Die Ursachen sind die, dass er erstens falsch kommuniziert, zweitens die falschen Erfahrungen gemacht hat, drittens mich als Ersthundehalterin bekommen hat und viertens ich über längere Zeit das Verkehrte gemacht habe.
Das heißt, Ursachen sind geklärt.
Dann rede bitte nicht immer davon, dass Terrier ja soo schwierig sind. Du hast auch keinen unverträglichen Hund bekommen, du hast ihn dazu gemacht. Er muss sich auch nicht vertragen, er braucht bloß lernen, andere zu ignorieren.
Am Falsch-Kommunizieren arbeiten wir. Erfahrungen hat er bis dato fast nur mehr positive, weil ich negative nicht mehr zulasse. Ersthundehalterin bin ich noch immer, aber ich habe viel dazugelernt.
Ja- und...meint ihr (du und Michl) im Ernst, dass man mit einem Fuß oder Platz (wobei Platz funktioniert...naja, er bleibt zwar nicht immer so lange liegen - wenn es zu lang wird, kann es schon vorkommen, dass er aufsteht)
Genau da fängt es an. Sobald er mir aufsteht, Dauer verkürzen. Es geht ja nicht darum, dass dein Hund jetzt ein "Ablegeplatz" von gleich mal 10 Minuten und 20 Schritt Entfernung oder vielleicht gar noch eins außer Sicht hinkriegt, sondern dass er, bis der Kontrahent vorbei ist, im Platz bleibt. Und da stehst du ja neben ihm. Ohne Ablenkung ist ein Platz übrigens auch kein Platz. So was kannst auch daheim im Wohnzimmer trainieren. Da musst nicht mal außer Haus. Ich vermute halt sehr stark, dass es dir sehr an Konsequenz mangelt
ALLES in den Griff kriegt?
Ich hab hier schon so oft gelesen, dass es Hunde gibt (in dem Sinne "Hunderassen"), die nicht dazu gezüchtet wurden, dermaßen mit dem HH zu kooperieren, dass sie derart handeln, wie es z.B. Schäferhunde tun.
Ein Terrier ist kein "schwieriger" Hund, aber er ist anders. Hat mehr Sturkopf, pariert nicht so sehr, ist nicht so kooperativ. Wurde auch nicht dazu gezüchtet.
Bitte lies nicht so viel und lies dir nicht aus allem eine Entschuldigung raus, dass dein Aaron dies und das nicht macht! Du belügst dich damit doch nur selber und das bringt weder dir noch deinem Hund was.
Wie geschrieben, es soll auch Welshis geben, die eine Unterordnung schaffen. Soll es wirklich geben. Wenn man so im Welsh Terrier Forum liest, sind die die Ausnahme. Denn der Rest ist so wie meiner, außer, dass ein Welsh normal friedlicher und verträglicher ist (nicht jeder, aber viele).
Ja, Brigitte, die gibt es, die eine ganz normale Unterordnung nach Schema F hinkriegen. Und die auch noch mit Begeisterung laufen. Ich rede jetzt von der BH1 in der ÖHU, die schaut ein bisserl anders aus als die vom ÖKV. Aber darum geht es nicht, die brauchst du ja gar nicht. Es geht um die zwei wichtigen Kommandos, die sitzen MÜSSEN, willst du nicht dein Leben lang an diesen Baustellen mit mehr oder weniger effektiven Methoden arbeiten. Dann kannst nämlich auch mal entspannt spazierengehen mit ihm, ohne immer die Hoffnung im Hinterkopf zu haben, es möge doch kein anderer Hund auftauchen.
Akemi, mich würde ja brennend interessieren, wie du da trainieren würdest. Also...Hund geht vor, hängt in der Leine. Was machst du in dem Fall?
Ich warte gar nicht, dass er sich in die Leine hängt, denn sobald er mir aus dem Fuß geht, mache ich einen Richtungswechsel nach links, rechts oder ein Kehrt, dass der Hund mal lernt, auf mich aufzupassen. Wenn ich jetzt einen Richtungswechsel nach links mache, Hund steht mir im Weg, schubse ich ihn zur Seite, damit ich nicht drüberfalle. Motiviere ihn, klopf mir aufn Oberschenkel *Fuß*. Mache ich ihn nach rechts und Hund geht nicht mit, jo mei, dann spannt die Leine halt einmal, dann ziehe ich ihn her zu mir. Ein Leinenruck schaut übrigens anders aus, damit du nicht gleich wieder in Panik verfällst. Bei mir spielt die Musik! Die Musik muss für den Hund aber auch spannend sein und nicht einfach fad dahinlatschen. Flotter Schritt und auf gehts. Du brauchst was, mit dem du deinen Hund motivieren kannst, auf das er total geil ist. Du hast doch mal was von diesem "Fellschwanzi" gehabt, auf das er so abfährt. Das habe ich da dann schon immer eingsteckt. Habe ich die Aufmerksamkeit vom Hund und er hält sie ein Zeiterl, wird schon einfach ohne alles "Juhuuu, spielen!" Und das voller Begeisterung! Der Hund muss glaube, das ist der ultimative Jackpot für ihn. Auch wenn du dich dabei völlig zum Affen machst, völlig wurscht. (Und sonst gibt es dieses Schwanzi einfach nicht so einfach mal so. Wenn es der Hund immer zur Verfügung hat, wird er es kaum spannend finden. So einen Jackpot gibt es nur, wenn er das macht, was ich von ihm will) Und dann gemma wieder weiter. Und das immer wieder und wieder. DAS ALLES VORERST MAL OHNE ABLENKUNG. Und ganz wichtig, immer die Spannung halten. Du bist immer voller Begeisterung.
Wenn das Fuß mal halbwegs sitzt, kann ich schön langsam dran denken, eine kleine Ablenkung einzubauen. Und so baue ich das ganze aus, dass er mir bei einem Fuß nicht mehr wegen jedem Dreck aus der Spur rennt. Und irgendwann dann, hast du ihn so weit, dass er auch an anderen Hunden vorbei geht, ohne lang Terror zu machen.
Und DAS ist nur eine Methode, aber mit der kannst zumindest so gut wie nix falsch machen.
(Markus Pollak hab ich einmal angerufen, so richtig Ratschläge konnte er mir - ohne den Hund gesehen zu haben - auch nicht geben, er meinte, die Ratschläge von der Shonka-Ulli wären schon gut)
Auch der Michl schreibt hier immer wieder in der Art: "Das muss doch gehen..." Ja, aber - ohne Gewaltanwendung?
Der Geschirrgriff ist KEINE Gewaltanwendung und wirkt dennoch. Ich reiße dabei weder an der Leine, noch drück ich den Hund mit Gewalt nieder, noch sonst was.
Und zu den Ursachen...du kannst das Erlebte (vor allem, wenn der Hund ein "Elefantengedächtnis" wie der meine hat) nicht umkehren. Und wenn der Hund mit anderen, bestimmten Hunden negative Erlebnisse hatte, kannst du höchstens an einer Strategie arbeiten, wie Hund lernt, dass das doch nicht so negativ ist.
So im Sinne von "Na, dann muss der Hund halt einfach gehorchen!" - das funktioniert nicht, weil der Auslöser, der verunsichernde Hund z.B. noch immer da ist und eine Bedrohung.
Ich mein, ich versteh schon....anderer Hund, der Angst einflößt, kommt, eigener Hund wird ins Fuß genommen und lernt möglicherweise mit der Zeit, dass immer, wenn er neben Herrli oder Frauli geht, nix Gröberes passiert.
Jetzt sag mir bitte, wie du das trainierst. Denn immer, wenn der andere Hund auftaucht, wird dein eigener Hund net freiwillig Fuß gehen. Das heißt, du musst ihn irgendwie dazu zwingen, oder?
Nein, das mit dem freiwillig ins Fuß gehen, hast du wohl falsch verstanden. Ich gebe ihm das Kommando Fuß, sobald ich eine Ablenkung (Passant, anderer Hund, Katze, eierlegende Wollmilchsau) sehe - in der Aufbauphase und auch später noch, sollte der Hund es brauchen. Bei meinen Hunden war es so, die liefen so gut wie immer frei, dass sie halt im Laufe der Jahre schon automatisch ins Fuß kamen, sobald sie irgendwas sahen, weil sie ja wussten, dass sowieso ein Fuß oder ein Zu mir kommt. Was ich persönlich auch noch sehr wichtig finde, ist die immerwährende Bestätigung. So alt und erfahren kann der Hund gar nicht sein, dass nicht ein "Brava Bua issa" oder Ähnliches, kommt, wenn er ein Kommando brav macht oder wie im Laufe der Jahre dann sehr oft, schon selbstständig macht.
Wie gesagt, Aaron kann "Platz". Ich hab das derart trainiert, dass ich Aaron ablege, weggehe. Ich kann weit weggehen - kein Problem. Aaron bleibt liegen und schaut mich aufmerksamst an. Ich kann dann entweder hingehen, ihn belohnen und abholen oder mit "Hier" abrufen. Funktioniert super. Wenn da allerdings ein anderer Hund käme, bin ich mir nicht sicher, ob's auch so wäre.
Dann kann dein Hund KEIN Platz!!
Und - wie wird mit dem Hund verfahren, der in so einer Situation wieder aufsteht? Der dann - in der Schleppleine hängt?
Mich tät das einmal in der Praxis interessieren. Wie das da ausschauen täte.