Aber Poldi - beantworte mir eine Frage: ist es nicht besser als HH auch ein bissi die möglichen Fehler des Gegenüber, des anderen Hundehalter vorauszudenken? Es verhindert Unfälle wenn man das tut.
Bin ich jetzt zB mit 2 unverträglichen Hunden in der Hundezone dann bist Du juristisch im Recht wenn Du da auf und ab gehst - weil das Gesetz sagt dass ich immer meine Hunde unter Kontrolle haben muss - wenn ich aber ein nicht wirklich intelligenter HH bin und mir büchsen meine beiden Hunde aus und Dein Hund ist tot - was hast Du dann davon dass Du "im Recht" warst ?????
Ok, du willst diese Diskussion offenbar bis zum Letzten ausreizen.
Da ich grad Zeit hab, versuch ich´s nochmal mit einer ernsthaften Antwort.
1) Hätte die Dame geahnt, dass sich in der HZ zwei aggressive Hunde befinden, die gleich über den Zaun springen werden, wäre sie vermutlich großräumig ausgewichen.
2) Du schreibst immer mehr oder weniger unterstellend von "provokant auf- und ab gehen". Vielleicht habe ich es überlesen, aber meines Wissens ist die Frau dort einfach vorbei gegangen und zwar in einer nicht näher beschriebenen Distanz.
3) Bei den Hundezonen, die ich öfter frequentiert habe, war es so, dass die Distanz, die ich einnehmen hätte müssen um zu erkennen, wer sich gerade drinnen befindet, auch jene war, in der die jeweiligen Hunde samt Halter natürlich auch mich gesehen hätten. Und ums ganz genau zu sehen, müßte man bei der einen HuZo überhaupt die gesamte Länge entlang des Zauns abschreiten. Das kann dann eigentlich nur heißen, dass man als Besitzer des "schwächeren" Hundes derlei Gebiete überhaupt komplett zu meiden hat, wenn man kein Risiko eingehen will.
4) Die Tatsache, dass vermutlich nichts passiert wäre, wäre die Frau dort nicht gegangen, ist eine Binsenweisheit, die aber nicht als Grundsatz für ein friedliches Zusammenleben gelten kann.
5) Wenn das das Leben mit Kleinhund in der Großstadt ist, das zur Risikominimierung erforderlich ist, dann gilt meine Solidarität in jedem Fall den Klerinhundebesitzern und nicht den unfähigen Haltern jener Hunde, die ihren "natürlichen Jagdtrieb oder ihr Territorialbewußtsein" in einer städtischen Hundezone ausleben müssen.
6) Defensiv fahren im Straßenverkehr ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass ich auf einer Vorrangstraße an jeder Kreuzung anhalte, weil es immer einen Idioten geben kann, der meinen Vorrang missachtet. Und im konkreten Fall fiele das für mich durchaus unter "defensiv Spazierengehen" - nämlich mit dem Kleinhund an der Leine und eben an der HuZo außen vorbei und nicht hinein, wenn mehrere nicht einschätzbare Hunde sich drinnen aufhalten.
7) Wenn es also fürs "nackte Überleben" von Kleinhunden notwendig wäre, dass deren Besitzer stets in Alarmstimmung sein müssen, öffentliche Flächen nur eingeschränkt benutzen können, weil sie sonst jederzeit damit rechnen müssen, dass es "ungesund" ausgehen kann (und du das, wie mir scheint, als nicht besonders unnormal empfindest), dann sind große Hunde anscheinend so gefährlich, dass sie in der Stadt offenbar nicht gehalten werden können
Ist DAS dein Ziel? Dass größere Hunde, egal welcher Rasse, als so gefährlich dargestellt werden, dass jedes Aufeinandertreffen unter 30 m Entfernung ein tödliches Risiko darstellt?
Und wenn deine Ansicht zur Risikominimierung Allgemeingültigkeit für die Koexistenz von Hunden in der Großstadt bekäme - was glaubst du, wird der Gesetzgeber tun? A) den Kleinhundebesitzern gute Ratschläge geben oder B) die Haltung großer Hunde bzw bestimmter Rassen weiter einschränken?
Und abschließend: natürlich ist es gut so vorausschauend wie nur irgendwie möglich zu gehen. Das tun die meisten Hundebesitzer ja sowieso, sonst würde nämlich viel viel mehr passieren. Aber es ist einfach unmöglich auf Schritt und Tritt damit zu rechnen, dass irgendwo ein aggressiver Hund über den Zaun springt und den eigenen tötet.