Ausbildung ohne Zwang- nur eine Illusion?

Und was bringt das? Bzw. was machst du bei einer Prüfung?

Gar nichts, denn ich gehe erst dann zu einer Prüfung, wenn das Ablegen absolut sicher funktioniert. GH mache ich nicht, aber wir haben in den 70erJahren im Ausland in der Gruppe abgelegt und abgestellt, auch das geht, man muss sich nur die Zeit nehmen.
 
Indem man den Trieb, den die meisten sehr ausgeprägt haben, in ganz bestimmte Bahnen lenkst. Solche Bahnen welche dem Naturell und Charakter des jeweiligen Hundes entsprechen.

Zwang erfolgt bei mir in 99,99 % aller Fälle verbal. Die 0,01 % sind: wenn ichs mal übersehe und sie läuft mir in die Leine. Sorry, das ist dann ihr Problem nicht meins. Verbal kombiniert mit ganz bestimmten Verhaltensmuster welche ich dann an den Tag lege. Damit werde ich für meine Lili gut "einschätzbar". Diesen verbalen Zwang übe ich nicht in Extremsituationen sondern im ganz normalen Alltag. Damit begreift mein Hund. Der verbale Zwang wiederholt sich so lange und so konsequent bis ich eine Handlung setze welche meinem 2 beinigen Gefährten gefällt und ich meine "Gaudi" bekomme.

Ein Beispiel aus dem Alltag: wir gehen an der Leine spazieren und Lili sieht eine andere Hündin. Nackenhaare stellen sich auf, sie bekommt einen bestimmten Gang und Blick. Wird es vom Platz/Raum zu eng und der ander Hund sendet ebenfalls ganz bestimmte Signale, ist sie am Sprung loszulegen. Hier reicht ein scharfes NEIN damit sie den Blick auf mich richtet. Sobald sie Blickkontakt aufgenommen hat kommt Lob, meine Hand geht in die rechte Tasche und es kommt das Kommando FUSS. Lili weis: mein NEIN bedeutet immer NEIN egal in welche Situation. Lili weis: meine Hand in der rechten Tasche bedeutet jetzt kommt irgendwann mal ihr so heiss geliebtes Balli zum Vorschein. Und Lili weis was Fuss bedeutet, weis aber nicht wie viele Schritte sie jetzt im Fuss zu gehen hat (5 oder 40 oder 25) bevor das Balli kommt. Gleichzeitig weis sie dass dieses Balli etwas ganz Besonderes ist. Wenn ich das raushole (und nur ich alleine hab Zugriff auf dieses Balli) kommt immer ein ganz lustiges Spiel. Warum das Balli? Weil einem Hund wie Lili ein Leckerli in dieser Situation völlig gleichgültig wäre. Ich muss eine Belohnungsmöglichkeit haben welche einen stärkeren Reiz ausübt als der Zoff mit diesem Hund. Wir haben dies in einem ganz bestimmten Spielzeug gefunden. Meine Job ist es dieses Reiz lange vor solchen Situationen aufzubauen, das Ganze sehr interessant zu gestalten und gleichzeitig diesen Reiz über Jahre aufrecht zu erhalten.

Weiters ist es mein Job ein Verhältnis mit Lili zu schaffen, welches für sie bedeutet: jeder Ruf, jeder Pfiff von mir bedeutet für sie, je schneller ich bei ihm bin, je schneller ich ihn ansehe, desto schneller bekomme ich etwas sehr Positives von ihm. Etwas was ich sonst im Alltag nicht bekomme, etwas was ich nur bekomme wenn ich schnell auf ihn reagiere. Das in sochen Extremsituationen zu üben ist Schwachsinn. Das ist für mich diese typische Zwangausbildung in allen Formen. Sowas wird bei uns in völlig ruhigen Situation geübt und geübt. Wenns dann mal ans eingemachte geht, funktioniert dass dann auch.

Gleichzeitig ist es für Lili auch klar. Sein NEIN ist immer ein NEIN. Egal wann und egal in welcher Situation. Die mag für Aussenstehende noch so banal sein. Wenn sie vor mir durch die Wohnungstüre flitzen möchte, bedeutet das NEIN. Mir ist das nicht wirklich wichtig. Nur in dieser sehr chilligen Situation kann ich mein NEIN mit ihr trainieren.

Klingt einfach, ist es auch. Es ist aber nur einfach für Lili weil sich die Spielregeln nie ändern. Weder zu Hause noch wenn wir unterwegs sind. Ob sie jetzt mit ihren Hundefreunden unterwegs ist oder ihr Erzfeinde trifft. Ob wir jetzt in der HS trainieren oder wandern gehen. Die Spielregeln sind immer gleich und auch der Ablauf ist immer gleich. lg Staffi

Das ist für mich einer der besten Kommentare in diesem Thread den ich gelesen habe :)

Das was ich besonders wichtig find habe ich rot gefärbt - das ist meiner Meinung ein "Nenner" auf den jeder HB kommen kann, verständlich dargestellt.
 
Es gibt sehr wohl Hunde, vor allem im Gebrauchshundebereich, die mit Leckerlis etc ausgebildet wurden, denen aber der Entzug des Erstrebten aber so was von egal ist.
.

wenn den hunden das "so was von egal ist" dass sie ihre belohnung (sei es ein besondres futter, ein besondres spielzeug, ein tolles spiel mit etc) nciht bekommen, dann paßt wohl die ganze auswahl des motivationsobjektes" nicht so wirklich; wenn es ihnen eh egal ist warum sollte es sie dann motivieren was tun?

heißt im endeffekt: der hund befolgt befehle weil er angst vor den konsequenzen die ein nicht befolgen hätte

und genau das hat sich meiner meinung nach kein hund verdient
 
Ich glaube, da hast du Giacomo ziemlich mißverstanden. :D

Wenn sie gegen positive Strafe und gegen negative Verstärkung ist, dann bleibt nur mehr die positive Verstärkung und die negative Strafe über. Und wenn man etwas angenehmes entfernt heißt das nicht, dass man etwas aversives hinzufügt. ;)

Das scheint das Problem in diesem Thread ja u.a. zu sein - was Giacomo sagt ist sehr richtig aber sehr theoretisch. Wenn man nun einige Bücher gelesen hat und vielleicht mit jemand gearbeitet hat der einem in dem Moment wo man es tut das am Beispiel erklärt - dann versteht man es. Nur Bullytime hat ja mehrmals gesagt dass Er/Sie keine Ahnung davon hat.
 
"Nein", so wie du es beschreibst, ist kein Kommando, denn es sagt dem Hund nicht, was er tun soll. Du könntest genauso gut "ihhhhh" oder "ahhhhhh" oder sonst was schreien, das sind genauso wenig Kommandos.

Also ist "nein" nicht mehr und nicht weniger eine "Krücke" für uns, eine Hilfe, damit wir etwas Zeit gewinnen um schnell überlegen zu können was wir eigentlich vom Hund wollen.


So kann man es auch bezeichnen aber es ist irgendwie schon ein Abbruchkommando bzw. eine Sperre...

Im zweiten Absatz kann ich dir nicht zustimmen, wenn ich NEIN sage weiss ich shon was ich will udn zwar das sie
  • nicht jage
  • nicht zu dem Hund hinlaufen
  • nicht betteln
  • nicht keiffen
  • etc.
;)
 
das ist ein schönes beispiel dafür dass ein bißchen theoretisches grundwissen manchmal ganz hilfreich ist.

Positive strafe wurde in dem von dir zitierten posting eindeutig abgelehnt!!!

Positive strafe bedeutet dass dem hund etwas für ihn unangenehmes zugefügt würd nachdem der ein gewisses verhalten gezeigt hat.

Um bei deinem beispiel des absicherns zu bleiben: ich übe zb ablegen in der gruppe; mein hund steht auf; daraufhin brülle ich an oder geh zu ihm zurück und drück ihn wieder ins platz.
unerwünschtes verhalten = aufstehen
positive strafe =brüllen oder runterdrücken (aversive maßnahme)
gewünschter effekt: er steht nicht mehr auf

absichern geht auch ohne aversive mittel!!!! es gibt inzwischen beispiele von HF die bei der obedience wm starten - ohne aversive mittel.

Ja, ich muß absichern; aber das heißt nicht dass ich ein szenario aufbaue in dem ich den hund verleite einen "fehler" zumachen um diesen dann zu bestrafen sondern dass ich in so kleinen schritten vorgehe dass der hund zum erfolg kommt ohne viel fehler zu machen.

Und das feingefühl, wie klein diese schritte sein müssen und wie schnell ich zum nächsten schritt gehen muß um im training konstant fortschritte zu machen, macht für mich einen guten trainer aus.

Ist wunderschön erklärt :) und es steht viel Wissen und Liebe dahinter - nur ein "ganz normaler HB" wird es vermutlich ohne Anleitung nicht so umsetzen können ....
 
ja, es gibt genug leute die einfach nichts dazu lernen wollen. nehme ich zur kenntnis; schön wenn menschen sich mit wenig zufireden geben, aber es ist halt nur schade für die hunde...



was gewalt oder zwang ist, ist vielleicht diskussionsache; aber operante konditionierung ist ganz klar definiert, und deswegen versuchen leute, die an einer sachlichen und fachlichen diskussion interessiert sind, sich dieser begriffe zu bedienen



ich versteh jetzt überhaupt was an deiner schilderung anders ist als an meiner; wir haben doch über absichern gesprochen und nicht über den aufbau eines platz, oder?

und wenn du liegen in der gruppe absichern willst und der hund steht auf kommt ein lautes und scharfes platz (also anbrüllen)
wo hinkt jetzt mein vergleich:confused:
Du scheinst es wirklich auf einen Streit ankommen zu lassen. Deine Präpotenz, jemandem Lernwilligkeit abzusprechen, stinkt aber schon gewaltig. Ob Du mir intellektuelle Bescheidenheit nachsagst, ich mir völlig egal. Wenn Du Dir so eine sachliche und fachliche Diskussion vorstellst, ist das Deine Angelegenheit; diese Vorstellung sprich schon wieder für sich. Du wirst Dich vielleicht wundern, auch ich bin für Neuerungen und neue Erkenntnisse in der Hundeausbildung offen. Aber ich juble nicht jedes Mal, wenn das Rad wieder einmal neu erfunden und als Velociped verkauft wird. Und ich glaube nicht, im Besitz der allein selig machenden Weisheiten zu sein.

Versuch noch einer sachlichen Ergänzung: Ja, wir haben über Absicherung gesprochen. Wer kommt auf die blöde Idee, einen Hund, der mit dem Platz noch nicht gefestigt ist, in einer Gruppe abzulegen? Ich weiß schon, das ist auf vielen Hundeplätzen so üblich, aber es kommt wohl immer auf den zeitlichen Aufbau einer Übung an.
 
Gar nichts, denn ich gehe erst dann zu einer Prüfung, wenn das Ablegen absolut sicher funktioniert. GH mache ich nicht, aber wir haben in den 70erJahren im Ausland in der Gruppe abgelegt und abgestellt, auch das geht, man muss sich nur die Zeit nehmen.

Warum brüllst du dann ein "Platz", wenn es eh nichts bringt? :confused:

So kann man es auch bezeichnen aber es ist irgendwie schon ein Abbruchkommando bzw. eine Sperre...


Im zweiten Absatz kann ich dir nicht zustimmen, wenn ich NEIN sage weiss ich shon was ich will udn zwar das sie
  • nicht jage
  • nicht zu dem Hund hinlaufen
  • nicht betteln
  • nicht keiffen
  • etc.
;)

Warum verwendest du dann nicht für alle anderen Sachen auch nur ein Kommando, zb. ein "sitz" für

  • Platz
  • Komm
  • Vorsitzen
  • Stehen
  • Voransenden
Wäre doch viel einfacher und der Hund kann sich dann immer aussuchen, was er will. Genau wie beim Kommando "nein".

Ein einziges Kommando für alles würde die Hundeausbildung erheblich erleichtern.
 
Im zweiten Absatz kann ich dir nicht zustimmen, wenn ich NEIN sage weiss ich shon was ich will udn zwar das sie
  • nicht jage
  • nicht zu dem Hund hinlaufen
  • nicht betteln
  • nicht keiffen
  • etc.
es gibt eine tollen ansatz in der verhaltenstherpaie: das ziel, das ich mir stecke muß etwas sein, dass ein toter hund nicht tun kann.

ein toter hund kann "nicht jagen, nicht betteln etc"

mein ziel wäre dann statt "nicht jagen": beim anblick eines reh in der entfernung von 100m noch abrufbar sein.

und wenn mein ziel so ausschaut geht der focus auch mehr in richtung gutes verhalten zu loben und nicht "falsches" zu bestrafen
 
wenn den hunden das "so was von egal ist" dass sie ihre belohnung (sei es ein besondres futter, ein besondres spielzeug, ein tolles spiel mit etc) nciht bekommen, dann paßt wohl die ganze auswahl des motivationsobjektes" nicht so wirklich; wenn es ihnen eh egal ist warum sollte es sie dann motivieren was tun?

heißt im endeffekt: der hund befolgt befehle weil er angst vor den konsequenzen die ein nicht befolgen hätte

und genau das hat sich meiner meinung nach kein hund verdient

Muss da dazu sagen das sich meiner zB irrsinnig über sein Spieli zur Belohnung freut udn das wird sich auch nie ändern ABER er ist auch total happy wenn er nur meine Stimme hört zB "fein" in einem ganz hellen Ton, da kennt der sich sofort aus - meinte das jetz nur als Beispiel, vielleicht könnte Sali auch sowas in die Richtung gemeint haben, also das auch das Lob reichen kann - kann aber auch sein das ich da grad was nicht check :eek:
 
wenn den hunden das "so was von egal ist" dass sie ihre belohnung (sei es ein besondres futter, ein besondres spielzeug, ein tolles spiel mit etc) nciht bekommen, dann paßt wohl die ganze auswahl des motivationsobjektes" nicht so wirklich; wenn es ihnen eh egal ist warum sollte es sie dann motivieren was tun?

heißt im endeffekt: der hund befolgt befehle weil er angst vor den konsequenzen die ein nicht befolgen hätte

und genau das hat sich meiner meinung nach kein hund verdient

Schön langsam glaube ich, dass Dein theoretisches größer als Dein praktisches Wissen ist. Auch wenn das im Gegensatz zu manchen Lerntheorien steht, glaube mir es gibt Hunde, die sich für ihren Motivationsgegenstand buchstäblich zersprageln, die aber überhaupt nicht darauf reagieren, wenn sie für eine verhaute Übung nicht damit belohnt werden.
 
Ich glaube, ich war gestern auch nicht eine der Freundlichsten. :eek: Sorry Finde ich super wenn es jemand zugeben kann :)
Aber mir ist die Hutschnur hochgegangen, als man Rasse/Grösse und zu grosser Zeitaufwand als Rechtfertigung für Gewaltanwendungen (Nackenfellschütteln) vorschob. Das kann ich gut verstehen, manche Blödsinn tut weh aber wenn man dann angreift wird der HB in die Defensive gehen - einfach nur soviel Geduld haben wie beim eigenen Hund

Nun, vielleicht bin ich heute konstruktiver.

Klar ist jede Form der Erziehung in gewisser Weise als Zwang anzusehen. Ich möchte, dass die Hunde lernen meinen Anweisungen zu folgen. Ich zwinge sie, in meinen Augen unerwünschtes Verhalten zu unterlassen und belohne sie, wenn sie etwas Erwünschtes tun.

Der Trick dabei ist, es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass unerwünschtes Verhalten auftritt.
Beispiel: Hat mein Hund ein Problem mit Kindern, so lass ich ihn garantiert nicht so nah an sie heran, dass er ein Problem damit hat. Ich geh soweit auf Distanz bis er es nicht mehr nötig hat zu reagieren und belohn ihn dafür. (Desensibilisierung) Ich trainier Alternativverhalten und hab so die Möglichkeit den Hund zu belohnen.

Wir Menschen neigen dazu, immer erst zu reagieren, wenn etwas Schlechtes geschieht. Mit Kritik sind wir immer schnell, leider mit dem Belohnen nicht. Wenn ein Hund die ganze Zeit bellt, wird geschimpft, ist er aber einmal ruhig wird das ignoriert.

Mit der Belohnung ist das auch so eine Sache. Das schlimmste ist Fantasielosigkeit! Auch eine Fährte kann nach einer Übung eine Belohnung sein, ein Spiel in einem Bach, eine Schneeballschlacht oder einfach Schnüffeln nach Keksen. Der Hund lernt dabei auch, dass es ihm enorm viel bringt, sich an seinem Halter zu orientieren. Die Belohnung muss ja nicht immer gleich gross sein oder immer zum selben Zeitpunkt erfolgen. Variable Belohnung macht ein Verhalten hartnäckig und ein Jackpott erhöht den Ehrgeiz. Finde ich super - nur Leckerlis reichen nicht aus - Spiel und Spaß ist oft viel besser

Auch meine Hunde kennen ein NEIN. Dies wird aber freundlich und ruhig gesprochen und bedeutet, das ist falsch. Dazu kommt aber immer ein informatives Kommando, was sie nun machen sollen. Z.B. herkommen, auslassen usw. Sehr gut geschrieben - für einen erfahrenen HB oder Trainer selbstverständlich aber ich kenne HB's die brüllen den Namen des Hundes oder nein - und dann kommt nichts mehr ....

Ich persönlich arbeite viel mit der 5Meter Leine. Klar ist mir auch schon ein Hund in die Leine gesprungen. Mit etwas Geschick und Übung kann man aber lernen, einen solchen Hüpfer weich abzufangen und ein Hundegeschirr verhindert Halswirbelschäden.

Es ist mir klar, dass diese Methode sehr Zeitaufwendig ist und grad am Anfang viel Konzentration, Geduld und Fantasie braucht. Aber es hat mich niemand gezwungen einen Hund zu halten, dafür habe ich mich mit allen Konsequenzen selbst entschieden. Und ich geniesse es!!!!:D

Das ist jetzt meine (wattebauschwerfer) Methode. Sicher nicht jedermanns Fall, aber eine Möglichkeit ohne stärkeren Zwang (alles was über zurückhalten und unterbrechen hinausgeht) mit Hunden zu leben und zu arbeiten.

Ich verstehe zwar nicht was es mit "Wattebauschwerfen" zu tun hat ;) aber es ist eine (für mich) gute Art den Hund zu erziehen.

Mein einziger Kritikpunkt ist - wenn Hund mit einer Situation Probleme hat - Situation vermeiden. Das finde ich nicht so gut. Im Alltag ist es nicht immer möglich gewisse Situationen zu meiden - wäre es nicht besser Hund in einer solchen Situation "genau lesen" und Gegenstrategie entwickeln
 
Du scheinst es wirklich auf einen Streit ankommen zu lassen. .

war nicht meine absicht

Aber ich juble nicht jedes Mal, wenn das Rad wieder einmal neu erfunden und als Velociped verkauft wird. Und ich glaube nicht, im Besitz der allein selig machenden Weisheiten zu sein.

niemand erfindet hier das rad neu; nach den regeln der operanten konditionierung habe wir alle und auch unsre hunde immer schon gelernt; positive vertärkung mit leckeli ist nichts neues genauso wenig wie de einsatz aversiver mittel.

das was sich ändert ist die einstellung zum hund; es gibt immer mehr menschen die einfach keine aversiven reize anwenden wollen und lieber den vielleicht manchmal längeren weg ohne positive strafe gehen.

aber wenn hier jemand schreibt dass er positive strafe und deine antwort ist: na endlich sehr ihr ein dass aversive reize nötig sind" dann werd sogar ich kurz mal zynisch - sorry

Sali;1493664Versuch noch einer sachlichen Ergänzung: Ja schrieb:
woher nimmst du dass der hund noch nicht gefestigt ist? ich galube ich versteh deine definition von absichern nicht? in welchem stadium der ausbildung sicherst du mit aversiven mittel ab?
 
prisca;1493319Verhältst du dich wenn dein Hund unerwünschtest Verhalten zeigt. Wenn er ein Kind anspringt schrieb:
Wenn der hund ein kind anspringt würd ich mir erst mal anschauen warum er das tut.

Springt er zb bei allen andren menschen rauf wird er es beim kind auch tun und ich werde am raufspringen ganz allgemein arbeiten

Springt er rauf weil das kind gard ein tolles keks direkt in reichweite hat werde ich dran arbeiten, dass man auch kindern kein essen aus der hand klaut

springt er rauf (va bei schon ein bißchen älteren kindern) weil die immer so toll mit ihm spielen, würde ich dran arbeiten dass spielen erst beginnt wenn er vorher kurz sitzt

springt er rauf weil er unsicher im umgang mit kindern ist, muß ich ihn entsprechend mit kindern sozialisieren

in allen fällen würde ich an zuverlässigem herkommen arbeiten um ihn, solange "nicht raufspringen" noch nicht sicher funkioniert, rechtzeitig abrufen zu können

Antijagdtraining ist langwierig und gehört wahrscheinlich in einen eigenen thread...

Superantwort und sehr gut erklärt :)
 
Mein einziger Kritikpunkt ist - wenn Hund mit einer Situation Probleme hat - Situation vermeiden. Das finde ich nicht so gut. Im Alltag ist es nicht immer möglich gewisse Situationen zu meiden - wäre es nicht besser Hund in einer solchen Situation "genau lesen" und Gegenstrategie entwickeln


Da hast du sicher recht: es geht nicht darum, jede Situation zu vermeiden sondern auszuschliessen, dass in gewissen Situationen der Hund für unerwünschtes Verhalten belohnt wird. Und das ist oft schwierig weil je nach Situation schon ein gebrülltes "nein" für den Hund ausreichend belohnend sein kann. Gerade am Beispiel Anspringen wird das deutlich: Hund will Aufmerksamkeit und bekommt einen Brüller, einen Klaps oder was immer. Er bekommt also genau das, was er wollte: Aufmerksamkeit.

Wie du richtig schreibst, ist der springende Punkt, dass man den Hund genau beobachtet und rechtzeitig entsprechend agiert.

lg
Gerda
 
Ist wunderschön erklärt :) und es steht viel Wissen und Liebe dahinter - nur ein "ganz normaler HB" wird es vermutlich ohne Anleitung nicht so umsetzen können ....

vielen dank:)

klar kann man das nicht so ganz leicht umsetzen ohne anleitung; drum hab ich mir gedacht ich schau mal in so ein forum rein und diskutiere ein paar intersannte trainingsprobleme; und wenn jemand gerne anleitung hätte, schreib ich halt was ich mir so dazu denke

naja, hab´s mir irgendwie anders vorgestellt als es jetzt läuft:(
 
Warum brüllst du dann ein "Platz", wenn es eh nichts bringt? :confused:



Warum verwendest du dann nicht für alle anderen Sachen auch nur ein Kommando, zb. ein "sitz" für

  • Platz
  • Komm
  • Vorsitzen
  • Stehen
  • Voransenden
Wäre doch viel einfacher und der Hund kann sich dann immer aussuchen, was er will. Genau wie beim Kommando "nein".

Ein einziges Kommando für alles würde die Hundeausbildung erheblich erleichtern.

Abgesehen davon, dass Deine erste Frage absolut unverständlich ist, ich habe nicht von Brüllen, sondern von einem lauten und scharfen Hörzeichen geschrieben. Nachdem meine Hunde in einer Gruppe erst dann abgelegt werden, wenn das "Platz" gefestigt ist, genügt das, und wenn er sich dann niederlegt erfolgt verbales Lob. Aber muss man das alles unter Leuten, die sich auskennen, alles extra schildern? Jetzt fehlt ja nur mehr die Frage, wieso er aufsteht, wenn das Platz schon gefestigt ist. Aber darauf antworte ich wirklich nicht mehr, etwas Mitdenken ist schon gefragt.

Zum NEIN: ist es so schwer zu verstehen, dass das kein Tun, sondern ein Lassen bezweckt. Man kann Hunde sehr wohl darauf konditionieren auf das Hörzeichen Nein ihr augenblickliches Tun zu beenden. Das ist in schwierigen Situationen absolut notwendig; dass man ihm dann noch sagt, was er tun soll, ist eine andere Sache.
 
@Bullytime - Ich glaube schon dass Du Deine Hunde liebst und "Dein Bestes" gibst. Aber wenn ein "NEIN" ohne einen nachfolgenden Befehl für alles herhalten muss - dann hast Du noch einiges zu lernen - ob aus Büchern von Freunden oder vom Trainer ist Deine Entscheidung.

Ich kenne auch jemand der so ähnlich agiert - er brüllt immer den Namen der Hunde. Wenn er das bei meinen macht sehe ich wie sie ihm die Mittelkralle zeigen und machen was sie wollen.... Er glaubt auch dass er die Hunde super im Griff hat

Ein Hund braucht einen klar definierten Befehl - d.h. ich muss ihm beibringen was ich mit meinem Befehl meine und diesen Befehl konsequent immer in der gleichen Situation anwenden.

Geh mal davon weg zu verteidigen wie Du es machst und überleg Dir was Du von den Tipps annehmen kannst und da wo Du nicht verstehst worum es geht - da frag nach - Dir ist der Zeitfaktor ja wichtig - geht schneller als ein Buch lesen.

Ein guter Tipp aber nimm Dir ein Buch mit in den Wald mit den Hunden an einem Platz wo Du weißt dass kein Wild ist und lies es gemeinsam mit Deinen Hunden.

Ganz ohne Theorie wirds nicht gehen ...
 
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