Xaaandi
Neuer Knochen
Ich habe heute ein super Erlebnis gehabt, was mich so aufregt, dass ich es gleich mal loswerden muss, habe auch gleich ein Mail an Fr. Petrovic von den Grünen geschickt, in dem eh alles steht:
Ich finde das so arg, und man ist total hilflos und kann nichts machen, Wahnsinn, oder???
Sehr geehrte Fr. Petrovic!
Auch wenn ich nicht genau weiß, ob sie noch Präsidentin des Wr. Tierschutzhauses sind, hoffe ich, dass sie sich mein Anliegen zu Herzen nehmen und mir weiterhelfen können!
Ich habe heute am Wilhelminenberg einen Husky eingefangen, den ich dort schon öfters gesehen habe, der sich allerdings erst heute von mir Anleinen ließ, da er offensichtlich Vertrauen zu mir gewonnen hat.
Ich möchte auch erwähnen, dass ich bereits vor ca. einer Woche mit dem Tierschutzhaus/Tierrettung Kontakt aufgenommen habe, eben wegen dieses Hundes, wo man meinte, solange der Hund nicht gefangen wurde, könne man nichts unternehmen, da die personellen und strukturellen Grundlagen fehlen würden, um einen Hund einzufangen. Man verwieß mich an den Amtstierarzt, welcher mich derart unfreundlich behandelte (z.B. sagte dieser: warum rufens da mich an, soll i vielleicht aufekummen und ihnan einfangen helfen, oder wie...). Erst als ich erinnerte, dass ich lediglich zum Wohle des Tieres, für das er wohl als Amtstierarzt mehr Interesse zeigen sollte wie ich selbst, handle, wurde er verträglicher und meinte, solange man den streunenden Hund nicht einfängt, kann man nichts unternehmen. Ich solle mich weiters, meinte er, an die nächste Polizeidienststelle wenden, vielleicht würden die mir helfen. Nachdem ich allerdings schon mit den für Tieren zuständigen Behörden so schlechte Erfahrungen gemacht habe, ließ ich das aber lieber gleich sein, weil der Hund erstens bereits in ein für mich undurchdringbares Waldstück geflüchtet ist und ich Angst vor der Reaktion der Polizisten hatte. Dieses Beispiel alleine würde schon ausreichen um sich aufzuregen finde ich, denn es kann ja wohl schlecht sein, dass es in ganz Wien niemanden gibt, der sich für ein entlaufenes Tier interessiert bzw. sich verantwortlich für diese Tiere fühlt.
Gut nun weiter zu meinem heutigen Erlebnis mit dem Wr. Tierschutzhaus. Nachdem ich also den Hund angeleint hatte, wohlgemerkt mit meiner Hündin an einer Leine, rief ich besagtes Tierschutzhaus an und bat um eine Tierrettung, da ich den Hund ja gefangen hatte. Darauf meinte der Herr vom Empfang, dass es keine Möglichkeit gäbe, den Hund mit der Tierrettung zu holen, da er jemandem gehöre. Darauf sagte ich, woher er das wissen wolle, worauf er sagte, dass ein Husky mit buntem (???!) Halsband bereits bekannt sei und eine Besitzerin habe. Ich sagte ihm, dass mir das egal sei, denn erstens hatte der Hund eine Verletzung an der rechten Vorderpfote (vermutlich Kralle), zweitens wirkte er verwahrlost, da er viele kahle Stellen aufwies und noch dazu sehr nachlässig geschoren war, drittens könne er nicht feststellen, ob es wirklich dieser Hund ist, der eine Besitzerin hat und viertens habe ich keine Telefonnummer um die Besitzerin zu benachrichtigen und dass sie ihn zum wiederholten Male streunen ließ, ist ja wohl auch nicht in Ordnung, schließlich ist das auch für den Hund gefährlich!!!!
Dieser Mann meinte dann, ich solle einfach den Amtstierarzt anrufen, nur der könne veranlaßen, für einen vernachläßigten Hund eine Tierrettung zu bestellen (??!!!) oder ich solle ihn selbst herbringen. Da ich ohne Auto unterwegs war, wollte ich zuerst den Amtstierarzt verständigen, welcher allerdings erst ab 16.30 Uhr wieder zugegen war, zu diesem Zeitpunkt war es ca 14.30 Uhr. Also bin ich mit den beiden Hunden zu mir nach Hause gegangen, habe dem Husky zu trinken und essen gegeben und bin dann mit dem Auto ins Tierschutzhaus losgefahren.
Dort angekommen, begrüßte mich die jüngere Empfangsdame mit einem Grüß-Gott, dass einem das Blut in den Adern gefrieren ließ, so unfreundlich kam es über ihre Lippen. Sie meinte dann, dass der Hund eh eine Besitzerin habe und warum ich ihn hierher bringe. Ich sagte, dass ich ihn freilaufend, ohne Besitzerin, zum wiederholten Male angetroffen habe. Da schaltete sich der Mann mit dem ich offensichtlich telefoniert habe wiederwillig ein und sagte, dass er ihn jetzt aufnehme. Während er alles in den PC eintippte, meinte die jüngere Dame, dass sie die Besitzerin anrufe. Während sie dies tat, was übrigens ohne Erfolg blieb, weshalb sie auch die Augen verdrehte in einer offensichtlich genervten Art und Weise, erfragte der Mann meine Daten und beauftragte eine vermutlich Pflegerin, den Hund "nach unten" zu bringen. Auch diese, zeigte sich eher widerwillig den Hund entgegenzunehmen, brachte ihn dann aber doch "nach unten", ohne mir die Gelegenheit zu geben, mich von dem Tier zu verabschieden.
Dann meinte der Mann hiemit sei alles erledigt, ich könne gehen. Ich fragte nach, ob ich nochmal anrufen könne, falls der Hund doch nicht abgeholt werden würde. Er meinte, der wird sicher abgeholt und würgte somit meinen Unsicherheitsausdruck unbefriedigt ab. Ich wollte noch von ihm wissen, ob man da nichts tun könne, da das Verhalten der Besitzerin Vernachlässigung, ja schon fast Tierquälerei sei, worauf er mit geschwellter Brust meinte, er "werde es derer schon geben, denn bei der wird er glei hantig, denn schließlich könne der Hund ja in ein Auto laufen". Ich fragte nach, ob man der Dame denn den Hund nicht wegnehmen könne, da er offensichtlich ja auch verletzt sei, worauf er nur meinte, der ist nicht verletzt nur alt und sich demonstrativ wegdrehte, um das Gespräch zu beenden. Mit dem noch nicht genug, die Pflegerin kam mit einem Typen wieder hoch, der leicht aufgeregt, ja fast aufgebracht aussah und laut fragte, warum der Hund als entlaufen gelte, wenn er doch eine Besitzerin habe, worauf der Mann vom Empfang nur meinte, im Moment sei er ohne Besitzerin, also besitzerlos. Ohne wietere Worte und in Sorge, ob es richtig war, den Hund hier abzugeben, verließ ich die Örtlichkeit des Wr. Tierschutzhauses.
Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, warum ich gerade sie anschreibe, wenn sie nicht mehr Präsidentin des Wr. Tierschutzhauses sind, nun ja - ich bin schon seit ich wählen darf (ca. 12 Jahre lang) überzeugter Grün-Wähler und habe sie in Tierschutzsachen immer als äußerst engagiert erlebt. Außerdem kann ich mich nicht direkt ans Tierschutzhaus wenden, da ich nach den Erlebnissen jegliches Vertrauen in diese Organisation verloren habe und befürchten muss, dass mein Anliegen unter den Tisch gekehrt wird.
Aber letztenendes geht es nicht nur um diesen Hund und um mich, nein ich sehe diese Sache in einem größeren Zusammenhang. Denn wenn so etwas öfter vorkommt, dass die Mitarbeiter dieser Organisation genervt, frustriert und unfreundlich reagieren, wenn man sich an sie wendet, dann befürchte ich, dass man sich erstens fragt, ob die wirklich an Tieren und deren Wohlergehen interessiert sind, oder einfach nur vom AMS hierhervermittelt wurden. Zweitens ist es auch für alle Menschen die sowas erlebt haben frustrierend und, schlimm ausgedrückt, traumatisierend, denn das nächste Mal werd ich es mir gut überlegen, ob ich mir so einen Streß wieder antue - was ich sicher tun werde, denn es geht mir ja hier um das Tier und nicht um mich - aber mit Sicherheit werde ich mich nicht an dieses Tierschutzhaus wenden, denn wenn die so mit Tieren umgehen, wie sie es in diesem Fall getan haben, dann muss ich befürchten, dass es der Hund in Freiheit, bei seiner sich nicht kümmernden Besitzerin immer noch besser hat als in dem, mit Verlaub, Konzentrationslager für Tiere.
Zum Abschluß noch etwas, dass mich nicht in Ruhe läßt. Wenn ich mit meinr Hündin zum Tierarzt gehen würde und meine Hündin würde so verwahrlost aussehen wie dieser Hund, würde der sicher den Amtstierarzt einschalten und mir würde meine Hündin weggenommen. Wieso, frage ich sie, ist es dann möglich, dass eine Frau ihren Hund, der extrem verwahrlost, hungrig, durstig und verletzt zum offensichtlich wiederholten Male freilaufend angetroffen und ins Tierschutzhaus gebracht wurde, einfach so wiederbekommt. Sie wird sogar noch telefonisch verständigt, nachdem es die Mitarbeiter dieser Institution nicht geschafft haben den Hund abzuholen??? Irgendwas rennt da doch falsch. Wieso heißt es dann eigentlich TierSCHUTZhaus, wenn man die Tiere vor solchen Besitzern gar nicht schützt???
Ich finde das so arg, und man ist total hilflos und kann nichts machen, Wahnsinn, oder???