nochmals rund um Epigenetik

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@brigitte

es hängt sicher vieles AUCH mit epigenetik zusammen, nur ist dieses thema so komplex, dass es keine einfachen lösungen gibt.

ich kann dir von 5, heute erwachsenen, kindern erzählen, die auf grund ihrer kindheit alle krank geworden sind. alle konnten und können nicht mit stress umgehen. 3 von ihnen sind in der zwischenzeit verstorben, weil sie aus stress, der für die meisten von uns als solcher gar nicht erkennbar ist, die falschen entscheidungen getroffen haben. 1 fristet sein leben in einer betreuten einrichtung - hilfe nicht mehr möglich und einer ist in behandlung - ausgang ungewiss.

die menschen, die ihre heimat verlassen mussten, sind traumatisiert. dagegen gibt es keine pille und alles ist gut. da ist individuelle betreuung/behandlung von nöten und dafür wird kein geld zur verfügung gestellt........

du kannst dir deine welt gerne schön träumen, aber zwing diese träume niemanden auf.
 
Da ging es um eine Diskussion aus einem anderen Forum. Ist schon jahrelang her.
Es ging um eine Idee Haiders, straffällige Flüchtlinge (mutmaßliche, verurteilt war ja niemand) auf der Saualm unterzubringen. Bis zur Verurteilung, soweit ich das richtig in Erinnerung habe.
Dass du als Jüdin - oder halb(?) - Ideen eines Haiders oder Straches gut finden könntest, verblüfft mich gerade sehr
 
Dass du als Jüdin - oder halb(?) - Ideen eines Haiders oder Straches gut finden könntest, verblüfft mich gerade sehr

Nein, ich bin keine Jüdin, "halb" ist ein Ausdruck des Nationalsozialismus, wenn wir schon genau sind. (aber ich bin deshalb nicht böse, zum Unterschied von vielen Usern hier)
Und zur Idee, dass man mutmaßlich straffällige Asylwerber einstweilen nicht in eine Untersuchungszelle setzt, sondern auf einen Berg - egal, von wem die Idee kommt - ich finde sie nicht menschenunfreundlich.
Ich weiß nicht, warum der Ehemann der Frau damals auf sie losging, weiß auch nicht mehr, ob ein Rückkehrverbot ausgesprochen wurde - auf jeden Fall sollte er auf der Saualm landen. Bis zur Verhandlung.
 
@brigitte

es hängt sicher vieles AUCH mit epigenetik zusammen, nur ist dieses thema so komplex, dass es keine einfachen lösungen gibt.

ich kann dir von 5, heute erwachsenen, kindern erzählen, die auf grund ihrer kindheit alle krank geworden sind. alle konnten und können nicht mit stress umgehen. 3 von ihnen sind in der zwischenzeit verstorben, weil sie aus stress, der für die meisten von uns als solcher gar nicht erkennbar ist, die falschen entscheidungen getroffen haben. 1 fristet sein leben in einer betreuten einrichtung - hilfe nicht mehr möglich und einer ist in behandlung - ausgang ungewiss.

die menschen, die ihre heimat verlassen mussten, sind traumatisiert. dagegen gibt es keine pille und alles ist gut. da ist individuelle betreuung/behandlung von nöten und dafür wird kein geld zur verfügung gestellt........

du kannst dir deine welt gerne schön träumen, aber zwing diese träume niemanden auf.

Zuerst einmal danke für dein Posting! :)
Ja, das Thema ist komplex und ich finde es mehr als traurig, dass diese Menschen, von denen du gerade geschrieben hast, teilweise nicht mehr leben oder in Behandlung sind.
Nein, Pille gibt es keine, aber mir würde diese Idee der "Big Brothers and Big Sisters - vor allem für Kinder! gut gefallen.
Wenn das Freiwillige machen....wieviel Geld wird dann benötigt? Ausbildung - ja... aber kann das so viel kosten?

Hinsichtlich Epigenetik...meine Kenntnisse darüber stammen aus Wiki und ähnlichen Artikeln aus dem Internet und Zeitungen. Ein erster Strohhalm.... womit man vielleicht helfen könnte.
 
Zuerst einmal danke für dein Posting! :)
Ja, das Thema ist komplex und ich finde es mehr als traurig, dass diese Menschen, von denen du gerade geschrieben hast, teilweise nicht mehr leben oder in Behandlung sind.
Nein, Pille gibt es keine, aber mir würde diese Idee der "Big Brothers and Big Sisters - vor allem für Kinder! gut gefallen.
Wenn das Freiwillige machen....wieviel Geld wird dann benötigt? Ausbildung - ja... aber kann das so viel kosten?

Hinsichtlich Epigenetik...meine Kenntnisse darüber stammen aus Wiki und ähnlichen Artikeln aus dem Internet und Zeitungen. Ein erster Strohhalm.... womit man vielleicht helfen könnte.

http://www.bigbrothers-bigsisters.at/
 
Hat eigentlich irgendjemand hier meinen oben eingestellten Link gelesen?
Das Töten kann den jungen Männern (teilweise auch Frauen, aber weniger) auch einfach Spaß machen! Die haben dann danach auch geringere Schäden durch das Erleben von wahren Gemetzeln, als andere, wenn es ganz einfach als Jagd auf Feinde interpretiert wird. So arbeiten IS, Boku Haram und ähnliche. Rekrutieren vor allem (sehr) junge Männer. Freiwillige oder auch unfreiwillige, als Kindersoldaten.

Was danach dagegen hilft ist nur Therapie, die ihnen beibringt, dass auch diese Feinde genau so Menschen sind.

Dafür braucht es weder vererbte noch erworbene Gene, das steckt schon in uns allen drinnen:(

Ja, hab ich schon gestern gelesen, allerdings ist eine Antwort da wirklich nicht einfach.

Ich persönlich glaube, daß tatsächlich in jedem Menschen ein WINZIGER Funken dieser archaiischen "Lust am Bösen" steckt - in Männern wie in Frauen - gewissermaßen als Erbe aus entwicklungsgeschichtlich "grauer Vorzeit". Warum das nur vom "Jagen" kommen sollte erschließt sich mir allerdings nicht so ganz - aber bitte.

Allerdings glaub ich, daß einem Menschen, der mit halbwegs "gesunden" Anlagen geboren wird und dann eine einigermaßen gesunde Entwicklung als Kind und Jugendlicher nimmt, eine MENGE an Ressourcen zur Verfügung stehen, die dafür sorgen, daß er gar nie auf die Idee kommt, diesen "archaiischen bösen Funken" jemals ungehemmt auszuleben (so der im Laufe des Lebens überhaupt jemals spürbar wird).

Menschen verfügen normalerweise über eine Menge "aggressionshemmender" Faktoren, wie Einfühlungsvermögen; Zuneigung zu anderen Lebewesen; ein kritisches, funktionierendes Gewissen etc. etc.

Bei einem Menschen, der tatsächlich aus Lust oder Vergnügen Tötet und Quält würde ich definitiv KEINE "normale" Persönlichkeitsstruktur sehen. Das völlige Fehlen eines Gewissens, der Fähigkeit zu Einfühlungsvermögen und Mitleid ist eben definitiv NICHT normal, sondern psychopathisch - und zwar auch dann, wenn der betreffende Mensch selbst NICHT leidet und nicht traumatisiert ist.

Aber natürlich ist das eine Definitionsfrage - wenn man "etwas Pathologisches" erst dann attestiert, wenn auch der "Täter" leidet - tja, dann gibt es natürlich auch gesunde Monster.

Den Artikel finde ich trotzdem sehr interessant und wichtig, weil er zeigt von welcher enormen Bedeutung es ist, dafür Sorge zu tragen, daß in einer Gesellschaft Gewalt nicht "normal" wird. Was sonst passiert sieht man ja leider gerade wieder sehr deutlich in verschiedenen Teilen der Welt. Das berühmte "Wehret den Anfängen" eben.

Liebe Grüße, Conny
 
Nein, ich bin keine Jüdin, "halb" ist ein Ausdruck des Nationalsozialismus, wenn wir schon genau sind. (aber ich bin deshalb nicht böse, zum Unterschied von vielen Usern hier)
Und zur Idee, dass man mutmaßlich straffällige Asylwerber einstweilen nicht in eine Untersuchungszelle setzt, sondern auf einen Berg - egal, von wem die Idee kommt - ich finde sie nicht menschenunfreundlich.
Ich weiß nicht, warum der Ehemann der Frau damals auf sie losging, weiß auch nicht mehr, ob ein Rückkehrverbot ausgesprochen wurde - auf jeden Fall sollte er auf der Saualm landen. Bis zur Verhandlung.

Vielleicht bin ich einem Irrtum erlegen, aber ich habe das aus deinen div. Posts herausgelesen (Verwandte im KZ, usw.) Trotzdem: "halb" ist doch kein böser Ausdruck! Wir haben liebe Freunde in Korfu, deren Kinder eben halb griechisch und halb norwegisch sind, na und?
Aber um zum Thema zurückzukommen: ich bin nicht der Meinung, dass man von Geburt an das "Verbrechergen" in sich hat, schon gar nicht, dass das einer bestimmten Herkunft zuzuschreiben ist. Aus der Not heraus kann so manches Unrecht passieren - Diebstähle, usw.
Gewaltbereitschaft ist mM allen Menschen von Geburt an mitgegeben, wenn es ums Überleben geht. Die es dann tatsächlich ohne Notwendigkeit ausüben, sind fehlgesteuert, sei es durchs Umfeld, schlechte Erfahrungen ..... aber unabhängig von der Herkunft und den Genen.
 
http://www.integrationshaus.at/cgi-bin/page.pl?id=22;lang=de


und es gibt noch viel mehr in dieser Richtung ....


aber es überrascht mich nicht, dass dich das überrascht ... :rolleyes:

Danke, es gab auch das Projetk Gemma's an - für welches ich jahrelang ehrenamtlich gearbeitet habe, das Sponsoring der BA wurde leider eingestellt, Projekt gibt es nicht mehr, aber ich hab immer noch Kontakt zu meiner ehemaligen Jugendlichen (heute ist es mehr eine Freundschaft) =)

Erinnert mich gerade seeehr an die HuSchu Diskussion...erst raunzen, dass es sowas nicht gibt, dann verwundert sein, dass sowas gang und gäbe ist.
 
calimero+aaron schrieb:
Aber dass Menschen, die Jahrzehnte/Jahrhunderte lang Gewalt erleben mussten, eher in Gefahr geraten, auffällig zu werden als Kinder, die in Frieden und Geborgenheit aufwachsen dürfen - ich mein, das sind wir uns schon einig?

Was bringt uns diese Erkenntnis?
Wieso einigen wir uns nicht auf Folgendes:
Wer in Not ist, soll Hilfe bekommen.

Von mir wirst du kein "aber" hören. Es gibt kein "aber".
Entschuldige bitte.
Dich hatte ich eigentlich nicht gemeint.
Aber ich seh schon, dass mein letzter Satz in der Kombi extrem unterstellend dir gegenüber war. Das wollte ich nicht und tut mir ehrlich Leid. Hätt ich nicht schreiben dürfen.

Der Mann damals in Kärnten wohnte mit seiner Frau nicht in einem Flüchtlingsheim, soweit ich mich erinnere, waren sie vorerst privat untergebracht. Ok, meine Erinnerung kann trügen, aber ich glaube nicht, dass es gerade in Kärnten, von der Saualm abgesehen, Flüchtlingsheime/Lager gab. Du kannst nun schreiben, Gewalt gegen Familienmitglieder gibt es immer. Stimmt. Aber hier hätte es eine Erklärung gegeben.
Dazu kann ich dir nicht antworten. Ich kannte die Geschichte bislang nicht.
Aber ja: es gibt viele andere, mögliche Faktoren. Welche davon hier miteingeflossen sind, kann ich, gerade wo ich nur das in diesem Thread Geschriebene dazu weiß, echt nicht sagen. Aber dass es am "Flüchtlings-status" lag, glaube ich nicht, da hast du Recht.

Weißt du was? Wenn Strache dafür sorgen würde, dass Flüchtlinge adäquat untergebracht würden, dass sie psychologische Hilfe erhalten würden, dass speziell die Kinder besonders betreut würden - könnte ich mir sogar vorstellen, ihn in diesem Punkt zu unterstützen.
Denn nichts Anderes waren meine Forderungen
Nur falls ich mich missverständlich ausgedrückt habe: ich bezog mich auf deine Aussagen auf dem letzten Thread.

Meiner Auffassung zufolge würde ein HC Strache aus diesen Worten:
"Ursache ist, dass dort ein "Klima" der Gewalt herrscht - schon über Jahrhunderte lang, welches sich in den Genen der Menschen festsetzte"
wahrscheinlich folgendes machen (so, ungefähr, sinngemäß):
"Flüchtlinge sind erwiesenermaßen gewalttätig! Sie tragen die Gewaltbereitschaft in sich und vererben sie weiter! Die Epigenetik hat es bewiesen - Sie sind gefährlich für uns Österreicher! Wir müssen uns vor ihnen schützen! Sie müssen allesamt sofort ausgewiesen werden!"

Ich weiß dass das nicht das war, was du damit ausdrücken wolltest, aber man kann es so, wie du es geschrieben hast, ohne Weiteres für andere, nämlich ganz üble Zwecke verwenden und an die Fahnen heften. Und es wird Leute geben, die das glauben.
Was dann?

Und genau DARUM geht es mir. Nach wie vor. Und langsam find ich's ein kleines Bisschen lächerlich, dass ich immer und immer wieder zu genau diesem Anliegen zurückdiskutieren muss - und du dann erst recht wieder mit was Anderem ankommst.

PS: Wenn er sich für Flüchtlinge einsetzen würde ... ja, das ist eben die Sache: "Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre" und so.
Ich glaub, wir wissen beide dass das nicht passieren wird.
 
Zitat von Loam
Zur eigentlichen Frage: Weil sie nicht ausreichend betreut und versorgt werden. Weil zwischen "wir wissen, wie man helfen kann" und "wir haben die notwendigen Mittel bzw WOLLEN sie stellen um zu helfen" ein himmelweiter Unterschied liegt.
Wir haben nicht deswegen Zeltstädte (die ich übrigens für so dermaßen peinlich und beschämend halte dass ich schreien möchte), weil wir nicht wissen was wir tun sollen, sondern weil wir nicht mehr machen wollen. "Das reicht doch schon", heißt es dann, "wozu Kasernen aufsperren? Wozu mehr tun? Sollen die doch dankbar sein, dass wir armes, kleines Land sie überhaupt aufnehmen"

Danke!

Wenn das Freiwillige machen....wieviel Geld wird dann benötigt? Ausbildung - ja... aber kann das so viel kosten?
Manchmal brauchst du das Rad nicht neu erfinden ;) und in dem Fall würd ich sagen: Nicht denken, tun!

Bei uns gibt's im Rathaus eine Stelle für ehrenamtliche Tärigkeiten. Sie vermitteln Leute je nach Interesse: (Vor)Lesestunden mit Kindern, Besuche in Altenheimen oder eben Lernhilfe/"Buddy" für Flüchtlinge...
Das ganze kostet nichts, außer meiner Zeit.

Manchmal kann's auch einfach sein...
 
Ich finde die ganze Diskussion geht ja leider an den wirklichen Problemen völlig vorbei. Wie man Traumata richtig behandelt, weiß man ja inzwischen ganz gut, auch wie man Menschen, die alles verloren haben, menschlich behandelt, ist kein großes Mysterium mehr.
Und wenn tatsächlich Asylwerber straffällig werden, dann gibts für jedes Delikt ein passendes Gesetz samt Strafmöglichkeiten (inklusive Abschiebung) dafür.

Was ich aber gar nicht verstehe - und vielleicht hat ja jemand eine Erklärung dafür? Wieso gibt´s in diesem Land so viele, die jenen Menschen, die eh nix haben, sogar ein Zelt neidig sind? Oder die auf fb schreiben, dass sie Lebensmittel lieber wegschmeissen, bevor sie´s Flüchtlingen spenden? Oder die Menschen in Militärmaschinen setzen möchten, damit sie keiner schreien hört oder sich gestört fühlen könnte, wenn sich diese Menschen aus Angst um ihr Leben anurinieren? Die sich vor kleinen Kindern mit Taferln aufstellen um ihnen mitzuteilen, dass sie nicht erwünscht sind? (jeder der jemals auf fb geschaut hat, kann die Liste noch endlos fortsetzen).

Wie bitte behandelt man die? Warum sind die so? Was hat sich in den vergangenen Jahrzehnten des Friedens in Österreich in deren Genen festgesetzt? Gibt es dafür auch eine epigenetische Erklärung? Wie kann man denen helfen?
 
Oder die auf fb schreiben, dass sie Lebensmittel lieber wegschmeissen, bevor sie´s Flüchtlingen spenden? Oder die Menschen in Militärmaschinen setzen möchten, damit sie keiner schreien hört oder sich gestört fühlen könnte, wenn sich diese Menschen aus Angst um ihr Leben anurinieren? Die sich vor kleinen Kindern mit Taferln aufstellen um ihnen mitzuteilen, dass sie nicht erwünscht sind? (jeder der jemals auf fb geschaut hat, kann die Liste noch endlos fortsetzen).

Gott sei dank kenne ich solche Seiten auf Facebook nicht bzw habe ich unter meinen Freunden niemanden, der solche Seiten teilt. Ich würde das auf jeden Fall melden, in der Hoffnung, dass solche Seiten sofort gelöscht werden...:eek:

Hier bei uns (in der Kommune) wird sehr viel für die Flüchtlinge getan, obwohl es auch schlimme Zwischenfälle gab, aber die meisten Flüchtlinge nehmen es dankbar an.. so helfen und unterstützen unsere Vereine bei den ehrenamtlichen Aufgaben, wie Fahrräder reparieren, treffen zum kennen lernen und bei Behördengängen und Sprachproblemen... Es werden Wohnungen gesucht und Möbel gespendet.. besonders für die Kinder wird sehr viel getan..

Und die große Mehrheit der Menschen hier würde so einen Dreck, wie das genannte auf den Facebook Seiten, ganz sicher nicht teilen oder gut heißen... Im Gegenteil, es gehen immer mehr Menschen auf die Straße die gegen solche Schmierfinken streiken...

Ich würde mir wünschen dass solche Schmierereien verboten werden, weil solche Parolen nichts mehr mit einer Meinungsfreiheit zu tun haben, sondern Menschenverachtend sind..
 
Leopold, das frage ich mich auch immer wieder, und schäme mich für unser Land.

Ich vermute, ein ganz wichtiges Element auf dem Weg zu diesem Verhalten ist es, sich zuerst mal selber abzugrenzen, ganz bewusst, sich selbst als anders (besser, gescheiter, einfach nur privilegierter, von Geburt an mit bestimmten Rechten ausgestattet, mehr hier hergehörend - was auch immer, die Liste ließe sich ewig fortsetzen) wahrzunehmen.
Dieses ich / wir hier und du / ihr dort, das “hilft“ bei jeglichem unsozialen bis hin zu grausamen Verhalten.
Umgekehrt ist ja gerade wenn es darum geht, das positive soziale Verhalten zu aktivieren, immer von Mitmenschen, Brüdern und Schwestern, Nachbarn (in Not), etc die Rede. Um dem so Angesprochenen die Abgrenzung gar nicht erst zu ermöglichen.

Aber diese Abgrenzung stärkt gleichzeitig das Wir-Gefühl, die Zugehörigkeit zu einer (vermeintlich starken) Gruppe. Deswegen wird das ja auch von einigen politischen Bewegungen so gerne als Instrument benutzt. Es funktioniert.

Mit dem Tiere Schlachten und Essen funktioniert es übrigens entfernt zwar, aber doch auch ähnlich. Je mehr man sie als Mitgeschöpfe wahrnimmt, desto weniger leicht fällt es einem, sie guten Gewissens zu essen.
 
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