Snuffi
Super Knochen
Stellungnahme Clarissa v Reinhardt /Animal Learn
animal learn Bernau, 03.11.2011
Clarissa v. Reinhardt
Am Anger 36
D – 83233 Bernau
e-mail: animal.learn@t-online.de
Bundesminister Alois Stöger
Bundesministerium für Gesundheit
Radetzkystraße 2
A - 1030 Wien
e...-mail: legvet@bmg.gv.at
Betreff: ... VO des BMG über die tierschutzkonforme Ausbildung
und das Verhaltenstraining von Hunden
Sehr geehrter Herr Bundesminister Stöger,
kürzlich habe ich vom Entwurf der Verordnung über die tierschutzkonforme Ausbildung und das Verhaltenstraining von Hunden Kenntnis bekommen. Als eine der Begründerinnen der modernen, gewaltfreien und damit tierschutzgerechten Ausbildung von Hunden begrüße ich Ihr Bestreben, Gewaltfreiheit in der Hundeausbildung per Verordnung festzuschreiben und die Ausbildung von Hundetrainern in Österreich auf ein einheitliches und gutes Qualitätsniveau zu stellen. Die Diskussion der vergangenen Wochen hat bereits gezeigt, dass dieses Ziel nicht darüber erreicht werden kann, ausschließlich Trainern des ÖKV, ÖHU, ÖJGV und Diensthundeführern zuzugestehen, eine tierschutzgerechte, auf positiv motivierten Lernmethoden basierenden Ausbildungsweg auszuüben. Ganz im Gegenteil haben die Erfahrungen von vielen Hundehaltern in den vergangenen Jahren gezeigt, dass gerade Trainer dieser Vereine/ Berufszweige häufig über Trainingsmethoden arbeiten, die den Hund einschüchtern und ihm Schmerzen zufügen, während gleichzeitig ein erschreckend geringes Niveau an kynologischem Fachwissen vorhanden ist.
Der „Wildwuchs“ der vergangenen Jahre hat allerdings gezeigt, dass eine einheitliche Ausbildung und Prüfung durchaus sinnvoll ist, denn durch die nicht vorhandene staatliche Regelung war es möglich, dass selbst Menschen, die über keinerlei Ausbildung in diesem Bereich verfügen und/ oder mit tierschutzrelevanten Methoden arbeiten, eine Hundeschule eröffneten – mit entsprechend mangelhafter Dienstleistung. Deshalb ist es von immenser Wichtigkeit, dass diejenigen, die mit Hunden und ihren Haltern (!) ausbilderisch und therapeutisch tätig werden möchten, zuvor ihre Fachkompetenz unter Beweis stellen.
Wie könnte eine solche Ausbildung und anschließende Überprüfung der Lerninhalte aussehen? Über diese Frage habe ich mir schon vor vielen Jahren Gedanken gemacht und einen Ausbildungslehrgang zusammen gestellt, den ich Ihnen bereits vor 9 Monaten mit Schreiben vom 15. April 2010 vorgestellt habe. Dieser Lehrgang wurde bisher von ca. 450 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Dänemark, Norwegen und England besucht und umfasst alle Themenschwerpunkte – und viele weitere! – die Sie in Ihrem Entwurf gefordert haben. Er ist seit 2010 vom deutschen TÜV zertifiziert, was seinen hohen Qualitätsstandard durch ein unabhängiges, staatlich anerkanntes Institut bestätigt.
Ich möchte Ihnen die Inhalte hiermit in einer Kurzübersicht nochmals nahe legen:
1. Block
Tierpsychologische Grundlagen:
2. Block
Grundkenntnisse über die Ethologie des Hundes:
Welpen:
Das Vorgespräch mit dem Kunden Übungsaufbau + Festigung des GrundgehorsamsEinzel- und GruppenunterrichtDie Arbeit am GeräteparcourDer Einsatz der eigenen Körpersprache + StimmeDas TrainingstagebuchDer fachgerechte Einsatz von Brustgeschirr, Halsband und Leine
4. Block
Tiermedizinische Grundlagen:
Alle Teilnehmer erarbeiten sich den Grundgehorsam, das Arbeiten an den Geräten und weitere praktische Aufgaben. Am Ende der Woche steht die praktische Zwischenprüfung: Jeder Teilnehmer muss einem Kunden mit Hund ein Kommando erklären und Fragen beantworten, die vom Kunden oder Prüfer gestellt werden.
5. Block
6. Block
HerdenschutzhundeDas Aggressionsverhalten des Hundes mit TrainingsansätzenAnalyse des Verhaltens und Erstellen eines Trainingsplans
7. Block
Wie erreicht man eine optimale Compliance beim Halter?Über den richtigen Umgang mit Hund + Halter Unterschiedliche Trainingsansätze und -methodenDer Hund als Sozialpartner des Menschen
Rechtliche Aspekte der Hundehaltung und - ausbildung (Tierschutzgesetze, Jagdgesetze, Wesentest usw.)
Die Rolle des Hundes in unserer Gesellschaft Dominanz + Rangordnung Fallstudien
Jeder Teilnehmer muss
· vier schriftliche Zwischenprüfungen bestehen,
· ein einstündiges Referat ausarbeiten und in freier Rede halten,
· ein Skript zum selbstgewählten Referatsthema verfassen,
· diverse Hausaufgaben erarbeiten,
· eine Literaturliste von ca. 40 Büchern durcharbeiten
· Praktikas in einer Hundeschule und einem Tierheim absolvieren und
· die mündliche Zwischenprüfung bestehen,
ehe er zur Abschlussprüfung zugelassen wird. Diese findet vor einem Prüfungsausschuss statt, der die Leistung dokumentiert und bewertet.
Der Unterricht findet ausschließlich über fachkompetente Ausbilder (professionelle Hundetrainer, Tierärzte, Verhaltensbiologen) statt, die über langjährige Berufserfahrung verfügen und sich konsequent von Trainingsmethoden distanzieren, die nicht auf positiv motivierender Basis arbeiten. Hierzu gehört unter anderem auch die Österreicherin Sabine Neumann, die sich auch auf internationaler Ebene einen guten Namen durch ihre hohe Fachkompetenz und ihr außergewöhnliches Tierschutzengagement erarbeitet hat.
Ein besonderer Schwerpunkt wird während der gesamten Ausbildungszeit auf den Tierschutzgedanken und die hohe Verantwortung gelegt, die die Arbeit mit Mensch und Tier mit sich bringt.
Ich beantrage daher nochmals, diese Ausbildung nach den Richtlinien der angestrebten VO anzuerkennen (Ausbildungsinhalte §5) und ebenso alle Trainer, die diese Ausbildung bereits erfolgreich absolviert haben (Übergangsbestimmung §7).
Die von Ihnen angestrebte VO sollte aber nicht nur Maßstäbe für die Zukunft setzen, sondern auch einen möglichst einheitlichen Qualitätsstandard schaffen, dem alle bisher tätigen Trainer der unterschiedlichen Vereine und Berufszweige unterliegen und der ihre Fachkompetenz unter Beweis stellt. Er könnte über eine Prüfung erreicht werden, die wichtige kynologische Themenbereiche umfasst und die im Idealfall vor einem Gremium abgelegt werden muss, dass aus folgenden Personen besteht:
Selbstverständlich müsste eine solche Prüfung sorgfältig ausgearbeitet werden und den Trainern müsste ausreichend Zeit gegeben werden, sich auf sie vorzubereiten – ggf. in Kursen, die hierfür angeboten werden.
Ich hoffe, ich konnte mit einigen Ideen zu Ihrem wichtigen Vorhaben beitragen, stehe für Rückfragen oder auch ein persönliches Gespräch gern zur Verfügung und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Clarissa v. Reinhardt
animal learn
Und damit das Wochenende nicht langweilig wird - noch mehr Lesestoff - die die Diskussion hier befruchten könnte ....
animal learn Bernau, 03.11.2011
Clarissa v. Reinhardt
Am Anger 36
D – 83233 Bernau
e-mail: animal.learn@t-online.de
Bundesminister Alois Stöger
Bundesministerium für Gesundheit
Radetzkystraße 2
A - 1030 Wien
e...-mail: legvet@bmg.gv.at
Betreff: ... VO des BMG über die tierschutzkonforme Ausbildung
und das Verhaltenstraining von Hunden
Sehr geehrter Herr Bundesminister Stöger,
kürzlich habe ich vom Entwurf der Verordnung über die tierschutzkonforme Ausbildung und das Verhaltenstraining von Hunden Kenntnis bekommen. Als eine der Begründerinnen der modernen, gewaltfreien und damit tierschutzgerechten Ausbildung von Hunden begrüße ich Ihr Bestreben, Gewaltfreiheit in der Hundeausbildung per Verordnung festzuschreiben und die Ausbildung von Hundetrainern in Österreich auf ein einheitliches und gutes Qualitätsniveau zu stellen. Die Diskussion der vergangenen Wochen hat bereits gezeigt, dass dieses Ziel nicht darüber erreicht werden kann, ausschließlich Trainern des ÖKV, ÖHU, ÖJGV und Diensthundeführern zuzugestehen, eine tierschutzgerechte, auf positiv motivierten Lernmethoden basierenden Ausbildungsweg auszuüben. Ganz im Gegenteil haben die Erfahrungen von vielen Hundehaltern in den vergangenen Jahren gezeigt, dass gerade Trainer dieser Vereine/ Berufszweige häufig über Trainingsmethoden arbeiten, die den Hund einschüchtern und ihm Schmerzen zufügen, während gleichzeitig ein erschreckend geringes Niveau an kynologischem Fachwissen vorhanden ist.
Der „Wildwuchs“ der vergangenen Jahre hat allerdings gezeigt, dass eine einheitliche Ausbildung und Prüfung durchaus sinnvoll ist, denn durch die nicht vorhandene staatliche Regelung war es möglich, dass selbst Menschen, die über keinerlei Ausbildung in diesem Bereich verfügen und/ oder mit tierschutzrelevanten Methoden arbeiten, eine Hundeschule eröffneten – mit entsprechend mangelhafter Dienstleistung. Deshalb ist es von immenser Wichtigkeit, dass diejenigen, die mit Hunden und ihren Haltern (!) ausbilderisch und therapeutisch tätig werden möchten, zuvor ihre Fachkompetenz unter Beweis stellen.
Wie könnte eine solche Ausbildung und anschließende Überprüfung der Lerninhalte aussehen? Über diese Frage habe ich mir schon vor vielen Jahren Gedanken gemacht und einen Ausbildungslehrgang zusammen gestellt, den ich Ihnen bereits vor 9 Monaten mit Schreiben vom 15. April 2010 vorgestellt habe. Dieser Lehrgang wurde bisher von ca. 450 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Dänemark, Norwegen und England besucht und umfasst alle Themenschwerpunkte – und viele weitere! – die Sie in Ihrem Entwurf gefordert haben. Er ist seit 2010 vom deutschen TÜV zertifiziert, was seinen hohen Qualitätsstandard durch ein unabhängiges, staatlich anerkanntes Institut bestätigt.
Ich möchte Ihnen die Inhalte hiermit in einer Kurzübersicht nochmals nahe legen:
1. Block
Tierpsychologische Grundlagen:
- Die Geschichte der Tierpsychologie
- Behaviourismus + naturkundlicher Forschungsansatz
- Konditionierung, Reflexe, Lernmechanismen im Allgemeinen
- Das Lernverhalten des Hundes
2. Block
Grundkenntnisse über die Ethologie des Hundes:
- Abstammungslehre + Domestikation
- Die Entwicklung der Rassen
- Genetik + Zucht
- Rassebedingte Wesensunterschiede
- Genetisch fixiertes + erlerntes Verhalten
Welpen:
- Die Entwicklungsstadien
- Fremdelphase + Pubertät
- Erlernen sozialer Verhaltensweisen
- Welpenspielgruppen
- Passung zwischen Mensch + Hund
- Beratung bei Anschaffung + Aufzucht
Das Vorgespräch mit dem Kunden Übungsaufbau + Festigung des GrundgehorsamsEinzel- und GruppenunterrichtDie Arbeit am GeräteparcourDer Einsatz der eigenen Körpersprache + StimmeDas TrainingstagebuchDer fachgerechte Einsatz von Brustgeschirr, Halsband und Leine
4. Block
Tiermedizinische Grundlagen:
- Anatomie, Physiologie, Pathologie
- Der Einsatz der Sinnesorgane
- Schmerzäußerungen, Schmerzpunkte beim Hund
- Krankheiten im Training erkennen
- Überweisung/ Zusammenarbeit mit dem Tierarzt
- Welche Krankheiten haben welchen Einfluss auf das Training
- Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Hund
Alle Teilnehmer erarbeiten sich den Grundgehorsam, das Arbeiten an den Geräten und weitere praktische Aufgaben. Am Ende der Woche steht die praktische Zwischenprüfung: Jeder Teilnehmer muss einem Kunden mit Hund ein Kommando erklären und Fragen beantworten, die vom Kunden oder Prüfer gestellt werden.
5. Block
- Grundlagen zum Ausdrucksverhalten von Hunden + Wölfen
- Spielverhalten, Sexualverhalten, Aggressionsverhalten
- Die Übertragung ethologischer Grundkenntnisse in das Zusammenleben und die Erziehung von Haushunden
- Trennungsangst beim Hund
- Das unerwünschte Jagdverhalten des Hundes
6. Block
HerdenschutzhundeDas Aggressionsverhalten des Hundes mit TrainingsansätzenAnalyse des Verhaltens und Erstellen eines Trainingsplans
7. Block
- Equipment wie Halti, Clicker, Disc, Sprühhalsbänder, Pfeife usw.: Was ist tierschutzgerecht und sinnvoll, was nicht und warum?!
- Der Hund im Tierheim
- Einführung in die Bach-Blütentherapie: Möglichkeiten und Grenzen
- Einführung in den Tellington-Touch
- Die Ausbildung von jagdlich geführten Hunden
- Die Ausbildung im Schutzdienst
Wie erreicht man eine optimale Compliance beim Halter?Über den richtigen Umgang mit Hund + Halter Unterschiedliche Trainingsansätze und -methodenDer Hund als Sozialpartner des Menschen
Rechtliche Aspekte der Hundehaltung und - ausbildung (Tierschutzgesetze, Jagdgesetze, Wesentest usw.)
Die Rolle des Hundes in unserer Gesellschaft Dominanz + Rangordnung Fallstudien
Jeder Teilnehmer muss
· vier schriftliche Zwischenprüfungen bestehen,
· ein einstündiges Referat ausarbeiten und in freier Rede halten,
· ein Skript zum selbstgewählten Referatsthema verfassen,
· diverse Hausaufgaben erarbeiten,
· eine Literaturliste von ca. 40 Büchern durcharbeiten
· Praktikas in einer Hundeschule und einem Tierheim absolvieren und
· die mündliche Zwischenprüfung bestehen,
ehe er zur Abschlussprüfung zugelassen wird. Diese findet vor einem Prüfungsausschuss statt, der die Leistung dokumentiert und bewertet.
Der Unterricht findet ausschließlich über fachkompetente Ausbilder (professionelle Hundetrainer, Tierärzte, Verhaltensbiologen) statt, die über langjährige Berufserfahrung verfügen und sich konsequent von Trainingsmethoden distanzieren, die nicht auf positiv motivierender Basis arbeiten. Hierzu gehört unter anderem auch die Österreicherin Sabine Neumann, die sich auch auf internationaler Ebene einen guten Namen durch ihre hohe Fachkompetenz und ihr außergewöhnliches Tierschutzengagement erarbeitet hat.
Ein besonderer Schwerpunkt wird während der gesamten Ausbildungszeit auf den Tierschutzgedanken und die hohe Verantwortung gelegt, die die Arbeit mit Mensch und Tier mit sich bringt.
Ich beantrage daher nochmals, diese Ausbildung nach den Richtlinien der angestrebten VO anzuerkennen (Ausbildungsinhalte §5) und ebenso alle Trainer, die diese Ausbildung bereits erfolgreich absolviert haben (Übergangsbestimmung §7).
Die von Ihnen angestrebte VO sollte aber nicht nur Maßstäbe für die Zukunft setzen, sondern auch einen möglichst einheitlichen Qualitätsstandard schaffen, dem alle bisher tätigen Trainer der unterschiedlichen Vereine und Berufszweige unterliegen und der ihre Fachkompetenz unter Beweis stellt. Er könnte über eine Prüfung erreicht werden, die wichtige kynologische Themenbereiche umfasst und die im Idealfall vor einem Gremium abgelegt werden muss, dass aus folgenden Personen besteht:
- Ein Trainer mit mehrjähriger Berufserfahrung, der sich klar von Ausbildungsmethoden distanziert, die den Hund einschüchtern oder ihm Schmerzen zufügen.
- Einem Tierschutzbeauftragten mit kynologischem Fachwissen.
- Einem Tierarzt.
Selbstverständlich müsste eine solche Prüfung sorgfältig ausgearbeitet werden und den Trainern müsste ausreichend Zeit gegeben werden, sich auf sie vorzubereiten – ggf. in Kursen, die hierfür angeboten werden.
Ich hoffe, ich konnte mit einigen Ideen zu Ihrem wichtigen Vorhaben beitragen, stehe für Rückfragen oder auch ein persönliches Gespräch gern zur Verfügung und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Clarissa v. Reinhardt
animal learn
Und damit das Wochenende nicht langweilig wird - noch mehr Lesestoff - die die Diskussion hier befruchten könnte ....