das einzige, das mir präventiv einfällt, ist meinen hund so zu führen, dass niemand angst haben muss.
Ja, das ist ja auch aus meiner Sicht, das mit Abstand Wichtigste. Und im Prinzip ist es auch leider das Einzige, was ich als "Privatperson" und HH tun kann.
Ich habe nur ernsthaft die Befürchtung, daß das in der jetzigen Situation nicht mehr ausreicht. (Ich hoffe ja inständig, daß ich mich da irre). Letztendlich wird es generell Neuerungen in Bezug auf Hundehaltung (egal welcher Rasse) geben müssen , darüber wurde hier ja schon ausführlich diskutiert. Aber solche Neuerungen brauchen - wenn sie wohl durchdacht und sinnvoll sein sollen - viel Zeit (das hat ja schon die Diskussion um ein neues HH-Gesetz hier gezeigt, daß da eine ganze Menge zu bedenken und "auszufeilen" wäre ). Von "Schnellschußaktionen" die die Probleme wieder nicht "an der Wurzel packen" oder neue Probleme aufwerfen, hat niemand was.
Und ich befürchte eben leider, daß so viel Zeit - was die "Listenhunde" angeht - , nicht zur Verfügung steht. Denn wenn sich Leute nach dem 1. Juli weiterhin von diesen Hunden bedroht und belästigt fühlen (und warum sollte das dann denn plötzlich anders sein - es wird auch dann noch rücksichtslose HH geben), wird es ein Leichtes sein, die Menschen davon zu überzeugen, daß der HFS eben nicht ausreichend ist - die Medien leisten da ja, wie man gesehen hat, bereits intensive "Vorarbeit".
Ich glaube, schon, daß es einiges gibt, was man tun könnte (allerdings nicht als Privatperson). Ich glaube, daß in der derzeitigen Situation vor allem die unqualifizierte Vermehrung dieser Hund dringend zu stoppen ist (klar sollte das für alle Hunde gelten, aber bei den "Listis" brennt der Hut). Nachdem es kein Gesetz gibt, das "Hobbyzucht" verbietet, sollten da eben andere Maßnahmen ergriffen werden. Z.B. denke ich daß
-Tierschutzvereine und Organistationen Listenhunde prinzipiell nicht mehr unkastriert vergeben sollten. Ist das Tier zu jung zum Kastrieren, dann sollte sich der Halter verpflichten müssen, das später nachzuholen. Befürchtet man, daß die Hormonumstellung dem Tier schadet (sehr ängstliche Rüden und "zickige" Hündinnen würde ich persönlich nicht kastrieren lassen wollen), dann käme alternativ ja eine Strilisation in Frage - ist zwar unüblich, aber möglich.
-Tierärzte, Hundeschulen etc. sollten HH generell - aber ganz besonders die Halter von Listenhunden - auf die Probleme und das Tierleid die "Vermehrung" mit sich bringen, hinweisen und Aufklärungsarbeit leisten. Das ist gerade auch deshalb wichtig, weil "Staffs" oft große Würfe haben.
-So wie unlängst in Salzburg geschehen, finde ich die Initiativen einer Tierschutzorganisation, Welpenhändlern, die Hunde illegal über die Grenzen hierher bringen , "auf die Zehen zu steigen" ganz bewundernswert. So etwas sollte öfter passieren, vielleicht könnte man dieses Unwesen dann ein wenig eindämmen.
-Außerdem glaube ich, daß es ganz wichtig ist, daß alle, die die Möglichkeit dazu haben, HH wirklich dazu motivieren sollten die Beschäftigung und Erziehung ihres Hundes nicht zu vernachlässigen. Mein Tierarzt hat mich beispielsweise gleich nachdem ich meinen Hund überneommen habe gefragt, ob ich denn eine gute Hundeschule kenne, um ihn in einem guten Welpenkurs anzumelden. Natürlich gilt auch das wieder für alle Hunde, aber gerade Listenhunde habe ich bisher relativ selten in der Hundeschule gesehen - vielleicht besteht ja da auch noch Nachholbedarf.
Ich habe einfach die Befürchtung, daß "Protest" und "Widerstand" gegen ungerechte Gesetze zwar notwendig ist, aber nicht reichen werden. Es muß auch "von innen heraus" - also von all den Menschen, die am Wohlergehen der Hunde interessiert sind, "etwas kommen", das Hundehaltung sicherer wird, die Zahl der Hunde sich auf ein "vernünftiges" Maß regelt (also nur so viele Hunde, wie dazugehörige HH) etc. Wenn das nicht passiert, fürchte ich wirklich, daß Dinge auf uns zukommen, die wir nicht haben wollen und die nicht im Interesse unserer Hunde sind und der öffentlichen Sicherheit trotzdem nichts nützen.
Liebe Grüße, Conny
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