Männer, die viele Milchprodukte konsumieren, erhöhen damit ihr Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken – und zwar um etwa 30 Prozent, verglichen mit Männern mit geringen Milchkonsum. Das ist das Fazit einer Studie ("Prospective Studies of Dairy Product and Calcium Intakes and Prostata Risk Cancer"), die im Dezember 2005 im "Journal of the National Cancer Institute" erschienen ist. Die US-amerikanischen Autoren haben für ihre Untersuchung zwölf vorangegangene Studien ausgewertet, verglichen und zusammengefasst. Insgesamt sind die Daten von mehr als 300.000 Männern aus den USA und Europa in diese sogenannten Metastudie eingegangen.
Die Autoren vermuten: Hohe Dosen von Kalzium und Milchprodukten unterdrücken im Körper die Bildung von Vitamin D – einem Stoff, der Prostatakrebs wirksam vorbeugt. Starke Milchtrinker, so die These, berauben sich dieses Schutzes. Schon der Konsum von drei Milchportionen täglich erhöht danach das Risiko für Prostatakrebs um neun Prozent. Eine Portion entspricht 244 Gramm Milch oder Joghurt, 43 Gramm Käse oder 132 Gramm Eiscreme.
Bezogen auf die USA wäre dies verbunden mit etwa 20.000 zusätzlichen Neuerkrankungen pro Jahr, so die Studie. Prostatakrebs ist auch in Deutschland die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Jährlich erkranken 25.000 Männer in Deutschland neu an Prostatakrebs. 12.000 Männer sterben jedes Jahr daran.