laubfrosch
Super Knochen
@Cato: ich hab ihn gelesen, hab aber meine Probleme damit. Ich kann sie dir aufzählen, aber nicht hieb und stichfest argumentieren:
Kurz versucht: Nur weil ich keine posttraumatischen Belastungsstörungen feststelle, sondern Leute sich über Gräultaten profilieren und von Spaß reden, ist es gleiche (natürlich männlicher ) Jagtrieb, der angesprochen wird?
Find ich etwas schwach, weil ich mir sicher bin, dass die menschliche Psyche sehr viele Wege hat um uns als Organismus am "funktionieren" zu halten. Zudem ist es für mich logisch, dass ein oppurtunistisches Lebewesen ein ein erfolgreiches im Sinne des Überlebens ist.
Heißt also: Ich mach aus der beschissensten Situation das Beste. In diesem Fall: Ich mach nicht nur mit, ich mach es auch gerne. Ich glaube in der Fachliteratur findet man zu diesem Mechanismus sicher etwas. Bei Bourdieu findet sich auf jeden Fall dieser Ansatz, das Angst zu Lust umgewandelt wird. Diesen Ansatz gibt es auch viel simpler, dass in einer Gesellschaftsschicht zum Beispiel ein erfolgreicher Dieb als geachtet gilt. Einfach weil sie aus den Nöten Tugenden machen usw.
Ob es dazu im psychiatrischen Bereich etwas gibt,weiß ich nicht, ich denke aber schon. Aspekt am Rande nur der Vollständigkeit halber:mir ist natürlich klar, dass sich solche Konzepte meist auf viel mildere Umstände basieren.
Nächster Aspekt aus dem Alltag: Kennt nicht jeder diese Fälle, wo die Leute im Alter plötzlich von ihrem Leben "eingeholt" werden? Was ist bei diesen Kindersoldaten damit? Wie sieht auch da die Fachliteratur aus, oder tatsächlich nur ein Glaube aus dem Volksmund?
Das sind also die einen Aspekte, denen ich unbedingt nachgehen würde, bevor ich da von reiner Jagdlust sprechen würde.
Das nächste ist da dieses Männlichkeitsthema. Ich hab einen guten Freund, der leider einen unausstehlichen blinden Fleck hat. In seiner Welt ist es vollkommen klar, dass Frauen den Haushalt machen. Aber nicht, weil es Frauenarbeit an und für sich ist, sondern weil Frauen das von sich aus gerne machen. Kommt jetzt ein Aufschrei? Ja, dann gut so.
Bei Männern sind wir da viel betriebsblinder was wir ihnen als Rollenbild draufklatschen, weil es oft um Macht, Selbstbehauptung usw. geht und teilweise sind Männer auch tiptop darin diese Bilder schön weiter zu tradieren und mit "Ihr wollt die Männer zu Weicheiern erziehen!" gleich mal sehr viel im Keim zu ersticken.
Dieses Jagdtrieb-Ding bei Männern ist meines erachtens ganz stark ein Biologismus auf den man alles abwälzen kann. Fußballbegeisterung ist Jagdtrieb, Frauen abschleppen und Fremdgehen ist Jagdtrieb und jetzt auch noch Menschen töten? Ein bissl gar einfach, oder?
Ich würde schon zustimmen, dass es im Menschen einen tief verwurzelten Wunsch nach dem Archaischen gibt. Aber seit wann ist Menschen jagen was archaisches? Jagen ja, aber Menschen jagen? Wenn ich jetzt diese biologische Schiene weiterverfolge: Selbst wenn viel in uns drinnen ist, so ein deppates Tier, dass sich selbst gezielt jagt (ergo nicht mal schnell fremden Nachwuchs umbringt, das konkurrierende Rudel vertreibt...) und umbringt hat doch im Zuge von Arterhaltung und Überleben gar keinen Sinn.
So, dass war die unausgefeilte Kurzversion zu deinem Artikel.
Kurz versucht: Nur weil ich keine posttraumatischen Belastungsstörungen feststelle, sondern Leute sich über Gräultaten profilieren und von Spaß reden, ist es gleiche (natürlich männlicher ) Jagtrieb, der angesprochen wird?
Find ich etwas schwach, weil ich mir sicher bin, dass die menschliche Psyche sehr viele Wege hat um uns als Organismus am "funktionieren" zu halten. Zudem ist es für mich logisch, dass ein oppurtunistisches Lebewesen ein ein erfolgreiches im Sinne des Überlebens ist.
Heißt also: Ich mach aus der beschissensten Situation das Beste. In diesem Fall: Ich mach nicht nur mit, ich mach es auch gerne. Ich glaube in der Fachliteratur findet man zu diesem Mechanismus sicher etwas. Bei Bourdieu findet sich auf jeden Fall dieser Ansatz, das Angst zu Lust umgewandelt wird. Diesen Ansatz gibt es auch viel simpler, dass in einer Gesellschaftsschicht zum Beispiel ein erfolgreicher Dieb als geachtet gilt. Einfach weil sie aus den Nöten Tugenden machen usw.
Ob es dazu im psychiatrischen Bereich etwas gibt,weiß ich nicht, ich denke aber schon. Aspekt am Rande nur der Vollständigkeit halber:mir ist natürlich klar, dass sich solche Konzepte meist auf viel mildere Umstände basieren.
Nächster Aspekt aus dem Alltag: Kennt nicht jeder diese Fälle, wo die Leute im Alter plötzlich von ihrem Leben "eingeholt" werden? Was ist bei diesen Kindersoldaten damit? Wie sieht auch da die Fachliteratur aus, oder tatsächlich nur ein Glaube aus dem Volksmund?
Das sind also die einen Aspekte, denen ich unbedingt nachgehen würde, bevor ich da von reiner Jagdlust sprechen würde.
Das nächste ist da dieses Männlichkeitsthema. Ich hab einen guten Freund, der leider einen unausstehlichen blinden Fleck hat. In seiner Welt ist es vollkommen klar, dass Frauen den Haushalt machen. Aber nicht, weil es Frauenarbeit an und für sich ist, sondern weil Frauen das von sich aus gerne machen. Kommt jetzt ein Aufschrei? Ja, dann gut so.
Bei Männern sind wir da viel betriebsblinder was wir ihnen als Rollenbild draufklatschen, weil es oft um Macht, Selbstbehauptung usw. geht und teilweise sind Männer auch tiptop darin diese Bilder schön weiter zu tradieren und mit "Ihr wollt die Männer zu Weicheiern erziehen!" gleich mal sehr viel im Keim zu ersticken.
Dieses Jagdtrieb-Ding bei Männern ist meines erachtens ganz stark ein Biologismus auf den man alles abwälzen kann. Fußballbegeisterung ist Jagdtrieb, Frauen abschleppen und Fremdgehen ist Jagdtrieb und jetzt auch noch Menschen töten? Ein bissl gar einfach, oder?
Ich würde schon zustimmen, dass es im Menschen einen tief verwurzelten Wunsch nach dem Archaischen gibt. Aber seit wann ist Menschen jagen was archaisches? Jagen ja, aber Menschen jagen? Wenn ich jetzt diese biologische Schiene weiterverfolge: Selbst wenn viel in uns drinnen ist, so ein deppates Tier, dass sich selbst gezielt jagt (ergo nicht mal schnell fremden Nachwuchs umbringt, das konkurrierende Rudel vertreibt...) und umbringt hat doch im Zuge von Arterhaltung und Überleben gar keinen Sinn.
So, dass war die unausgefeilte Kurzversion zu deinem Artikel.