ich bin für jeden Ansatz dankbar, der es mir ermöglichen würde, mit dem Emmatier frei auf einem Feld bzw. im Wald spazieren zu gehen, hab aber anscheinend die ganze Sache praktisch nicht ganz verstanden weil
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Folgende Situation: ich geh mit Emma irgendwo entlang, der Hase springt auf. Da soll ich sie dann anfeuern, ein Abbruchkommando geben und ihr was Interessanteres zeigen
Ihr irgendwie vermitteln, dass sie mit mir Spass haben kann am Jagen, aber nur bei den Dingen, die ich für jagenswert finde, dass ich bestimme, wann etwas, wo gejagt wird und wenn sie das anders sieht, sie einfach alleine da steht und sie das auch jucken soll, dass sie da alleine dasteht. Oder liegt ich da schon falsch?
Folgende Dinge funktionieren da (denk ich) für meinen Hund nicht: es gibt nichts und zwar gar nichts Interessanteres als diesen Hasen. Kein Ball, kein Hüpfen, kein Schreien, Purzelbaumschlagen, nicht mal der heiß geliebte Schutzhelfer. Ich denke, nichts steht bei ihr darüber, in ein lebendes Tier zu beißen (was bei einem Hasen noch nie passiert ist, leider aber bei dem ein oder anderen Igel, wo nur keiner zu Schaden kam, weil ich immer 1 Sekunde nach ihr zur Stelle war), wenn das Tier auch noch davon rennt umso besser.
Ganz ehrlich, wenn ich es hypothetisch schaffen würde, in dieser Situation zu ihr durchzudringen, sie zu überzeugen, dass ich was Besseres zu bieten hab und ich zeig ihr dann einen Stein oder ein Bemmerl oder auch in ihrem Fall den heiligen Ball, seh ich förmlich die Gedankenblase beim Emmatier aufsteigen, wo drinnen steht: "Alte, ist ja nett gemeint, aber nicht bös sein, da vorn rennt der Hase und du zeigst mir einen Stein/Bemmerl/what ever, das hätten wir also auch besprochen,..."
Das Emmatier zieht ein Spiel mit mir jedem anderen Hund vor. Das bedingt verträgliche Emmatier geht mit der Aussicht auf ein Ball/Beißwurst-Spiel mit mir neben ihrem Erzfeind vorbei, ohne mit der Wimper zu zucken. Das Emmatier verfällt in heillose Panik, wenn sie nicht achtsam ist und ich mich verstecke und zwar so, dass sie ebenfalls völlig kopflos einfach in einem Mordstempo den Weg zurück läuft, den wir gekommen sind. Das Emmatier setzt sich mit einem tiefen Seufzer neben mich, wenn mein Freund (den sie sonst heiß liebt) ihr sagt, dass sie Gassi mitgehen soll und geht nur dann mit ihm mit, wenn ich sie anleine und mit ihr bis zur Tür geh. Ich denk also, dass unsere Bindung nicht die schlechteste ist (vielleicht interpretier ich es auch falsch). Aber: Den Hund juckt es in diesem Moment, wo ein Hase aufspringt keinen Meter, dass ich nicht bei ihr bin/weg sein könnte, wenn sie zurück kommt. Der Hund kann in diesem Moment nämlich gar net denken, so wie sie in diesem Moment ist, ist sie sonst nie. Sie spult dann nur ein absolutes Urschema ab, in keiner Situation sonst ist sie unempfindlicher gegenüber anderen Reizen als in dieser, wie eine Lok auf Schienen.
Ergo halte ich es bis dato so, dass wir nur in eher wildarmen Gebieten unterwegs sind und es von der ersten Sekunde des Spaziergangs an Programm gibt (und das sind bei ihr immer Beutespiele), sie also nicht in die Gefahr kommt, den Hasen überhaupt zu bemerken, falls er doch aufspringen sollte. Das klappt bis dato reibungslos, schränkt aber natürlich schon ein. Und unser Weg setzt halt schon ganz wo anders an oder
Natürlich wäre es für mich deutlich beruhigender zu wissen, dass es einen Weg gibt, wo ich sie auch aus der Sichtkontakt-Situation rausholen könnte bzw. davon zu überzeugen, dass es deutlich lohnender ist, bei mir zu bleiben, ich weiß nur in unserer konkreten Situation nicht, wie ich deine Methode umsetzen sollte Ulli, ohne Gefahr zu laufen, dass nicht mein Tier oder ein anderes zu Schaden kommt.
Ist wirklich kein Angriff oder nörgeln, es interessiert mich wirklich, ob es auch für unser Gespann eine Möglichkeit wäre
In dieser Hinsicht liebe ich echt den Mops, der würde einen Hasen nur umbringen, wenn er sich irrtümlich draufsetzt,....