ich fürchte mich auch jede Nacht, schließlich habe ich einen Schäferhund..Beißstatistik ganz weit oben und einen Dackelmix..die sind auch gut vertreten..
ich hoff ich überleb das Ganze auch heute nacht wieder...noch dazu füttere ich roh...und in meiner Verwandschaft gibt es sogar einen bösen, bösen Staff....wir neigen scheinbar alle ein bissl dazu, jung sterben zu wollen..ach ja..im oberen Stock hockt auch ein Terrier..jetzt wirds echt brenzlig...
Aber was sollst...wer will schon ewig leben
Hui, also du lebst echt gefährlich!
Aber jetzt mal im Ernst: es ist schon logisch, dass (fast) jeder Hund in den falschen Händen gefährlich werden kann, aber auch wenns ein Vorurteil ist, dass viele haben, zum Teil stimmts ja doch:
es ist schon klar, nicht jeder tätowierte, assoziale oder Ausländer hat einen Staff oder Pit um ihn scharf zu machen, ABER einiger dieser Leute haben - wenn sie einen Hund haben - leider fast nur solche Rassen, eben um sich irgendwie zu profilieren, um sich stark zu fühlen mit so einem Hund, der auch noch gefährlich ausschaut! Ich hab zumindest noch nie so einen gesehen, der einen Chi in der Tasche rumträgt oder der mit einem süßen Cocker oder Pudel an der Leine spazierengeht. Ich will jetzt hier auch net alle Ausländer oder alle tätowierten Leute in einen Topf werfen (ich hab selber auch ein Tatoo, nur weil man ein Tatoo hat, ist man noch lang net assozial), aber jeder weiß hoffentlich, welche Leute ich da mein. Ich mein solche Leute, wo ich mir nach dem 1. Satz den ich von ihm gehört hab schon denk "was hast du denn für eine Lebenseinstellung".
In unserer Welt gibts nunmal Vorurteile und Klischees, die gibts ja nicht von irgendwoher, die gibt es auf Grund von Ereignissen und schlechten Erfahrungen, die man gemacht hat und weil die Medien das dann auch noch aufbauschen!
Ich hab bei mir in der Hundeschule damals leider genau 2 Staff-Besitzer getroffen, die genau in dieses Klischee passen.
Einmal eine im ersten Anschein nach ganz normale Familie mit 2 Kindern, die mir ihrer jungen Staff-Hündin in den Junghundekurs mit mir gegangen sind. Ich hab mir anfangs nichts gedacht und bin dem Hund und den Leuten vollkommen neutral entgegengegangen, ich verurteile nicht von vorneherein Leute oder Hunde. Aber das änderte sich mit der Zeit, wofür der Hund ja im Grunde nix dafür kann, weil er kann sich seine Besitzer ja nicht aussuchen. Vater und Mutter saßen auf der Bank und schickten ihre 10-jährige Tochter mit dem Hund in den Kurs. Der Hudn hatte eine Würgekette drauf (auf Würgen eingestellt!), das war das erste was mir gleich negativ auffiel und die Trainer haben das Gott sei Dank gleich bemerkt und es verboten, dass sie die Kette auf Würgen einstellen. Dann fing dieses kleine Mädchen stolz zu erzählen an, dass ihre Familie keine Ausländer mag und sie den Hund auf Ausländer scharf machen wollen. Das hat die Kleine mitten im Kurs ganz stolz erzählt und der Vater saß außerhalb des Zauns auf der Bank mit seiner Frau und dem Sohn und hat eine geraucht und ein Bier getrunken. Die ganze Familie wurde mir mit jedem Kurstag unsympatischer und auch der Hund war anderen Hunden gegenüber nicht immer freundlich und hat schon Ansätze von Aggressivität gezeigt, auch wenn der Hund noch jung war und es mehr Spiel als Ernst war bin ich mir sicher, dem Hund möchte ich in 1 oder 2 Jahren nicht auf der Straße begegnen.
Dann eine andere Situation: ein Mann Ende 20, sehr muskelbepackt und tätowiert, aber hat ganz normal und echt nett auf mich gewirkt und ich hab mit ihm geredet und gefragt, ob sein Hund verträglich ist und ich meinen mitspielen lassen kann (das war wieder auf dem Hundeplatz kurz vor dem Kurs und es waren andere Hunde auch noch dort). Er meinte es sei kein Problem, sein Hudn ist eh nett. Naja, so richtig nett war er dann nicht, der Staff hat ständig die anderen Hunde angestänkert und nicht normal mitspielen können. Ich hab mich damals echt gefragt: liegts an der Rasse oder an der Erziehung, weil der Mann wirkte auf mich echt nett und vernünftig (Tatoos hin oder her).
Ich hab schon des öfteren gelesen, dass Kampfhunde ja nicht von irgendwoher diese Bezeichnung, diesen Stempel aufgedrückt bekommen haben. Sie wurden jahrelang daraufhin gezüchtet, zu Kämpfen mit anderen Hunden missbraucht udn daraufhin gezüchtet dass sie zubeißen und nicht loslassen. Wer ein bissl Ahnung von Genetik hat, der weiß dass sich auch Charaktermerkmale und Wesenszüge weitervererben. Also Angst und Aggressivität z.B. vererben sich auch weiter!
Und wenn ich mir bei Willhaben die vielen Staffs um EUR 300,- anschau, die da ohne Papiere verschärbelt werden, also da bin ich schon vorsichtig. Und dann kommt so ein Hund vielleicht auch noch in die falschen Hände, also da sind Probleme fast vorprogrammiert.
Ich kann ja auch keinem Jagdhund seinen Jagdtrieb nehmen. Jeder Jagdhund ist jagdtriebig, der eine mehr, der andere weniger. WEnn ein Jagdhund nicht jagdlich geführt wird, muss er irgendwie anders ausgelastet werden, aber den Jagdtrieb abgewöhnen kann man ihm trotzdem nicht. Bei dem einen ist der Jagdtrieb halt mehr ausgeprägt, bei dem anderen fast gar nicht.
Genauso hat jeder Hund, jede Rasse, bestimmte Wesensmerkmale, bestimmte Charaktereigenschaften, die im großen und ganzen schon stimmen, aber die man halt auch nicht auf jeden Hund 1 zu 1 umlegen kann.
Jeder Mensch sucht sich ja eine Rasse bzw. einen Hund aus, der einem irgendwie zusagt: also optisch gefällt und/oder wo einem die Charaktereigenschaften gefallen usw. usw.
Dass Staff und Co tolle Familienhunde sind, bestreite ich ja auch gar nicht, aber dass sie oft eine niedrige Hemmschwelle bei anderen Hunden haben und dann schnell zubeißen wollen und aggressiv werden hab ich leider nicht nur einmal erlebt. Und da spielt zum Teil Erziehung und Sozialisierung, als auch die genetischen Voraussetzungen (also die Charakterzüge der Eltern und was sie ihren Welpen an Erfahrungen mitgeben) zum gleichen Teile eine Rolle! Die Wissenschaft streitet sich noch immer darüber was mehr Einfluss hat - Gene oder Umwelt - da ist man sich über die prozentuelle Aufteilung noch nicht sicher, aber man ist sich einig, dass beides eine Rolle spielt und das ist nicht nur bei Menschen der Fall, sondern auch bei Tieren!