OGH Urteil: Im Krankenstand muss man erreichbar sein

Naja, die meisten Tiere verrichten aber auch keine Arbeit, die ihnen nicht direkt und ziemlich unmittelbar zum Überleben dient. Mit ein paar Ausnahmen wie Ameisen vielleicht - vermutlich gesteht man ihnen deshalb auch Ausdrücke wie Volk oder Kultur zu, weil es - wie bei uns - weitaus differenziertere Arbeitsteilung gibt.

Aber ich kenne keine Kuh, die 8 Stunden lang die besten und feinsten Kräuter auf der Alm für die Oberkuh zusammen sammelt, die die Kuh wiederum mit den drittbesten Kräutern dafür bezahlt, damit sie die Kälbchensitterkuh entlöhnen und sich und ihrer Rinderfamilie rot-weiß-rot karierte Vorhänge fürs Stallfenster kaufen kann. ;)

Ein Bauer sieht die Mühen seiner Arbeit ziemlich direkt - in der gut genährten Kuh, die einen Batzen Milch gibt z.B. Ich hingegen sehe nicht ein, dass ich am 1.1. ins Büro fahren soll, nur damit der Ober-Ober-Oberboss zu Mittag im Liegestuhl in der Karibik die Gewinnzahlen vom vergangenen Jahr studieren und sich überlegen kann, wo und wie er weiter investiert um seine Milliarden zu verfielfachen.

Und letztendlich hängt es sicher zum einen vom Team selbst ab, zum anderen, wie sehr einem der Inhalt seines Jobs zusagt und letztendlich gibts halt auch Menschen, die in ihren Jobs aufgehen und welche, die ihn halt als nötiges Übel zum (Über)Leben betrachten.

und was passiert mit der Kuh wenn sie sich verknackst und nimmer fressen kann? Was passiert dem Bauern der monatelang krank ist? Richtig, beide müssen um ihre Existenz zittern.

Unsre Gesellschaft wollte das zurecht nicht. Man hat sich also ein Sozialsystem ausgedacht dass Härtefälle auffangen soll. Nur hat sich dieses System mittlerweile so aufgeblasen dass es nimmer gesund ist. Sozialabgaben, Steuern, Mindestlöhne führen nicht nur dazu dass man eine Absicherung hat, sondern halt auch ganz direkt dazu dass man sein Handeln nimmer so direkt spürt. Im positiven wie im negativen Fall. Denn selbst wenn ein Chef Gehalt erhöht oder eine Prämie auszahlt wird vieles davon von der Steuer gefressen. Man nimmt den Leuten auch gleich mal vorsorglich einiges weg, weil man ihnen nicht zutraut dass sie sich selbst um Vorsorge (Pension wie Krankheit) kümmern. Und anscheinend ist es auch notwendig, traurig aber wahr. Nur leider fehlt halt damit auch der spürbare Erfolg oder Misserfolg. Man hat vielen den Stolz genommen. Sich heutzutage sein Leben finanzieren zu können ist leider nichts mehr worauf man stolz sein kann, denn jemand der sich in die soziale Hängematte lehnt bekommts ebenso bezahlt. Und oft fallen nebenher diejenigen die das Sozialsystem eigentlich brauchen würden durch den Rost.

Sicher, das wird man so einfach nimmer ändern können. Nur ich seh halt viele die mit murren und jammern ihren nine-to-five durchdrücken, sich ihr Gehalt erwarten, dafür dass sie überhaupt beim Arbeitsplatz erscheinen und gleichzeitig mit dem Finger auf die zeigen die "oben" sind. Nur dass die vielleicht auch deshalb oben sind, weil sie Einsatz gezeigt, haben, weil sie am Samstag auch das Telefon abgehoben haben, wollen viele nicht sehen.

Ja natürlich gibts ganz oben auch jene die nie einen Handgriff getan haben, die protegiert wurden oder übers richtige Parteibücherl an den Posten gekommen sind. Keine Frage die gibts, ebenso wie es Leute gibt die angeblich mit Burn-out daheim sind, dem Sozialsystem enorm viel Geld kosten und sich nebenher über pfuschen einen dicken Mercedes erwirtschaften. Gfraster gibts auf allen Ebenen.

Leider sehen viele nurmehr jene von Riesen-Firmenimperien, von Hypo und Co und meinen dann dass jeder Chef ebenso drauf ist und nur auf absahnen und Gewinnmaximierung aus ist.....dass aber in Österreich das Gros KMU sind, wo der Chef finanziell oft nicht mehr als der Mitarbeiter hat (nur dass der Chef auch das ganze Risiko trägt) wird gern augeblendet.... und wenn der Chef eine Auswertung will damit er investieren kann geht man davon aus dass er es zum Schaden der MA macht und nur zum eigenen Nutzen. Nur ists halt im Normalfall so dass investiert wird damits dem Unternehmen gut geht. Denn nur dann ist auch gewährleistet dass die Jobs erhalten bleiben...

so aber nun genug OT...
 
Wahnsinn:eek:
Mich wunderts ja nicht wirklich, das die Arbeitgeber immer mehr Macht über ihre Angestellten zurückgewinnen. Jahrzehntelang wurde für die Rechte der Arbeitnehmer gekämpft. Und jetzt werden die Rechte schön langsam wieder beschnitten, und zwar unter kräftiger Mithilfe der Arbeitnehmer.

Unverständlich:(
 
Wahnsinn:eek:
Mich wunderts ja nicht wirklich, das die Arbeitgeber immer mehr Macht über ihre Angestellten zurückgewinnen. Jahrzehntelang wurde für die Rechte der Arbeitnehmer gekämpft. Und jetzt werden die Rechte schön langsam wieder beschnitten, und zwar unter kräftiger Mithilfe der Arbeitnehmer.

Unverständlich:(

ja...mein Opa würde sich im Grab umdrehen, wenn er hier mitlesen könnte :(, er als alter Gewerkschafter hat für viele Arbeiter auf dem Bau gekämpft...und einiges erreicht....aber jetzt geht alles den Bach runter....
 
Ich verstehe auch nicht, wie man das NICHT sehen kann.:rolleyes:
Einzelne rühmliche Ausnahmen bestätigen die Regel.
Und damit es keine Missverständnisse gibt: ich komme aus einer Unternehmerfamilie...
 
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Leider sehen viele nurmehr jene von Riesen-Firmenimperien, von Hypo und Co und meinen dann dass jeder Chef ebenso drauf ist und nur auf absahnen und Gewinnmaximierung aus ist.....dass aber in Österreich das Gros KMU sind, wo der Chef finanziell oft nicht mehr als der Mitarbeiter hat (nur dass der Chef auch das ganze Risiko trägt) wird gern augeblendet.... und wenn der Chef eine Auswertung will damit er investieren kann geht man davon aus dass er es zum Schaden der MA macht und nur zum eigenen Nutzen. Nur ists halt im Normalfall so dass investiert wird damits dem Unternehmen gut geht. Denn nur dann ist auch gewährleistet dass die Jobs erhalten bleiben...

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Jeder entscheidet sich selber, ob er eine Firma gründen will oder nicht und jeder der sich selbstständig macht, wird hoffentlich wissen, was das bedeutet...
Und Arbeitnehmer bedeutet nicht gleichzeitig Eigentum der Firma, über das immer frei verfügt werden kann :cool:, bezahlt wird man für die Leistung in der Arbeitszeit und nicht für die private Lebenszeit....

Das wir einen Sozialstaat haben, ist unser großes Glück, da zahle ich gerne meine Steuern und leiste meine Beiträge....dafür kann ich auch krank sein, ohne Angst haben zu müssen aus der Versicherung zu fliegen, oder ich kann wegen der Mindestlöhne (auch wenn das den Firmen nicht passt:cool:)
mit einer Arbeitsstelle halbwegs über die Runden kommen...und muss nicht noch 3 Putzstellen dazu nehmen...


Und was den Bauern betrifft, der wird hoffentlich so gscheit sein, das er für den Fall eines Ausfalles von ihm jemanden hat, der seine Arbeit in der Zeit machen kann :cool:

Und was Tiere und "Arbeit" betrifft...ein Tier macht genau so viel, dass es zum Überleben reicht...ein Löwe geht auf die Jagd frisst und dann verpennt er den Rest der Zeit, bis es wieder an der Zeit ist zu jagen..und zu fressen....der ist nicht rund um die Uhr in Jagdstimmung und reißt alles nieder, was er erwischen kann...:cool:
 
Da lob ich mir meinen alten Chef.. der hat immer gesagt, wenn man krank ist, soll man die Firma ausblenden...
NIEMALS hätte er im Krankenstand angerufen.....das gehört sich nicht hat er immer gesagt...
 
@ Die2: ich habe immer in KMU's mit klugen und guten Chefs gearbeitet (mit anderen wäre ich nicht ausgekommen und umgekehrt)
Ich erinnere mich an Yachten, Villen, teure Autos, oder beim Knauserer war es eine Privatstiftung:D
Hat bei mir irgendwie nicht so ganz geklappt;)
 
hey immer langsam mit den jungen Pferden, ich hab nirgendwo geschrieben dass ich alles gut finde und das ich ab übermorgen jegliche Sozialleistung abschaffen würde...;)

nur ich finde am bestehenden System nicht alles gut. Und nicht jeder Mist ist auf die da oben(=Führungsebene der jeweiligen Unternehmen) zurückzuführen. Ebensowenig wie an allem der MA schuld ist.

Es gibt klar Missstände die behoben gehören und es ist wichtig und richtig dass es Arbeitnehmervertreter gibt die im Falle des Falles einspringen und für die Rechte kämpfen.

Aber ich finde es auch übertrieben wenn man wegen jedem Schas gleich so einen Aufstand macht. Hier ging es in einem Einzelfall um Erreichbarkeit im Krankenstand und viele machen hier gleich einen 24/7 Bereitschaftsdienst in allen Lebenslagen für einen geldgierigen Chef draus. Ich find das überzogen...

@Cato
echt? Also ich kenn einige KMU aus nächster Nähe(wo ich also auch die Zahlen kenn und weiß dass die nicht flunkern), weit mehr wo ich jetzt nicht so den genauen Einblick hab, aber bei keinem davon gibts Villa, Yacht und Co....das sind ganz normale Leut wie Du und ich....aber wahrscheinlich machen die auch alles falsch :rolleyes:
 
echt? Also ich kenn einige KMU aus nächster Nähe(wo ich also auch die Zahlen kenn und weiß dass die nicht flunkern), weit mehr wo ich jetzt nicht so den genauen Einblick hab, aber bei keinem davon gibts Villa, Yacht und Co....das sind ganz normale Leut wie Du und ich....aber wahrscheinlich machen die auch alles falsch :rolleyes:

Ich meine auch keine Handwerksbetriebe, ich habe immer im Großhandel gearbeitet. Und ja tatsächlich alle meine Chefs waren sehr wohlhabend;-)
15 -50 Mitarbeiter so in dem Bereich.
 
was Tiere und "Arbeit" betrifft...ein Tier macht genau so viel, dass es zum Überleben reicht...ein Löwe geht auf die Jagd frisst und dann verpennt er den Rest der Zeit, bis es wieder an der Zeit ist zu jagen..und zu fressen....der ist nicht rund um die Uhr in Jagdstimmung und reißt alles nieder, was er erwischen kann...:cool:

ja die Löwen legen auch keine Vorräte für schlecht Zeiten an und müssen dann halt verhungern wenns nix mehr gibt....

und zeig mir den Menschen der mit Dach über dem Kopf, Essen, Heizung und med. Versorgung glücklich wär, die wohlgemerkt nicht abgesichert ist, also morgen weg sein kann. Kein Auto, kein Urlaub, keine Zigaretten, kein xyz....keine gesicherte Zukunft, keine Pension....

viele Menschen streben nach mehr und ich finde das nicht verkehrt....wer sich anstrengt soll letztlich auch was davon haben, oder? Und wer sich lieber zurücklehnt, auch ok, aber der darf sich dann nicht erwarten dasselbe erreichen zu können wie der andere der sich angestrengt hat...weil wäre dass der Fall würd sich am Schluss wohl niemand mehr bemühen, wozu auch. Wozu soll jemand arbeiten gehen und mit einem Gehalt nach Hause gehen wo ein anderer mit dem selben Bezug dauerhaft daheim rumsitzt...und sowas findet leider schon statt....
 
Ich meine auch keine Handwerksbetriebe, ich habe immer im Großhandel gearbeitet. Und ja tatsächlich alle meine Chefs waren sehr wohlhabend;-)
15 -50 Mitarbeiter so in dem Bereich.

naja aber Handwerksbetriebe sind genauso KMU.... und davon gibts viele....genauso wie kleine Einzelhändler, Gastronomiebetriebe usw usf

und zu guter Letzt...wenn es denn jemand als Unternehmer geschafft hat und gutes Geld verdient, muss er sich dessen schämen? Wenn er ordentlich gewirtschaftet hat und auch seine Mitarbeiter gut behandelt, steht es ihm nicht zu es sich auch gutgehen zu lassen? Immerhin trägt er auch das ganze Risiko und haftet (so das Unternehmen nicht grad eine Gmbh ist) auch mit seinem Privatvermögen. ...ich kenn auch Leute denen es im Angestelltenverhältnis gut geht, die weit über Kollektiv verdienen und gute Prämien bekommen, sich dickes Auto und Golf spielen leisten können. Dort wärs ok, beim Unternehmer nicht? Ich bin der Meinung wenn jemand Einsatz zeigt und sich anstrengt, egal ob selbsständig oder angestellt, gehört das honoriert und da bin ich niemandem die Villa, Yacht oder dickes Auto neidig ;)
 
Nein bitte ich gönne es jedem, der durch geschicktes Wirtschaften und Risikobereitschaft einen gewissen Wohlstand erreicht! Wie gesagt-bin ja vorgeschädigt...
Ich habe dir nur insoweit widersprochen, dass die alle auch nicht viel mehr als unsereiner haben.
Wirklich unmoralisch ist nur der Reichtum, der aus reiner Geldherumschieberei entsteht, nicht das, was einen realwirtschaftlichen Hintergrund hat.
Und wirklich reich wird man auch nur durch Geld, nicht durch Arbeit, und sei es auch als Unternehmer. Da wird man bestenfalls wohlhabend. Was ich wie gesagt den meisten auch ehrlich vergönne:)
 
Nein bitte ich gönne es jedem, der durch geschicktes Wirtschaften und Risikobereitschaft einen gewissen Wohlstand erreicht! Wie gesagt-bin ja vorgeschädigt...
Ich habe dir nur insoweit widersprochen, dass die alle auch nicht viel mehr als unsereiner haben.
Wirklich unmoralisch ist nur der Reichtum, der aus reiner Geldherumschieberei entsteht, nicht das, was einen realwirtschaftlichen Hintergrund hat.
Und wirklich reich wird man auch nur durch Geld, nicht durch Arbeit, und sei es auch als Unternehmer. Da wird man bestenfalls wohlhabend. Was ich wie gesagt den meisten auch ehrlich vergönne:)

ich glaub ich hab nie von allen gesprochen, oder? *schnell-nachschauen-geh*....
es wird leider durchaus vergessen dass es viele, viele Unternehmer gibt die ganz normal so wie wir alle leben. Ich glaub das ist wie bei den Flugzeugabstürzen, man merkt sich leider gern die negativ Beispiele....

Und ja ich stimme Dir zu der echte Reichtum kommt vom zocken mit virtuellem Geld, mit Finanzblasen die hochgezogen werden, für die wir dann im Falle des Falles alle grad stehen dürfen, weil der Staat mal wieder zur Rettung irgendeines Finanzmarktes einspringt /einspringen muss....das regt interessanterweise weit weniger Menschen auf....
 
naja aber Handwerksbetriebe sind genauso KMU.... und davon gibts viele....genauso wie kleine Einzelhändler, Gastronomiebetriebe usw usf

und zu guter Letzt...wenn es denn jemand als Unternehmer geschafft hat und gutes Geld verdient, muss er sich dessen schämen? Wenn er ordentlich gewirtschaftet hat und auch seine Mitarbeiter gut behandelt, steht es ihm nicht zu es sich auch gutgehen zu lassen? Immerhin trägt er auch das ganze Risiko und haftet (so das Unternehmen nicht grad eine Gmbh ist) auch mit seinem Privatvermögen. ...ich kenn auch Leute denen es im Angestelltenverhältnis gut geht, die weit über Kollektiv verdienen und gute Prämien bekommen, sich dickes Auto und Golf spielen leisten können. Dort wärs ok, beim Unternehmer nicht? Ich bin der Meinung wenn jemand Einsatz zeigt und sich anstrengt, egal ob selbsständig oder angestellt, gehört das honoriert und da bin ich niemandem die Villa, Yacht oder dickes Auto neidig ;)
Auch in einer GmbH haftet der Geschäftsführer mit seinem Privatvermögen. Und da es sich bei KMUs oft um Familienbetriebe handelt, hängen alle mit drin, auch wenn es sich nur um Gesellschafter handelt.
 
@ Eva, mit Privatvermögen haftet man bei einer GmbH eben nicht.
Nur bis zur Höhe der Einlage.
Dass manche für Kredite dann trotzdem bürgen, ist eine andere Geschichte.
 
@ Eva, mit Privatvermögen haftet man bei einer GmbH eben nicht.
Nur bis zur Höhe der Einlage.
Dass manche für Kredite dann trotzdem bürgen, ist eine andere Geschichte.
Nun, zum Tragen kommt das ja erst, wenn die Firma in Schwierigkeiten steckt, und der Kontokurrentkredit bei der Bank bereits überzogen ist. Im Falle eines Konkurses haftet dafür der geschäftsführende Gesellschafter mit seinem Vermögen und nicht nur bis zur Höhe seiner Einlage, so viel ich weiß. Das muss ich jetzt nochmals nachlesen - für mich, denn hier ist das ohnehin OT.
 
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