mich würde interessieren, wer was an millan gut findet.
vor kurzem hatte ich ein gespräch mit einem hundeunerfahrenen menschen der meinte, was der millan sagt, ist 1:1 in der kindererziehung umsetzbar.
was an millan schlecht ist, ich denke, das haben wir ja schon x mal durch.
aber eben was ist d a s was die leut an ihm doch ergreift?
mich würden inhalte interessieren, nicht worte wie gehirnwäsche etc.
w a s ist d a s was den millan weitestgehend zu einer positiven gestalt macht in der gesellschaft?
ich kann's dir von mir erzählen.
vor etwas mehr als acht jahren wurde bei meinem sohn autismus diagnostiziert und zwangsläufig musste ich mich da mit verhaltenstherapie, unerwünschtem verhalten abbauen, erwünschtes verhalten aufbauen und positiver verstärkung auseinandersetzen. einen punkt gab es aber für lange zeit, der mich vor große probleme stellte: der löschungstrotz. da konnte mir eigentlich keiner weiterhelfen.
was löschungstrotz ist und wie ich selbst damit umgehe habe ich durch cesar gelernt. zeitgleich hab ich auch so manchen workshop zum thema "autismus und aggression" besucht. was soll ich sagen, die theorie ist die gleiche, nur bei cesar sah ich die praktische anwendung davon, was es ausmacht, wenn ich selbst ruhig bleibe.
btw: mein sohn war eine steineesser. nichts hat gefruchtet, jahrelang kam ich bei spaziergängen nicht weiter als bis zum ersten stein - und ja, da hab ich mir echt überlegt, mein kind unter strom zu setzen, damit er damit endlich aufhört, einfach weil's auch wirklich fast zum tod geführt hat. es gab dann eine folge mit einem hund, der die gleiche obsession hatte. ich konnte sehr viele tipps eins zu eins auf mein kind umlegen und seit dem klappt's mit dem spazieren gehen.
so ganz nebenbei: die positive verstärkung, wenn ich hundebesitzer bin, ist von anfang an angewendet sicher super. nur die hilft mir genau gar nix, wenn ich einen hundebesitzer besuche, der sich um seinen hund genau nix schert. seit cesar weiß ich, wie ich mit fremden hunden umgehen kann, ohne dass ich deren "fehlverhalten" ertragen muss. funktioniert so gut, dass ein hundehalter mich mit großen augen ansah, weil sich sein hund bei mir vollkommen ruhig zu meinen füßen zusammengerollt hat. und ich hab nicht getscht, getreten oder alphagerollt.
es gibt so manches, dass mir bei cesar anfangs die luft verschlug und was ich nicht unbedingt gut heiße. ich lebe aber mit einem kind zusammen, wo ich in situationen komme, wo ich einfach eingreifen muss und es von außen betrachtet genau so verstörend wirkt. mein kind zegit mir des öfteren die grenzen von positiver verstärkung, nämlich dann, wenn der löschungstrotz einsetzt. den moment kann ich nicht trainieren, den muss ich aussitzen, weil ein aufgeben meinerseits DIE verstärkung schlechthin ist.
außerdem hab ich am eigenen leib erlebt und an einem hund miterlebt, wie heilsam und "rudel"fördernd das spazieren gehen ist.