naja also für mich ist positive Strafe ich füge dem Hund etwas für ihn unangenehmes Hinzu - erstens damit es wirkt muss es für den Hund nachhaltig und sehr unangenehm sein.
In dem Fall habe ich mit der selbst zugefügten positiven Strafe gemeint, wenn der Hund über den - noch nicht fertigen - Zaun springt, dahinter die Scheibtruhe steht, an der er sich weh tut, und es danach nie wieder versucht. Das Timing kann in diesem Fall gar nicht besser stimmen. Er hat auch das nachfolgende Hochheben und Trösten nicht als positive Bestärkung für sein voheriges Handeln gesehen.
Zweitens Timing - ich muss ihm genau in dem Moment strafen wo das unerwünschte Verhalten passiert. Wenn ich bei pos. Bestärkung manchmal zwecks Timing daneben liege ist es nicht sooo tragisch, da lerne ich ihm was falsches, also Timing ist immer wichtig, aber wenn ich bei der positiven Strafe zu späte Strafe dann strafe ich ihn aus der Sicht des Hundes für etwas anderes als für das was mir nicht passt.
Dann habe ich auch das Problem mit der falschen Verknüpfung - mir fällt jetzt bei positive nur was aversives ein: Also Hund bellt anderen Hund an, und ich gebe ihm einen ordentlichen Ruck mit der Leine, kann es sein dass er den Leinenruck =Schmerz mit dem Anblick des Hundes verbindet und nicht mit seinem Verhalten.
Und desweiteren damit positive Strafe funktioniert muss sie auch immer sobald das Fehlverhalten auftaucht angewendet werden - weil sonst hast so was wie des Gegenteil einer Jack Pot Funktion. (So einen Spieler Kick beim Hund - naja ev. erwischt es mich diesmal nicht).
Außerdem mag ich einen anderen Lebewesen aus ethischen Gründen nichts antun was ihm unangenehm ist, zumindest nur aus Erziehungsgründen.
Und klar pos. Strafe wirkt, und geht auch schneller - aber für mich zuviele Unsicherheitsfaktoren außerdem will ich nicht das der Hund etwas unangenehmes mit mir verbindet.
OK ich überlege ja auch nicht so und jetzt wende ich die neg. Strafe an und jetzt dieses und jetzt das. Nur ich weiß für mich ich möchte dem Hund zwecks Erziehung nichs unangenehmes hinzufügen (ehrlich mir fällt gar kein Beispiel pos. Strafe ein was nix mit Gewalt zu tun hat, ev. ein unangenehmer Geruch oder ein lautes Geräusch?) Und mit negativer Bestärkung kann ich sowieso nix anfangen. Ich ich mache nix unangehmes für den Hund bis er mit dem Verhalten aufhört. (Zumindest nicht bewusst in der Erziehung).
Und ich denke Hunde lernen auch mit allen 4 Methoden, in jedem Hundeleben wird pos. Strafe (siehe Beispiel Glastür), neg. Bestärkung (da fällt mir gerade nix ein - oder doch Waldi bellt auf Snoopy solange an bis der ein Spielzeug auslässt), positive Bestärkung und negative Strafe geben. Einfach weil sowas im Leben passiert.
Zur Erziehung wende ich aber nur pos. Bestärkung und neg. Strafe an.
Und nein meine Hunde sind nicht die Besterzogensten der Welt, liegt aber eher an meiner Unfähigkeit, als daran dass man des mit pos. Bestärkung und gegenenfalls neg. Strafe nicht erreichen könnte.
Ok das ist Gut das du positive Strafe nicht mit Gewalt verbindest. Was machst du dann?
Schimpfen z.B. Nicht als Erziehungsmittel zum Lernen, wenn er es noch nicht kann. Aber sehr wohl, wenn Hund das schon genau weiß und kann, aber nicht will, dann kommt schon mal ein schärferer Tonfall. Sonst fällt mir dazu auch nichts ein.
OK ignorieren ist für dich auch schon positive Strafe -
Für manche Hunde wahrscheinlich schon. Wenn sie besonders sensibel sind. Puh, hmm also ich würde es als neg. sehen, weil ich ja was für den Hund tolles (mich) quasi entziehe durch "Ignorieren" (also eisige Verachtung) - also ich füge ja nix hinzu sondern entferne was (also meine Aufmerksamkeit, mein Wille zur Kooperation, mein Lob).
Aber wenn du Ignorieren von einem unangenehmen Verhalten hinzufügen siehst - klar. Puh.
Bei meinem Hund nicht. Die würde Ignorieren wohl manchmal in der Weise einschätzen - ah, Frauli sagt nix, also ist der Unfug, den ich grade mache, in Ordnung. ...Keksi hol ich mir halt später
Tja genauso nur weil es die Begriffe nicht gab (ich glaub die gab es auch schon vor 30 Jahren) - gab es die Mechanismen trotzdem. (Nur weil es den Begriff für Schwerkraft nicht gab, existiert sie ja trotzdem)
Naja nur weil man die Theorie nicht kennt heißt es ja nicht, dass es im Hintergrund trotzdem nach dem Mechanismen passiert. Und egal ob du aus dem Bauch heraus den Hund anbrüllst oder ignorierst - der biologische Lerneffekt basiert trotzdem auf diesen Theorien.
Ich verstehe nicht wieso es immer heißt nützt mir die Theorie was - das hat ja niemand erfunden - sondern entdeckt wie es abläuft - und ablaufen tut das lernen nun mal so, hat es immer und wird es immer, auch wenn es keiner entdeckt hätte.
Nur so kann ich mir Verhalten leicher erkären.