Ich m u ß doch wieder Energie einsetzen: Ich habe noch nicht alle - 1000 !?! - Seiten gelesen von dem "Glaubenskrieg"
Ich kann nur - verzeiht bitte einer "Alten Häsin" nur zurückschauen in meine knapp 40 J Hundeführerfahrungen.. -
Von Anfang an wurde mir klar, daß es bei der Hundeausbildung um eine Art "Dressur" geht.
Man versuchte, positiv zu besetzen, was man wollte und negativ zu besetzen, was man nicht wollte. Die Wörter "Brav" (oder ein anderes dieses Inhaltes...) und "Pfui" mußten dem Hund bald klar sein .
Dann kam das etwas weniger strikte "Nein'" dazu für etwas im Prinzip nicht "Pfui" aber im Moment nicht Erwünschtes...
Das Wort für "Brav", also Lob, wurde von Anfang mit angenehmen Empfindungen verbunden - "verknüpft". Das konnte aber durchaus auch gleich auch die menschliche freundliche Stimme sein. Denn eine Art Beziehung hatte der Hund ja und er hörte von Anfang an, was unsere Stimme für eine momentane Beziehungsstimmung kolportierte.
Ich möchte da nicht sofort behaupten, daß das keine "Primär"- Wirkung haben konnte.
Und ebenso ging man mit dem Wort "Pfui" vor. Da mußte der Hund nicht gleich halb erwürgt oder erschlagen oder sonstwie schrecklich behandelt werden. Er "verstand" , fühlte sehr wohl, was eine empörte Stimme ihm vermitteln wollte. ( man hört doch immer wieder, daß manche Hunde nicht einmal ein unfreundliches Wort vertragen...sondern gleich psychisch einbrechen...! )
Auch für eine -
hi, hi wer hält das für "wenig" - "nur Alltagserziehung" ist klare konsequente Vorgehenweise notwendig. Wir müssen dem Hund "verständlich" (mit seinen mentalen, gefühlsmäßigen Möglichkeiten "durchschaubar") machen, was wir wollen.
Die Grunderhziehung ist das bedeutende Fundament für alle weiteren "höheren Weihen"
Sie beinhaltet ja auch z.B. die Vertrauensbasis als Stütze für weitere schwerere Lernschritte..!!
Ich meine immer wieder, zwei Ausbildungsstile, -farben, zu beobachten, die ich eine
"rundere" - weniger spektakuläre Momente enthaltend
und eine "eckigere, zackigere"
Art
nennen möchte.
Es hängt von dem Menschen ab, was er für eine Beziehung mit seinem Hund haben möchte.
Heute, wo vieles viel härter läuft, viel mehr meßbar, an Materie gebunden beurteilt wird, (z.B. im Leistungssport wird eine momentan sichtbare Leistung (über? !) bewertet. Mittels Gesetzen wird alles übertrieben reglementiert - z.T. ohne Rücksicht auf "Lebendiges Leben"--- in der Medizin wird alles gemessen, mit toten Medikamenten beherrscht zu werden versucht, die Naturwissenschaft übernimmt - neben dem Geld - immer mehr die "Herrschaft"...Alles muß "wissenschaftlich, d.h. eigentlich "materiell meßbar", nachgewiesen werden...)
Heute also wird es eben immer beliebter, unsere Hunde auch so zu "programmieren", daß sie - in dieser heute so schwierigen Situation -
- besser funktionieren.
Also greift man immer mehr zu "Dressur", d.h. zur "eckigen, zackigen" Art. Die erfordert schon Kraft etc., ist insgesamt aber "bequemer", weil automatisierter. (Man kann das sehr schon beim Clicklern beobachten.)
Und für diese Methode verwendet man gerne Motivationsobjekte, die nicht so sehr vom einzelnen Menschen "gefärbt" sind, sondern eigentlich auf einen Teil des Hundes einwirken, der eher der primitivere ist - nämlich auf -
(Das ist mein Hauptgedanke...)
Suchtanfälligkeit aufbaut. Man tut, gibt etwas, das der Hund ohne große psyhische Wachheit ziemlich leicht, gerne und schnell als sehr angenehmn empfindet und ihn zu einer gewünschten Tätigkeit motiviert. (Wer will, kann auch darüber nachdenken, wie das bei Kindern läuft - und was für Folgen das haben kann - da könnte ich auch ein "Buch" schreiben -
!?!)
Wenn man gar der Werbung erliegt und die Leckerlisorten erwischt, die profitgesteuert suchterzeugend zusammengesetzt sind, dann kann es sein, daß man entsetzt vor unerwarteter Auslöschung guter Eigenschaften (z.B. Nichts-Freßbares-Aufnehmen ) steht. Das kann einem auch passieren, wenn man einen zum Balljunkie veranlagten Hund mit Spiel zu motivieren versucht.
Schwupp - sieht und hört weder der Leckerlifreak noch der Balljunkie seine Umgebung und man kann dann kämpfen, ihm das klar zu machen, was er eigentlich tun soll!
Freilich ist es oft praktisch, solche Automatismen im Hund angelegt zu haben
und ich will gar nicht schmalspurig gegen all diese Wege sein. Mir ist z.B. lieber, daß mein Hund "nur" wegen dem Leckerli herkommt als gar nicht.
Das "aus Liebe zu mir" ist wiederum mit Vorsicht zu betrachten. Hunde sind Opportunisten (Und wir !!!
??!).
Es ist eben nichts "Entweder - oder" , es liegt dazwischen...
Und so muß jeder den Weg suchen und finden dürfen, der für ihn momentan möglichst zu seinem Ziel führt..
Wenn man - das muß ich noch sagen! - den Weg der "modernen" "Primärmotivationsarbeit begonnen hat, ist es fast unmöglich, auf den "runderen" zurückzufinden. Denn wie verwöhnte Kinder nie mehr ganz loskommen vom tief eingepflanzten Wunsch nach bequemer und leicht durchführbarer LUSTbefriedigung , so warten die Hunde dann leicht auch immer auf so etwas.
Und erschweren es einem, sie auf die Arbeit zu konzentrieren - wenn eben die Grenze des Süchtigmachens in der Ausbildung übersprungen wurde.
Ich wünsche allen Alles Gute!
F-K