ich war ja bisher (fast) stille Mitleserin (mit Popcorn & Bier , aber dazu muss ich jetzt auch mal wieder was sagen...
Ich lebe jetzt nach vier Jahren Wien auch wieder in einem kleinen Kuhdorf und ich liebe es, wie positiv wir hier mit unseren doch nicht so wenig Hunden aufgenommen wurden. Viele Gespräche zeigen mir auch warum...
.) Weil wir unseren Garten mit einem Zaun gesichert haben und die Hunde nicht herumrennen
.) Weil die Hunde im Ortsgebiet ausnahmslos an der Leine gehen
.) Weil die Hunde, auch wenn wir außerhalb des Ortes sind, an die Leine kommen, wenn wir jemandem begegnen.
.) Weil unsere Hunde selten bis gar nicht am Zaun bellen.
.) Weil wir in der Lage sind, gut genug auf unsere Hunde aufzupassen, so dass keiner von ihnen Jagen geht
.) Weil wir uns verdammt nochmal bemühen, dass niemand sich von unseren Hunden belästigt wird.
Einige weitere Gespräche zeigen mir auch, dass die Leute im Vorhinein durchaus recht skeptisch waren.
.) Unser direktester Nachbar hatte schlechte Erfahrungen mit dem Hund unseres Vormieters, weil ihm dieser alle paar Monate eine seiner Katzen getötet hat (ist ja auch ganz "normales" Hundeverhalten oder
).
.) Der Bub vom Haus ganz hinten, hat irrsinnige Angst vor Hunden und die Mutter war mehr als besorgt, dass die dann herumrennen und er sich nicht mehr ausm Haus traut.
.) Dass uns die Jägerschaft alles andere als freundlich empfangen hat, sollte klar sein. Immerhin leben unsere Hunde - im Gegensatz zu nicht wenigen anderen hier - nicht ausschließlich in Hof und Garten. Mittlerweile werd ich auch direkt im Wald freundlich gegrüßt (gut, mit einem Urzeitgestein hatten wir etwas länger Probleme, aber mit ein paar Spitzfindigkeiten hat sich auch das regeln lassen
).
.) Vor der Hündin hintem in Ort fürchten sich viele, weil sie immer so unterm Tor vorburt (dabei hab ich sie schon so kennengelernt und sie ist eigentlich voll nett - nur halt nicht wenn das Tor zu is
). Da trauen sich viele gar nicht vorbei.
.) Der kleine Scheißer da vorne keift den ganzen Tag, egal ob er im Garten ist oder nicht, sonst keift er halt vom geschlossenen Fenster raus, auch das hört man ganz gut.
.) etc., etc., etc...
Also sorry, aber soooo romantisch ist zumindest unser Dorfleben nicht und wie in der Stadt so fahren wir auch hier mit unseren gut erzogenen (Verzeihung gehorsamenen - damit das böse Wort gefallen ist) Hunden und den für mich völlig normalen und auch angebrachten Verhaltensregeln, die man mit Hund einfach einhält, wirklich sehr gut. Alle Leute sind uns freundlich gesonnen. Niemand schaut uns schief an und viele freuen sich uns irgendwo zu treffen, um sofort mit uns über unsere Hunde reden zu können und darüber wie brav die doch sind
.
Möglicherweise müsste das Dorf noch vieeeeel kleiner sein (und glaub mir es ist nicht groß
) und es insgesamt 3 Hunde geben. Da könnt ich mir theoretisch! vorstellen, dass das gut funktoniert (vor allem wenn zumindest 2 der Hunde den Jägern gehören
). Aber sorry, wieviele solcher super-kleinen Siedlungen gibts noch? und was hat das Leben dort mit dem der Hunde zu tun, wo nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist, manche Leute Angst vor Hunden haben und manche Leute Hunde einfach nicht wollen - zB weil sie schlechte Erfahrungen mit freilaufenden Hunden ohne Besitzer gemacht haben (was zB der Grund ist, warum sich der erwähnte Bub so sehr vor Hunden fürchtet
)?
Meine Hunde dürften alle nicht einfach so in eine öffentliche Einrichtung marschieren, weder ohne Leine, noch ohne mich. Warum auch?
Wenn dann was passiert schreit wieder die halbe Welt "der hat seine Aufsichtspflicht" verletzt. Sorry, aber ein wenig blauäugig ist das schon...