Glaubst Du wirklich dass eine "Begutachtung" die sagen wir mal 1 Stunde dauert und noch dazu in einer Stresssituation stattfindet - und soweit ich das lesen konnte ist es für die meisten User tatsächlich Stress - sich einer Prüfung zu unterziehen. Denkst Du wirklich dass Dir diese Momentaufnahme ein klares Bild von Hund und Halter gibt. Ich glaube das nicht.
Zur ersten Frage - ja, das denke ich schon. Wie du ja weißt, kommen beim (jetzigen) Hfs nur Alltagssituationen (dazu möchte ich anmerken - wir leben nun einmal in einer Großstadt) vor. Ich denke auch, dass man den eigenen Hund auch in Stresssituationen im Griff haben muss und wenn das nicht der Fall ist, muss ich mir selbst auch die Frage stellen, inwieweit man mit dem Hund eine Gefahr darstellt.
Ich finde es jetzt auch etwas komisch, das man dauernd nur hört "Mein Hund fährt aber nie Lift." "Mein Hund fährt aber nie Öffis." Die Hunde kennen Dieses und Jenes nicht, aber in Wien leben tun sie schon?
Ich glaube aber auch, dass es für Viele durchaus grundsätzlich abschreckend sein wird, dass man zukünftig den Hfs brauchen wird. Ich sehe es bis zu einem gewissen Grad auch als Schutz genau dieser Hunde - und besonders Pit und Staff sind nunmal die Hunde gewesen, die wie Wurstsemmeln verscherbelt wurden und in Massen in Tierheimen sitzen.
Dass jetzt vermehrt Hunde abgegeben werden - dazu kann ich auch nur sagen - Ja, haben diese Menschen diese Hunde denn verdient? Diesen Hunden wünsche ich wirklich von ganzem Herzen einen supertollen Platz bei Rasseliebhabern, aber davon finden sich leider nicht so Viele
Für mich war diese Prüfung auch großer Stress (wie schon geschrieben, bin ich eher ein Angst-/Problemmensch und meine Hündin meist eh voll relaxed) - und wir haben bestanden.
Glaubst Du wirklich dass es ein Problem für jemanden (der weiß wie er Hunde führt) wäre einen eigentlich "gefährlichen" Hunde mittels Gehorsam durch die Prüfung zu bringen. Ich glaube das nicht.
Da hast du recht!
Glaubst Du dass es sinnvoll ist einen HfS anzugehen solange man noch über 40.000 nichtangemeldete Hunde hast. Wäre es nicht klüger zuerst einmal zu schauen dass alle Hundsis angemeldet und gechipt sind.
Ja!
Ist Dir klar dass nur die HH mit gechipten und angemeldeten Hunden zur Prüfung antreten können ???
Natürlich ist mir das klar.
Was ist eigentlich mit unserem tatsächlichen Problem - den unangemeldeten Hunden ???
Sind die denn das tatsächliche Problem? Sind wir Alle (Wuffler) so verantwortungsbewusst, wie wir hier sagen? Nicht zwingend sind alle Hundehalter, die ihren Hund angemeldet haben, auch interessiert am Hund und setzen sich auseinander. Nicht jeder "verantwortungslose" HH hat seinen Hund nicht angemeldet. Nicht immer, wenn etwas passiert, ist der Hund nicht angemeldet.
Und - meine Erfahrung sagt mir dass jene HH die eine dieser Rassen haben und Hund auch angemeldet und gechipt haben - diesen meist sehr verantwortungsvoll führen. Weiters sagt mir meine Erfahrung dass es meistens Tutnixis von Nichtlistenrassen sind die Probleme im Freilauf verursachen.
Jetzt suchst du aber einen anderen Sündenbock...Ich gebe dir insofern recht, dass diese genauso Probleme verursachen. Meine Erfahrung ist aber, dass es irre viele Sokas gibt, die von ihren Haltern kaum kontrolliert werden können. Die fallen halt vielleicht mehr auf, weil man bei großen/starken Hunden ein mulmigeres Gefühl hat.
Hier gibt es zwei Doggen, die sich extrem gebärden, wenn sie meinen Hund auch nur sehen und kaum zu halten sind.
Allerdings habe ich auch sehr positive Beispiele in meinem Bekanntenkreis - ein Angst-Dogo zB, wo ich ziemlich sicher weiß, das Frauli würde mit dem Hund den Hfs jederzeit bestehen.
Ist Dir klar dass kein einziger dieser Bissvorfälle die durch die Medien gegeistert sind durch den HfS hätte verhindert werden können.
Vielleicht nicht aktuell, aber vielleicht geistert es in den kommenden Jahren ins Bewusstsein der Menschen, dass man für das Führen eines Hundes (jetzt sind es erstmal nur Sokas) einen Hfs braucht - dass man sich etwas auseinandersetzt, ein Bisschen Ahnung von Gesetzen hat (dass wir uns alle nur bedingt an die Leinenpflicht halten, wissen wir eh
). Was wissen denn die Leute, die nicht in diversen Foren aktiv sind, zB über Beschwichtigungssignale usw?
Ist Dir klar dass v.a. Kinder meist im familiären Bereich gebissen werden und auch da der HfS vollkommen nutzlos ist - da könnte nur Aufklärung helfen - eine Schulung der HH von mir aus die auch gleichzeitig Eltern sind.
Es geht ja auch um freilaufende Hunde (natürlich auch Tutnixes), die andere attackieren. Es geht um rücksichtsloses Verhalten gegenüber Nicht-HH - Hunde die vor Radfahrer rennen, weil sich Keiner kümmert. Und das kannst du auch hier im Forum in vielen vielen Beiträgen nachlesen - weil sich tagtäglich über genau solche Dinge aufgeregt wurde.
Es hat jetzt die Sokas "erwischt" - da gebe ich dir Recht.
Mit der Beruhigungsmaßnahme hast du natürlich auch recht! Hier wollen aber Manche nicht sehen, was die Alternative gewesen wäre:
Vielleicht ein ÖKV-Hundeführschein für Alle am Hundeplatz? Mit Punkten, einer UO, ohne sofortige Belohnung oder von mir aus auch Ablenken/Locken, wie man es beim jetzigen Hfs tun darf.
Deine Hunde hätten das sicher geschafft - Meine hätte das mit etwas zusätzlichen Training auch geschafft (wir sind nicht so die UO-Fanatiker, sondern praktizieren das "freier") - aber DA wären Hunde geflogen.
Ich sag jetzt auch nicht, dass alle Hfs-Prüfer supertoll sind, aber letztendlich wurden die schon auch nach gewissen Kriterien ausgewählt...und mir ist ein fairer aber dennoch strenger Prüfer mit Einfühlungsvermögen und Hundeverstand, 100x lieber, als ein Leistungsrichter, dem individuelle Probleme, die der Hund mit dem einen oder anderen vielleicht hat, egal sind.
Ich weiß, wie es ist, sich ungerechtfertigt, wie "das Böse unter der Sonne" zu fühlen und dass das echt ned schön ist, aber die einzige Möglichkeit, die man als Soka/"Listenhund"-Halter jetzt hat, ist zu beweisen, dass "diese" Hunde da nicht durchfallen und wenn Defizite vorhanden sind, daran zu arbeiten. Ich weiß, dass Sokas nicht das Problem sind, sondern eigentlich die Halter unkontrollierbar sind.
Aber dass sowieso etwas kommt, haben wir doch Alle gewusst
Und meiner Meinung nach wäre das nur zu verhindern gewesen, wenn man in den Monaten, vielleicht Jahren zuvor schon ansetzen hätte können mit wirklicher Aufklärungsarbeit über "diese" Hunde. Nicht nur in Foren, sondern wenn man wirklich an die Öffentlichkeit gegangen wäre.
Vielleicht ein Punkt, wo man jetzt trotzdem noch etwas bewirken könnte....