Nochmals möchte ich auf diese Stiko zurückkommen, und das Thema „nicht empfehlen versus explizit abraten“.
Da meine Frage nicht beantwortet wurde, habe ich selber direkt bei der Quelle nachgeschaut.
Ich lese da nix von ABRATEN.
Nur eben keine explizite Empfehlung DAFÜR.
Das ist nämlich, finde ich, schon ein wichtiger Unterschied!
( aus: Epidemiologisches Bulletin 27 | 2021 8. Juli 2021)
„Derzeit ist ein COVID-19-Impfstoff für die Impfung von 12–17-jährigen Kindern bzw. Jugendlichen zugelassen. Die STIKO empfiehlt die Impfung in dieser Altersgruppe aktuell nur bei Vorliegen von Vorerkrankungen oder wenn sich im Umfeld der Kinder und Jugendlichen Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden.
Der Einsatz des Impfstoffs bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 – 17 Jahren ohne Vorerkrankungen ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich.
Bei zunehmender Impfstoffverfügbarkeit, mehr Daten und Erfahrungen zur Jugendlichen-Impfung insb. aus den USA und anderen Ländern mit allgemeiner Jugendlichen-Impfempfehlung sowie bei Zunahme der Infektionszahlen unter Kindern aufgrund einer erhöhten Übertragbarkeit der Delta-Variante wird die STIKO das Thema der Jugendlichen-Impfung voraussichtlich nochmals beraten bzw. wird die Impfung auch ohne explizite STIKO-Empfehlung in dieser Altersgruppe vermutlich mehr zur Anwendung kommen.“
Ja genau so, wie es die STIKO es schreibt, seh ich persönlich das auch.
"Die STIKO empfiehlt die Impfung in dieser Altersgruppe aktuell nur bei Vorliegen von Vorerkrankungen
oder wenn sich im Umfeld der Kinder und Jugendlichen Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit
hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden."
"Bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz" ist die Impfung für Kinder /Jugendliche aber möglich.
DAS find ich auch gut so. Denn es wird wahrscheinlich auch Kinder /Jugendliche geben, die
Angst vor der Erkrankung oder davor das Virus an andere weiter zu geben haben, und sich
daher impfen lassen wollen. Dann sollte man sie natürlich auch impfen, denn ein sozialer Rückzug
aus Angst vor dem Virus würde Kindern /Jugendlichen auf jeden Fall schaden.
Bei all diejenigen Kinder /Jugendlichen, die keine Vorerkrankungen und keine "Risikopatienten" in
ihrem nahen Umfeld haben und auch nicht den "individuellen Wunsch" nach einer Impfung
kann man aber getrost einmal zuwarten, bis es mehr Daten und Erfahrungen gibt und dann
die Situation noch einmal neu bewerten.
Das würd ich als sehr vernünftiges und verantwortungsbewußtes Vorgehen empfinden.
Liebe Grüße, Conny