spannend, wir haben uns hier also tatsächlich zu einer Diskussion über Evolution entwickelt...
n dem einer weiter entwicklung des menschen von einem instinkt-bedürfnis getriebenem lebewesen in ein vernunftbegabtes
das ist nichts anderes als Evolution, ganz im biologischen Sinne
seinem umfeld und mitlebenwesen gegenüber verantwortungsbewusstes wesen
Das ist in erster Linie eine philosophische Frage und hat mit Evolution doch wohl eher wenig zu tun.
evolutionstheorie basiert ganz einfach gesagt darauf, dass tiere mit merkmalen, die für das überleben bzw. fortpflanzung vorteilhaft sind, mehr Nachwuchs produzieren können und sich diese merkmale somit in der population auf dauer durchsetzen.
So ist es... und wenn ich diesen Gedanken dann auf den Begriff Gewalt ummünze, mir überlege, dass man Gewalt zB zur Sicherung von Ressourcen verwenden könnte und dass eine der wichtigsten Ressourcen im Evolutionsgedanken wohl der Fortpflanzungspartner ist, dann wundere ich mich auch nicht mehr, warum es so viele Morde aus Eifersucht gibt
. Und das bei uns tollen, verantwortungsbewussten, in den Köpfen vieler offenbar von anderen Tierarten echt abgehobenen, moralisch einwandfreien Menschen
.
Liebe Leute, wir sind Tiere. Keine Überwesen. Und das ist auch keine Schande oder setzt uns herab, denn die Säuger sind ein tolles Volk und jedes hat seine Stärken und Schwächen. Die Hunde können toll riechen, wir haben ein Super-Gehirn, und Bienen (wenn auch Insekten & keine Säuger) können UV-Licht sehen. Jeder hat die Qualitäten, welche es ihm erlauben in seiner aktuellen Umwelt gut zurecht zu kommen. Genau das ist Evolution!
Ein Zusammenleben, wo versucht wird, ohne Gewalt auszukommen, ist effizienter als ein Zusammenleben, wo die Hauptsache das reine Überleben ist.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich dich richtig verstanden habe, aber zu einem gewissen Grad hast du schon recht. Sozialleben bringt evolutionär viele Vorteile, umsonst gibt es nicht so viele sozial lebende Tiere. Und das Leben im sozialen Verband benötigt nun mal auch Regeln des Zusammenlebens unsere Ethik und Moral. Die kommt nämlich auch nicht puff, irgendwo her, sondern auch sie hat sich ganz sinnvollerweise mal entwickelt und erfüllt einen Zweck. Wer Bekoff liest, weiß auch, dass sich Ethik nicht auf die Spezies Mensch beschränkt.
Aber um auf die Gewalt zurück zu kommen. Ein Individuum wird sich auch im sozialen Verband an die Regeln halten, solange es dadurch Vorteile oder zumindest keine Nachteile hat. Wenn es aber um was geht und es durch einhalten der Regeln nicht klappt, so werden sie halt gebrochen. Lügen, täuschen, intrigieren, etc., etc., etc. Geh bitte, wir sind doch alle nicht moralisch einwandfrei und brechen die Verhaltensregeln, wann immer es nötig sein wird. Für mich hat ein Obdachloser der hungert mehr Legitimation sich beim Billa was zum Essen zu klauen, als ein verwöhnter Teenager reicher Eltern das Recht hat, weiß Gott was mitgehen zu lassen...
Ich finde Gewalt auch schrecklich, aber man braucht nur regelmäßig Krone lesen und man merkt, dass sie auch bei uns Menschen nicht plötzlich weg radiert ist.
So und bis hierher ging es mir mal nur um Evolution - NICHT um Hundeeerziehung!
Brigitte ich weiß schon was du meinst. Wir sind vernunftbegabte Wesen, wir haben einen ausgeprägten Sinn für Ethik und Moral und Gewalt ist tatsächlich abscheulich. Natürlich sollten wir möglichst vermeiden, diese unnötigerweise in die Hundeerziehung einfließen zu lassen. Aber mit "im Sinne der Evolution" hat's einfach nix zu tun, weil den Zusammenhang zwischen jemandem, der seinen Hund schlägt und dessen Fortpflanzungserfolg, musst du mir erst beweisen, bevor ich ihn dir glaube
. Wenn wir hier weiter reden, beginnen wir tatsächlich mit der schwierigen Definition der Gewalt.
Für mich ist es moralisch verwerflich einen Hund lieber wochen- oder monatelang ins TH oder hinter ein Kindergitter abzuschieben, als einmal lauter zu werden (soziale Isolation über lange Zeit ist in meinen Augen eine der gewaltigsten Strafen überhaupt, auch wenn sie nicht unter den Begriff positive Strafe fällt). Für mich ist es auch moralisch verwerflich einen Hund lieber einschläfern zu lassen, als über die Verwendung einer Rütteldose nachzudenken (Tod ist nunmal schlimmer als ein Erschrecken
). Und all das passiert aber im Sinne der Tierliebe und der Ideologie der Erziehung rein basierend auf positiver Bestärkung. Aber andererseits ist sowohl lauter werden, als auch eine Rütteldose für viele schon Gewalt.
Versuchen wir doch mal anders zu denken. Stellen wir uns mal nicht mehr bei jeder Handlung die Frage, in welchen Quadranten der operanten Konditionierung man sie einteilen kann, sondern welche unterm Strich das beste Ergebnis für den jeweiligen Hund ergibt. Ich denke auf diesem Weg kommt man ohne Gewissensbisse ans Ziel, auch wenn es so manchen Idealisten nicht gefallen mag. Aber es sollte eben um die Hunde und deren Wohl gehen und nicht um die Ideologie
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