Ich versuchs noch mal in Ruhe. Wenn ein Hund im geschützten Zuhause lernt, dass er verstanden wird, dass man Verständnis hat, dass seine Fragen, Bedürfnisse und Wünsche ernst genommen werden, dann kann man ihm draußen in brenzligen Situationen sagen/vermitteln, - ich versteh dich, aaaber - dann wird der Hund sich nicht gegen mich stellen, sondern mitgehen mit mir, er wurde verstanden, seine Bedürfnisse werden akzeptiert, aber er kann dann auch mich verstehen, dass wir nun nicht zu dem Hund hingehen und es einfach hinnehmen, dass es so ist. Das geschieht ganz automatisch und ohne großes Tamtam.
Hunde, die das nicht gelernt haben, stemmen sich dann gegen den Besitzer und wollen ihren Willen durchsetzen.
Im übrigen erschreckt mich die Aggression anderen Menschen gegenüber sehr, ist es so verwerflich, dem Hund ein Leben zu ermöglichen, indem er sich verstanden, angenommen, akzeptiert und geliebt fühlen darf?
***Evita
Nicht böse sein, aber für MEINEN Geschmack vermenschlichst Du gerade zu sehr den Hund! Auch ich "verstehe" sehr oft meinen Hund - vielleicht nicht immer, wenn er grad mal Blödsinn trieb. Aber zumeist kann ich anhand dessen, was mir der Hund zeigt, was er (ursprünglich) ist, oder auch war, anhand dessen, was ich aus seiner Vergangenheit weiß, ziemlich sicher und richtig "lesen", was in ihm steckt, was er will, und welche "Ziele" er hat.
Das ändert aber nichts daran, - und (fast völlig) unabhängig davon, dass ich so vieles in ihm lesen kann, nachvollziehen kann, von ihm weiß, hat er zu spuren, wenn ich - aus Sicherheitsgründen - Entscheidungen treffe, die er vielleicht nicht versteht, möglicherweise nicht goutiert, die ihm ganz und gar nicht gefallen.
Ich nehme schon aus dem Grund, weil ich weiß, dass mein Bub starke große Zähne im Maul hat (obwohl er ein unendlich sanfter, liebenswerter, absolut ungefährlicher Kerl ist!
), 40 kg hat, mit denen er mich, würde er es wirklich dransetzen, mit links umreissen und umwerfen könnte, sehr, sehr ernst. Und ich glaube, darauf will Markus hinaus.
Wäre meiner ein Pöbler, Raufer, gegen andere Rüden aggressiv, würde ich bei jeder Hundebegegnung ihn umdrehen, sein Blickfeld veändern, damit er den vermeintlichen Kontrahenten nicht sieht, und schauen, dass ich wegkomme. Ich laß doch einen Hund, der eh schon "vor Wut kocht", nicht auch noch seinen vermeintlichen Gegner anschauen! Mir ist das Pöben an der Leine zu blöd, - ich hatte bis auf einen immer wieder kommenden Gasthund, der sich aber mit meinen Rüden blendend vertrug, NIE einen Leinenpöbler, mir wärs zu blöd, einen vor Aggressivität auszuckenden Hund neben mir herschleifen zu müssen, mir wäre der ganze Aufwand und die Aufmerksamkeit der anderen viel zu peinllich! Und auch der Kraftaufwand, den ich leisten müsste. Da kann ich den Hund so ernst nehmen, wie ich wollte, den interessiert das in dieser Situation doch gar nicht.
"Ernst genommen" fühlt sich ein Hund, wenn wir seine Grundbedürfnisse gern und gut erfüllen, wenn wir in manchen Dingen mit ihm komform gehen, und ihm auch ein paar kleinere, feinere Eigenheiten lassen. Aber DIESES Ernstgenommenwerden hört sich bei mir auf, wenn der Hund unangenehme Eigeschaften, Unarten zeigt, die ausgeräumt gehören. DA nehme ich nur mehr seine mögliche "Gefährlichkeit" ernst, denn im Hintergrund steht ständig, dass unsere Hunde immer noch Raubtiere sind. Punkt. Aus. Amen.
liebe Grüße
Gini & Rodin