Das stimmt. Wut ist ansteckend. Ich betrachte das immer als eine Krankheit... das hilft mir, mich da nicht reinziehen zu lassen.
Wenn die Randalierer bei den Impfgegner-Demos so einen Bahö veranstalten, dann tun sie es ja gezielt, um Wut zu erzeugen. Wenn ich mit jemandem streiten und raufen will, dann geht das doch am Besten wenn ich jemanden wütend mache - herumstänkere, beleidige, provoziere. Irgendwer wird schon anspringen drauf. Dann kann ich mit dem Finger auf denjenigen zeigen: "so aggressiv, so brutal, ich hab ja nix gemacht, meine Meinung werd ich doch wohl noch sagen dürfen, aber der andere hat mich dann beleidigt, mich angegriffen, ich bin bloß ein armes Opfer und musste mich dann halt wehren..."
Das ist eine ganz gezielte Strategie. Auch die empörenden Slogans und Vergleiche mit anderen, echten Opfern von Staatswillkür haben eben nur das Ziel, zu provozieren. Das machen die ja nicht weil sie dumm sind, sondern weil sie gezielt Reaktionen hervorrufen wollen.
Wer so auf Randale aus ist, hat wirklich ein Problem mit sich selbst. Der ist krank. Und für mich ist es wichtig, mich von dieser Aggressivität nicht anstecken zu lassen. Egal ob ein Kickl am Rednerpult seinen Unsinn in die Menge schleudert oder ein paar hundert oder tausend Hanseln sich bei einer Demo lächerlich machen.
Klar ists nervig. Auch ich ärgere mich oft. Aber es ist mir bewusst, dass es bei einer Herumschreierei nix bringt, nun selber auch herumzubrüllen.
Nein.
Auch wenns anstrengend ist, ermüdend ist, - es ist besser, die innere Distanz zu wahren und sachlich zu bleiben. Mich immer wieder auf die Stimme der Vernunft zu besinnen. Mich nicht provozieren zu lassen.
Du hast recht finde ich. Distanz wahren, sachlich bleiben, auf Provokation nicht mit Aggression reagieren.
Allerdings denke ich, die eigenen Gefühle nur zu deckeln, ist auf Dauer der psychischen Gesundheit nicht zuträglich. Seinem Ärger im privaten Bereich (natürlich nicht in einer Diskussion mit Impfgegnern etc etc) mal Luft zu machen, ein paar Wortfindungen raus zu lassen, das kann recht gut tun. Und Typen, deren Verhalten schlichtweg asozial ist, im Gedanken oder im Freundeskreis ein paar schlechte Wünsche hinterherzuschicken, schadet niemandem.
Deinem "krank" stimme ich nicht zu. Damit wären diese Menschen ja per se entschuldigt. Asoziales Verhalten, Ausleben von Aggression, Wut, mangelnde Selbstbeherrschung etc etc fallen für mich nicht unter "Krankheit".