ich habe mich extra wegen diesem Strang hier angemeldet.
Wie Sie, bin auch ich Hundeliebhaberin und stehe dem Thema Kampfhunde und Gebrauchshunderassen, mit angezüchteter Mannschärfe (wie der Rottweiler), sehr ambivalent gegenüber.
Ein geringer Teil der Gebrauchshunderassen, die aus selektiven Arbeitslinien stammen werden z.B. für den Polizeidienst ausgebildet und benötigen eine "Mannschärfe". Kampfhunde sind Hunde jeglicher Rasse die aktiv gegen andere Hunde kämpfen, damit gewisse labile Leute Geld damit machen. Bitte nicht alle über einen Kamm scheren, sondern bei Tatsachen bleiben bzw. nicht irgendwelchen Medien nachplappern die einem irgendwas vorkauen.
Im Gegenteil zu den meissten Forenteilnehmern, bin ich nicht der Meinung, dass ein Hund, gleich welcher Rasse, als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommt und nur der Mensch entscheidend ist.
Ja Sie verurteilen gleich, was noch viel schlimmer ist. Man hört was, man plappert nach und man verurteilt - hoffe nur Sie arbeiten in keinem Gericht, denn dann könnten Sie erheblichen Schaden anrichten.
Im Gegenteil, ich persönlich würde sogar schätzen, dass 70% Verlangung und 30% von der Sozialisation bestimmt sind.
Wenn ich schätzen dürfte, dann haben Sie sich 70 % Ihrer Meinung von "Hören - Sagen" angeeignet und 30 % von schlechter Literatur.
In den frühen Neunzigern sind wir mit unserem Berner Sennenhund (schon für die Rassewahl wurden wir belächelt), einem Schäferhundeverein beigetreten (damals wussten wir es noch nicht besser).
Irgendwann wurden wir dazu überredet, doch mal am Schutzdienst teilzunehmen.
Hier hat sich die gutmütige Veranlagung unserers Berners gezeigt, er war klüger als wir und hat sich einfach verweigert, selbst als der Ausbilder ihn, mit Kniffen ins Hinterteil, zum Beissen animieren wollte.
Seit den frühen Neunzigern ist eine Menge Zeit vergangen und vieles hat sich geändert. Man sollte mit dem Wandel der Zeit gehen und nicht in der "guten alten Zeit" stehen bleiben. Sie bezeichnen ihren Berner als klüger da er sich verweigert hat, möglicherweise war er nur unsicher und überfordert oder er wußte einfach nicht wie man spielt. Viele Hunde wissen nicht wie man spielt, die schauen einem dann doof an wenn man mit einem Seil wedelt - einige Leute würden dies dann als klug bezeichnen, andere Leute würden den Hund bedauern weil man sieht das sich keiner spielerisch jemals mit dem Hund beschäftigt hat.
Am aggressivsten, zeigten sich auch hier, die Rottweiler. Die Schäferhunde waren eher hibbelig und eifrig, aber verträglich.
Die Rottweiler mussten immer weggesperrt werden, wenn man sich mit seinen Hunden noch zusammen setzte oder konnten nur hinter der Absperrung geführt werden.
Das Thema Hundplatz hatte sich seinerzeit schnell erledigt.
Wie oben erwähnt die Zeit hat sich geändert, die Ausbildungsmethoden und es gibt nicht nur einen Hundeplatz und nicht nur einen Trainer. Vielleicht haben Sie auch damals zu schnell aufgegeben anstatt einen besseren Ausbildungsplatz zu finden.
Ich finde auch beim Schutzhunde"sport", sollte eingegriffen werden. Es kann nicht sein, dass Privatleute, als Hobby, Angriffe auf Menschen simulieren.
Mit dem scheinheiligen Beutetriebargument, braucht mir da niemand zu kommen.
Sie haben auch davon ein falsches Bild, oder vielleicht ein veraltetes. Heute heißt es IPO und es ist unterteilt in A, B und C. Die Arbeit C ist keine Mannarbeit, sondern der Hund lernt auch wenn er im Trieb steht auf Kommando auszulassen, dies bedeutet wiederum Sicherheit (welche Sie ja fordern) durch gezielte Ausbildung.
Zum Thema Kampfhunde, es ist widernatürlich, wie diese Hunde bis zum Letzten gehen und selbst einfache Zerrspiele bei ihnen in Trance ausarten (anschauliche Videos, gibt es bei Youtube und gewissen Züchterseiten aus dem Ausland).
Auch in Foren bezüglich dieser Rassen, wird gerne von Gameness schwadroniert und der Nimbus dieser Hunde, wirkt anziehend auf viele Rassefreunde.
Was ein Kampfhund ist habe ich bereits erläutert - in welchen Kreisen Sie verkehren das Sie hier mit Gameness kommen, will ich lieber jetzt nicht wissen. Tatsache ist, dass ich jeden leichteren Hund so trainieren kann das er an einem Seil am Baum hängt. Nur weiß ich nicht ob z.B. ein Zwergspitz dem ich das gelernt habe dann auch zu ihren "Kampfhunden" zählt und ob er dann Gameness besitzt.
Eine traurige Züchtung und keinen Hundefreund, sollte es missmutig stimmen, dass diese Rassen ein Auslaufmodell sind.
Züchtungen die den jeweiligen, modernden Anforderungen nicht mehr entsprachen, wurden schon immer aussterben gelassen. Darunter auch viele Nutzierrassen, wie z.B. das Wollschwein, was man heute wieder in Tierparks besichtigen kann.
Mit Rassismus hat das nichts zu tun, wer Tiere auf solch eine Stufe stellt, müsste eigentlich generell, gegen Züchtung und Nutzung von Tieren sein.
Rassismus muss man aber leider unterstellen, denn Sie unterstellen einzelnen Rassen aktiv gegeneinander zu kämpfen. Meine Bullterrier (auch die leider bereits von mir gegangenen) wurden immer als Familienhunde gehalten. Sie unterstellen meinen Hunden die falsche Rasse und dies IST Rassismus.
Grüsse