Was ist "Wattebausch"?

du kannst alles, aber stell dir mal folgendes Szenario am Hupla vor:

Training für die Prüfung, 1 Hund arbeitet, der 2-te muss abgelegt werden (so war es bei uns) - gut, dort könnte ja noch eine Decke liegen (schaut zwar komisch aus, aber bitte) so dann bist du drann, schwingst dir die Decke unter den Arm und gehst die Prüfung, dann kommt ablegen während des gehen - du sagst Platz und wirfst zuerst die Decke, damit Hund wieder auf der Decke liegt, dann gehst du weg vom Hund und rufst ihn zu dir - Hund kommt und du musst die Decke dann noch holen - also wie soll sowas funktionieren, sei mal ehrlich :D:D - deswegen sollte der Hund es einfach gewöhnt sein, sich auch in einer nassen Wiese hinzulegen ;)

ich hab echt nix dagegen, wenn der Hund auf einer Decke liegt (meiner liegt auch immer auf einer), aber gerade während des Trainings ist das doch nicht machbar ;)
:D:D:D - i brich nieder! Der besch...Montag Morgen ist gerettet

Ich hab mir nie Gedanken darüber gemacht da ich Hunde mit vieeel Fell und Unterwolle habe, denen ist es egal wo sie sich hinlegen. Aber das obige Szenario find ich göttlich
 
Also gab es eine klare Anweisung - er geht an der abgewandten Seite - so daß ich zwischen dem Fremden und ihm bin. Mittlerweile ist gar keine Anweisung mehr nötig, sondern er läuft schon freiwillig auf die abgewanste Seite und ist dadurch wesentlich ruhiger geworden bei solchen Begegnungen. (Jetzt arbeite ich eben daran, daß das bei Hunden von denen er sich bedroht fühlt auch funktioniert - da klappt das leider noch nicht so gut). Ich würde doch meinen Hund total im Stich lassen, wenn ich in solchen Situationen zu ihm "sagen " würde: "Also wir sind doch gleichberechtigte Partner, triff Du also einmal deine autonome Entscheidung wie Du mit der Situation umgehst". Es geht also gar nicht AUSSCHLIESSLICH darum, andere nicht zu gefährden, sondern auch darum dem eigenen Hund ein Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit zu vermitteln.

Conny, das mache ich genauso und ich denke, auch alle, die als "Wattebauschwerfer" tituliert werden, ebenso.
Ich denke auch nicht, dass das mit "Entscheidungsfreiheit" im vom Georg gebrachten Zitat gemeint war. Derart einen Hund entscheiden lassen zu wollen, wäre unsinnig und ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas gemeint war.
Es gibt in der neuesten Wuff Ausgabe einen wirklich guten und passenden Artikel..."Wieviel Freiheit braucht der Hund?"
Und ich glaube, dass das auch zum Thema "Wattebausch" passt.
Der Autor (Jörg Tschentscher) schreibt, dass z.B. Freiheit sogar im Darm beginnen würde. Dass also so mancher Hundehalter seinem Hund vorschreibt, wo er sich lösen soll oder nicht. (weil das ein "dominantes" Verhalten des Hundes wäre....)

Ich würde es so sagen...."Wattebauschwerfer" lassen ihrem Hund soviel Freiheit, als es die menschliche Gesellschaft und ein gedeihliches Miteinander zuläßt. Also NICHT ohne Regeln, ohne Grenzen.

Sorry, aber das geht sowas am Thema vorbei:

einen Hund zu tragen, weil man aus Erfahrung weiß, dass es ihm gesundheitlich schlecht geht, wenn er anzeigt, dass er getragen werden möchte.....

hat weder was mit Erziehungs-Stil, mit Gleichberechtigung oder mit sonst was zu tun

sondern mit Verantwortung und einer ganz logischen Entscheidung

Tamino, da gibt es aber ganz andere Hundehalter.....
und deshalb hat es für mich auch etwas mit "Wattebausch" zu tun....
wie hier schon geschrieben wurde....es ist eine Art "Philosophie", die dahinter steckt. Wie der Umgang mit dem Hund ist.
 
ich find wegen dem Ablegen auf der Decke - zum daran gewöhnent etc. warum nicht
möchte ich aber Hundesport betreiben sollte das dann ohne Decke stattfinden.
Hab ich einen Hund der sich bei gewissen Wetter nicht hinlegt weil er krank wird, würd ich auf diese Sportliche Betätigung einfach verzichten und mir was anderes suchen- gibt ja so viel anderes.
ICh mach kein Dogdancing oder Agility weil mein Hund zu gross und schwer ist.

zum Tragen - letztens hat meine Hündin sich die Pfote verstaucht und ist auf dem Spaziergang auf 3 PFoten gelaufen - am liebsten hätt ich sie auch getragen weil ich ja sah dass sie Schmerzen hatte - nur geht halt leider nicht. Nach kurzem Weg ist sie wie selbstverständlich auf 3 PFoten gelaufen und hat wieder angefangen zu schnüffeln als ob nichts wäre. GSD denn bei bestem Willen hätt ich sie nicht tragen können.
Und ich würd mich wirklich einen Dreck darum kümmern ob da irgendwer darüber den Kopf schüttelt oder was auch immer. Brigitte denk weniger an andere Menschen und gut ist es.

Aber zum der Hund darf sich nur dort lösen wo es der HH erlaubt (Dominanz) muss ich schon sagen dass wohl jeder HH seinem Hund beibringt sich nicht im Haus zu lösen, bei uns ist auch der Garten tabu.
Dass ich sie nicht in Vorgärten machen lasse - bin ich jetzt eine Domina???
 
Aber zum der Hund darf sich nur dort lösen wo es der HH erlaubt (Dominanz) muss ich schon sagen dass wohl jeder HH seinem Hund beibringt sich nicht im Haus zu lösen, bei uns ist auch der Garten tabu.
Dass ich sie nicht in Vorgärten machen lasse - bin ich jetzt eine Domina???
:D Nein!

Aber mein letzter Trainer meinte, ich sollte entscheiden, wo der Hund sein Haxl hebt, ich sollte den Ton angeben. Sollte ihm nicht nachgehen, wenn er den Platz zum Haxlheben suchen würde.
Ich lasse den Aaron auch nicht an Hausmauern sein Lackerl machen.
Aber dieses Gedankengut: "Ich geb den Ton an, also wird dort gemacht, wo ICH das sage...." das ist sichtlich noch weit verbreitet.
Das ist so ungefähr, wie die Einstellung (mein erster TA und auch Hundetrainer in einer Hundeschule), dass man doch unbedingt vor dem Hund durch die Tür zu gehen habe...
 
Der Autor (Jörg Tschentscher) schreibt, dass z.B. Freiheit sogar im Darm beginnen würde. Dass also so mancher Hundehalter seinem Hund vorschreibt, wo er sich lösen soll oder nicht.

Brigitte, den Artikel hab ich auch gelesen und ja, er ist nicht uninteressant, aber mir kommt bei dir immer vor, dass du etwas liest/hörst und sofort "Feuer und Flamme" dafür bist, ohne näher darüber nachzudenken oder kritisch zu hinterfragen.

Im Übrigen schreibt der Autor auch, dass, je besser der Gehorsam, umso mehr Freiheiten gewährt werden können.

Allerdings geht auch er davon aus, dass sich jeder Hund automatisch "fürs folgen" entscheidet, wenn nur richtig aufgebaut. Dem ist einfach nicht immer und bei jedem Hund so. Und nein, nicht deshalb, weil der Hund "verarschen" oder die Weltherrschaft an sich reissen will, sondern weil er über einen eigenen Willen besitzt und ihm in dem Moment einfach etwas anderes wichtiger ist.

Ach und: stell dir vor - ich verbiete meinen Hunden auch manchmal, sich an bestimmten Stellen zu lösen. Sie dürfen z.B. keine Geräte am Hundeplatz anpischen. Sie dürfen nicht an Hausmauern oder Autos markieren. Sie dürfen auch nicht auf Rasenstreifen vor Kleingärtchen pinkeln oder kacken usw.

...wie hier schon geschrieben wurde....es ist eine Art "Philosophie", die dahinter steckt. Wie der Umgang mit dem Hund ist.

Das hatten wir doch schon vor zig Seiten. Dieser Aussage nach gibt es also nur: Wattebausch = lieb zum Hund und ihn respektierend oder eben nicht. Mein Gott, die Welt ist bunt und nicht schwarz-weiß und es gibt dazwischen noch weit mehr.

edit: Hat sich mit deinem letzten Posting überschnitten...
 
:D Nein!

Aber mein letzter Trainer meinte, ich sollte entscheiden, wo der Hund sein Haxl hebt, ich sollte den Ton angeben. Sollte ihm nicht nachgehen, wenn er den Platz zum Haxlheben suchen würde.
Ich lasse den Aaron auch nicht an Hausmauern sein Lackerl machen.
Aber dieses Gedankengut: "Ich geb den Ton an, also wird dort gemacht, wo ICH das sage...." das ist sichtlich noch weit verbreitet.
Das ist so ungefähr, wie die Einstellung (mein erster TA und auch Hundetrainer in einer Hundeschule), dass man doch unbedingt vor dem Hund durch die Tür zu gehen habe...

Das hat aber glaube ich nichts mit der Folgsamkeit des Hundes zu tun, sondern mit dem Charakter des Menschen. Das sind Machtspielchen von Menschen, denn Sinn ergibt das keinen. Der Wunsch nach totaler Beherrschung des Hundes kommt auch, der Göttin sei Dank, nicht so häufig vor. Oder doch?

Ein Hund darf nix anpischen was dadurch kaputtgehen kann, besonders wenn das Ding nicht dem HH gehört. Das sind glaube ich ganz normale Richtlinien und nichts extremes, sondern vernünftig.
 
Ich hab lang überlegt, ob ich was schreiben soll, nun doch:

Für mich persönlich ist "Wattebausch" eine Erziehungs/Trainingseinstellung, und zwar sind das für mich die Personen, die immer nur lieb sind, kein Nein in der Erziehung dulden, Halsbänder verdammen und alles aversive ablehnen und für die z.B. ein Rütter mit Wasserspritzen schon ein Tierquäler ist.
Also der extreme Gegensatz zu den Hundeschultypen mit Leinenruck und Herumgeschreie und Teletak.

Das andere ist für mich "Verweichlichen" und "Vermenschlichen" und hat nichts mit der Art der Erziehung zu tun, sondern damit, wie man den Hund sieht und ob man ihn überhaupt noch als Hund akzeptiert oder eher ein haariges Kleinkind drinnen sieht, das ständig betüdelt, verhätschelt und beschützt werden muss. Die Art Hundebesitzer, die bei 10 Grad plus schon das warme Mäntelchen auspackt (obwohl der Hund ein durchaus wintertauglisches Fell hat und auch jung und gesund ist), den Hund sofort hochnimmt, wenn irgendwo in der Ferne ein anderer zu sehen ist, wo der Hund am Tisch sitzen muss und vom goldenen Tellerchen isst und nie mit anderen Hunden toben darf, weil da könnte er womöglich mal verletzt werden.

Für mich sind das zwei ganz verschiedene Sachen und müssen überhaupt nicht die selbe Personengruppe betreffen - ganz im Gegenteil sehe ich oft genug die "Vermenschlicher", die dann ihren total unerzogenen Hund anschreien oder das Schoßhündchen beim Leinenruck direkt durch die Luft fliegt...
 
stell ich mir jetzt spannend bei einer Prüfung vor - gibt ja auch Herbstkurse, wo die Prüfungen im November stattfinden - Hund legt sich nicht hin, weil es halt jetzt gerade mal zufällig matschig ist und die Decke fehlt :D:D na ja, nach Abzug aller Punkte für nicht hinlegen, schaut das Prüfungsergebnis sehr mager aus :rolleyes:

Nur kurz dazu: hatte im November mit Sancho die BH1 Prüfung, die 10 Minuten abliegen beinhaltet. Sancho ist normalerweise beim Ablegen immer entspannt und ich hab diesbezüglich nie Probleme. Bei der Prüfung allerdings hatte es Minusgrade und Sancho setzte sich nach 3 Minuten auf, blieb aber auf ihrem zugewiesenen Platz und verweilte eben die restlichen 7 Minuten sitzend. Sie wußte also was sie zu tun hatte, konnte das Platz aber nicht ausführen, weil es schlichtweg zu kalt für sie war. Für mich völlig in Ordnung, dass sie hier selbst entschieden hat!

Ich würde von meinen Hunden im Alltag nie ein 10 minütiges absolutes Platz im Gatsch oder auf Eis ohne Decke darunter verlangen. Somit ist Ablegen im Gatsch für mich zB gar nicht relevant.

Und dennoch bekamen wir ein Vorzüglich...
 
du kannst alles, aber stell dir mal folgendes Szenario am Hupla vor:

Training für die Prüfung, 1 Hund arbeitet, der 2-te muss abgelegt werden (so war es bei uns) - gut, dort könnte ja noch eine Decke liegen (schaut zwar komisch aus, aber bitte) so dann bist du drann, schwingst dir die Decke unter den Arm und gehst die Prüfung, dann kommt ablegen während des gehen - du sagst Platz und wirfst zuerst die Decke, damit Hund wieder auf der Decke liegt, dann gehst du weg vom Hund und rufst ihn zu dir - Hund kommt und du musst die Decke dann noch holen - also wie soll sowas funktionieren, sei mal ehrlich :D:D - deswegen sollte der Hund es einfach gewöhnt sein, sich auch in einer nassen Wiese hinzulegen ;)

ich hab echt nix dagegen, wenn der Hund auf einer Decke liegt (meiner liegt auch immer auf einer), aber gerade während des Trainings ist das doch nicht machbar ;)

ja na oke.. vorschmeissen tu ichs ihm nicht - das mach i mit plastikdeckelchen wo er sich begeistert alle draufschmeisse, aber das ist eine andere geschichte :D

mit fuji zB isses wirklich kein problem, die kannst auch im gatsch/lacke ablegen. liegen bleiben tuts auch nicht weil sie sich wuzeln muss (was ich wieder viel zu lustig und entzückend find, als dass ichs unterbinden könnt - freu mi immer wie schnitzel wenn das hundekind so eine freude hat)

feli kneifft die augen zusammen und "liegt" 1cm überm boden... im training lass ich ihn halt stehen bzw trainier ich gar nicht, bzw lass ihn maximal zu übungszwecken auf einer decke abliegen. damit der andere hund trainieren kann.

aber ja.. jeder wie er mag. müssen tut er nicht liegen im nassen/kalten. fuji hingegen muss sehr wohl auch wenns nass/kalt ist, weils ihr generell auch wurscht ist...


aber jaaaa... decke rumschmeissen is gut :D schaut sicher bei ner prüfung genial aus! :D:D


edit: die klingen voll unerzogen die zwei... bei "richtiger" arbeit liegt zumindest fuji auch im schnee wie eine eins. gspielt wird danach aber da ich viel zu viel mit "alles ist cool und lustig und macht spass" mach, passierts im training hin und wieder.. das wuzeln. muss ich mal filmen. da KANN man nicht böse sein oder ein "platz" hinterherrufen" :heart: tschuldige unerzogene böse viecher... ich such mir jetzt eine nasse stelle und geh ablegen üben :D
 
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du kannst alles, aber stell dir mal folgendes Szenario am Hupla vor:

Training für die Prüfung, 1 Hund arbeitet, der 2-te muss abgelegt werden (so war es bei uns) - gut, dort könnte ja noch eine Decke liegen (schaut zwar komisch aus, aber bitte) so dann bist du drann, schwingst dir die Decke unter den Arm und gehst die Prüfung, dann kommt ablegen während des gehen - du sagst Platz und wirfst zuerst die Decke, damit Hund wieder auf der Decke liegt, dann gehst du weg vom Hund und rufst ihn zu dir - Hund kommt und du musst die Decke dann noch holen - also wie soll sowas funktionieren, sei mal ehrlich :D:D - deswegen sollte der Hund es einfach gewöhnt sein, sich auch in einer nassen Wiese hinzulegen ;)

ich hab echt nix dagegen, wenn der Hund auf einer Decke liegt (meiner liegt auch immer auf einer), aber gerade während des Trainings ist das doch nicht machbar ;)

sei nit so kompliziert...du nimmst 2 Decken, eine gibst zum Ablegeplatz..der ist ja eh immer fix, zumindest bei uns...und die andere legst halt auf die Wiese und der Prüfer muss dann ein gutes Timing haben, damit das Platz genau dann kommt, wenn der Hund über der Decke ist :D
geht doch ganz einfach...
 
...daß sich für mich eine gute Hundeschule sehr wohl auch dadurch auszeichnet, daß das Training so gestaltet wird, daß es auch bei der "Alltagsbewältigung" mit dem Hund hilft und nicht AUSSCHLIESSLICH auf Prüfungen hin gearbeitet wird.
Das zeichnet auch für mich eine gute Hundeschule aus. Ergänzen würde ich, dass bei der Alltagbewältigung die tatsächliche Problemlösung im Vordergrund stehen sollte. Anleitungen, wie man einen territorialen Hund (z.B.) auf den Platz schickt, ändern in meinen Augen nämlich nichts an der Tatsache, dass der territoriale Hund Probleme mit Besuchern hat. Oder anders: Bloss weil er sich "fügt", ist das Problem in meinen Augen noch nicht behoben, allenfalls das Symptom.


Mit dem Text den Hr. Sticha da zitiert hat, habe ich dagegen schon mein Problem. So wie DU den Text interpretierst, ist's ja noch o.k. - aber viele Menschen würden den Text anders interpretieren und ich vermute einmal, daß es auch der Autor "anders gemeint" hat.

Um zu beurteilen, wie der Autor den Text gemeint hat, müsste ich mich mit ihm persönlich unterhalten. Aber du hast natürlich recht: So wie ich ihn interpretiert habe, interpretieren ihn andere anders.

Das gilt aber immer: Auch Hundetrainer/Fachleute werden unterschiedlich interpretiert. Wenn z. B. immer nur über Gehorsam, Kontrolle, Konditionierung,... gesprochen wird, ist es kein Wunder, wenn Hundehalter irgendwann selbst glauben, dass es wirklich nur darum geht und die sozialen Bedürfnisse von Hunden und Menschen vergessen werden.

Die Aufgaben meines Hundes sind es - seine eigentlich vorhandene körperliche Überlegenheit niemals "auszuspielen" also seine Zähne nie gegen ein anderes Lebewesen "einzusetzten" (ich weiß, das wird jetzt bei Vielen auf Widerspruch stoßen, aber ich seh das so)

Ich sehe das nicht als Aufgabe meines Hundes sondern als seine natürliche Voraussetzung: Er WILL sich nicht unnötig streiten. Und wenn ich ihn nicht dazu "zwinge", wird er das auch nicht tun.

Die Aufgabe meines Großen z.B. besteht darin, seine Herde zu beschützen. Das wird er auch unabhängig von mir tun, wenn die herde in seinen Augen bedroht ist. Mein Job ist, ihm klarzumachen, dass das unnötig ist. ...

...sich von mir durch eine Welt leiten zu lassen, in der nun einmal menschliche ethische Grundsätze gelten, die er nicht verstehen KANN. Das beinhaltet natürlich auch ein gewisses Maß an "Grundgehorsam"

Gibt's im Grundgehorsam ein "Kommando" für "Ist-nicht-Nötig"? ;)
Ich bin fest davon überzeugt, dass Hunde ethische Grundsätze sehr viel besser verstehen als Menschen. Sie verstehen nur unsere rechtlichen Grundsätze nicht. Und ja, durch diese rechtlichen Theorien muss ich meine Hunde führen.

Was die Beziehung zwischen Mensch und Hund mMn aber NIE sein kann, ist eine Beziehung zwischen GLEICHBERECHTIGTEN Partnern. Und ich fürchte genau das ist es was der Autor möchte und was viele Menschen aus diesem Text "herauslesen" würden - daher habe ich mit diesem Text ein Problem.

Wie gesagt: Ich weiss nicht, was der Autor möchte.

Das mit der Gleichberechtigung ist in meinen Augen einfach eine Frage der Einstellung: Für mich ist Gleichberechtigung, jedes Lebewesen entsprechend seiner Stärken und Schwächen zu akzeptieren und ihm in diesem Rahmen seine individuelle Rolle zuzugestehen.

Gleichberechtigung ist für mich nicht, dass jeder alles entscheiden kann. Ich würde nie auf die Idee kommen, unsereren Programmieren bei der Planung einer Marketingkampagne die gleichen Mitspracherechte wie unseren Marketingfachleuten einzuräumen. Trotzdem höre ich mir die Meinung der Programmierer an und berücksichtige sie entsprechend ihrer Stärken und Schwächen.

"Gleichberechtigt" werden Hund und Mensch nie sein können. Schon darum, weil es zwei verschiedene Welten sind.

Wir leben nicht in zwei verschiedenen Welten. Wir leben miteinander. Seit Jahrtausenden.

Warum glaubs DU, führen sich - u. A. - viele Hunde an der Leine so deppert auf? Weils lustig ist, so blöd zu agieren, oder ... weil sie Frust aufbauen, grantig werden, wenn sie immer wieder zurückgezogen, gegängelt und permanent zu etwas gezwungen werden, das ihnen zuwider ist und auch ihrer Natur völlig widerspricht!?

DANKE!!! Nein, es ist eben nicht lustig, so deppert zu agieren. Und ob's die Leine ist, ein unpassend eingeforderdertes Komando, das Mensch aus Prinzip befolgt haben will oder sonst eine Einschränkung, die der Hund nicht versteht.
 
sei nit so kompliziert...du nimmst 2 Decken, eine gibst zum Ablegeplatz..der ist ja eh immer fix, zumindest bei uns...und die andere legst halt auf die Wiese und der Prüfer muss dann ein gutes Timing haben, damit das Platz genau dann kommt, wenn der Hund über der Decke ist :D
geht doch ganz einfach...

man könnte natürlich an allen Stellen wo Hund sich hinlegen muss, bereits Decken auslegen.........der Prüfer hat sicher Verständnis dafür, dass er rechtzeitig das Platz ansagt :D:D:D

na servas, ist sicher eine lustige Prüfung und würde sogar der Elfe gerecht werden, die ja auch schon für Brüller bei Prüfungen gesorgt hat :D:D
 
Wir leben nicht in zwei verschiedenen Welten. Wir leben miteinander. Seit Jahrtausenden

Entschuldigung, habe mich mißverständlich ausgedrückt. Unter "verschiedene Welten" meinte ich, dass das, was in der Hundewelt normal ist, für die Menschenwelt nicht gilt. In der Hundewelt ist eine Zurechtweisung in Form von kurzem Hinschnappen normal. Wir Menschen wollen das nicht. (obwohl....das mit dem verbalen "Hinschnappen"...naja....;))

Wir können uns über unsere Sprache ausdrücken, die Hunde können das nicht. Deshalb "verschiedene Welten".

Ich hoffe, das ist nun klarer.:)

Ansonsten, Sebula, bin ich deiner Meinung.

Besonders das hier:

Für mich ist Gleichberechtigung, jedes Lebewesen entsprechend seiner Stärken und Schwächen zu akzeptieren und ihm in diesem Rahmen seine individuelle Rolle zuzugestehen.

Gleichberechtigung ist für mich nicht, dass jeder alles entscheiden kann.
 
Das mit der Gleichberechtigung ist in meinen Augen einfach eine Frage der Einstellung: Für mich ist Gleichberechtigung, jedes Lebewesen entsprechend seiner Stärken und Schwächen zu akzeptieren und ihm in diesem Rahmen seine individuelle Rolle zuzugestehen.

Gleichberechtigung ist für mich nicht, dass jeder alles entscheiden kann. Ich würde nie auf die Idee kommen, unsereren Programmieren bei der Planung einer Marketingkampagne die gleichen Mitspracherechte wie unseren Marketingfachleuten einzuräumen. Trotzdem höre ich mir die Meinung der Programmierer an und berücksichtige sie entsprechend ihrer Stärken und Schwächen.


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Sehe ich auch so, obwohl ich wohl nicht das Wort "Gleichberechtigung" wählen würde, da es - wie so oft - zu Interpretationsproblemen führt.

Ich würde eher sagen: die alltäglichen Rechte, Bedürfnisse, Anforderungen meines Hundes, stehen für mich auch der gleichen Ebene wie meine eigenen.
 
Ich sehe das nicht als Aufgabe meines Hundes sondern als seine natürliche Voraussetzung: Er WILL sich nicht unnötig streiten. Und wenn ich ihn nicht dazu "zwinge", wird er das auch nicht tun.


Hm, ich weiß nicht so genau. Streiten sich - einmal ganz generell - Lebewesen wirklich NUR wenn sie dazu "gezwungen" werden - bzw. wann ist man wirklich gezwungen sich zu streiten?
Auf Hunde bezogen ist es doch so, daß Hundebisse NICHT IMMER die Folge von Mißhandlung, Bedrohung, "in die Enge treiben" oder Streit um knappe Futterressourcen sind. Mit anderen Worten, Hunde können nicht NUR aus Gründen der Selbstverteidigung beißen (Selbstverteidigung würde für mich "gezwungen sein" bedeuten).




Gibt's im Grundgehorsam ein "Kommando" für "Ist-nicht-Nötig"? ;)


Na ja, ein "Kommando" für "nicht nötig" lernt man in der Hundeschule "standardmäßig" natürlich nicht. Wir hatten bei unserer früheren Hündin - aus einer Situation heraus an die ich mich gar nicht mehr erinnern kann - "is gut" als "Kommando" dafür eingeführt, daß sie sich um eine Sache nicht mehr zu kümmern brauchte, wir haben das also immer gesagt, wenn wir ihr vermitteln wollten, "braucht Dich nicht zu beschäftigen, das regeln wir". Einmal kam ich dann in eine Situation, in der dieses Kommando enorm wichtig war. Ich ging mit ihr um eine Ecke, und stand plötzlich einem völlig betrunkenen ca. 120-Kilo Mann gegenüber, der auf mich draufgeflogen ist, und mich zwischen sich und der Hausmauer "eingeklemmt" hat. Das war das einzige Mal in all den Jahren, daß meine Hündin einen Menschen angeknurrt hat und das einzige Mal, wo ich mir nicht ganz sicher war ob sie u.U. nicht auch bereit wäre zu beißen. Aber auf "is gut" war sie ruhig und hat gewartet bis ich mich selbst befreit hatte. Aus dieser Erfahrung heraus, hab ich von Anfang an damit begonnen auch dem Simba "is gut" als Signal dafür, daß er sich um eine Sache nicht zu kümmern braucht beizubringen. Funktioniert bei Hundebegegnungen noch nicht ausreichend, aber ansonsten ausgezeichnet.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Hunde ethische Grundsätze sehr viel besser verstehen als Menschen.



Hier bin ich wirklich völlig anderer Meinung. Ethische Grundsätze verstehen zu können, setzt voraus, sich Gedanken darüber machen zu können, was das eigene Handeln für andere Lebewesen bedeutet und in diesem Sinne über das was man getan hat "reflektieren" zu können um dann zu entscheiden ob es richtig oder falsch war bzw. wie man sich das nächste Mal in einer vergleichbaren Situation verhalten sollte. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß sich der Hund "XY" abends, wenn er auf seiner Decke liegt, darüber Gedanken macht, ob es denn fair war, daß er nachmittags einem Kind die Wurstsemmel aus der Hand gerissen hat, ob das Kind sich deshalb vielleicht in Zukunft vor Hunden fürchten wird und ob er. wenn er wieder einmal die Gelegenheit dazu hätte, vielleicht nicht doch aus Rücksicht auf das Kind auf die Wurstsemmel verzichten sollte. Solche Überlegungen KANN ein Hund nicht anstellen, weil er im "hier und jetzt" lebt, nach seinen Trieben und Emotionen (und dem was ihm sein Mensch beigebracht hat) handelt und bevor oder nachdem er etwas getan hat, nicht darüber nachdenken kann, was das für andere bedeutet und ob er es wieder tun sollte.
Würden Hunde ethische Grundsätze verstehen, dann hätte das weitreichende Folgen. Dann wäre nämlich ein Hund, der einen Menschen (oder auch einen anderen Hund) schwer gebissen hat, wirklich ein "böser" Hund, denn dann wüßte er ja, was er dem anderen antut und daß das nicht richtig ist. Defacto hat aber ein Tier von solchen ethischen Grundsätzen keine Ahnung, deshalb ist ein Tier auch schuldunfähig.

Liebe Grüße, Conny
 
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