Zwang in der Hundeausbildung

Konsequenz hat in diesem Zusammenhang nichts mit "Konsequenzen" zu tun, glaube ich... :o

... natürlich hängt beides zusammen, weil wenn ich die nötige Konsequenz vermissen lasse, muss ich mich mit den Konsequenzen daraus abfinden. Das kann einerseits ein Hund sein, der mir erlaubt ihn zu füttern, chauffieren und gassi zu führen aber im Prinzip auf mich ----- naja.
Oder ein Hund der unangenehme MArotten an den Tag legt, die ich mit wesentlich mehr Zwag eliminieren müsste, weil sie mit Belohnung nicht mehr umzudrehen sind, und ich laufgrund von inkonsequenten verhalten leider den anfängen nicht gewehret habe.
 
Konsequenz hat in diesem Zusammenhang nichts mit "Konsequenzen" zu tun, glaube ich... :o

Danke Pixie :)

Ich glaube du verwechselst Konsequenz mit Gewalt. Gewalt lehne ich ab, dazu gehoeren fuer mich eben solche "Hilfsmittel". Konsequenz hingegen erachte ich als absolut notwendig. Mit Konsequenz und Belohnung erreicht man weitaus mehr als mit Gewalt.

Solange es an den Begriffen scheitert ist eben jede Diskussion schwierig. Gerade wenn Begriffen schwammig besetzt sind kann man sie super in jede Richtung verwenden.... auch dazu aus einer Diskussion einen netten kleinen Streit zu machen. Meist beginnt der Streit dann dort wo die Argumente ausgehen. Das führt aber zu verunsicherten HB's - weil wie soll jemand der sich in der Materie nicht wirklich auskennt die richtigen Dinge für sich rauspicken.

Mit "Gewalt" erreicht man gar nix ... nur wo beginnt die Gewalt und wie definiert man "Gewalt" ....

Das gleiche ist es mit dem Begriff "Zwang" - was ist das eigentlich ... denn eigentlich wenn ich meinem Hund ein Platz gebe und ihn den Befehl korrekt ausführen lasse macht er ja etwas was er möglicherweise in dieser Situation überhaupt nicht will ... ist das dann schon Zwang ???

Ich denke bevor man sich streitet und gegenseitig angreift - sollte man diese Begriffe mal ausdiskutieren - sonst wirds keine Diskussion sondern maximal einen zu Recht geschlossenen Thread geben.
 
Ok was verstehst du genau unter aversiven Methoden?

... alle Dinge die ich anwende um einem hund die aktuelle situation unangenehm zu machen. im gegensatz zu belohnungen. umganssprachlich auch bestrafung genannt! (also: Schnautzengriff, Nackengriff, Alphawurf, Nacken beuteln, Leinenruck, Stachler (weiss schon verboten) Tele [auch verboten] treten, schlagen etc.)
 
....übringens meiner Meinung nach beginnt der "Zwang" bereits beim anleinen des Hundes und beim schließen der Wohnungstüre. Und das wird ja auch gemacht ;)

Genau so ist es ja!;)
Wenn ich einmal von meinen Hunden ausgehe: ich kontrolliere ihr gesamtes Leben indem ich sie zu Dingen zwinge und ihnen praktisch keine Entscheidungsfreiheit lasse. Ich entscheide, wann sie fressen, wann sie kacken und pinkeln, wann sie schlafen dürfen, wann sie einen Spaziergang bekommen, wann gespielt wird, wann sie sich ruhig verhalten müssen, wann sie im Auto mitfahren müssen, wann sie gebürstet und gepflegt werden, wann sie zum Tierarzt müssen, wann sie etwas Neues lernen dürfen, wann sie andere Hunde treffen dürfen (müssen), wann sie gestreichelt werden........

So viel Zwang reicht doch wirklich, oder? Ist es da wirklich notwendig, ihnen noch ein Halti zu verpassen und daran herumzureissen nur damit sie sich exakt so bewegen müssen, wie ich es will?:confused:

Ich halte es für durchaus zumutbar, die eigenen geistigen Fähigkeiten einzusetzen und intelligentere Strategien als brachialen Zwang anzuwenden.:cool:

lg
Gerda
 
... natürlich hängt beides zusammen, weil wenn ich die nötige Konsequenz vermissen lasse, muss ich mich mit den Konsequenzen daraus abfinden. Das kann einerseits ein Hund sein, der mir erlaubt ihn zu füttern, chauffieren und gassi zu führen aber im Prinzip auf mich ----- naja.
Oder ein Hund der unangenehme MArotten an den Tag legt, die ich mit wesentlich mehr Zwag eliminieren müsste, weil sie mit Belohnung nicht mehr umzudrehen sind, und ich laufgrund von inkonsequenten verhalten leider den anfängen nicht gewehret habe.

Meinst du das ernst? :eek:
Ich bin sehr wohl der Meinung, dass ich zB eingeschliffenes Fehlverhalten, ohne Zwang und Strafe wieder weg bekommen kann... :rolleyes:
Gibt ja ausreichend Beispiele dafür... :)


... alle Dinge die ich anwende um einem hund die aktuelle situation unangenehm zu machen. im gegensatz zu belohnungen. umganssprachlich auch bestrafung genannt! (also: Schnautzengriff, Nackengriff, Alphawurf, Nacken beuteln, Leinenruck, Stachler (weiss schon verboten) Tele [auch verboten] treten, schlagen etc.)


Ich kann während eines vermeintlichen "Fehlverhaltens" einen "Neustart" implizieren, und ohne Zwang und Strafe den Hund dazu bewegen, die Situation anders zu bewerten und dementsprechend anders zu reagieren... :o Dazu muss ich ihn in keinster Wiese zwingen oder irgendwie strafen... :confused:

Und natürlich ist das nicht nach einmal korrekt ausführen erledigt - Geduld... ist auch so ein Schlüsselwort! :)
 
... alle Dinge die ich anwende um einem hund die aktuelle situation unangenehm zu machen. im gegensatz zu belohnungen. umganssprachlich auch bestrafung genannt! (also: Schnautzengriff, Nackengriff, Alphawurf, Nacken beuteln, Leinenruck, Stachler (weiss schon verboten) Tele [auch verboten] treten, schlagen etc.)

Danke und genau das lehne ich ab, weil ich weiss, dass es auch anders geht, eben mit Konsequenz, Ruhe, "Gradlinigkeit"........das hat fuer mich nichts mit sogenannten "Wattebauschmethoden" zu tun......ich fordere sehr wohl das Kommando was ich gebe ein, da gibt es kein nicht ausfuehren......dennoch habe ich meine Patenhunde weder schlagen, treten oder auch Leinenruck (leichtes Zupfen ja, bzw. Signale geben), Stachler anwenden etc. muessen. Auch die mentale Einstellung war / ist wichtig......

Und beide sind mir gewichtsmaessig ueberlegen und befinden sich in einer stressigen Umgebung, d.h. im Tierheim. Und trotzdem hat es gefunkt. Auch bei Hunden die Agressionen gegenueber Menschen zeigen, weiss ich, dass es auch anders geht......

Ich kann einen Hund schuetteln, ihm eine verpassen, tja und dann? Wenn ich "Glueck" habe, fuegt er sich und gehorcht aus Angst, wenn ich "Pech" habe und an den falschen Hund gerate, kann es mir passieren, dass er sich wehrt und ich im Krankenhaus lande.

Ich bin zwar nicht so belesen und hundekundig wie viele hier, aber rein schon gefuehlsmaessig (abgesehen, dass ich es fuer inakzeptabel halte einen Hund zu schlagen oder mit einem Stachler zum "Gehorsam" zu zwingen) erachte ich solche Methoden einfach als einfallslos und laengerfristig sehr kontraproduktiv.


@Snuffi: ich streite nicht, es hat mich echt interessiert, was Akina unter Aversiven Methoden versteht....:)

Edit: ich kann hingegen sehr gut mit dem hier diskutierten "Zwang" leben, ja ich gebe vor was mein Hund zu machen hat, er obliegt meiner Verantwortung. Unter die faellt auch, dass ich es vermeide ihm physischen und psychischen Schaden zuzufuegen. Ohne klare Regel und das Bestehen auf die Ausfuehrung dieser geht es natuerlich auch nicht. Das weiss aber wohl jeder. Zwischen einem Hund anzuleinen oder einen Maulkorb draufgeben und ihm eine knallen oder einem Stachler umzubinden besteht aber ein riesengrosser Unterschied. Das ist wie wenn man eine Ameise mit einem Dinosaurier vergleicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok was verstehst du genau unter aversiven Methoden?

Das zB ist eine ausgezeichnete Frage ... der eine findets schon aversiv wenn der Hund beim Nachmittagskaffee nicht auf den Tisch darf und der andere findets erst dann aversiv wenn der Hund wegen unnötiger Gewalt bereits in ein Meideverhalten getrieben wurde ....

... natürlich hängt beides zusammen, weil wenn ich die nötige Konsequenz vermissen lasse, muss ich mich mit den Konsequenzen daraus abfinden. Das kann einerseits ein Hund sein, der mir erlaubt ihn zu füttern, chauffieren und gassi zu führen aber im Prinzip auf mich ----- naja.
Oder ein Hund der unangenehme MArotten an den Tag legt, die ich mit wesentlich mehr Zwag eliminieren müsste, weil sie mit Belohnung nicht mehr umzudrehen sind, und ich laufgrund von inkonsequenten verhalten leider den anfängen nicht gewehret habe.

Jede Handlung hat eine Konsequenz - das ist das Prinzip von Aktion und Reaktion ... Wenn nun vom Hund eine Aktion erfolgt muss ich als HB eine Reaktion setzen - richtig und zum exakt passenden Zeitpunkt ... die Frage ist welches Repotoire (an Reaktionen) habe ich auf Lager, was kenne ich, was kann ich .... dementsprechend wird die Reaktion ausfallen.

Generell bin ich der Meinung dass Starkzwang und damit verbunden Gewalt gegen den Hund (v.a. hilflose Gewalt) bestenfalls zu einem Meideverhalten führen - und daher ziemlich hirnrissig sind. Wenn aber nun eine Situation eintritt die ein NOGO im Verhalten meines Hundes sein muss - sagen wir mal er will einen anderen Hund auffressen - dann muss ich einen starken Impuls zur richtige Zeit setzen (und damit meine ich einen Moment in der Akktion des Hundes) der meinen Hund davon überzeugt dass das gar kein gutes Verhalten ist. Der Impuls kann nun alles sein - eben abhängig davon welche Möglichkeiten ich kenne - nur er muss bei einer solchen Aktion des Hundes eben ausreichend sein ....
 
Oder ein Hund der unangenehme MArotten an den Tag legt, die ich mit wesentlich mehr Zwag eliminieren müsste, weil sie mit Belohnung nicht mehr umzudrehen sind, und ich laufgrund von inkonsequenten verhalten leider den anfängen nicht gewehret habe.
was wären denn so unangenehme Marotten die man nur mit Zwang eliminieren müsste? Und inwiefern sind diese mit Belohnung nicht mehr umzudrehen?

....übringens meiner Meinung nach beginnt der "Zwang" bereits beim anleinen des Hundes und beim schließen der Wohnungstüre. Und das wird ja auch gemacht
Zwang hängt auch mit zwingen zusammen, dh ein Hund muss/soll etwas gegen seinen Willen tun. Wenn mein Hund jetzt auch bei offener Wohnungstüre drinnen liegen bleibt, oder auf die Aufforderung ihn anzuleinen freudig angelaufen kommt und sich so herstellt dass ich bequem den Karabiner einhaken kann - dann hat das nichts mit Zwang oder Einschränkung zu tun.

Konsequentes Verhalten / Erziehung heißt für mich: ICH verhalte mich in jeder Situation gleich, nicht, dass ich ein Kommando, dass ich geben habe "durchsetze" um jeden Preis und muss mir dann "Konsequenzen" einfallen lassen.

lg Nina
 
Ich gestehe, mir stellts beim Wort "Zwang" allein schon die Nackenhaare auf, obwohl ich natürlich Giacomo zustimme und auch meine Hunde täglich einschränke. Trotzdem ist das Wort für mich sehr negativ besetzt (wie übrigens auch "Unterordnung")..

LG
Ulli
 
Der Titel lautet "Zwang in der Hundeausbildung", das heißt, während der Hund lernt, ob jetzt am Platz oder Daheim ist wurscht. Ich versuche dem Hund etwas zu vermitteln und wenn ich das nicht ohne Zwang oder Gewalt schaffe, dann sollte ich mich schleunigst fragen, ob ich wirklich etwas mit Lebewesen zu tun haben sollte. :rolleyes:

Und Konsequenz hat keineswegs auch nur annähernd etwas mit Zwang oder Gewalt zu tun, denn würde ich diese beiden Dinge einsetzen, dann wäre das keine Konsequenz, sondern reine Hilflosigkeit und Unfähigkeit.
 
was wären denn so unangenehme Marotten die man nur mit Zwang eliminieren müsste? Und inwiefern sind diese mit Belohnung nicht mehr umzudrehen?


Zwang hängt auch mit zwingen zusammen, dh ein Hund muss/soll etwas gegen seinen Willen tun. Wenn mein Hund jetzt auch bei offener Wohnungstüre drinnen liegen bleibt, oder auf die Aufforderung ihn anzuleinen freudig angelaufen kommt und sich so herstellt dass ich bequem den Karabiner einhaken kann - dann hat das nichts mit Zwang oder Einschränkung zu tun.

Konsequentes Verhalten / Erziehung heißt für mich: ICH verhalte mich in jeder Situation gleich, nicht, dass ich ein Kommando, dass ich geben habe "durchsetze" um jeden Preis und muss mir dann "Konsequenzen" einfallen lassen.

lg Nina

Zur Erklaerung, mit dem "ich bestehe darauf, dass das Kommando durchgefuehrt wird"....., ich fordere kein Kommando das er nicht in der Lage ist durchzufuehren, bzw. mit dem er restlos ueberfordert waere usw........mit Geduld und v.a. Belohnung gelingt es sehr wohl, dass er das Kommando dann durchfuehrt. Dass ich mich gleich verhalte, das ist selbstverstaendlich, das faellt fuer mich unter Geradlinigkeit.

Ich bin so schlecht im Beschreiben wie ich es handhabe.....deshalb verstehe ich das es zu Missverstaendnisse kommt.

Ich mute dem Hund nicht zu viel zu, ich begleite ihn und wir haben darauf hingearbeitet, dass der Hund sich auf mich verlassen kann und wir ein Team sind.

Hoffe es ist etwas klarer, obwohl ich befuerchte nein:o:)
 
Ich gestehe, mir stellts beim Wort "Zwang" allein schon die Nackenhaare auf, obwohl ich natürlich Giacomo zustimme und auch meine Hunde täglich einschränke. Trotzdem ist das Wort für mich sehr negativ besetzt (wie übrigens auch "Unterordnung")..

LG
Ulli

Genau - ich glaube auch, dass man über eine Begriffsdefinition gar nicht diskutieren muss weil wir alle unter Zwang in diesem Zusammenhang das gleiche verstehen.;) Fazit für mich ist einfach: wer auf Zwang in der Hundeausbildung nicht verzichten kann, ist einfach nicht in der Lage, intelligentere Lösungen zu finden und anzuwenden. Und das schreibe ich jetzt ganz bewusst als Teilnehmerin des besagten Baumann-Seminars.

lg
Gerda
 
Der Titel lautet "Zwang in der Hundeausbildung", das heißt, während der Hund lernt, ob jetzt am Platz oder Daheim ist wurscht. Ich versuche dem Hund etwas zu vermitteln und wenn ich das nicht ohne Zwang oder Gewalt schaffe, dann sollte ich mich schleunigst fragen, ob ich wirklich etwas mit Lebewesen zu tun haben sollte. :rolleyes:

Und Konsequenz hat keineswegs auch nur annähernd etwas mit Zwang oder Gewalt zu tun, denn würde ich diese beiden Dinge einsetzen, dann wäre das keine Konsequenz, sondern reine Hilflosigkeit und Unfähigkeit.

Genau das wollte ich ausdrücken - Du hast es aber viel schöner geschrieben!:)

lg
Gerda
 
Genau - ich glaube auch, dass man über eine Begriffsdefinition gar nicht diskutieren muss weil wir alle unter Zwang in diesem Zusammenhang das gleiche verstehen.;) Fazit für mich ist einfach: wer auf Zwang in der Hundeausbildung nicht verzichten kann, ist einfach nicht in der Lage, intelligentere Lösungen zu finden und anzuwenden. Und das schreibe ich jetzt ganz bewusst als Teilnehmerin des besagten Baumann-Seminars.

lg
Gerda


Na ja offensichtlich nicht.....offensichtlich verstehen wir nicht das Gleiche unter Zwang, weil fuer mich ist Zwang eben nicht, das Anleinen des Hundes usw., sondern eben ua. das Anwenden von aversiven Methoden, die von Akina bereits genannt wurden.

Diese Diskussion ist echt schwierig, weil es ja schon hinsichtlich der Begriffe Missverstaendnisse bzw. verschiedene Interpretationen gibt.
 
Zur Erklaerung, mit dem "ich bestehe darauf, dass das Kommando durchgefuehrt wird"....., ich fordere kein Kommando das er nicht in der Lage ist durchzufuehren, bzw. mit dem er restlos ueberfordert waere usw.
so ist das bei uns auch :) allerdings setzt das vorraus dass man seinen Hund einschätzen kann. Wobei gerade zweiteres eben wenn er das Kommando nicht ohne weiteres ausführt dann gerne mit Zwang (stimmlich, körpersprachlich oder auch über aversive Hilfsmittel) "durchgesetzt" (das ist für mich auch so ein Bauchweh-Wort) wird.

lg Nina
 
... alle Dinge die ich anwende um einem hund die aktuelle situation unangenehm zu machen. im gegensatz zu belohnungen. umganssprachlich auch bestrafung genannt! (also: Schnautzengriff, Nackengriff, Alphawurf, Nacken beuteln, Leinenruck, Stachler (weiss schon verboten) Tele [auch verboten] treten, schlagen etc.)

Naja Akina - Stachler und Tele sind mM eine Bankrotterklärung des HB ... er kanns dann schlicht nicht anders und das ist dann schlimm...

Wenn nun jemand der sich wirklich mit Hunden auskennt die anderen Ideen anwendet und dies zum exakt richtigen Zeitpunkt ohne Emotion tut dann kann es durchaus was bringen... Frage ist halt ob ichs brauche. Wenn ich nun nie Fehler in der Erziehung meines Hundes gemacht habe (was mM unmöglich ist) dann wird sich eine solche Situation wo der Einsatz solcher Mittel erforderlich wird nicht ergeben. Wenns nun passiert, vielleicht weil ich einen Hund übernehme bei dem schon viele Fehler gemacht wurden - dann kann das passieren dass ich ein starkes Mittel brauche - nur ist das dann keine Erziehungsmethode sondern ein Mittel des Moments ....

Erziehung soll immer ein liebevoller Prozess sein ....

Genau so ist es ja!;)
Wenn ich einmal von meinen Hunden ausgehe: ich kontrolliere ihr gesamtes Leben indem ich sie zu Dingen zwinge und ihnen praktisch keine Entscheidungsfreiheit lasse. Ich entscheide, wann sie fressen, wann sie kacken und pinkeln, wann sie schlafen dürfen, wann sie einen Spaziergang bekommen, wann gespielt wird, wann sie sich ruhig verhalten müssen, wann sie im Auto mitfahren müssen, wann sie gebürstet und gepflegt werden, wann sie zum Tierarzt müssen, wann sie etwas Neues lernen dürfen, wann sie andere Hunde treffen dürfen (müssen), wann sie gestreichelt werden........

So viel Zwang reicht doch wirklich, oder? Ist es da wirklich notwendig, ihnen noch ein Halti zu verpassen und daran herumzureissen nur damit sie sich exakt so bewegen müssen, wie ich es will?:confused:

Ich halte es für durchaus zumutbar, die eigenen geistigen Fähigkeiten einzusetzen und intelligentere Strategien als brachialen Zwang anzuwenden.:cool:

lg
Gerda

Genau das ist die andere Gegenposition - der HB mit schlechten Gewissen der seinen Hund aufgrund des Alltags sowieso schon soviele "Zwänge" auferlegt. Das würde ich nicht Zwang nennen sondern Alltag - dem der Mensch und der Hund gleichermaßen unterworfen ist. (Wir Menschen sind ja ähnlichen Zwängen ausgesetzt.) Und aus diesem schlechten Gewissen den Hund schlicht nicht erzieht.

Vom Halti halte ich auch nix ... weil es mM mehr Schaden als Nutzen hat - soweit sind wir einer Meinung.

Nur was sind Deine intelligenteren Strategien ... ??? Strategien die es dem HB und Hund ermöglichen als Team im Alltag zu funktionieren ... beide müssen funktionieren - das geht nur im Team. Wenn ich zB einen Befehl falsch gebe wird ihn der Hund nicht exakt ausführen das ist ein ganz einfaches Prinzip. Wenn ich nun meinen Hund überall mit Leckerlis vorbeifüttere ohne genau zu wissen was ich tue ist es eine Frage der Zeit bis ich mal das falsche Verhalten bestätige. Das ist meine Kritik an den neuen Methoden wie sie gelebt werden (nicht an den Mehoden per se). Du als Trainer wirst Deine Hunde damit vermutlich führen können ... nur wie siehts mit dem durchschnittlichen HB aus ... kann er das auch ??? Ich finde ein guter Trainer erkennt immer was das Team umsetzen kann und dann empfiehlt er dem Team die passende Methode. Wenns ein Kreativer Trainer ist wird er nicht starr 0815 was empfehlen sondern eben die passende Methode die dieses Team umsetzen kann.

Was ich halt nicht gut finde sind Extreme - das eine Extrem ist der Trainer der alten Schule mit Starkzwang usw... das wird einen Hund mit Meideverhalten zur Folge haben (meistens) und das andere Extrem ist der Trainer der (sagen wir mal) WB Schule ... das wird als Ergebnis einen unerzogenen Hund zur Folge haben. Beides ist fatal - Hund mit Meideverhalten ist kein Teampartner für den HB und unerzogener Hund auch nicht. Deswegen find ich ja den Weg der Mitte so gut .... denn meistens ergibt der einen gut erzogenen Hund der ein fröhlicher aber auch verlässlicher Teampartner ist .... und weder sich noch seinen HB gefährdet.

@dani ... ich weiß dass Du nicht streiten willst ... wa nicht auf Dich bezogen sondern auf die Diskussion im Allgemeinen ....
 
Na ja offensichtlich nicht.....offensichtlich verstehen wir nicht das Gleiche unter Zwang, weil fuer mich ist Zwang eben nicht, das Anleinen des Hundes usw., sondern eben ua. das Anwenden von aversiven Methoden, die von Akina bereits genannt wurden. .
Für Giacomo fällt das Anleinen des Hundes auch nicht unter Zwang. ;)

Wenn ich allerdings nach dem Hund schrei, ihm wuntenbrannt entgegengehe, weil er nicht innerhalb einer Hunderstel Sekunde reagiert, der Hund sich schon so duckt, dass er fast im Boden verschwindet, ich ihm ins Halsband greife, ihn aus seiner geduckten Haltung hochreisse, ihn anleine und danach einen ordentlichen Leinenruck verpasse, dann, ja dann ist es Zwang UND Gewalt.

Und bitte dieses Beispiel ist nicht von mir erfunden, das musste ich schon in der Wirklichkeit sehen.... :(
 
so ist das bei uns auch :) allerdings setzt das vorraus dass man seinen Hund einschätzen kann. Wobei gerade zweiteres eben wenn er das Kommando nicht ohne weiteres ausführt dann gerne mit Zwang (stimmlich, körpersprachlich oder auch über aversive Hilfsmittel) "durchgesetzt" (das ist für mich auch so ein Bauchweh-Wort) wird.

lg Nina


Oh weia:D Also, ich oute mich, dass ich wenn notwendig, sehr wohl auch meine Stimme einsetze, da brauche ich nicht schreien oder sonst was, im Gegenteiil.......ehrlich gesagt, manchmal ist es notwendig, das kommt auch auf den Hund und die Situation an. Ja, dazu stehe ich, haette ich Emily mit einem tieferen und ruhigen Sitz angeredet, waere sie mir verflossen, weil sie ganz anders war.

Nur nach dem Sitz kommt eine Belohnung fuer das Ausgefuehrte u. v.a. fuer den Blickkontakt......Belohnung ist sehr wichtig und Ruhe.....

Jeder Hund ist anders, lange Rede kurzer Sinn, fuer mich gibt es klare Grenzen......die ich nicht ueberschreite, ehrlich gesagt, kommt mir das auch nicht in den Sinn.

Ohne, dass ich darauf bestehe, dass es eben eher nach "meinem" Schaedel geht und nicht nach seinen (Bsp. an der Leine ziehen) geht es nicht. Dazu stehe ich sehr wohl. Aber auch hier, jeder Hund und Situation sind verschieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Giacomo fällt das Anleinen des Hundes auch nicht unter Zwang. ;)

Wenn ich allerdings nach dem Hund schrei, ihm wuntenbrannt entgegengehe, weil er nicht innerhalb einer Hunderstel Sekunde reagiert, der Hund sich schon so duckt, dass er fast im Boden verschwindet, ich ihm ins Halsband greife, ihn aus seiner geduckten Haltung hochreisse, ihn anleine und danach einen ordentlichen Leinenruck verpasse, dann, ja dann ist es Zwang UND Gewalt.

Und bitte dieses Beispiel ist nicht von mir erfunden, das musste ich schon in der Wirklichkeit sehen.... :(


Ich habs auch nicht wirklich angenommen:D Und bei dem von dir angefuehrten Beispiel.....ein no go, so erreicht man nichts, ausser einen super veraengstigten Hund.

Auch klar, jeder hat sicher auch schon mal die Nerven geschmissen, wer das Gegenteil behauptet, dem glaub ich nicht. Auch ich hab schon mal einen Schreier losgelassen, selten GsD und dann wusste ich immer, dass ICH es verbockt habe und einen Fehler begangen hab. Nicht der Hund!
 
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