Fremdwort Respekt, Verantwortung... Kinder/Jugendliche heutzutags

Wir leben in einer (Hoch)Leistungsgesellschaft, immer mehr, immer schneller, immer fliexibler, und vermitteln (als Gesellschaft gesehen) und "belohnen" immer mehr die Bereitschaft zur Nichtleistung bei den Kleinen und Jugendlichen. Verantwortung übernehmen? Wasn das? Haben doch die Kids gelernt (und dafür mach ich NICHT die Jugendlichen verantwortlich, die kennen das nicht anders), dass immer die anderen schuld sind. Wer ihnen das wohl vorgelebt hat:confused:

die Frage ist ob wir tatsächlich in dieser immer wieder beschriebenen Hochleistungsgesellschaft leben und was sich wir menschen davon erwarten so zu leben. Bedeutet Leben sich zu einer Funktions-Leistungselite zu zählen, mit allen "Vorteilen" der scheinbaren Sicherheit, des scheinbaren sichereren Verdiensts, ein scheinbares "Fleißig- und Tüchtigsein, das in vielen Fällen mehr ein Beschäftigt- und Wichtig Wirken ist als tatsächliches Sein und allen Nachteilen der psychischen Erkrankungen, des zu hohen Anspruchs (was müde sein und nachhause gehen wollen - gibts nicht, geht nicht gibts nicht, etc..)
Wird die Bereitschaft der Nichtleistung tatsächlich belohnt - wodurch und wie sieht diees Belohnung deiner meinung nach aus?
 
@nadi: am ich kenn mich ejtzt zugegebenermaßen nicht besonders mit Sonderschulen aus, (also bitte klär mich auf, wenn ich jetzt völligen Blödsinn verzapfe ;) )
aber sind dort nicht eben Schüler, die genau wegen solchen Auffälligkeiten (wie die Leherer richtig pervers etc anmachen) nicht mehr in eine "normale" Schule gehen können??
Also werdet ihr nicht geschuld um mit solchen... öhm spezielllen Menschen unzugehen??


Nicht grundsätzlich. Wir haben vorwiegend Kinder mit Lernbehinderungen und geistigen Behinderungen.
Diese ganz spezielle Fälle sind der in sogenannten SES Klassen für schwerzerziehbare Kinder.
Meine Freundin unterrichtet in einer ASO Klasse. Also für lernbehinderte Schüler.
Nicht alle Kinder dort sind so respektlos. Da gibt es ein paar Ausnahmen :rolleyes: wobei diese Ausnahmen leider in der Stadt häufiger sind als am Land!
 
Bitte, hier soll sich NIEMAND angegriffen fühlen. Es gibt freundliche, liebe Kinder - ja natürlich. "Wir" reden ja nicht von ALLEN Kindern, nur dass es sie sehr wohl gibt und es bedeutend schlimmer wird...

Ich fühl mich nicht angegriffen.....:D

Wir reden auch nie von allen Hunden und nie von allen Hundehaltern... trotzdem landen immer alle in einem Topf (zumindest, wenn ich hier lese)
 
Wenn ich mit einem Kind bei Rot über die Kreuzung laufe brauch ich mich nicht wundern, wenn es das dann alleine auch tut.

Wenn Zuhause geraucht und gesoffen wird, wird das dem Kind normal vorkommen.

Wenn ich selbst keinen Respekt vor anderen habe, wird es das Kind auch nicht haben.

Wenn ich keine Zeit habe, mich mit meinen Kindern zu beschäftigen und über ihre Probleme zu sprechen, wird es nicht lernen, gute Lösungen zu finden.

Liste kann beliebig fortgesetzt werden.

Bis zu einem gewissen Alter sehen Kinder ihre Eltern als Vorbilder und bewundern sie, in der Pubertät sehe ich dann was ich richtig oder falsch gemacht habe.

Weiß nicht von wem der Spruch stammt: "Wozu Erziehung, Kinder machen uns doch nur alles nach." Da nützt es nichts wenn ich Respekt einfordere und Grenzen setze wenn ich selbst einfach kein Vorbild bin.
 
Der Respekt und die Achtung, die wir den Kindern entgegenbringen, ist die einzige Garantie dafür, dass sie auch uns Achtung und Respekt entgegenbringen.
Wenn mich ein Verhalten bei Kindern oder Jugendlichen stört reagiere ich erst einmal positiv darauf und versuche mit einfachen Fragen zu klären warum sie sich so verhalten und gebe gleichzeitig eine Ermutigung die Wörter die sie verwenden netter zu verpacken. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht, meist sind die angehenden Erwachsenen überrascht wenn jemand so mit Ihnen spricht ohne einen auszuschliessen zu Beurteilen oder auszugrenzen. Ich denke genau das ist das Hauptübel - die Sympathie im Gespräch. Immer wieder greift man eine Randgruppe an und Urteilt vorschnell. Wir Erwachsenen geben nicht allen den gleichen Respekt und behandeln das Verhalten anderer sehr unterschiedlich. Alle Menschen haben ein kreatives Verhalten, das eine gefällt einen mehr - anderes liegt einen weniger, dennoch sollte man nicht werten und jeden einzelnen als wertvollen Menschen ansehen.
Ich arbeite viel mit Kindern und Schulen zusammen um am häufigsten fällt mir auf das die "kleinen Störer" schon von den Lehrern zum Aussenseiter und Störenfried gemacht werden. Mit Aussagen wie: Ah der ist immer so, der kann nicht anders oder einer muss der Pausenclown sein. Das mit solchen Aussagen die ganze Klasse nun diesen Umgang übernimmt und auf das Kind reagiert ist doch klar. Es wird Ihnen allen so vorgelebt, gezeigt und vor allem wird es geduldet.

Kinder und Jugendliche sind immer die stärkere und bessere Ausführung von uns!
 
Es gibt wahrlich auch genug Erwachsene die kein Benehmen haben.

Früher wars nicht besser. Die ältere Generation hatte allerdings null Respekt vor den Jüngeren.

In der Schule wurden die Kleineren karniefelt, die Schwiegertöchter schickaniert, die Kinder von Eltern geschlagen und die alten Pflegebedürftigen vernachlässigt. Alle die in irgendeiner Form keine "Macht" hatten wie Kinder, Frauen oder Alte hatten das Nachsehen.

Respekt und Verantwortung ist immer beiderseitig und wird von der eigenen Familie vorgelebt. Wer das als Kind nicht lernt der wird das später auch nicht können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab jez lange nachgedacht über das Thema!
RESPEKT VORLEBEN ist eines der wichtigsten Dinge die es meiner Meinung nach gibt!
In meiner Familie war immer ein sehr respektvoller Ton - sowohl uns Kinder als auch unseren Großeltern gegenüber.
Genauso wie Tieren.
Wir haben von Anfang an gelernt: Jeder Mensch hat die gleichen Rechte. Jeder Mensch hat es verdient zu leben! Genauso wie jedes Tier auf der Welt!
Darum erlebe ich Respektlosigkeit vor Mensch und Tier vielleicht viel schlimmer als Menschen, die nichts anderes kennen! Mit denen selbst Respektlos umgegangen wird. Denen RESpEKT nicht vorgelebt wird!
 
Hallo

Ja was soll man sagen... Ich denke dieses Thema ist zu komplex als das man es schnell in einem Forum diskutieren könnte.

Ich bin 22 Jahre alt und habe 3 (bald 4) Geschwister im Alter zwischen 3 und 6.
Zum Thema: Ich denken das größte Problem heutztage ist einfach die Zeit. Als ich zu Schule gegangen bin, war ihc mit einer Vollzeit arbeitenden Mutter eher alleinstehend. Die meisten Mütter waren zuahuse, haben Pausenbrote mitgegeben und Hausaufgaben mit meinen Kolleginen gemacht. Ich habe früh gelernt mich um mich selbst zu kümmern, hatte aber stets einen Ansprechpartner (Mutter) die sich immer um mich gekümmert hat.
Ich bemerke heute das sich wenige Mütter wirklich Zeit für ihre Kinder nehmen. Das beginnt schon im Kindergarten. Ich hole meine kleine Schwester regelmäßig vom Kindergarten ab. Hier bemerke ich das kaum eines der Elternteile intressiert an den Kindern ist. Es wird nicht gefragt " Wie wars im Kindergarten? Was hast du gespielt? Was gabs zu Essen". Die Kommunikation besteht zu 90 % aus "schnell, beeil dich, wir müssen nachhause".
Wenn ich mir die Freunde meiner kleinen Schwester ansehe wird mir auch ganz anders. Kaum ein Kind das ich kenne kann sich noch wirklich mit sich selbst oder anderen sinvoll beschäftigen. Wenn meine Schwester Besuch bekommt wird entweder gefordert das Sie fernsehen möchten oder sie wollen wieder nachhause, denn Basteln oder ähnliches ist nicht intressant.
Meine Geschwister tun mir in solchen SItuationen unglaublich leid, sie wollen Freunde zum Spielen, Bastln und plaudern und kennen zu 90% nur kIdner die nur mehr Fernsehen udn Playstation spielen können und das im Kindergarten. Wie sollen sich aus solchen Kidnern vernünftige Erwachsene entwickeln?
Der Sprachschatz im Volksschulaler ist schon traurig, weiter geht in den Oberklassen. Kaum ein Kind hat wirklich Interessen oder Hobbies. Eltern haben oft nicht mehr die Energie udn Zeit den Kindern etwas zu vermitteln.

Zwischen Alkohol, Parties und Sexualität gibt nur mehr Schlafen und teuere Klamotten. Immer jüngere Mädchen sehen aus wie Prostituierte. Wo soll das hinführen. Ich weis das ich sehr pauschalisiere, für mich stellen solche Jugendliche aber das Hauptbild dieser Generation dar.

Ich denke all diese Problem sind stark darauf zurück zuführen das sich niemand wirklich mit den Kindern /Jugendlichen beschäftigt. Natürlich müssen sie um AUfmerksamkeit zu bekommen in gewisse Gruppen in denen man sie "vielleicht" versteht udn um diesen Gruppen zugehörig zu sein braucht man ein gewisses Image. Dazu gehören natürlich Klamotten, Handys und auch der Umgangston. Egal wie schlimm wir dieses Gruppengefüge finden, den Jugendlichen hilft es sich zu orientieren udn sich verstanden zu fühlen. Es ist wichtig Freunde zu haben, dieses wird wahrscheinlich um jeden Preis aufsichgenommen. Wer will schon alleine sein?

Was mir auffällt ist das sich viele Jugendliche außerhalb ihrer Gruppierungen sehr normal verhalten udn amn gut mit Ihnen reden kann. Man muss nur zuhören.

Ich denke dass das Geselschafftliche Problem erst zulösen sein wird, wenn man wieder Zeit aufbringen kann und echte vorbilder hervorbringt. Jugendliche sehen Mädchen oder Jungen im Fernsehen, Stars diese werden nachgemacht, natürlich fürhtd as oft zu den falschen Weltbildern.

Ich denke das es in jeder Gerneration eine gewisse wichtige Jugengruppierung gab, die Frage ist nur welche Ausmaße die jeweilige Gruppierung angenommen hat und welche AUswirkungen auf die Gesellschaft.

LG
 
Die große Abbruchsrate bei Schule und Ausbildungen würde ich nicht per se einfach dem Hang zur Faulheit unterstellen. Ich sehe viel mehr das Problem in den Erwartungen von heute. Es sind nur mehr die Besten der Besten die vorankommen und selbst die haben es schwer. Wenn du Medizin studieren willst, hätten die am liebsten, als Beispiel, dass du dich schon mit einem Wissen reinsetzt, das man eigentlich erst nach Jahren haben kann und das zieht sich in sämtlichen Bereichen durch. Ich finde das erschreckend und merke es bei mir selber. Ich habe das Glück, das ich mich sehr leicht lerne und immer im oberen Viertel mitspiele, aber alleine was hier schon für Druck und Konkurrenzkämpfe herrschen bringt mich manchmal an den Rand der Verzweiflung. Unser Schulsystem ist dabei komplett zu zerfallen, kein Nachsitzen mehr, hier Module und dort, überall Aufnahmeprüfungen und der Unterschied zwischen "Elite" und "Normal" wird immer größer und die "Schlechten" haben sowieso keine Chance mehr auch nur den Mund aufzumachen und zu Wort zu kommen.

Das Schulsystem versucht alle auf das Mittelmaß zurechtzustutzen. Den Guten wird es immer schwerer gemacht, die Schlechten werden mitgetragen.
Erst hinterher fängt das (in manchen Richtungen an), dass nur die besten genommen werden. Und darauf sind die Kinder, dann nicht vorbereitet, weils ja eh nie Konsequenzen hatte, ob man wirklich was gemacht hat, oder nur so hier und da mal ein bisschen was.

Ich bedanke mich da wirklich für die tollen Schulversuche, neuen Systeme etc.
:mad:
 
@Tatze
Ich kann manche deiner Überlegungen nachvollziehen, aber wo bleiben denn bei dir die Väter? Haben die keine Verantwortung zu tragen?
 
Das Schulsystem versucht alle auf das Mittelmaß zurechtzustutzen. Den Guten wird es immer schwerer gemacht, die Schlechten werden mitgetragen.
Erst hinterher fängt das (in manchen Richtungen an), dass nur die besten genommen werden. Und darauf sind die Kinder, dann nicht vorbereitet, weils ja eh nie Konsequenzen hatte, ob man wirklich was gemacht hat, oder nur so hier und da mal ein bisschen was.

Ich bedanke mich da wirklich für die tollen Schulversuche, neuen Systeme etc.
:mad:
Da verstehe ich einiges nicht. Wann "hinterher" fängt die Selektion an? Und warum sind die Kinder auf was nicht vorbereitet? Welche Schulversuche und neuen Systeme meinst du?
 
Ich bin 16 Jahre alt und falle somit ja genau in die angesprochene Gruppe ;) Ich kann nur davon schreiben, wie es bei mir und meinem Umfeld ist.

Meine Mutter hat, bis auf eine kurze Zeit, immer Vollzeit gearbeitet, mein Vater sowieso schon immer. Trotz allem war ich selten auf mich allein gestellt, denn ich habe jeden Nachmittag bei meinen Großeltern (und später auch hin und wieder bei meiner Tante) verbracht, wo ich selten länger als eine Viertelstunde vor dem Fernseher gesessen bin. Wir sind in den Tierpark gegangen, ins Museum oder waren einfach auf der Donauinsel spazieren. Und wenn es geregnet hat, haben wir gemeinsam ein Buch gelesen, Gemeinschaftsspiele gespielt oder gebastelt.
Als ich in die Schule gekommen bin, habe ich neben diesen Dingen eben auch meine Aufgaben gemacht. Wenn bei mir einmal die Sicherungen durchgebrannt sind und ich die Tür zugeschmissen habe, bin ich keine zwei Sekunden später reumütig zurück gekommen, um mich zu entschuldigen. Meine Familie hat mir beigebracht, dass man über alles, was einen bedrückt oder wütend macht, ruhig reden und eine Lösung finden kann. Und wenn ich wirklich jemaden zum Reden brauche, ist immer jemand für mich da, auch heute, wo ich viele Dinge gerne mit mir selbst ausmache.
Ich besuche noch heute täglich meine Oma und ich fahre am Wochenende immer noch gerne nach Ernstbrunn, wo sie früher gelebt hat. Auch wenn ich aufgrund dieser Tatsache (in der Schule) oft belächelt oder verspottet werde, schäme ich mich nicht dafür.

Versteht mich nicht falsch, ich möchte mich nicht als perfekt erzogenen Teenager darstellen, der immer alles richtig und allen recht macht. Es gibt Menschen und Situationen, die mich zur Weißglut treiben, aber deswegen werde ich nicht ausfallend.
Man hat mich schon in den ersten Jahren meines Lebens gelehrt, dass man jedes Lebewesen mit Respekt behandeln muss.
Psychische und Physische Gewalt sind Dinge, die mir zutiefst zuwider sind.
Auch heute, wo meine Emotionen öfters überkochen, würde es mir nicht einfallen diese Tatsache zu vergessen.
Ich grüße die Leute in unserem Haus und wenn ein noch so murrendes "Guten Morgen" zurückkommt, wünsche ich dennoch einen schönen Tag. Auch stehe ich in der U-Bahn, dem Bus oder sonst wo auf, wenn ich sehe, dass ältere Herrschaften, körperlich oder geistig Beeinträchtigte oder auch eine Mutter mit einem kleinen Kind einsteigen.

Von Freunden kenne ich es allerdings, dass dies alles nicht selbstverständlich ist.
Fast alle meine Freunde rauchen seit Jahren und waren schon einmal so betrunken, dass sie einen Filmriss hatten. Sie sind auch manchmal vorlaut, aber sie wissen, wann sie die Klappe halten müssen oder wann sie eindeutig die Grenzen überschritten haben (und entschuldigen sich dann dafür). Es gibt auch Situationen, wo ich mich mitreißen lasse, aber meine Identität habe ich trotzdem bewahrt und würde deshalb niemals meine Prinzipien vergessen.

Und obwohl ich eine gute Erziehung genossen habe und mir meine Kindheit nicht anders vorstellen könnte, habe ich seit zwei Jahren in der Schule Probleme. Ich war immer eine gute Schülerin, bis ich vor zwei Jahren (aufgrund einiger privaten Probleme) in Mathematik abgesackt bin. Den Anschluss habe ich verpasst und hänge nun seit dieser Zeit. Es kamen noch drei weitere Fünfen hinzu und ich weiß, dass ich zu faul bin und wenn ich mich nicht anstrenge weder einen Abschluss haben, noch eine gute Lehrstelle finden werde. (Dabei würde ich unheimlich gerne Journalismus studieren - es liegt also nicht daran, dass ich nicht weiß, was ich später machen möchte oder dass es mir gar egal ist!)
Hm, bin ich deswegen ein schlechterer Mensch, der undankbar ist, weil er manche Chancen nicht ergreift?

Bei meinen Freunden, die teilweise sehr gegensätzlich erzogen worden sind, sieht die Sache ganz anders aus, obwohl sie die Wochenenden mit Parties verbringen ;)

Ich stimme euch in vielen Punkten zu. Respekt wird längst nicht mehr so groß geschrieben, wie früher und die Folgen sind nur den Wenigsten klar.
Zu wenige Kinder und Jugendliche können zu ihren Eltern kommen, wenn sie Probleme haben. Viele versuchen ihre Probleme oder Ängste mit Alkohol zu ertränken, versuchen die schlechte Stimmung einfach wegzutanzen oder sich nächtelang in schummrigen Discos die Kante zu geben. Probleme zu ignorieren ist eben einfacher, als Lösungen zu finden. Ich glaube, dass es viele Jugendliche (und auch Kinder) gibt, die es gerne anders hätten, auch wenn sie es nicht zugeben.

Übrigens danke, falls ihr euch den ganzen Roman durchgelesen habt :D

LG
Namida
 
@Tatze
Ich kann manche deiner Überlegungen nachvollziehen, aber wo bleiben denn bei dir die Väter? Haben die keine Verantwortung zu tragen?

Hallo

Ich habe leider nie wirklichen einen Vater gehabt, deswegen hab ich sie hier unter Eltern zusammengefasst, sollte keine Beleidigung für Väter sein. Also natürlich gilt mein Beitrag für alle Erziehungsberechtigten/ Elternteile
 
Hallo

Ich habe leider nie wirklichen einen Vater gehabt, deswegen hab ich sie hier unter Eltern zusammengefasst, sollte keine Beleidigung für Väter sein. Also natürlich gilt mein Beitrag für alle Erziehungsberechtigten/ Elternteile

;)Habe ich eh so verstanden. Ich höre nur so oft den Vorwurf, dass Mütter zu wenig Zeit haben und leider fast bis nie diesen Vorwurf an Väter. Die sind viel eher pardoniert, weil sie ja arbeiten müssen:rolleyes:.
 
Ich bin jetzt 33 Jahre jung und in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Behütet würde ich sagen und gut erzogen würde ich meinen...Meistens benehme ich mich auch danach. :D

Meine Eltern haben immer beide in Vollzeit gearbeitet. Ich bin mit 16 Wochen in die KiTa gegangen, bei meinem Bruder konnte meine Ma 1 Jahr zu Hause bleiben. Nach der Schule (später) war ich immer noch bis 16 Uhr im Hort (das ist sowas wie eine KiTa für Schulkinder). Dort haben wir Hausaufgaben gemacht und gespielt. Danach bin ich eigentständig nach Hause gegangen, mit dem Hund raus und habe gewartet, bis meine Eltern um 18 Uhr nach Hause kamen. Normal wäre ich allein nie vor die Türe gegangen, da ich NULL Orientierungssinn habe und jeder, der im "Osten" schon mal in einem Wohngebiet war, der weiß, dat die Häuser alle gleich aussehen. So habe ich dann mit 8 Jahren meinen ersten Hund bekommen. Verantwortung lernen nannten das meine Eltern und ausgelastet sein. Mein Bruder hatte erhebliche Schwierigkeiten in der Schule und ich (da Einser Schüler) war einfach nicht ausgelastet (meine Ma mußte ja mit meinem Bruder lernen). Unser Pudelchen hat mir da sehr geholfen. :D

Heute ist sowas nicht möglich. Die Kinder haben nur Unfug im Kopp. Ich sehe das ja hier jeden Tag. Die Kinder sind viel aufgedrehter und hibbeliger. SO waren wir nicht. Klar war früher auch nicht alles toll und die Kinder auch nicht perfekt erzogen, aber derartig aggressiv waren wir nicht. Mir wurde noch beigebracht das Eigentum anderer zu achten und das Erwachsene Respektpersonen sind. Meine Ma hat gesagt, ich muß nicht einer Meinung sein mit einem Erwachsenen, aber trotzdem darf ich nicht frech sein.

Es gibt aber auch genug Kids heute, die immer noch für alte Leute in den Öffis aufstehen und ihren Platz anbieten. Meistens sind es die Kinder/Jugendliche, von denen man es NICHT erwartet. Die Kinder nämlich, aus gutem Hause, mit Privatlehrer und Nanny, DIE sind es meistens, die sich NICHT benehmen können. Gymnasiasten erkennt man hier auf 100m Entfernung nur am schlechten Benehmen. Die aus sozial schwachen Familien versuchen so wenig wie möglich aufzufallen...Ich rede jetzt nicht von den Familien, die bereits einen einschlägigen Hintergrund haben, weil durch die Eltern vorbelastet. Ein Kind, wo Daheim Gewalt an der Tagesordnung ist wird selten anders reagieren, als es das gelernt hat.

Woher sollen die Kids denn wissen was richtig und was falsch ist, wenn es die Eltern selbst nicht wissen? Was will denn eine minderjährige Mutter ihrem Kind vermitteln?
 
Da verstehe ich einiges nicht. Wann "hinterher" fängt die Selektion an? Und warum sind die Kinder auf was nicht vorbereitet? Welche Schulversuche und neuen Systeme meinst du?

Welche Schulversuche:
z.B.: so Scherzchen wie nicht durchfallen, oder Modulare Oberstufe (das habe ich selbst gemacht, musste hinterher auch zittern, dass mein seltsames Zeugnis überhaupt gewertet wird, bei der Unibewerbung...)

Ich kann da so einige Schmankerln berichten:
Wir hatten keine Semester, sondern Module. Hat man ein Modul (zum Beispiel Deutsch 6. Klasse "2. Semester") nicht geschafft, gab's keine Nachprüfung, sondern man konnte was weiß ich wie oft "Modulprüfungen" schreiben und trotzdem weitermachen. (Im Jahrgang meiner Schwester gab es so ein Supertalent, der hat es geschafft mindestens 6 oder 7 nicht bestandene Module bis in die 8. mitzuschleppen - aber der hat dann wenigstens selber eingesehen, dass er das nicht mehr schafft. Hätte das System in zuvor gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen, sähe die Sache vielleicht heute anders aus.)

Zu den Basismodulen musste man sich selbst Module in einem gewissen Stundenausmaß aussuchen. Nur sah das ganze so aus, dass man sich auch z.B.: 4 Zeichenmodule, ein Kochmodul und noch irgendeine Kleinigkeit aussuchen (und das an einem Realgymnasium...) konnte.

Uns wurden Deutsch, Geschichte, Zeichnen und Musik gekürzt - dafür hatten wir tollen "Epochenunterricht" - eigentlich eine nette Idee, in der Umsetzung allerdings bescheiden.

Da musste man dann in jedem Fach ein Portfolio anfertigen. War eigentlich so gedacht, dass man in den vier Fächern jeweils zeitgleich eine bestimmte Epoche bearbeitet (was ab einem gewissen Punkt alleine schon daran scheitert, dass in der Musik eine Epoche eine ganz andere Zeitspanne haben kann, als das Pendant in Deutsch...)

Anstatt Sachen zu wissen und zu können mussten dann aufeinmal so kleine dämliche, aber zeitraubende Dinge, wie Illustrationen (in Deutsch), Spiele und so Geschichten, wie man es in Volksschulen und der Unterstufe beim offenen Lernen einsetzt verlangt.
Ich hatte nie Probleme in Deutsch. Habe die Sachen gelesen, die zu lesen waren, habe die Sachen gelernt, die zu lernen waren. Ich war auch ehrgeizig, mein Zeugnis war eigentlich immer recht gut - aber als das mit den Portfolios anfing... Natürlich hab ich mich da auch abgestrampelt, aber ich habe mich zum Beispiel geweigert, Zeichnungen im Deutschunterricht anzufertigen (aus Prinzip), oder bin einfach nicht mehr dazu gekommen mir drei andere Personen und das Spielbrett zu schnappen - und schon hatte man eine zwei aufs Portfolio...
Währenddessen haben die eher schlechten ihre Sachen hingefetzt, es irgendwie erledigt (war recht viel Recherche - dafür gab's ja Tante Wiki :rolleyes:) oder einfach nur so angekreuzt, sie hätten die Sachen wie Spiele, Dominos, Nagelbretter etc. gemacht und ihre 3-4 kassiert. Waren deren Schularbeiten dann 4-5 oder 5 konnten sie sich mit dem Drittel der Deutschnote, dass sie sich in der Epoche "erarbeitet" hatten, durchretten.

Und klar, dass es dann Probleme gibt, wenn es an die Uni geht, wo es eben keine Unterstützung gibt, kein Weiterkommen, wenn man bestimmte Prüfungen nicht hat.

Schon die Vorbereitung auf eine Aufnahmeprüfung ist etwas vollkommen anderes und erfordert wirklich Disziplin.
Und ich bin der Meinung, die Zierzeilenmentalität hat nach der Volksschule absolut nichts mehr in unserem Schulsystem verloren. Es sollte um Inhalte gehen, nicht um mehr oder weniger unnötige Zusatz-Spaßaufgaben.

Wäre meine Klasse nicht so super gewesen und viele unserer Lehrer sehr engagiert, trotzdem, dass sie bei solchen Sachen auch "Opfer" des Systems waren, hätte ich die Schule gewechselt.
 
@sydney: in welche schule bist denn bitte gegangen :eek: hört sich ja org an...
ich würd mir gerne deren HP mal ansehen :)
 
http://www.feldgasse.at/

Wie gesagt viele der Lehrer sind bzw. waren (viele der Guten sind jetzt in Pension gegangen) engagiert, haben Extrastunden gegeben vor Schularbeiten oder Kurse organisiert zur Vorbereitung auf den EMS-Test, aber die Leitung ist mit jedem Jahr, dass ich dort zur Schule gegangen bin unmotivierter und liebloser geworden.
(Am letzten Schultag der Klasse meiner Schwester hat die Direktorin ungelogen alle andere Klassen und alle Lehrer bis aus drei außer Haus geschickt - war wohl die Rache dafür, dass wir uns ein Jahr davor erlaubt haben, mit Kreide einen Leichenumriss auf den Boden zu zeichnen und "Opfer des Modulsystems" dazuzuschreiben - diese Person wollte auch unsere Maturafeier räumenlassen, wenn wir auch nur ein schlechtes Wort über dieses System verlieren sollten :rolleyes: das hat sie uns übrigens lautstark zehn Minuten vor der schriftlichen Deutschmatura mitgeteilt)

Ich hab diese Schule jahrelang empfohlen, aber unter der derzeitigen Leitung...
 
Das Schulsystem versucht alle auf das Mittelmaß zurechtzustutzen. Den Guten wird es immer schwerer gemacht, die Schlechten werden mitgetragen.
Erst hinterher fängt das (in manchen Richtungen an), dass nur die besten genommen werden. Und darauf sind die Kinder, dann nicht vorbereitet, weils ja eh nie Konsequenzen hatte, ob man wirklich was gemacht hat, oder nur so hier und da mal ein bisschen was.

Ich bedanke mich da wirklich für die tollen Schulversuche, neuen Systeme etc.
:mad:

Das ist dann das andere Extrem. Es gibt Klassen stimmt da werden alle durchgetragen und die guten Schüler zahlen drauf oder es ist genau umgekehrt. Das selektieren fängt aber meiner Meinung nach, schon viel früher an. Nämlich nach der Volksschule mit der Qual der Wahl zwischen Hauptschule und Gymnasium und welches, weil das eine das ist ja nur für Assis und das andere etc. Wo ist das beste Bild, die beste Schule, mit den bestmöglichen Zukunftsaussichten. Da spricht ja auch nichts dagegen aber WIE das heute gemacht wird, ist absolut zum grün werden. Ich persönlich habe bemerke diesen erhöhten Leistungsdruck schon, sowohl in meiner Arbeit als auch auf meinem persönlichen Bildungsweg (bis dato Abendschule und nun dann Studium) und wie erwähnt, kann ich mich zu den glücklichen "Auserwählten" zählen, aber es gibt genug die mir einfach nur leid tun und momentan kann ich mich vor Nachhilfeanfragen nicht retten. Auch hier diese Extreme, die ganz Schlechten wo man selber die Krise kriegt vor lauter Sorge und dann jedemenge 2 und sogar 1 Kandidaten die bitte NACHHILFE gehen, um noch besser und schneller zu werden, sich aber total den Stress machen und machen lassen.
 
http://www.feldgasse.at/

Wie gesagt viele der Lehrer sind bzw. waren (viele der Guten sind jetzt in Pension gegangen) engagiert, haben Extrastunden gegeben vor Schularbeiten oder Kurse organisiert zur Vorbereitung auf den EMS-Test, aber die Leitung ist mit jedem Jahr, dass ich dort zur Schule gegangen bin unmotivierter und liebloser geworden.
(Am letzten Schultag der Klasse meiner Schwester hat die Direktorin ungelogen alle andere Klassen und alle Lehrer bis aus drei außer Haus geschickt - war wohl die Rache dafür, dass wir uns ein Jahr davor erlaubt haben, mit Kreide einen Leichenumriss auf den Boden zu zeichnen und "Opfer des Modulsystems" dazuzuschreiben - diese Person wollte auch unsere Maturafeier räumenlassen, wenn wir auch nur ein schlechtes Wort über dieses System verlieren sollten :rolleyes:)

Ich hab diese Schule jahrelang empfohlen, aber unter der derzeitigen Leitung...


wir hatten in unserem Jahrgang eine Klasse, wo ein "freier untericht, genannt freies Lernen" abgehalten wrude. Das heißt kein Frontalunterricht, die Schjüler erarbeiten sich das selbst, und zu SA muss es dann sitzen... Die SAs waren aber watscheneinfach. DasProblem, das diese Schüler hatten, war , diese Unterichtsform gab es nur in der Unterstufe. In der 5., wo ja die Klassen zusammengelegt wurden, gabs dann Frontaluntericht! Und es wurde natürlich der Lehrplan der Unterstufe vorrausgesetzt :rolleyes: Ich kann nur sagen, dass es die Schüler (also die wirklcih guten nicht, aber die mittelmäßig bis schlechten), nach der Reihe aufgstellt hat...
Die Umstellung war viel zu groß!
(nochmal kurzes OT)
 
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