Doch, mich interessiert das Thema recht wohl und ich finde es absolut nicht uninteressant, weshalb ein Hund so reagiert, wie er reagiert.
Und dass Experten derart ausgebildet sind, dass sie sich auch in den diversen Verhaltenstheorien auskennen, finde ich wichtig.
Denn wenn man nur ständig gesagt bekommt, dass "man selbst das Problem ist", hilft das bei Problemen nichts.
Aaron hat mich gestern das erste Mal angeknurrt und nach mir geschnappt, hat meine Lippe erwischt. Es war mein Fehler, ich hab mich über ihn gebeugt (wir beide waren vor dem Backrohr, Aaron ist unter mir gelegen). Ich habe sein Knurren nicht ernst genommen, hatte das ja noch nie von ihm erlebt. Seit der Kastration erlebe ich eine Verhaltensänderung von ihm, er geht auch auf Hunde los, die er von früher kennt und die er gemocht hat. Er hat weniger Lust zu spielen, der Schwanz hängt nach unten. Wir spielen mit ihm, verstecken Leckerli und Spielsachen, gehen mindestens dreimal am Tag mit ihm. (und nicht so wenig) Er darf nach Mäusen buddeln, ich mach Spaziergänge mit Gutsi verstecken, über Baumstämme laufen, usw.
Er wird weder geschlagen, noch sonstwie mißhandelt. Er geht schon brav bei Fuß, auch bei mir an lockerer Leine. Ich schaffe es auch schon, mit ihm relativ zügig an anderen Hunden vorbeizugehen.
Ich habe gestern sofort Tierarzt und Trainer angerufen. Morgen wird die Schilddrüse kontrolliert, der Trainer meinte, wir hätten ein großes "Rangordnungsproblem" (genau das, worüber hier immer geschrieben wird, dass es das ja nicht gibt). Bauchgefühlsmäßig kommt mir vor, dass er sich nicht wohl fühlt. Warum, das will ich ergründen. Aber bisher konnte mir noch keiner einen Rat geben, woran es liegt. Aaron wird regelmäßig "bespaßt", ich bemühe mich um Kopfarbeit für ihn. Er bekommt mindestens viermal am Tag zu fressen, stets frisches Wasser, das Einzige, was er nicht darf, ist frei laufen (Gefahr - andere Hunde).
Was mir aufgefallen ist, er wirkt seit der Kastration unsicherer, zeigt draußen ständig an (hebt die Pfote). Knurrt auch in der Wohnung scheinbar grundlos (wir nehmen an, er hört wo einen Hund oder sonstwas, da er dann oft zum Fenster oder zur Tür läuft). Gestresst wirkt er nicht, er bekommt seine Ruhepausen.
Nur zu sagen, ich solle doch "mehr Bauchgefühl" entwickeln, oder mehr Selbstbewußtsein, ist halt so locker dahingesagt. Bringen tut mir das nichts.
Aus dem Grund finde ich es wichtig, wenn es wirklich Profis gibt, die mir einen Rat geben können, die das Problem auch ein wenig wissenschaftlich sehen, nicht nur "bauchgefühlsmäßig".