Wenn ich von Kampfhunden lese, die über Kinder auf Spielplätze herfallen, krieg ich eine Wut. Auf die Hunde, auf die Züchter dieser Rassen und auf die Menschen, die sich solche Hunde zulegen.
Auch ich bekomme eine Wut auf die unverantwortlichen Hundehalter wenn wieder mal ein Kind verletzt wird, keine Frage! Und gleichzeitig muss ich mich fragen: woher kam dieser Hund? Was ist schief gelaufen? Wieso wurden die Anzeichen übersehen? Wieso reagierte niemand im Vorfeld bei amtsbekannten Hunden (und das ist wohl öfter der Fall als dass die Hunde „aus heiterem Himmel zubeissen“)? Und vorallem stelle ich mir die Frage: wie können solche Vorfälle in Zukunft verhindert werden?
Wer sich mit dem Thema Hunde/Verhaltensweisen/Physiologie etc. auseinandersetzt, wird wissen dass es NICHT an der Rasse eines Hundes liegt wenn er beißt, sondern an vielen Faktoren (Herkunft, Aufzucht, Sozialisierung, Haltung, Auslastung, medizinische Gründe...). Wer sich nicht damit beschäftigen will geht wohl den leichten Weg und sagt: die Rasse ist schuld, weg mit den Hunden. Dies zeugt aber wirklich nicht von guter journalistischer Tätigkeit, denn um über ein Thema schreiben zu können sollte man sich auch tatsächlich damit auseinandersetzen.
Kann mir bitte jemand erklären, warum sich ein normaldenkender Mensch einen “Kampfhund” zulegt? Was macht den Reiz dieser Rassen aus? Der Hund wird einem ja nicht von höherer Stelle zugeteilt – nein, wir können uns aussuchen, mit welchem Hund wir zusammenleben wollen. Wieso suche ich mir also ausgerechnet einen “Listenhund” aus? WIESO?
Warum legt man sich also „so einen Hund“ zu? Tja, mir wurde mein erster sog. Listenhund wohl tatsächlich von höherer Stelle zugeteilt. Ich wollte keinen solchen Hund, doch plötzlich war sie eben da, ein bemitleidenswertes Wesen, für mich eben ein armer Hund, nicht mehr.
Heute würde ich einen „solchen Hund“ gezielt auswählen....eine außerordentlich treue seele, gutmütig, geduldig, angepasst und einfach passend für mich und mein Leben.
Die Tierheime wissen nicht mehr wohin mit den abgelegten, verstoßenen Kampfhunden. So lieb und so harmlos können sie also doch nicht sein, die Hunderln mit dem Killergebiss.
Es sitzen außerordentlich liebe „Listenhunde“ im Tierheim, problemlose Hunde....und sie warten wohl ewig auf ein Zuhause, denn sie sind „Kampfhunde“, welche die Gesellschaft eben nicht haben will....also wirklich kein Thema um sich darüber lustig zu machen....
Ich bin selbst Hundebesitzerin. Aber ich bin auch Mutter einer kleinen Tochter. Und für mich kommt das Kind zuerst! Und ja, ich wäre für eine radikale Lösung des Problems: Ein Zucht- und ein Halteverbot für Kampfhunde. Am besten ab heute! Die kleine Amelie und die kleine Gabriela sind gezeichnet. Ein Leben lang. Angegriffen und zugerichtet von Hunden, die wir nicht im Griff haben.
..Auch ich bin von einem Hund gebissen worden, mein Körper reagiert immer noch äußerst negativ auf einen gewissen Hundetypus (und NEIN, kein Listenhund...) und dennoch habe ich soviel Anstand dass ich nicht alle Hunde, die diesem Typus entsprechen, tot sehen will.
Die Hundebuch-Autorin Gudrun Beckmann äußerte am 27. Juni 2000 gegenüber der Deutschen Presse-Agentur,
*Listenhunden sei „ein Hang zum aggressiven Explodieren“ angeboren, nicht anerzogen.
*„Es fehlt diesen Tieren die unter Hunden sonst übliche Sozialisierbarkeit.“
*Als Gegenbeispiel nennt sie den Schäferhund, dieser „greife nicht von sich aus an, ohne provoziert zu werden.“
* die Tiere müssten in getrennten Zwingern gehalten werden, „Lebenslange Einzelhaft ist die einzige Lösung des Problems.“
*Am 4. Oktober 2000 ergänzte sie gegenüber dpa „Die Hunde haben einen Vorderhirnschaden
Damit ist ja wohl alles gesagt…..
Ach, ich wusste gar nicht dass Hundebuch-Autorin ein anerkannter wissenschaftlicher Beruf ist...
Gerade als „Expertin“ für Herdenschutzhunde sollte man sich doch mit Verhalten genau auseinandersetzen.
Nunja, ein Hang zum aggressiven Explodieren, den kann ich bei meiner Hündin postprandial (sprich nach dem Fressen) auch beobachten....allerdings meint die „Expertin“ hier wohl nicht die Verdauungsprobleme meines Hundes *grübel*
Selbst mit „artfremden“ Wesen läuft das Zusammenleben einwandfrei. Gut, zugegeben, ab und zu muss ich dann doch den ach so bösen Hund aus den Fängen der Katzen befreien, weil mein Hund sich nicht zu helfen weiß.
Wieder was gelernt: der Schäferhund muss provoziert werden um anzugreifen, während der Listenhund ganz unmotiviert plötzlich zur rasenden Bestie wird....wenn dem so ist gibt es wohl unglaublich viele Menschen die nichts anderes zu tun haben als Schäferhunde zu provozieren, da diese ja bekanntlich fast jede Bissstatistik anführen...
Lebenslange Einzelhaft also...wenn sich diese Hunde ja laut „Experten“ auch gegenseitig „zerlegen“, wie kann es sein dass diese Rassen noch existieren? Unbefleckte Empfängnis? Gefolgt vom Kaiserschnitt und dann sofort ab in die Einzelhaft mit den Welpen? Schwachsinn!
Und zu guterletzt der Vorderhirnschaden:
Hierzu hätte ich bitte gerne wissenschaftliche Studien...ich glaube das ist wohl sehr an den Haaren herbeigezogen (oder soll ich sagen vermenschlicht? Schließlich gibt es ja Untersuchungen beim Menschen zwischen Schädigungen des Frontallappens und psychopathischen Serienmördern)..
Oder meint sie die Symptome der „Cocker-Wut“, die, wie der Name schon sagt, häufig beim Spaniel auftritt?
Bei manch aggressiver Einstellung muss ich mich auch fragen wieviele Menschen wohl einen gravierenden Vorderhirnschaden haben...
just my 2 cents