@Radetzky und
@Tamina
Ich versteh Eure Argumente ja ein Stück weit. Die Tatsache, dass ich nicht Seite an Seite mit Menschen gehen will, die sich gelbe Sterne an die Kleidung heften, andere Menschen bedrohen etc. ist ja auch der Grund warum ich nicht demonstrieren geh - sonst wär ich ja längst mit dabei.
Aber ich roll jetzt die Sache einmal von "der anderen Seite auf".
Für mich ist diese Impfpflicht
unter den gegebenen Umständen ein Tabubruch und NO-GO und zwar so sehr, dass ich dazu nicht schweigen kann und will. Um es noch einmal klar zu sagen - hätten wir mit einer Impfpflicht die Chance, dieses Virus wieder auszurotten, oder würde eine Impfung wenigstens wirklich davor schützen, andere anzustecken, dann wäre die Situation für mich eine ganz andere, dann würde ich einer Impfpflicht zustimmen.
Ich hab seit die Impfpflicht "verkündet" wurde mit vielen Menschen gesprochen. Meine Meinung - also "
für Impfung, aber gegen Impfpflicht" , ist leider definitiv keine Mehrheitsmeinung - so ganz alleine steh ich damit allerding auch nicht da.
Welche Möglichkeit bleibt also Menschen, die so denken wie ich, ihren
legitimen Protest gegen die Impfpflicht hör- und sichtbar auszudrücken? Die Demos haben Radikale und Krawallbrüder für sich vereinnahmt; würde ich selbst mit Gleichgesinnten eine Demo organisieren (was für mich eh schon schwer möglich wäre, neben arbeiten gehen und mit null Erfahrung in solchen Dingen), hätte ich ja auch keinerlei Garantie, dass dann nicht auch genau solche Leute mitgehen würden, mit denen ich eben nicht demonstrieren will. Also, was tun? Wie sollen sich Menschen, die keinerlei andere (politische) Intentionen haben, als nur gegen die Impf
pflicht zu protestieren, Gehör verschaffen? Habt ihr Vorschläge?
Zu den Falschmeldungen und Lügen noch: Ja natürlich ist es eine Lüge, wenn jemand behauptet, in den Spitälern würden nicht Covid-Kranke, sondern Menschen mit Impfschäden behandelt - ich hab noch keinen einzigen Patienten mit einem Impfschaden gesehen. Es ist auch eine Lüge, wenn behauptet wird, dass die Mehrzahl der Covid-Patienten in den Spitälern geimpft sind - nein, nur eine Minderheit davon ist geimpft. Und ja, diese Lügen sind moralisch sehr verwerflich.
Ich sag's noch einmal klar und deutlich - ich erleb es in der Arbeit laufend - die Impfung bietet keinen 100%igen,
aber einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen oder gar Tod durch das Corona-Virus - ist also definfitiv zu empfehlen.
Trotzdem will ich festhalten, dass auch ein großer Teil derjenigen, mit denen ich in letzter Zeit über die Impflicht gesprochen habe und die für die Impfpflicht sind, falsch informiert sind. Viele Menschen glauben nämlich tatsächlich durch eine Impfpflicht wären wir das Problem los und würden unser "altes Leben" zurück bekommen. Da wird es ein "böses Erwachen" geben - die Impfpflicht wird uns die Plage ganz bestimmt nicht vom Hals schaffen. Gestern erst gelesen, dass zwei Nilpferde in einem belgischen Zoo infiziert sind
orf.at
Diese Virus hat sich neben dem Menschen, zahlreiche Tierarten als Wirt erschlossen; es kann nicht nur weltweit in Menschen, sondern auch in all diesen Tierarten mutieren und die Menschen können sich trotz Impfung gegenseitig anstecken. Und wir glauben jetzt mit einer Impfpflicht im kleinen Österreich (oder meinetwegen auch in der ganzen EU) ist das Problem vom Tisch? Da kann ich nicht einmal mehr drüber lachen.
Liebe Grüße, Conny