Na, geht doch!
Oder muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass du von Handauflegen, Glückssteinen und Quacksalberei redest? Ich mein ja nur: Augenblicke ... Emotionen ... zwischenartliche Kommunikation... Jössas! Hatte meine Oma also doch recht mit ihrem Umgang mit Hunden, Katzen, Kühen, Schafen, Ziegen, Hühnen, Hasen...
Mit Augenkontakt sollte man meiner Meinung nach also durchaus sorgsam umgehen. Und ihn durchaus auch mal meiden, wenn der Hund dazu noch nicht bereit ist. Der G'scheitere... weißt eh...
"Harmonische Ebene"? Was soll denn das gefühlsduselige, vermenschlichende Geschwätz? ... Georg, ich hab gar nix gegen Kommandos. Es ist ein gemeinsames Vokabular, das Mensch und Hund sich relativ einfach gemeinsam erarbeiten können. Es kann schon ein Weg sein zu dieser "harmonischen Ebene", von der du sprichst. Muss aber nicht. ... Und leider ist er das meistens auch nicht. Nicht, weil das Werkzeug nicht geeignet wäre, sondern weil das Werkzeug zu viele Möglichkeiten eröffnet, falsch bedient zu werden.
Es hilft der Beziehung zwischen einem Menschen und seinem Hund gar nicht, wenn man dem Hund ein Platz kommandieren kann, bevor er einen ins Gesicht beisst. Die Ursache, warum der Hund beissen will, ist damit nicht behoben. Ist sie nur dann, wenn der Mensch verstanden hat ... z.B. das mit den "Augenblicken".
Es hilft auch der Beziehung "der Gesellschaft" zu Hunden nicht. Weisst du, wie oft mein "menschenfeindlicher" (= wegen Bissigkeit im Tierheim abgegebener) Großer schon NICHT zugebissen hat, obwohl ihm ein Fremder rücksichtlos sein Knie in die Schnauze gerammt hat? Weil dieser Fremde dachte, "Kontrolle" heißt, "ich kann mir alles erlauben"? ...
Es hilft auch den ahnungslosen Neuhundehaltern nicht, die aus irgendwelchen Gründen einen Hund nehmen und meinen, mit einem Besuch in der örtlichen Hundeschule hätten sie alles getan, was man tun kann.
... Das zu vermitteln, würde ich ich unter dem "kompletten kynologischen Werkzeug" verstehen...
Aber ich verstehe auch das Problem von Hundetrainern: Das vermittelt sich nicht so leicht wie "Kommandos" und "Kontrolle". Nur: Es ist in meinen Augen keine Lösung, der Einfachheit halber das Wesentliche wegzulassen. Das ist alles, was ich gegen Kommandos habe: Dass es einen falschen Eindruck vermittelt und es so leicht macht, die eigentliche Verantwortung abzugeben.
Vielleicht versuchst du mal aus deinem einseitig belastetem Kommandokopf 'rauszukriegen, dass ich Trainerin bin. Ich kann dir zeigen, was ich aus meinen Hunden gemacht habe ... alleine ... und was ich mir von Trainern auf diesem Weg gewünscht hätte. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.