An die Nicht-mehr-auf-Ausstellungen-gehen-Woller: Natürlich ist es jedem überlassen, ob er sich das ansieht oder nicht. Aber stellt Euch doch einmal ein paar hundert zusammengewürfelte "normale" Hundebesitzer auf einem Fleck vor: Würde es da nicht genau so viele abartiger Szenen geben?
Natürlich sollte die Ausstellungsleitung darauf schauen, kann sie aber nur, wenn die Beobachter unangemessenes Verhalten auch melden. Pro Aussteller einen bezahlten Beobachter abzustellen, wird wohl etwas zu teuer werden.
ad "Hunde in Boxen": Von einmal Vorbeigehen weiß man nicht, wie lange und oft der Hund nun wirklich in der Box ist. Mir wäre es sehr recht, wenn meine Hündin sich ab und zu in ihr (Ikea-Kinder-)Zelt legen würde, will sie halt nicht, gut. Aber wenn der Hund die Box annimmt und mal zwei Stunden abschalten kann, sehe ich nicht unbedingt etwas Schlechtes daran. Es gibt sicher genug Hunde, die wirklich den ganzen Tag unfreiwillig drin verbringen, aber eben nicht alle.
Und ich habe bei Ausstellungen schon genug nette Leute kennen gelernt, die wirklich vernünftig mit ihren Hunden umgehen. Und es soll sogar Besitzer geben, die sich für den anderen freuen, selbst wenn er vor dem eigenen Hund plaziert wird (bevor jetzt jemand sagt, daß das bloß Show gewesen wäre - nö, das war ich (ok, da dachte ich aber auch noch, wir ersparen uns dadurch die Nachmittagsrunde
)).
Und nein, ich habe auch kein Verständnis für stundenlange Frisiersessions, beleidigte Besitzer und grobes Verhalten. Aber das liegt nicht nur an der Ausstellung per se, sondern vor allem an den Leuten selbst. Wenn ich keine Lust habe, meinen Hund durch den Ring zu schleifen, dann kann ich es auch einfach lassen. Wenn ich mich auf meinen Hund konzentriere, dann merke ich auch die vielleicht belustigten Blicke der Zuseher nicht. Die notwendige Bewertung (darunter verstehe ich die Formwertnote, + eventuell Platzierungen innerhalb einer Rasse) werde ich auch kriegen, wenn mein Hund mal hüpft oder sich hinsetzt. Zumindest eher, als wenn ich ihn anschreie oder panisch herumreisse. Hoffe ich. Wenn nicht, ist es den Aufwand nicht wert. Auf "mein Pekinese ist schöner als Deine Dogge" lege ich keinen Wert. Das ist nämlich für die Zucht meiner Meinung nach überhaupt nicht mehr relevant. (Äh, ja, ich gebe es zu, ich mag den Ehrenring nicht. Und ich mag auch Essen am Ringrand nicht. Und stickige Hallen mit viel zu wenig Grünfläche. Und zu kleine Ringe. Und Regen. Mag vieles nicht.).
Aber man kann, auch wenn die Umstände nicht immer perfekt sind, eine Ausstellung mit wenig Streß für den Hund hinter sich bringen.