FFEITAG, 12. FEBRUAR 2010
Hallo Leute!
Ich bin´s wieder!
Herrli war grad mit mir beim TA und das Ergebnis ist, nun ja, niederschmetternd.
Auch hier wurde bestätigt, dass ich unmenschliche Schmerzen habe, die nicht mehr gelindert werden können.
Es wurden 2 Röntgen von mir gemacht und Herrli war schockiert (selbst als Laie) als er die Bilder sah.
Mein unverheilter Bruch ist mittlerweile verschwunden, es ist keinerlei Substanz mehr da. Im Gegenteil der TA meint, nur mehr einen Tumor zu sehen (sicher weiß er es aber nicht, da müsste er mich aufschneiden).
Das Knie ist nicht nur einfach kaputt, es ist vollkommen zerstört, mit schwerster Arthrose, ebenfalls schon fast substanzlos.
Durch die Schonhaltung ist mittlerweile auch schon meine Hüfte angegriffen.
Der TA hat uns ganz schwere Schmerzmittel mitgegeben, allerdings nicht als Therapie, sondern als Übergangslösung bis Frauli und Herrli eine Entscheidung treffen.
Es gäbe 3 Möglichkeiten:
1. Versuchen beim Bruch eine Stahlplatte einzusetzen und auf ein Wunder hoffen, dass es doch wieder zusammenwächst. Leider ist die Möglichkeit so gering, dass das passieren wird, dass das schon mal wegfällt. Außerdem wären die Schmerzen im Knie noch immer da.
2. Ein künstliches Kniegelenk. Nur, wo befestigen? Ist ja nix mehr da, wo es halten würde. Also fällt diese Möglichkeit auch weg.
3. Amputation des Beines. Und diese Möglichkeit wird es werden.
Ich hoffe, dass sich Frauli und Herrli schnell entscheiden und mich nicht mehr lange leiden lassen.
Nicht ich habe Angst vor der Amputation, sondern meine beiden Menschen.
Ich habe mich schon lange damit abgefunden und mich darauf vorbereitet.
Ich bin Frauli sehr dankbar, ich konnte die letzten Tage mein Leben voll auskosten. Ich durfte ein letztes Mal (auf diese Weise) mit meinem Lieblings-Fido-Bub spielen.
Ich hab noch mal richtig aufgelebt, um später dann von diesen Erinnerungen zu leben.
Aber mein Leben ist hiermit nicht zu Ende, im Gegenteil es fängt jetzt erst richtig an.
Ein Leben ohne Schmerzen, ein Leben ohne die Unsicherheit: wie wird der heutige Tag? Schmerzhaft? Oder doch halbwegs angenehm?
Ich weiß, ich werd rasch damit zurechtkommen, es ist ja eine Erleichterung und keine Strafe.
Das Tempo wird eben anders sein. Langsamer, gemütlicher.
Wir werden uns alle auf einen neuen Lebensrhythmus einstellen müssen.
Es werden Therapien folgen um meinen Gleichgewichtssinn zu stärken und meine Muskeln zu trainieren.
Ich werd ab dann zu einer ganz speziellen Hundegruppe gehören: den Gehandicapten. Und werde damit einen ganz speziellen Respekt von allen anderen Hunden erwiesen bekommen.
Ich bin dann anders, und doch so wie sie.
Ich werde viele Dinge aus einer anderen Sicht erleben und mich daran anpassen.
Aber das Wichtigste: Ich werde keine Schmerzen mehr haben!
So, und jetzt geh ich Frauli und Herrli trösten, denn die sind furchtbar traurig und verzweifelt und brauchen mich jetzt.
Bis zum Tag der OP: Dann brauche ich sie!