eben vielfach, beim Fährten passiert im Körper eines Hundes doch wesentlich anderes, als beim Schutz, Agi oder Ballspielen. Ich bin kein Biologe und kann Dir daher nicht sagen, wieviele Mililiter an Streßhormonen bei welcher Art der Beschäftigung mit dem Hund ausgeschüttet werden, aber der Unterschied müte auch so klar sein: hier ruhiges, höchst konzentriertes Arbeiten mit der Nase, da überdrehtes Ballnachjagen oder kläffendes Überspringen von Hindernissen am Rande der Kontrollierbarkeit.

LG, Andy
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich bedeutet jeder Reiz Stress - und wenn man dann nicht mehr zwischen Eustress und Disstress unterscheidet müsst man seinen Hund in eine leere, geräuschlose, geruchslose am besten dunkle Kammer sperren, weil sonst hätte er den phösen Stress - zumindest biologisch gesehen...
Wie ich schon mal geschrieben habe, sind die körperlichen Reaktionen auf beide Arten von Streß nahezu gleich. Wenn es nur mal gelegentliche Streßreize sind, ist das für einen Hund auch kein Problem. Bei chronischem Streß ist es eigentlich wurscht, ob mir der Hund stundenlang "freudig" einem Ball nachrennt, oder stundenlang Reizen ausgesetzt wird, die ihn ängstigen. Der Streß ist der gleiche, nur die Auswirkungen sind im zweiten Fall deutlicher zu sehen.

Allerdings nehme ich an, dass so ein Fährtentraining den Hund in eine körperliche Ruhestellung zwingt und dadurch der Stress, was die körperliche Anstrengung betrifft, etwas verringert wird. Als "Flummi" oder "Flippi" wird er wohl keine ordentliche Fährtensuche zusammen bringen. :D
Es ist relativ einfach: nach konzentrierter Arbeit am Bildschirm beispielsweise ist man meist todmüde, nach einer Stunde Ballerspiel gegen irgendwelche Aliens ist man eher überdreht.

Also, ich kenne keinen Hund, der nicht gern mit Ball spielt. Wenn man als Hundebesitzer dieses Spiel nicht überbewertet und nur mehr Ball mit seinem Hund spielt, habe ich auch keine Bedenken, solch ein Spiel mit einem potentiellen Jagdhund (wie meine eine ist) zu machen. Für Lisa ist der Ball Nebensache. Wir spielen damit, aber er ist nicht ihre Welt.
Der Witz ist: früher hat man mit den Hunden kaum Ball gespielt. Man hat ihm gelegentlich ein Stöckchen geworfen. Ich kann mich nicht erinnern, vor dreißig Jahren überhaupt viele Leute mit ihren Hunden spielen gesehen zu haben.
Ich glaube, dass in so Vielem, was früher für Hund und Mensch "ganz normal" war, in der heutigen Zeit zu viel Theorie, zu viel "Fachwissen", zu viele "es könnte dem Hund ja schaden" hinein interpretiert wird.
Leider falsch. Das vorhanden Wissen wird nicht bzw. falsch eingesetzt. Natürlich kann ein gutes Beutespiel (richtig eingesetzt) einen Hund von unerwünschtem Tun (Jagen, Raufen) abhalten. Natürlich kann man die Aufmerksamkeit des Hundes durch ein Beuteobjekt aif den HF lenken. Aber der Wahn der sogenannten "Bindungsspiele" wird noch übertroffen von dem Wahn, im Training jedes erwünschte Verhalten möglichst mit Ball oder Beißwurst zu bestätigen, damit man nochmehr Speed und nochmehr "Ausstrahlung" erzielen kann.

Auch ich setze im Training von Hunden mal den Ball ein, um mehr Tempo zu kriegen, aber wenn der Hund dann nurmehr mit Ball in der Hand läuft, hab' ich bzw. der HF was falsch gemacht.

LG, Andy
 
Bezüglich Nasenarbeit: Im Tierheim wird gerade auf die Nasenarbeit gesetzt, gestresste Hunde die selten aus dem Zwinger kommen, kommen so schneller wieder runter und beruhigen sich!

Lg, Bettina
 
Wie ich schon mal geschrieben habe, sind die körperlichen Reaktionen auf beide Arten von Streß nahezu gleich. Wenn es nur mal gelegentliche Streßreize sind, ist das für einen Hund auch kein Problem. Bei chronischem Streß ist es eigentlich wurscht, ob mir der Hund stundenlang "freudig" einem Ball nachrennt, oder stundenlang Reizen ausgesetzt wird, die ihn ängstigen. Der Streß ist der gleiche, nur die Auswirkungen sind im zweiten Fall deutlicher zu sehen.


Es ist relativ einfach: nach konzentrierter Arbeit am Bildschirm beispielsweise ist man meist todmüde, nach einer Stunde Ballerspiel gegen irgendwelche Aliens ist man eher überdreht.


Der Witz ist: früher hat man mit den Hunden kaum Ball gespielt. Man hat ihm gelegentlich ein Stöckchen geworfen. Ich kann mich nicht erinnern, vor dreißig Jahren überhaupt viele Leute mit ihren Hunden spielen gesehen zu haben.

Leider falsch. Das vorhanden Wissen wird nicht bzw. falsch eingesetzt. Natürlich kann ein gutes Beutespiel (richtig eingesetzt) einen Hund von unerwünschtem Tun (Jagen, Raufen) abhalten. Natürlich kann man die Aufmerksamkeit des Hundes durch ein Beuteobjekt aif den HF lenken. Aber der Wahn der sogenannten "Bindungsspiele" wird noch übertroffen von dem Wahn, im Training jedes erwünschte Verhalten möglichst mit Ball oder Beißwurst zu bestätigen, damit man nochmehr Speed und nochmehr "Ausstrahlung" erzielen kann.

Auch ich setze im Training von Hunden mal den Ball ein, um mehr Tempo zu kriegen, aber wenn der Hund dann nurmehr mit Ball in der Hand läuft, hab' ich bzw. der HF was falsch gemacht.

LG, Andy

das hab ich ja gemeint! Ein Blal sollte Nebensache sein und bleiben, wenn man schon mit einem spielt... aber man sollte den Ball jetzt auch nicht generell versammen...
Lisa interessiert sich für Bälle eigentlich überhaupt nicht, auch wenn ich mal ab und zu einen werfe (falls ich überhaupt einen mit habe). Bei Stöcken muss ich eher aufpassen, aber nicht, weil sie ein slches als Beute ansieht und deshalb stöckchennarrisch ist, sondern wiel sie das Stöcken gern auffrißt, was ihrem Darm nicht gerade gut tut.
Lisa und ich haben bei Spaziergängen (allein!) das gemeinsame "Spiel" entdeckt, was vor allem ihr viel Freude macht. Slalom durch Bäume gehen, Baumstumpfsitzen, verstecken, gemeinsam über liegende Bäume springen etc. Das macht uns beiden viel mehr Spass als irgendein Rennspiel (rennen tut sie mit ihresgleichen:D ). Und sie ist viel, viel ruhiger geworden. sorry, ist ein bissel OT gewesen.
 
Eigentlich wollte ich nichts mehr zum Thema schreiben, denn ich sehe keine Sinnhaftigkeit Personen welche m.M. nach immer mehr die Realität aus den Augen verlieren, belehren zu wollen. Meist ist die Zeit der BESTE Lehrmeister, und die verwegensten Theorien lösen sich in Luft auf - siehe C.v.R. Relativierung der eigenen Theorien im neuen WUFF.

Ich richte gerne solchen "Schaden" an, wenn mir die Besitzer von hyperaktiven, durchgeknallten, gestreßten (such Dir das Wort aus, welches Dir am meisten zusagt) Hunden ganz erstaunt berichten, daß die Reduzierung des Ballspielens/Stöckchenwerfens bzw. das komplette Weglassen davon, sehr rasch einen merkbaren Erfolg bringt. Erst vor ein paar Tagen hat mir eine Kundin mit durchgeknalltem Terrier nach Absetzen des Ballspielen erstaunt berichtet, daß der Hund plötzlich viel mehr (und entspannter) schläft. Und das nach bereits einer Woche. Welcher Schaden also?

Bei Einzelfällen mag ein einstellen der Ballspieltätigkeit sicherlich zum Teilerfolg führen, jedoch würde ich diese These NICHT GLOBAL für alle Hunde gelten lassen.

Oder meinst Du den Schaden, den die Ballspielerfraktion ihren Hunden antut, indem sie diese unaufgewärmt auf allen möglichen harten, grobkörnigen oder auch rutschigen Bodenbelägen einem Beuteobjekt hinterjagen läßt, um den Hund nach einer halben Stunde wieder ins Auto, in eine Box oder auch in die Wohnung zu sperren? :rolleyes:

Übertreibst du nicht etwas mit dem Aufzeigen der widrigsten Beispiele? Eine Meinung mit den negativsten Beispielen zu untermauern, zeigt für mich persönlich nur von einem gewissen Ehrgeiz seine eigene Meinung als einzig wahre Ansicht zu untermauern.

Leute, die ihre Hunde nur in Boxen oder im Zwinger halten, um diese dann nur für den Sport zu verwenden und maximal kurze Gassirunden (Sozialkontakte mit anderen Hunden sind meist ja unerwünscht) gehen lassen, sollten sich dies vielleicht überlegen. Einschläfern würde ich solche Hunde jedoch nicht, den auch sie sind resozialisierbar und freuen sich sicher über einen guten Platz, an dem sie "artgercht" gehalten werden. :rolleyes:

Diese Aussage zeigt mir wie "eng den neues Wissen" in div. AL-Lehren gepresst ist. WO ist der Unterschied zwischen einer 30 m2 Wohnung und einem 30 m2 Zwinger, während des Tages ?- Arbeitszeit des Besitzers :rolleyes:

Artgerechte Haltung? Was ist bei dir artgerecht? Autofahren, in der Stadt leben, Futter vorgesetzt zu bekommen? NICHTS im Zusammenleben mit dem Hund in unserer Gesellschaft ist artgerecht, und daher sind diese Worte ala "artgerecht" nur ein "Markeding-Schmäh".

Meinen Hunden wird seit Jahren kein Ball o.ä. mehr zum Spiel geworfen - sie vermissen nichts. Thora bekam ihn gelegentlich als Bestätigung beim Training - bis ich erkannte, daß auch sie mit einem Leckerli ausreichend bestätigt werden kann. Gelegentlich darf sie alternativ ein bißchen an der Leine zerren. Arkon kennt bis heute kein Ballspiel und er vermißt ebenfalls nichts. Ich gehe mit meinen Hunden auch keine 3 Stunden Gassi - trotzdem sind sie ruhig und entspannt. Beide Hunde befinden sich aber nahezu den ganzen Tag bei mir, laufen 99% frei, sind gehorsam (na ja, der Kleine braucht noch ein bißl, bis es wirklich sitzt) und höchst sozial mit anderen Hunden und (Achtung, jetzt kommts) sie dürfen tatsächlich regelmäßig mit anderen Hunden spielen. Sogar meine 11-jährige Hümdin spielt gelegentlich immer noch mit den jungen Wilden mit. :eek:

Was willst du mir damit sagen? Das du eine Hunderasse führst, welche im Bereich der Sozialdominanz im unteren Bereich der Evolutionsleiter angesiedelt ist :rolleyes: Mit einem Goldie welcher absolut dem Rassestandart entspricht, werden Sozialkontakte ebenfalls kein Problem sein ;) Dazu braucht der HH kein Profi sein, und braucht sich auch nicht als Profi fühlen. ;)

Versuch dich mal mit Hunderassen, welche eine genetisch hohe Sozialdominanz haben, und du wirst mit den gleichen Ansichten bald an gewisse Grenzen stossen.

Ich halte dich für einen guten Trainer, jedoch verliere dich nicht in gewissen Ausbildungslehren, welche sehr vom "Wunschdenken der Perfektion" geprägt sind.

lg
Georg
 
moin moin,

eigentlich geh ich ja sehr oft mit georgs meinung konform, allerdings nicht was die "sozialdominanz" angeht. zumal das wort "dominanz" sehr negativ geprägt ist und starre fronten suggeriert, was aber nicht so ist, denn es gibt verschiedene "rollen" (soziologisch gesehen) die jeder einzelne spielt, ob mensch oder hund, ist vollkommen wurscht. meine läßt bei manchen hunden raushängen "ich will euer anführer sein", läßt sich aber oft davon überzeugen, "nein, ich kann das besser, du stellst dich jetzt mal hinten an, ich zeig dir, was ich mein". diese dominanz hat eine dynamik, so daß nicht jeder hund immer dominant ist, die rollen werden nach fähigkeiten und situationen untereinander getauscht. machen wir menschen das nicht auch? ich finde dominanz dafür zu hart und zu unzureichend ausgedrückt, eben auch, weil ein sehr mißverständlicher begriff.
vermutlich bin ich da mal wieder zu sehr auf der soziologischen und/ oder psychologischen schiene, aber mei, das ist halt meine ausbildung, man möge es mir nachsehen ;).

der unterschied zwischen einer 30qm whg und einem 30qm zwinger ist der, daß der zwinger meist zwischen 6 und 10qm hat, selten größer. und daß mein hund am liebsten da liegt, wo sie sich sicher fühlt, nämlich im bett, wos am "besten" nach mir riecht. da ist sie entspannt und fühlt sich wohl. was nicht heißt, daß jeder seinen hund ins bett packen soll. zwinger hat für mich (!)immer was mit isolation zu tun - es sei denn, er ist immer offen und der hund hat zugang zum garten und damit die möglichkeit, zu den leuten zu gehen, die ein und aus gehen.

und, um kurz noch auf einige seiten vorher auf andreas einzugehen, es ist sehr wohl ein unterschied, ob der hund oder mensch unter eu- oder distress steht, denn die körperlichen auswirkungen sind keinesfalls gleich. eustress ist schöpferisch, distress ist hemmend. nach seiner theorie dürfte man/hund absolut unter keinem streß stehen und immer im gleichmaß leben. gott, wie langweilig für mensch und hund. und, es ist auch keine veraltete theorie, zumindest nach meinem wissensstand nicht, wir hatten das erst in der ausbildung vor nem jahr, und da tut sich ständig was.

so, genug philosophiert.

vlg

rottilenchen
 
Ich versteh sehr gut, was der Andy meint. Viele "Problemhunde" sind hausgemacht, weil die Besitzer in gutem Glauben, dem Hund immer mehr "bieten" wollen.
Ich hab im Freundeskreis einen solchen Fall. Ein sehr stabiler Neufundländer-Mischling wurde immer aufgedrehter, nervöser und "lästiger". Oberflächlich betrachtet hat meine Freundin eigentlich nichts falsch gemacht. Bei genauerem Hinschauen hat sich folgened Therapie ergeben: Schnüffelspaziergänge an langer Leine an Stelle von flotten Runden an kurzer Leine, kurze Trick-lern-Einheiten an Stelle von eintönigem Ballischupfen, schlafen an Stelle von "zum einkaufen-mitgehen"..usw. Nach zwei Tagen war der Hund kein Problem mehr.

Das leben mit Hunden erfordert immer Fingerspitzengefühl. Ein ruhiger Staffie z.B, der mehr nach dem alten Bulldog gerät, als nach dem Terrier wird unter täglichem Ballspiel garantiert nicht leiden, im Gegenteil. Ein ohnehin stets aufmerksamer Border Terrier wird beim exzessiven Beutespielen schnell ziemlich unleidlich...Ich sprech da aus eigener Erfahrung :D

Die Liste ließe sich endlos fortführen und wie immer kommts aufs Gefühl an.

LG
Ulli
 
Im Training setze ich bei meinen Hunden zu 95% Futter ein....ausgenommen halt, eine Übung braucht Beschleunigung.

Beim Spaziergang/Freilauf nehme ich ebenfalls fast nur Futter, nur wenn in einer speziellen Situation ( mein Hund, der Hase & ich ;) ) grade der Beutereiz über einen Stock oder Ball etc aussichtsreicher erscheint, dann kommt das schon zum Einsatz.

Eigentlich habe ich mir das häufige Ballspielen zuerst nur deshalb abgewöhnt, weil es mit erst zwei und jetzt drei beutenarrischen Hündinnen, die alle ungefähr gleich schnell sind, nicht so gut kommt:rolleyes: - aber mittlerweile bin ich dadurch schon zu der Überzeugung gekommen, dass die negativen Folgen überwiegen, und mache es auch dann nicht mehr, wenn ich mit einem Hund alleine gehe. Dennoch, hin und wieder wird ein Stöckchen geworfen oder ein Bockerl mit dem Fuß geschossen, völligen Entzug halte ich für übertrieben.

Und weil das jetzt wieder zum Thema direkt passt: es hat für uns den Vorteil, dass ich mit allen drei Hündinnen gemeinsam spazieren gehen kann, ohne gröbere Zwischenfälle, würde ich die Stimmung mit Hetzspielen noch zusätzlich aufheizen, könnte es schon sein, dass es mal Zoff gibt - soooo friedlich sind sie dann auch wieder nicht, meine Weiber.
 
Im Training setze ich bei meinen Hunden zu 95% Futter ein....ausgenommen halt, eine Übung braucht Beschleunigung.

Beim Spaziergang/Freilauf nehme ich ebenfalls fast nur Futter, nur wenn in einer speziellen Situation ( mein Hund, der Hase & ich ;) ) grade der Beutereiz über einen Stock oder Ball etc aussichtsreicher erscheint, dann kommt das schon zum Einsatz.

Eigentlich habe ich mir das häufige Ballspielen zuerst nur deshalb abgewöhnt, weil es mit erst zwei und jetzt drei beutenarrischen Hündinnen, die alle ungefähr gleich schnell sind, nicht so gut kommt:rolleyes: - aber mittlerweile bin ich dadurch schon zu der Überzeugung gekommen, dass die negativen Folgen überwiegen, und mache es auch dann nicht mehr, wenn ich mit einem Hund alleine gehe. Dennoch, hin und wieder wird ein Stöckchen geworfen oder ein Bockerl mit dem Fuß geschossen, völligen Entzug halte ich für übertrieben.

Und weil das jetzt wieder zum Thema direkt passt: es hat für uns den Vorteil, dass ich mit allen drei Hündinnen gemeinsam spazieren gehen kann, ohne gröbere Zwischenfälle, würde ich die Stimmung mit Hetzspielen noch zusätzlich aufheizen, könnte es schon sein, dass es mal Zoff gibt - soooo friedlich sind sie dann auch wieder nicht, meine Weiber.

Diese von dir genannten Gründe sind absolut ok, jedoch den Ball grundsätzlich zu verdammen, halte ich absolut für Nonsens.
 
Ich versteh sehr gut, was der Andy meint. Viele "Problemhunde" sind hausgemacht, weil die Besitzer in gutem Glauben, dem Hund immer mehr "bieten" wollen.
Ich hab im Freundeskreis einen solchen Fall. Ein sehr stabiler Neufundländer-Mischling wurde immer aufgedrehter, nervöser und "lästiger". Oberflächlich betrachtet hat meine Freundin eigentlich nichts falsch gemacht. Bei genauerem Hinschauen hat sich folgened Therapie ergeben: Schnüffelspaziergänge an langer Leine an Stelle von flotten Runden an kurzer Leine, kurze Trick-lern-Einheiten an Stelle von eintönigem Ballischupfen, schlafen an Stelle von "zum einkaufen-mitgehen"..usw. Nach zwei Tagen war der Hund kein Problem mehr.

Das leben mit Hunden erfordert immer Fingerspitzengefühl. Ein ruhiger Staffie z.B, der mehr nach dem alten Bulldog gerät, als nach dem Terrier wird unter täglichem Ballspiel garantiert nicht leiden, im Gegenteil. Ein ohnehin stets aufmerksamer Border Terrier wird beim exzessiven Beutespielen schnell ziemlich unleidlich...Ich sprech da aus eigener Erfahrung :D

Die Liste ließe sich endlos fortführen und wie immer kommts aufs Gefühl an.

LG
Ulli

Eben ;) Individuell auf den Hund eingehen. DAS ist das "Geheimnis" in der Hundeausbildung.

:cool:
 
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